Detailaufnahmen in Klammen
Die Natur- und Landschaftsfotografie gehört definitiv zu meinem großen Steckenpferd. Hierbei kann ich viel Zeit draußen verbringen und die Natur mit allen Sinnen genießen.
Eines meiner Lieblingsmotive dabei sind Klammen und Schluchten und genau von denen haben wir in Österreich mehr als genug! Ich mag es, geheimnisvolle Schluchten und Höhlen, durch die das Wasser rauscht, zu erkunden. In einer Klamm fühle ich mich wohl, kann stundenlang darin verbringen und immer wieder neue Motive finden.
Die Motivvielfalt, die eine Klamm hergibt, ist unendlich groß! Staunend betrachte ich immer wieder die Felswände rund um mich, deren Farben sich in den unterschiedlichsten Tönen wechseln und die vielen Auswaschungen und Gumpen unter mir, die das Wasser über Jahrhunderte hinweg geschaffen hat.
Es macht mir Spaß, auf Holztreppen direkt über den Bächen zwischen den Felsen die Klamm entlangzuwandern, immer wieder stehen zu bleiben und mir neue Motive zu suchen. Dabei gehe ich immer gleich vor: Zuerst versuche ich, das Offensichtliche auf den Speicherchip zu bannen und mache Übersichtsaufnahmen fotogener Klammenabschnitte.
Später wechsle ich dann auf ein Teleobjektiv und erst dann beginnt es, für mich so richtig spannend zu werden.
Denn wer genauer hinsieht und sich Zeit lässt, wird immer wieder Neues entdecken. Mit dem Teleobjektiv lassen sich bestimmte Details wie Gesteinsstrukturen und –formationen, die vom Wasser umspült werden, besonders gut herausarbeiten.
Kleine Wasserfälle und Bachläufe, gischtendes Wasser und dunkle, geheimnisvolle Ecken – die Möglichkeiten sind schier unendlich.
Aber nicht nur von der Wasserkraft geschaffene Strukturen an Wänden und Gesteinen lassen sich immer wieder finden, sondern auch das oftmals kristallklare Wasser selbst, das je nach Lichteinfall in allen möglichen Farben glitzert, bietet viele fotografische Spielereien, von dynamischen Wasserszenen bis hin zu Langzeitbelichtungen, die das Wasser schön weich und ruhig erscheinen lassen.
Nicht immer klappen meine Fototouren so wie ich es mir vorstelle. Ein großer Besucherandrang macht ein vernünftiges Fotografieren in Klammen und Schluchten, auf denen man auf Stegen und Leitern wandert, so gut wie unmöglich.
Die Stege vibrieren bei jedem Schritt und kaum hat man das Stativ wieder aufgebaut und die Kamera eingerichtet, drängt sich schon der nächste Wanderer an einem vorbei. Da ist der Spaß bei mir meistens recht schnell zu Ende.
Klammenbesuche an Wochenenden versuche ich daher zu vermeiden, unter der Woche ist man hingegen oftmals völlig allein in einer Klamm und kann sie ganz für sich allein genießen! Aber auch das Wetter, nämlich starker direkter Sonnenschein um die Mittagszeit, ist in einer Klamm sehr ungünstig. Der starke Dynamikumfang ist für jede Kamera schwierig und man kommt um Belichtungsreihen oder HDR-Aufnahmen nicht herum.
Da diese technische Spielerei nicht unbedingt zu meinen Stärken zählt, warte ich an solchen Tagen, bis die Sonne nicht mehr direkt in die Klamm scheint oder noch viel besser: Ich gehe überhaupt erst in eine Klamm, wenn der Himmel bewölkt ist.
Dann habe ich schönes gleichmäßiges Licht und keine zu harten Kontraste, die mir das Fotografenleben unnötig erschweren. Die technisch wichtigsten Hilfsmittel für mich sind bei dieser Art von Fotografie ein Polfilter, ein Kabelauslöser und natürlich ein stabiles Stativ.
Der Polfilter hilft mir, störende Reflexionen zu entfernen und mit dem Kabelauslöser und einem stabilen Stativ kann ich Langzeitbelichtungen problemlos realisieren.