Everyday Africa – Alltagsbilder vom afrikanischen Kontinent
Afrika, schnell gesagt ist der Name dieses Kontinents. Welche Vielfalt sich dahinter verbirgt, ist vielen von uns fremd. Wir denken häufig in Klischees: Vielleicht an Safaris, die Zeit der Apartheid, Schwarz in allen Schattierungen, Unicef-Plakate, Fußball, Hunger und Krieg.
Und doch bleibt vor allem der afrikanische Alltag vielfach vor uns verborgen. Dokumentationen berichten häufig eher über sensationelle, besondere Regionen, indigene Volksgruppen, darüber wie unser Müll dort sortiert wird, über Korruption, politische Machtstrukturen und umkämpfte Gebiete oder erschossenes Großwild.
Das Projekt Everyday Africa setzt der gewohnten medialen Berichterstattung eine Entsprechung gegenüber. 30 einheimische und langfristig dort beheimatete ausländische Fotograf*innen fangen ihre Sicht auf den Alltag, der sie umgibt, in Bildern ein. Unter dem Hashtag #everydayafrica versammeln sie all ihre Bilder auf dem gleichnamigen Instagramstream und zeigen spontane Situationen über den ganzen Kontinent verteilt.
Es gibt Ansichten in kleinen Orten, Dörfern und Städten. Bilder von besonderen Anlässen und Festen ebenso wie Straßenszenen, Familienbilder und Überblicksansichten. Jede*r Fotograf*in kann ganz frei eigene Ansichten einfangen und zusammenstellen, um zu helfen, die alltäglichen Wahrheiten einzufangen und mit der Welt zu teilen. Wir sind auf Märkten, sehen viel Lachen, Arbeitssituationen, Freizeitaktivitäten – quer durch alle Generationen hindurch.
2012 von Peter DiCampo und Austin Merrill gegründet, zählt das Projekt mittlerweile 300.000 Follower auf Instagram. Die beide waren als Freiwillige im Friedenscorps für einige Jahre auf dem afrikanischen Kontinent und haben tiefe Einblicke enthalten, die sie nun teilen möchten, um ein verzerrtes Bild vom afrikanischen Kontinent aufzulösen und alltägliche Wahrheiten zu zeigen.
Aus einer Auswahl der vielen Bilder auf Instagram ist nun das Buch Everyday Africa entstanden, das eine Zusammenfassung der Sammlung in sich birgt und diese zudem mit einigen Kommentaren aus dem Stream anreichert, um ein größeres Verständnis des alltäglichen Lebens in den unterschiedlichen Regionen auf dem afrikanischen Kontinent zu vermitteln. Der Verlag Kehrer wird Herausgeber des Buches sein, das sich noch in der Vorbereitung befindet, aber bereits vorbestellbar ist.
Bearbeitet von Nana Kofi Acquah, Peter DiCampo, Teun van der Heijdenund Austin Merrill, mit Texten von Peter DiCampo, Maaza Mengiste, Austin Merrill, Stephen Mayes und einem Design von Teun van der Heijden (der u. a. das vielfach ausgezeichnete Buch „War Porn“ von Christoph Bangert gestaltet hat) ist diese Publikation mit all den 30 Fotograf*innen gemeinsam eine sehr bunte, internationale Publikation mit einem gemeinsamen Ziel – eine differenziertere Wahrnehmung vom afrikanischen Kontinent und all seiner Länder und Bewohner*innen zu schaffen. Das Buch wird als Hardcover in den Maßen 16,5 x 19,2 cm mit 440 Seiten Umfang und 300 Abbildungen für 29,90 € angeboten und ist in englischer Sprache verfasst.
Um die Arbeit dieses Projektes weiter fortzuführen, ist nun aus einer Zusammenarbeit der World Press Photo Foundation und Everyday Africa eine Fotojournalismus-Datenbank hervorgegangen, die professionelle afrikanische Fotografie aus allen 55 afrikanischen Ländern zusammenfasst und sammelt, um weiterhin am gegenseitigen Verständnis zu arbeiten.
Weitere Infos und Bilder findet Ihr auf dem Tumblrstream des Projektes, bei Instagram oder auf der Facebookseite des Projektes.
Zum Abschluss möchten wir alle 30 Fotograf*innen, die in der Buchpublikation vertreten sind, nennen und ihnen für den Einsatz danken: Nana Kofi Acquah, Jana Ašenbrennerová, Girma Berta, Guillaume Bonn, Barry Christianson, Daouda Corera, Peter DiCampo, Edward Echwalu, Laura El-Tantawy, Yagazie Emezi, Andrew Esiebo, Malin Fezehai, Glenna Gordon, Jane Hahn, Idil Ibrahim, Shannon Jensen, Mahmoud Khattab, Lindsay Mackenzie, Austin Merrill, Holly Pickett, Whitney Richardson, Christina Rizk, Tom Saater, Allison Shelley, Charlie Shoemaker, Ricci Shryock, Nichole Sobecki, Sara Terry, Ley Uwera, and Sam Vox.