Entwickeln mit Peeneol
Dein Entwickler ist alle, der Kaffee ist aus und Rotwein ist auch nicht da? Kein Problem – nimm einfach Peeneol. Diesen Entwickler hat wirklich jeder im Haus.
Im Beitrag über Filmentwicklung mit Rotwein von Tobias Pohl habe ich gelesen, dass man rein theoretisch Filme auch mit Urin entwickeln kann. Ich entwickle nun seit etwa zwei Monaten meine Filme selbst und experimentiere gern. Auch schrecke ich nicht vor Extremen wie einem 5-Blenden-Push oder Ähnlichem zurück.
Also einen Film mit meinem eigenen Urin entwickeln? Genau mein Ding. Ich spulte mir ein Stückchen APX 100 in eine leere Filmdose, bestückte meine alte Kamera damit und machte mich auf den Weg nach draußen. Ich brauchte ein paar schnelle Schnappschüsse für dieses Experiment. Damit der Film eine „kürzere“ Entwicklungszeit benötigt, habe ich ihn mit ISO 80 statt ISO 100 belichtet.
Ich malte mir schon aus, wie die Bilder wohl aussehen würden, denn es stand ja was von „minderwertigen“ Bildergebnissen im Wineol-Artikel – aber wen stört das schon? Wenn ich „perfekte“ Bilder will, nehme ich meine digitale Kamera. Einfach einmal machen und selbst, wenn die Bilder superschlecht werden, kann ich sagen: „Hey, mir liegt die Fotografie so im Blut, ich kann mit meiner Pisse Filme entwickeln.“
Das kann nicht mal Chuck Norris!
Mit einem Grinsen auf den Lippen setzte ich meinen Spaziergang fort. Die elf Bilder waren schnell gemacht. Auf dem Rückweg kaufte ich noch schnell Frühstücksbrötchen, Rotwein und Instantkaffee, die beiden Letzteren für weitere Film-Experimente.
Meinen „Morgenurin“ hatte ich schon in einer noch vorhandenen Fotochemie-Flasche aufgefangen und verwahrt. Jedoch langte die Menge noch nicht, um meine Dose zu befüllen. Also war Warten angesagt.
Gegen Mittag war es dann so weit, 360 ml hatte ich nun zusammen! Ich gab noch schnell einen flachen Teelöffel Vitamin-C-Pulver sowie vier leicht gehäufte Teelöffel Soda hinzu, verschraubte die Flasche und schüttelte die Lauge durch.
Beim Öffnen der Flasche kippte ich fast um. Pfui Teufel! Nun gab ich die Brühe zu meinem Film in die Entwicklungsdose und das Spiel begann. Ich entschied mich für eine Entwicklungszeit von 50 Minuten, alle 30 Sekunden kippte ich die Dose.
Als der Film dann auch fixiert und gewässert war, folgte der große Moment der Wahrheit. Das Öffnen der Dose. Schon allein der Anblick der Negative ließ mich staunen. Ich konnte tatsächlich Bilder erkennen. Und die Kontraste? Knackig!
Hmmm, das Ganze braucht jetzt noch einen Namen. Pipineol? Nee, doof. Aber Peeneol, das klingt doch super und ein bisschen seriöser.
Ich möchte mich bei Tobias Pohl für diesen tollen Artikel über Wineol bedanken, der mich auf diesen „Trichter“ brachte. Entwickeln mit Urin geht! Und komisch riechen tut Entwickler so oder so.