11. November 2011 Lesezeit: ~2 Minuten

Müsli

Es waren einmal eine Schüssel, ein Löffel, Milch und eine Packung Müsli.

Ich saß morgens an einem freien Tag vor meinem Frühstück im Wohnzimmer und überlegte, was ich machen könnte. Ich saß da mit meinem Müsli, der Fernseher lief im Hintergrund und ich schaute mich im Zimmer um.

Neben mir auf dem Schrank lag meine Kamera, sie blinzelte mich an und ich konnte nicht anders und holte sie mir. Dann fiel mir auf, dass da vor mir auf dem Tisch noch mein Müsli auf mich wartete. Ich hatte bis dahin kaum etwas davon gegessen, weil mich meine Kamera mal wieder abgelenkt hatte.

Also fing ich an, die Schale mit Inhalt zu fotografieren, anstatt zu frühstücken. Nur irgendwie gefiel mir das alles nicht so ganz. Ich schaute mir die Bilder an und stellte fest, dass mir die Bilder mit geringer Tiefenschärfe besonders gut gefielen. Aber ich war trotzdem noch nicht ganz zufrieden und nahm den Löffel aus der Schüssel in die Hand und fotografierte die Schale von oben.

Während ich so bei der Sache war, rutschte mir der Löffel aus den Fingern vor die Linse. Also stand ich da, gebeugt über dem Tisch: Den Löffel mit dem leckeren Müsli in der linken Hand, die Kamera in der rechten Hand mit dem Finger auf dem Auslöser. So kam ich auf die Idee, die Fotos so zu machen wie sie jetzt sind.

Auf die eigentliche Serie kam ich erst später, nachdem ich gemerkt habe, dass mir das Spaß gemacht hat. Und da mir die Fotos gut gefallen haben, habe ich mich entschlossen, alle möglichen mir unter die Hände kommenden Müslis zu fotografieren. Es werden bestimmt auch noch mehr, aber man kann ja morgens nicht immer dasselbe essen.

Wenn ich dann mein Foto habe, öffne ich es in Photoshop und schneide es als erstes zu einem Quadrat zurecht. Danach bearbeite ich die Schatten ein wenig und bastele an der Schärfe herum. Zum Schluss bearbeite ich noch die Farben und fertig.

Und wenn er sich nicht verschluckt hat, dann macht er auch heute noch seine Müslibilder.

34 Kommentare

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  1. Ich wollt grad genau das Gegenteil schreiben: Grad das erste sieht irgendwie eklig aus. Anonsten schön: würde nie auf die Idee kommen, mein Frühstück zu fotografieren. Um die Zeit bin ich noch viel zu unproduktiv.

  2. Ok ich oute mich jetzt als Detailverliebt :-)

    Die Idee der Serie gefällt mir sehr gut, da ich nachvollziehen kann, wie eine Kamera einen immer anstarrt mit ihrem Objektiv und schreit „Nimm mich“ :-)

    Die letzten 2 wühlen mich aber innerlich auf, da beim Vorletzten nur 3 Stücke im Löffel sind, und der Rest leer ist. Beim Letzen fällt das eine Stück fast vom Löffel, was auch eine kleine Spannung erzeugt.
    Ich weiß nicht ob du das beabsichtigt hast, aber wenn ja: Respekt. Ich würde noch mehr solche mini-Details einbauen, die der Serie dann richtig Leben einhauchen.

    Kurz: Geniale Idee, im Alltag interessante und kreative Fotos zu machen!

  3. Haha sehr coole Idee :) Ich hab auch schonmal da gesessen und die einzelnen Müslistücke (klingt komisch, wie nennt man das?) wieder zurück in die Milch fallen lassen und fotografiert :)
    Von wegen mit Essen spielt man nicht!

    Mir gefällt die Serie sehr gut :)

  4. Wirklich nette Serie. Was mir allerdings negativ auffällt, dass die Farbabstimmung, Lichtverhältnisse bei jedem Bild unterscheidlich sind. Dies sollte nach meinem Verständnis bei allen Bildern gleich sein. Wegen mir könnte es auch richtig anders aussehen, aber halt nicht nur ein wenig anders .

      • Warum man sein Müsli ohne Milch zu sich nehmen sollte? Aus dem gleichen Grund, aus dem man generell auf Milchprodukte verzichten sollte: Weil wir die Kühe zur Milchgewinnung ganz ordentlich quälen. Fröhlich auf grünen Wiesen mit ihren Kälbern rumhüpfende Kühe gibt’s nämlich nur noch wenige. Dazu kommen genetische Veränderungen und Zucht, die ohne Rücksicht auf Verluste (Lebensqualität der Tiere) nur auf immer mehr Milch ausgerichtet sind. Und Medikamente, die nicht nur den Tieren schaden können, sondern über die Milch auch in unserem Körper landen. Ein paar Aspekte eines weiten Themas, das die meisten Menschen verdrängen, weil sie die Tüte Milch kein bisschen mehr mit dem Tier in Verbindung bringen, von dem sie kommt.

  5. Diese Müslibilder sind ganz toll geworden. Aber die Müslis erinnern sehr an amerikanische süße Müslis – dort übrigens immer mit „low fat milk“ angeboten.
    Meine Favoriten sind eher Bircher Müsli oder selbst zusammengestellte Müslis mit viel Obst, Nüssen und Joghurt – ein Genuss und vielleicht auch ein Fotomotiv.
    Guten Appetit weiterhin – und nicht das Frühstücken vergessen vor lauter fotografieren!!

  6. Ich habe mal versucht bunte Müsli ins Klo runter zu spülen und nach einigen vergeblichen Versuchen kam ich auf die Idee es zu fotografieren. Dann habe ich das Bild ins Internet gestellt und fragte Leute was es ist. War lustig.

  7. Ich finde das Konzeptionelle und die Umsetzung sehr gut.

    In die Bildern kann man sehr viel reininterpretieren/reindenken….Künstlichkeit der Nahrung, Vielfalt mit der „Hühnerfutter“ teuer verkauft wird usw usw…..

    Auch die Umsetzung, detail + Hintergrund in dem das Hauptmotiv nochmal auftaucht…sehr gut gedacht…

    Für mich das Beste seit langem !

    VG