Aufgereihte Kameras auf einem Schreibtisch.
31. Juli 2014 Lesezeit: ~8 Minuten

Martins Equipment für Straße und Alltag

Heute stelle ich vor, mit welchem Equipment ich meine fotografische Arbeit erledige. Wie jeder Schreiner genau weiß, welches Werkzeug er braucht, um einen Schreibtisch zu fertigen, habe ich mein Arbeitsgerät, das ich auf der Straße und im Alltag einsetze.

Ich bin immer wieder dankbar, wenn Fotografen verraten, womit sie fotografieren. Nein, nicht diejenigen, die sagen, dass man jetzt die oder die Kamera braucht. Ich meine Künstler, die ich um ihren kreativen Output beneide; Menschen, die eine fotografische Vorbildfunktion für mich haben.

Und um das ewige „Die Technik ist egal“-Paradigma ein wenig bluten zu lassen: Ohne Kamera geht’s halt auch nicht. Mit einer Lochkamera kann ich fotografieren, klar. Die Frage ist nur, ob ich damit das erreichen kann, was ich will und ob sie zu meiner Arbeitsweise passt.

Und das ist für mich auch das Wichtigste: Wie erreiche ich das, was ich will? Allein dieser Maxime dient die Technik. Deshalb möchte ich gleich voran stellen, dass ich mich mit der Straßenfotografie identifiziere, dieses Genre zu bedienen versuche, jedoch auch meine Zeit mit Freunden und Familie kontinuierlich dokumentiere.

Wo meine Wurzeln sind

Nachdem die „erste“ 2005 ausgedient hatte, war mir nach einer richtigen Kamera. Ja ja, richtig, ich weiß. Jedoch sahen diese schwarzen, klobigen Dinger vielversprechend aus.

So ging ich mit Canon EOS 350D auf Landschaften los und bald darauf folgte die EOS 30D, die irgendwann nicht mehr richtig auslösen wollte und so kaufte ich die Canon EOS 5D Mark II*. Mittleweile fotografierte ich auch Hochzeiten und wollte Paare sowie Ameisendisko in der schwach beleuchteten Kirche festhalten.

Bezogen auf Objektive war ich noch nie ein Telemensch. Landschaften fotografierte ich am liebsten mit einem Superweitwinkel* und Hochzeiten mit der 50 mm f/1.4er Festbrennweite*.

Was ich bis vor Kurzem benutzt habe

Eine Kamera von oben

Nachdem ich meinen Wechsel zur Straßenfotografie vollzogen und mich von Landschaft- und Hochzeitsfotografie langsam verabschiedet hatte, fotografierte ich ein Jahr lang nur mit dem iPhone auf der Straße.

Danach hatte ich Lust auf eine typische Straßenkamera und fing an, mich mit der Fuji X100s* anzufreunden. Sie ist superleicht, hochwertig produziert und so leise, dass ich phasenweise einen elektrischen Ton einstellte, um den Klick mitzubekommen.

Da ich gern im Hintergrund arbeite, war die Fuji also perfekt. Die Bildqualität des Sensors ist so gut, dass sie mir – auch abends – keine Wünsche offen ließ.

Zusätzlich probierte ich mich an diversen Blitzsystemen aus, da der Wunsch nach mehr BÄMM immer größer wurde. Also kaufte ich mir den dazugehörigen Blitz*, ein Blitzkabel (TTL brauchte und wollte ich nicht) und blitzte mal entfesstelt, mal nicht.

Später schloss ich auch meine stärkeren Canon Speedlites an, dennoch benötigte ich – durch meine kurze Distanz zu den Leuten – auf der Straße gar nicht so viel Blitzkraft, sondern eher einen breiten Streuradius. Zwischenzeitlich fotografierte ich mit den Yungnuos* auch mit zwei Blitzen, was mir nach zwei Wochen irgendwann auf den Zeiger ging, aber dennoch eine sehr gute Option für selbstgestaltetes Licht auf der Straße war.

Womit ich aktuell arbeite

Eine Canon AE-1 von oben fotografiert.

Anfang Juni fragte Katja im Redaktions-Chat: „Kennt Ihr jemanden, der ’ne Canon AE-1* mit 3 Objektiven sucht und mir abkaufen würde?“

Ich bejahte das und wurde um ein paar Euronen leichter. Der Gedanke gefiel mir und so lief ich erst einmal zum DM und kaufte mir den billigsten Film, den ich finden konnte. Kollegin Wessely hatte mir dies empfohlen.

