Die Fotos zeigen Bäume – aber so, wie sie noch nie jemand gezeigt hat. Einerseits hyperrealistisch bis ins kleinste Detail, andererseits surreal und rätselhaft. Dadurch entsteht eine Irritation, die die Betrachter*innen zum genauen Hinschauen verleitet. Die Magie der Bilder wird aber nicht aufgelöst, sie bleiben spannend, immer aufs Neue.
Im Mittelpunkt der Serie steht der Baum, der gemeinhin als Metapher für Widerstandsfähigkeit und Standhaftigkeit gilt. Tief verwurzelt im Erdreich trotzt er allen Widrigkeiten seines natürlichen Umfeldes. Der Baum wird jedoch aus seinem ursprünglichen Zusammenhang gelöst und in ein grafisches Bildmotiv verwandelt, das zu einer neuen Betrachtung auffordert. Als schwebendes Gebilde scheint er sich seiner naturgemäßen Schwerkraft zu widersetzen und dem Himmel entgegenzustreben.
Die ungewöhnliche Betrachtungsposition lässt die Bäume in einem neuen Licht erscheinen. Sie werden nicht mehr als Pflanze am Wegesrand wahrgenommen, sondern wandeln sich zu einem nahezu symmetrischen Kunstwerk aus Ästen, Zweigen und Blättern. Die Äste und Zweige streben nach außen, die Blätter erstrahlen in einem zarten Rosa, leuchtenden Gelb, kräftigen Grün, intensiven Rot. Das Kunstwerk Baum wird so auch wirklich als Kunstwerk erkennbar.
Technisch sind die Fotografien aus Einzelbildern nahtlos digital zusammengefügt und bearbeitet. Nur sehr wenige Bäume eignen sich für diese Art Bearbeitung und erst am Rechner lässt es sich endgültig feststellen. Jede Baumscheibe ist passend zum Baum ergänzt und jeder Baum ist in seinem Stadium und mit seinem Standpunkt festgehalten. Inzwischen besteht die Sammlung aus knapp 30 Bäumen und besonders als Serie entfaltet sich ihre ganze grafische Kraft.