Dunkle Geschichten aus den Black Mountains
Ich bin Fineart-Fotografin und lebe in den Black Mountains in Wales, worauf sich vor allem ein sehr großer Teil meiner Arbeiten stützt. Ich fotografiere verlassene ländliche Orte, Natur und kleine Schätze vom Dachboden meiner alten Familie, die sie „hinter sich gelassen“ haben, um meine Geschichten zu erzählen.
Dabei habe ich mich auf Selbstportraits spezialisiert. Obwohl meine Fotografien nicht streng autobiografisch sind, ziehe ich Inspiration aus meinen eigenen Erfahrungen und oft merke ich auch, was für eine große Rolle mein Unterbewusstsein spielt. Ich übernehme oft die Rolle einer Heimatlosen, die in seltsamen und leicht surrealen Welten gefangen ist. Diese Charaktere kämpfen selten gegen die Landschaften an, sie sind ruhig und verständnisvoll.
Ich habe in den Black Mountains fast mein ganzes Leben gelebt. Ich ging nur kurz weg und als ich wiederkam, realisierte ich, wie sehr mich dieser Ort verfolge, aber nicht auf eine schlechte Art. Ich fühle eine starke Präsenz hier. Ich spüre die Atmosphäre der Landschaft; sie spricht zu mir, erzählt mir Geschichten.
Ich bemühe mich, stimmungsvolle Erzählungen mit einem Hauch von Mysterium zu erschaffen. Bilder, mit einer Stille, die den Betrachter anhalten, erwartungsvoll gemeinsam mit dem Charakter dem Fortgang der Geschichte zu harren.
Ich kreiere Welten, die von der Form her an Märchen erinnern, aber mit einer bedrohlichen Präsenz, einer provozierenden Geschichte, die Fantasie anregen. Sie zeigen auch die Entfremdung von der Natur und die Verbindung zwischen Mensch und Natur auf.
Es gibt einen gewissen Grad von Intimität in dem Raum, den die Charaktere einnehmen, sodass der Betrachter fast versucht ist, nach ihnen zu greifen. Meine Arbeiten sind gekennzeichnet durch die Verwendung von starken atmosphärischen Stimmungen, der Nutzung kräftiger Farben und effektvollem Licht, was zusammen etwas beinahe Malerisches erreicht.
Dieser Artikel wurde von Katja Kemnitz für Euch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.