Nachdem ich zwei Filme geschrottet hatte (ja, verdammt), knipste ich erst einmal drauflos und entdeckte somit die Fotografie von einer ganz anderen Seite. Ich würde nicht sagen, dass ich nie wieder digital fotografiere, aber aktuell bin ich voll im Fieber. Das Umsteigen war leichter als gedacht und ich komme auf der Straße bisweilen sehr gut klar.

Da die meisten Analogkameras sehr günstig sind, habe ich meine Ausrüstung um eine sehr schicke, schwarze Canon A-1 und das FD 28 mm ƒ/2.8* erweitert, da ich mich mit Brennweiten unter 35 mm am wohlsten fühle. Insbesondere auf der Straße mag ich es, nah ran zu gehen und diese Nähe zur Person wird auch auf den Bildern deutlich.

Eine Olympus XA von etwas oben fotografiert.

Desweiteren schaute ich mich etwas um, welche Kamera unter Straßenkollegen gern benutzt wird und stolperte über die Olypmus XA*, die ob ihrer Größe sehr, sehr unscheinbar aussieht und eine präzise Bildleistung hat.

Die XA ist klein, passt in meine Hosentasche und kann (auch mit angeschlossenem Blitz) hervorragend auf der Straße mithalten. Zudem ist sie wesentlich leiser als die Spiegelreflexkameras. Was manche Leute abschreckt, finde ich toll: Ich stelle nur einmal die Filmempfindlichkeit ein und habe dann nur noch die zwei Regler Blende und Schärfe. Das war’s.

So kann ich mich voll und ganz auf’s Fotografieren konzentrieren und bin nicht ständig mit dem Drücken von Knöpfen beschäftigt. Im Sucher bekomme ich die aktive Belichtunszeit mit einer Tacho-ähnlichen Nadel angezeigt.

Entwicklung

Ein Bauarbeiter sägt an einem Rohr.

Meine Filme lasse ich aktuell beim DM entwickeln (Farbfilme selbst zu entwickeln, traue ich mir noch nicht zu). Das dauert zwar meist neun Tage und ich muss Abzüge bestellen, jedoch kosten die günstigsten pro Abzug 5 Cent und somit liege ich pro Film bei 2,75 €, was für mich erschwinglich ist.

Zwischenzeitlich ließ ich beim DM einen Film digitalisieren (DM schickt den Kram zu Cewe) und war von der Qualität der Scans nicht negativ überrascht. Jedoch ist die Auflösung der Scans so niedrig, dass ich nicht damit arbeiten wollte.

Nun habe ich habe das Glück, einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit zu besitzen, nämlich das Modell CanoScan 8800F* der Firma (wer hätte es gedacht) Canon.

Mit der beigelieferten Software kann ich relativ gut arbeiten, wobei die nicht das Gelbe vom Ei ist. Falls ich weiter auf diese Weise verfahren werde, komme ich um einen ordentlichen Negativscanner wie den Epson V700* kaum herum, wobei ich mit größeren Investitionen gern langsam mache. Schließlich ist nicht einmal sicher, ob ich für immer auf analog umsteige.

Die Auswahl der einzuscannenden Bilder läuft bei mir wie folgt: Orientiert an den 9×13-Abzügen vom DM markiere ich die zu scannenden Negative und schneide sie aus. Der Leuchttisch meines Kollegen Marc Böttler hilft mir dabei ungemein.

Sobald der Scanvorgang abgeschlossen ist, importiere ich alle Fotos in Lightroom und korrigiere Farben, Lichter und Kontraste (nein, das ist kein Mogeln).

Arbeitsrechner und Software

Seit Anfang 2009 arbeite ich an einem Mac Pro*, den ich damals mit 16 GB Ram bestückt hatte. Dieser ist sehr schnell, leise und zuverlässig. Bisher war er noch nicht einmal in Reparatur.

Wie schon erwähnt, arbeite ich mit Lightroom (5)*, egal, ob die Bilder nun digital oder analog entstehen – wobei die Arbeitszeit an analogen Bildern gefühlt nur 1/10 von dem beansprucht, was ich an digitalen Bildern an Zeit investieren muss.

Ein Kind turnt an einer Stange.

