21. September 2020 Lesezeit: ~4 Minuten

52 Wochen – Thema 38: Architektur

In dieser Wochen widmen wir uns wieder einmal einem ganzen fotografischen Genre: Der Architekturfotografie. Je nachdem, ob Ihr Euch schon einmal gezielt mit Architektur beschäftigt habt oder nicht, liegt es nahe, sich dem Thema in dieser Woche etwas anders zu nähern.

Wer noch nie bewusst Gebäude oder Teile davon fotografisch in Szene gesetzt hat, versucht sich vielleicht erst einmal an den Grundlagen. Während alle, für die das schon ein alter Hut ist, aufgerufen sind, sich in dieser Woche gezielt an neuen, kreativen Darstellungsformen der Architekturfotografie zu versuchen.

Innenhof eines Hochhauses in dem eine Wolke schwebt

© Paul Brouns

Wie andere fotografischen Genres, die nicht unbedingt zu den Klassikern wie etwa Portrait-, Landschafts- und Straßenfotografie zählen, die fast alle mal ausprobieren, während sie auf der Suche nach ihrem eigenen Stil sind und noch nicht so genau wissen, worauf sie sich fotografisch nun eigentlich konzentrieren möchten, lohnt es sich trotzdem, sich in der Architekturfotografie einmal zu versuchen, um den eigenen Horizont zu erweitern.

Praktischerweise haben wir im Magazin dem Thema gleich eine ganze Kategorie gewidmet, die Ihr gefiltert abrufen könnt: Architektur. Es sind bei diesem Thema sogar acht Seiten und damit eine ganze Menge Ideen für Euch. Ein paar Highlights folgen.

Stuhl mit Jacke vor einer Wand

© Thilo Rohländer

Gebäude mit verspiegelter Fassade

Inspiration

Erst in diesem Jahr habe ich Interviews mit Moritz Wahl, Carsten Pesch und Thilo Rohländer geführt, die sich thematisch um das Banale drehten und auch sehr viel Architektur aus der Sicht dieser Herangehensweise zeigen.

Auch in der Architekturfotografie gilt: „In Serie geht alles.“ Gut für all jene, die sich für ganz bestimmte Gebäudetypen interessieren und ihnen Serien gewidmet haben: Bunker, Châlets, Kirchen, Bibliotheken, Wassertürme, Leuchttürme oder Hochhäuser.

© Christoph Höhmann

In der zeitlichen Dimension betrachtet, ergeben sich weitere Zustände, die als roter Faden dienen können, wie bei Bastian Block das Werden von Architektur – also die Baustelle – oder bei Silke Schmidt der Zerfall.

Apropos Zerfall: Verlassene Gebäude, die so vor sich hin verrotten, sind schon seit Jahrzehnten ein Hype, der seine Faszination bis heute nicht verloren hat und unter den Stichworten Urbex oder Lost Places seine Fans versammelt. Auch dazu haben wir einige Artikel im Archiv.

Ebenso wie Gebäudetypen kann man auch im Kleineren Serien angehen, indem man sich auf bestimmte Teile von Architekturen verlegt, sich also einmal gezielt mit den verschiedenen Formen von Treppen, Fenstern, Fassaden oder auch Rolltreppen beschäftigt.

Habt Ihr unter diesen Anregungen schon etwas gefunden, was Euch motiviert, selbst loszuziehen? Wenn nicht, hilft Euch vielleicht der Zugang über die technische Seite. Am im letzten Jahrzehnt sehr populären Stil der Architekturfotografie in schwarzweiß und mit Langzeitbelichtung scheiden sich vielleicht die Geister – man liebt ihn oder hasst ihn.

Tempodrom

© Ronny Behnert

Eine stilistische Alternative dazu ist Joshua A. Hoffmans „realistischer Kitsch“, Ihr holt mal das Tilt-Shift-Objektiv aus dem Schrank oder geht mit einer Lochkamera sozusagen den entgegengesetzten Weg.

Zu guter Letzt könnt Ihr im instakwer #60 einen Blick darauf werfen, was die anderen Leser*innen so fotografiert haben, Photoshop-Experimente starten, Mehrfachbelichtungen aufnehmen oder ganze Straßen zu Panoramen ausrollen.

Ein Haus liegt auf der Seite

© Victor Enrich

Ablauf

Ihr habt wieder eine Woche Zeit, um ein Foto zum Thema zu erstellen. Ihr könnt diese kleine Hausaufgabe ganz für Euch selbst machen, sie aber auch sehr gern mit uns teilen. Verlinkt Euer Bild in den Kommentaren, nutzt den Hashtag #kwerfeldein52 oder schickt uns Euer Foto ganz einfach bis zum Dienstag, den 29. September 2020 per E-Mail. Wir zeigen jeden Samstag eine Auswahl der Einreichungen.

Auch wenn das Projekt „52 Wochen“ heißt, könnt Ihr jederzeit mit einsteigen, nur jede zweite Woche mitmachen oder wann es Euch zeitlich oder thematisch am besten passt. Aber bitte reicht keine Archivbilder ein, auch wenn sie perfekt zum Thema passen. Das Projekt soll eine Herausforderung sein, Neues zu kreieren!

Das Titelbild stammt aus meinem Test der Lomography Belair.

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