Ich kann dabei nicht genau erklären, warum, aber Filmfotos kommen nach dem Scan schon meist so gut heraus, dass nur noch minimale Eingriffe vonnöten sind. Ich denke, aus diesem Artikel geht gut hervor, ich welcher Phase ich mich aktuell befinde. Ich bin im Umbruch und das nicht nur bezogen auf die Mittel.

Ich denke täglich darüber nach, wie und was ich fotografieren möchte. Die Straßenfotografie bietet mir so viel Raum für unterschiedliche Ansätze, die ich jedoch nicht alle gleichzeitig verfolgen kann, ohne mich im Detail zu verlieren.

So plane ich ein paar Projektarbeiten, die mich nicht nur thematisch fordern, sondern auch meine Kenntnisse der analogen Fotografie vertiefen werden. Ich bin gespannt.

Abschließend hoffe ich, dass mein Artikel dem einen oder anderen Einblick in meine fotografische Welt bieten konnte. Solltet Ihr Fragen haben, einfach per Kommentar stellen. Ich beiße nicht.

* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Ihr darüber etwas bestellt, erhält kwerfeldein eine kleine Provision, Ihr zahlt aber keinen Cent mehr.

50 Kommentare

Die Kommentare dieses Artikels sind geschlossen. ~ Die Redaktion

  1. Danke Martin für diesen schönen Einblick und das Mut machen zur Endtechnisierung. Selbst entdecke ich gerade die Straßenfotografie ein wenig für mich und ich genieße die Einfachheit und Leichtigkeit des Equipments.
    Zwar besitze ich noch eine DSLR und möchte sie für die Reisefotografie in Afrika auch nicht missen, doch fotografiere ich wieder viel mehr und spontaner seitdem ich mit der kleinen Kamera auf der Straße unterwegs bin. Vor allem mache ich mir weniger Gedanken, ob ein Bild gut werden kann – ich probiere es einfach, es ist so erfrischend spontan.

    Mal sehen, ob ich mich irgendwann traue mal die analoge Kamera meines Großvaters auszuprobieren…

  2. Witzig, ich bin zwar jetzt nicht so der Street-Fotograf, ich habe eine (technisch) ähnliche Entwicklung. Ernsthaft zu fotografieren habe ich angefangen mit einer Nikon D90. Irgendwann kam ich mit Lomographie in Kontakt und kaufte mir eine Diana F+ und eine LC-A (noch die original Russische). Analog machte mi Spaß, aber ich wollte auch andere Ergebnisse, als nu die Lomo-Bilder, so kaufte ich mir eine Niko FE2.

    Mittlerweile habe ich meine D90 verkauft und durch Fuji X-E1 und Fuji X100s ersetzt. Die X-E1 werde ich vermutlich durch die X-T1 (oder Nachfolger) ersetzen.
    Die X-E1 mit Wechselobjektiven nutze ich mittlerweile nach Bedarf, die X100s habe ich fast immer dabei.

    Parallel habe ich ein kleines Projekt („FINDING ANALOG LOVE“ http://gambajo.wordpress.com/2014/07/07/project-finding-analog-love-the-beginning/) gestartet. Wie man auf dem Bild in meinem Blog sehen kann, habe ich einfach mal alles Filme, die man so im Laden (nicht Internet) kaufen kann, gekauft (sind noch ein paar mehr, als auf dem Bild zu sehen), und probiere sie nun nach und nach aus, bis ich den Film/die Filme habe, die mir am meisten zusagen (werde in meinem Blog darüber berichten). Dabei ist natürlich auch die Kombination von Film und Entwickler wichtig. Habe früher Farbfilme auch bei DM entwickeln lassen, mittlerweile gehe ich aber zu Rossmann. Schwarzweiss-Filme entwickle ich mittlerweile selbst. Die Ergebnisse sind besser, als bei den üblichen Diensten, weil die das nicht nach dem vorgegebenem Verfahren machen.

    Bisher war das Scannen der Part, mit dem ich nicht so zufrieden war. Habe einen Canon 9000f, der eigentlich ganz passabel sein soll. Aber die Ergebnisse waren bisher irgendwie nicht so zufriedenstellend. Lag vermutlich aber nicht am Scanner, da ich im Internet schon Scans von diesem Scanner gesehen habe, die wirklich toll waren.
    Muss da wohl noch etwas üben.

    Bin gerade dabei meine ersten Filme einzuscannen (Agfa Vista und Kodak Ektar). Die Ergebnisse vom Ektar bisher waren auf den ersten Blick ganz gut.

    • Ja, das mit dem Scannen. Bin mittlerweile schon ganz zufrieden mit den CanoScan, aber allein das Wissen, dass da nochwas geht, macht es mir schwer, mich damit zufrieden zu geben. Mal sehen, wie es weiter geht. Besser geht ja bekanntlich immer. ;)

  3. Ein sehr interessanter Bericht, schön mal zu sehen, wie es andere handhaben. Auch wenn Technik sicherlich nicht alles ist, ist sie doch vonnöten. Jeder, der sich länger mit Fotografie beschäftigt macht natürlich eine Entwicklung durch – auch im Equipment .

    Ich selbst habe auch einen Ausflug in die analoge Welt gemacht und es ist sehr faszinierend, nur irgendwie hat es mich nicht fesseln können – ich weiß selbst nicht genau warum – irgendwie schade…

    Martin, falls dir irgendwann mal der Sinn nach einer Hasselblad 500 c/m mit viiieeel Zubehör stehen sollte, kannst dich jederzeit gerne melden :)

      • Kannst mir gerne eine Mail schreiben, oder über meine Website gehen – wie es dir lieber ist.

        Und wegen dem Geldbeutel mach dir mal keine Sorgen – meiner ist auch gerade auf Diät, man gewöhnt sich dran ;)

        Das Schätzchen macht sich auch ganz gut in seinem Reportercase, irgendwann kommt ja auch noch Weihnachten dieses Jahr – es eilt also nicht. Wenn, dann möchte ich sie aber aus sentimentalen Gründen nur in gute Hände übergeben – denke bei dir wäre sie gut aufgehoben.

        Habe vor einiger Zeit schon mal einen längeren Kommentar hier abgelassen und wir einigten uns glaube ich darauf mal einen Kaffee trinken zu gehen, wenn es sich einrichten lässt. Da könnte man ja eine Begutachtung der Hassi mit verbinden, aber wie gesagt, es eilt nicht :)

        Grüße
        Stefan

  4. Olypus XA!!!! Eine feine, oft unterschätze Kamera.
    Und wie sehen die Bilder aus? Ich mag den klaren, präzisen Ausdruck. Die Optik leistet weit mehr als man angesichts ihrer Größe vermuten läßt.
    Wer einmal einen Eindruck gewinnen möchte, kann unter diesem Link nachschauen … da geht es um die Olympus XA als „immer-dabei-Kamera“.
    http://www.spuer-sinn.net/blog1/die-olympus-xa-als-immer-dabei-kamera/

    Und Danke Martin, das ist ein toller Beitrag. Heute heißt es schon lange nicht mehr „Analog versus Digital“, sondern „Digital und Analog“. Ich finde das richtig gut.

    • Schöner Bericht drüben bei Euch, Michael. Die XA ist halt auf der Straße richtig toll, weil sie so klein, unscheinbar und niemanden an irgendein Profi-Gerät erinnert. Ich gehe gerne na an Leute ran, da spielt das eine Rolle. Dazu ist sie angenehm leise (im Gegensatz zu der AE-1) und der Blitz (ich hab den A16 zum aufschrauben) kann auch was. Und ja, ich hab kein Interesse an hysterischen Grabenkämpfen, das hat noch niemanden von irgendwas überzeugt.

  5. In Sachen Scanner kann ich ja (wenn es bei 35mm bleibt) von ganzem Herzen den Pakon 135 empfehlen! Preis/Leistung (insbesondere Geschwindigkeit!!) sind quasi nicht zu schlagen und den Flachbett-Geschichten aus meiner Sichtweise himmelweit überlegen…

    • Da gebe ich dir Recht. Filmscanner sind Flachbettscannern haushoch überlegen. Und wie Martin schon richtig angemerkt hatte: „Besser geht ja bekanntlich immer“, kann man auch hier noch eine Schippe drauflegen und sich gebraucht für ca. 3.500,– einen Nikon Coolscan LS 5000 ED (f. KB-Format) oder besser gleich einen Nikon SUPER COOLSCAN LS-9000 ED (bis 6×9 Negative!) zulegen. Diese göttlichen Teile sind über alle Zweifel erhaben und nur noch von Trommelscannern a la Hasselblad zu toppen (die kosten dann aber auch fast so viel wie ein Mittelklassewagen). Da Nikon diese Geräte aber nicht mehr herstellt, müsst ihr danach auf dem einschlägigen Gebrauchtmarkt suchen. Aber der CanoScan macht seinen Job auch gut (habe ihn selbst), wenn man bereit ist, mit den typischen Schwächen von Flachbettscannern (geringerer Dynamikumfang, geringere effektive Auflösung) bei Filmmaterial zu leben.

      • Hast du’s mal mit Abfotografieren versucht? Blitz hast du ja auch, den Friedemann für Farbnegative empfohlen hat. Beziehe mich hier auf den Crashkurs Analog, „Negative abfotografieren“ aus diesem einen großen Online-Fotomagazin. ;)

      • Ich kenne Leute, die ihren Coolscan zu Gunsten des Pakon für 35mm stehen lassen. Ist halt schon ne Ansage, wenn Du einen kompletten ungeschnittenen Streifen inkl. autom. Fehlerkorrektur in 4-5 Minuten durch hast. Für Web und Abzüge bis 8×10 inch reicht das lässig, und die Ergebnisse brauchen halt auch so gut wie keine Nachbehandlung. Für mich waren das grandios investierte 250 $….

      • Ich hab mir z.B. vor etwa nem Jahr einen noch älteren Coolscan IV aus der Bucht gefischt, für knapp 300€. Der hat zwar „nur“ 2700dpi, aber im direkten Vergleich mit meinem CanonScan 9000f (mit Silverfast) musste ich fast weinen, so überlegen ist der alte alte Nikon. Ausserdem bin ich endgültig auf Vuefast umgestiegen, was _mir_ nochmal einen deutlichen Qualitätssprung gegeben hat.
        In der Uni haben wir einen Coolscan V, der _nochmal_ bessere Ergebnisse liefert. Für mich daheim reichen aber die „niedrigen“ 2700dpi. Pakon kenne ich nicht, lese aber viel viel Gutes, etwa im rangefinderforum.

        Ende vom Lied, ich konnte es mir auch nicht vorstellen, aber nachdem ich den Kauf ins Blaue gewagt habe und einen dedizierten Filmscanner für KB nutze, kann ich nur sagen, Kleinbild + Flachbett = lol :)

        Coolscans gibts immer mal wieder gebraucht, letzten erst einen IV für 250€ gesehen, das ist echt ein Kampfpreis. Und die Pakons sind auch erschwinglich oder?
        Für Mittelformat nutze ich weiterhin die Kanone, hier reicht die geringe optische Leistung perfekt für die großen Negative, die werden schön scharf und klar.

      • @Martin – geschnittene Negative sind kein Problem, aber kleiner als 3 Frames nimmt er nicht mehr. Könnte bei den vorgeschnittenen Laborsachen beim Endstück halt mal vorkommen. Da ich alles selbst entwickle wird immer erst am Stück gescannt und später geschnitten. Man sollte wissen, dass die Maschine ausschliesslich unter Win XP läuft, was aber mit Parallels auf dem Mac auch kein Problem ist…

    • Was Boris sagt.
      Wenn du bei KB bleibst nimm nen Pakon. Der V700 ist keine Negativscanner. Sondern auch „nur“ ein Flachbettscanner mit guter Scanqualität für Mittel und Großformat. Oder sagen wir mal sehr brauchbarer Qualität. 36 Kleinbild Negative mit dem V700 zu scannen wird dir flott die Lust am analogen vermiesen ;) ein Grund warum ich kaum Kleinbild fotografiere…

  6. Toller Einblick von Dir. Bis vor einem Jahr war ich noch Kameratechnisch beladen wie ein Elefant. Für jede Einstellung eine andere Kamera/Objektiv. Jetzt genieße ich das Leben mit meiner Fuji X-E2 und dem 18-55mm Objektiv. Endlich kann ich mich wieder darauf konzentrieren worauf es ankommt. Auf das Bild.
    Meine Finger gleiten langsam auch zurück zur Analogen Fotografie. Befinden sich aber noch in der Testphase. ;)

  7. Schöner Bericht.
    In meinem Alter kommt man (automatisch) von der analogen Fotografie (Minolta XE5) und vielen weiteren Cams inkl. eigenes Fotolabor zur „Digi“-Fotografie…. und wieder zurück (alles Analoge -außer Leica- ist inzwischen Schnäppchen) um letztlich festzustellen, dass beide Systeme ihre Reize und Vorzüge haben. So fristen sie ein glückliches Nebeneinander :-)

  8. Ich habe Anfang Juni das erste Mal zur analogen 35mm Kamera gegriffen und habe meine Filme auch bei dm entwickeln lassen. Abzüge sind dabei aber keine Pflicht wenn du das bei den Notizen mit angibst, dass du nur die Entwicklung möchtest. Das nur als kleine Ergänzung. Somit liegt ein Film bei 0.95€, was wie ich finde vom Preis her unschlagbar ist. Gerne würde ich auch ein paar meiner entstandenen Fotografien in einem Artikel vorstellen falls von eurer Seite Interesse besteht, ich war in London unterwegs und habe meine ersten Erfahrungen in der Street Photography gesammelt.

    • Hallo Pascal, doch, Abzüge sind Pflicht. Die freundlichen Mitarbeiter zweiter unterschiedlicher DMs haben dies telefonisch beim Dienstleister erfragt und ich stand daneben. Diese Änderung wurde jedoch erst kürzlich umgesetzt. Und ja, 0.95 € sind sehr wenig, jedoch hab ich auf Dauer keine Lust, diesen Teil des Fotografierens an CEWE abzugeben. Gefühlt gehört das für mich dazu, jedoch habe ich es bis jetzt noch nicht drauf. Kommt aber noch. ;-)

      • Da muss man unterscheiden, denn zum Glück senden nicht alle dm-Filialen an CeWe. Einige in Bayern senden stattdessen zu allcop, und da geht es – soweit ich weiß, ich verarbeite meine Filme selbst – auch noch ohne.
        Bei Mittelformat bekommt man seine Abzüge bei allcop sogar in einem kleinen Karton-Heftchen als Knickschutz :-)

  9. Frage: wie lange dauert der Scan pro Bild bei dem Scanner? Ich habe so einen Reflekta Scanner und habe es aufgegeben, da ich allein für den Scanvorgang 5 Minuten brauche (je Bild).

  10. Sehr toll, die Geschichte und Entwicklung…
    Sehr toll finde ich die unkomplizierte und unaufgeregte herangehensweise an die analoge Fotografie.
    Das coole ist, dass man so aktuell auf keinen Fall eine soooo geile Technik für diesen Preis bekommt. Und die Entwicklung und Digitalisierung geht unglaublich unkompliziert mithilfe der günstigen und unkomplizierten Hilfe von Drogeriemärkten wie DM.

    Ich wünsche dir noch viel Spaß.

    Viele Grüße Jürgen

  11. Sind ja richtige Schätze. Da ich nun auch auf dem Canontripp bin und mir grad wieder neues Equip zugelegt habe, bin ich auch am überlegen, ob ich nicht auch noch eine analoge Kamera zulege. In meinem Wohnort gibt es ein Fotogeschäft, das auch gebrauchte analoge Kameras verkauft.

  12. Leute, Leute…jetzt habt ihr es tatsächlich geschafft, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, für den anstehenden Urlaub meine über 30jährige, über alles geliebte Canon A1 (nebst FD-Objektiven) aus ihrem (verdienten) Ruhestand zu holen. Da ja jetzt hier so viel Werbung für eine bekannte deutsche Drogeriemarktkette gemacht wurde, könnt ihr mir auch deren Farbnegativfilme (Marke Paradies, ISO 200) empfehlen? Ich will ja jetzt keine Riesenabzüge machen, später mit dem CanoScan einscannen, mit Snapseed etc. bearbeiten und bei Instagram letztlich hochladen. Ich könnte natürlich auch noch mit ein paar alten, vor etlichen Jahren abgelaufenen Filmen experimentieren… Bin mal gespannt, ob ich dann vielleicht auch wie die Toten Hosen sagen/singen kann: „…Denn es geht nie vorüber | Dieses alte Fieber| Das immer dann hochkommt | Wenn wir zusammen sind…“ ;-)))

    • Hallo Thomas. Schön, dass Du wieder Lust auf Deine A1 bekommen hast. Zu Deinen Fragen. Paradies-Film vom DM: Ich habe bisher nur den 400er getestet und bin ganz zufrieden damit. Jedoch ist meine Beurteilungskraft noch nicht wirklich ausgereift. Mit Snapseed würde ich analoge Fotos nicht bearbeiten, eher mit Lightroom, da die Möglichkeiten weitaus größer und genauer sind.

      Edit: Ich habe mich mal etwas umgehört und es scheint so, als ob der Paradies-Film aus dem Hause Fuji kommt. Das würde erklären, warum er für meine Begriffe ein Film ist, mit dem ich zufrieden bin.

      • Hallo Martin, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Also die Urlaubsvorbereitungen sind am Laufen, am Samstag gleich mal den 200er Paradies-Film im 3er Pack geholt. Die A1 hat sich riesig gefreut und das gleich mal mit dem allseits bekannten nach Keuchhusten klingenden Auslösegeräusch zum Ausdruck gebracht. Anyway, sie wird das schon machen… Mit Lightroom (habe LR3) muss ich mich noch mehr beschäftigen und einarbeiten, werde aber einfach mal beides ausprobieren. Danke für den Tipp!
        Trotz allem Analog-Hype wird meine Powershot G10 und das iPhone mit auf Tour gehen. Wie ja schon an dieser Stelle geschrieben wurde: beide „Welten“ haben ihren Reiz und Berechtigung.

  13. Ein toller Bericht über die verschiedenen Phasen. Locker geschrieben, gefällt beim Lesen, und hat nicht den zuletzt fast schon störenden „ich tue was ich will und das aus Überzeugung“ Ton.

    Ich habe auch gefallen an der analogen Fotografie gefunden. Jedoch fast nur in s/w, mit Selbstentwicklung der Negativen. Gerne war ich dazu auch in den Karlsruhern Straßen unterwegs, nur, naja, die Zeit fehlt einfach momentan… Allerdings komme ich immer öfters wieder in die Versuchung, eine Filmdose aus dem Kühlschrank zu holen, und mal wieder los zu ziehen.

    Zur eigenen Entwicklung von Farbfilmen: Das ist leichter als man denkt ;o) Für mich auch gefühlt leichter als S/W. Allerdings halte ich mich nicht wirklich an so manche Vorgaben.
    Wenn Du es mal ausprobieren möchtest, frage mal im Jubez nach deren Fotolabor. Ich meine dort kann man gegen eine kleine Gebühr, zu bestimmten Terminen, entwickeln. Allerdings nicht in Farbe…

    Die oly ist aber auch ein guter Hinweis. Ich glaube die könnte gefallen… ;o)

    • Oha, jemand aus der Region. Sehr schön. Ja, die Entwicklung. Das ist für mich noch ein rotes Tuch. Mal abwarten. Ich mach erstmal weiter wie bisher und gucke erst mal nach einem gescheiten Scanner. Der weiter oben empfohlene Pakon wäre glaub das Richtige für mich.

      • Na auf so ein Angebot komme ich doch gerne zurück – nur müsste ich um etwas Zeit bitten – Wir haben vor 4 Wochen Nachwuchs bekommen, und momentan finden wir uns noch ;o)

        Zwecks Entwicklung:
        Ich bin irgendwann auf die Anleitung von Stefan Heymann gestossen: http://www.stefanheymann.de/foto/swnegativentwicklung.pdf
        Der erste Film war gleich ein voller Erfolg. Dementsprechend habe ich immer weiter gemacht. Letztes Jahr habe ich C41-Farbfilme probiert. Hat auch spontan geklappt.
        …nur wie gesagt, halte ich mich nicht an „Grundlagen“ (Temperatur, Zeit, …).
        Allerdings bleibe ich weiter bei S/W.
        Das Material dazu habe ich jeweils (Achtung, mögliche Werbung!) über Spürsinn bestellt.

        Als Scanner hatte ich am Anfang einen Minolta Dimage IV (?). Den ich (leider) gegen einen Reflecta RPS 7200 verkauft habe. Ich brauchte eine Möglichkeit, ungeschnittene Filmrollen einzuscannen. Nur funktioniert der irgendwie unter OSX nicht mehr richtig…
        Ich tüftle gerade daran, die Filme mit meiner A7 zu digitalisieren. Und wenn ich die Nerven verliere, schaue ich wieder nach einem Flachbettscanner…

  14. Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass dich gerade diese Kameras interessieren.
    Mein Vater hat seine ganzen Fotoapparate, die sich im laufe seines Lebens angesammelt haben, zum Glück noch alle aufgehoben. Darunter die Canon AE1 Programm, die T90 von Canon (beide in doppelter Ausführung) und auch die schwarze Canon A1. Und wie du benutze ich am liebsten das 28mm 2.8 und das 50mm 1.4. Filme hatte ebenfalls, abgelaufene von meinem Vater oder auch bei DM gekauft von Agfa (wobei Müller billiger war!). Entwickelt bis jetzt auch nur bei DM und ich bin meistens zufrieden. Scanner ist leider nur ein Tevion, aber ich scanne eh nicht oft ein.
    Die A1 ist meine „lieblings-immer-dabei-analog-SLR“ (sobald ich Lust auf nen Film hab), daher schon die Überlegung gehabt eine Fuji X-T1 zuzulegen, allein wegen der Ähnlichkeit im Design und den Optiken :D
    Viel Spaß und Grüße!

      • Moin moin,

        jetzt habt Ihr mir aber auch mal wieder richtig Lust auf einen Trip zur analogen Fotografie gemacht. Als Sammler habe ich eine sehr große Auswahl an Hardware. Aber die M3 ind Konsorten bleibt in der Vitrine. Stattdessen mal 3 Klopfzellen in die LOMO, und einen 200er Kodakcolor eingespannt. :-)

  15. Mir war und ist die DSLR samt Objektiv nach einer gewissen Zeit auch einfach zu schwer gewesen für die Straße oder Alltag. Und ich keine Lust gehabt ständig zu überlegen welches Objektiv ich einpacke und brauchen könnte(!).

    Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, ist eine DSLR unpraktisch („Papa nimm mich auf’n Arm“ :D).

    Deswegen habe ich eine kleine Fujifilm X20. Ist klein, leicht und Bildqualität stimmt auch für den Zweck. Und meine Tochter kann auch auf’n Auslöser drücken, wenn ich sie auf’n Arm habe :D

    Einen schönen Sonntag noch! :)

  16. Toller, sehr erhellender Artikel, und sehr spannend, auch die Kommentare dazu zu lesen. Da hast Du echt einen Nerv getroffen.

    Da ich (noch) eher selten analog fotografiere, besitze ich weder das Equipment, um Filme selbst zu entwickeln, noch um Negative sauber zu scannen. Meine Erfahrungen, gerade im schwarzweiß-Bereich haben mich aber von dm eher Abstand nehmen lassen, die können einfach nur Farbe.
    Hier in München gibt es aber ein Labor, das auch per Post eingesendete Filme entwickelt und auf gleichem Wege superschnell zurücksendet – 3 Werktage sind so die Regel, wenn überhaupt. Eines der Paketangebote umfasst Entwicklung, Kontaktbogen und Scans (ca. 2MP) auf CD. Liegt bei ca. 12 Euro inkl. Porto, und die Qualität ist meines Erachtens recht gut.

    Ausserdem hab ich gerade einen sw-Film (Kodak 400CN) in die Finger bekommen, der mit dem C41-Prozess entwickelt wird, das ist dann natürlich für Entwicklung bei dm echt praktisch, vor allem wenn seine Negative selbst scannt. Foto-CD finde ich bei denen nicht so günstig und beim letzten Mal waren die Bilder auf den Scans in der Mitte zerteilt – irgendwann wurde beim Scannen wohl der Film nicht sauber transportiert, die Abzüge selbst waren OK.

  17. Hi Martin,
    schöner Bericht. Auch ich fotografiere zur Zeit mehr Film als Digital. Beim Scannen mit einem Canon Flachbett Scanner hatte ich immer Probleme mit der Schärfe bei KB Negativen. Daraufhin hatte ich mir einen Nikon Coolscan IV zugelegt der zwar super Scans lieferte aber extrem langsam war. Mittlerweile habe ich die ultimative Lösung für mich gefunden. KB scanne ich mit einem Kodak Pakon 135 plus der eine komplette Filmrolle durchgehend in weniger als 5 Minuten scanned und beim export zu Lightroom automatisch einen Kontaktabzug zum Drucker sendet. Für MF und größer nutze ich den Epson V750.
    Wer nur KB fotografiert kann meiner Meinung nach auf die Investition in einen Epson V750 verzichten und lieber einen gebrauchten und deutlich günstigeren Pakon Scanner kaufen. Das Teil ist einfach nur genial!