Look, I’m wearing all the colours
Im Jahr 2005 trifft der Fotograf Rikard Österlund die Künstlerin Zara Carpenter und verliebt sich sofort in sie. Eine lange Beziehung folgt, 13 Jahre teilen sie ihr Leben miteinander – und mit einem dritten, stummen Partner: Einer chronischen, unsichtbaren Krankheit.
„Look, I’m wearing all the colours“ handelt von der Liebesgeschichte der beiden – einer modernen Liebesgeschichte über das Leben mit Krankheit, Schmerz und Depression, verpackt in wunderschöne Bilder. Nur noch bis zum Freitag, den 1. Juni, läuft die Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter.
Rikard ist professioneller Fotograf und möchte mit seinen Bildern Geschichten erzählen. Er beginnt, seine Beziehung mit Zara zu dokumentieren, um sie und ihre Umstände zu verstehen, damit klarzukommen und auch, um seine Reaktionen darauf nachvollziehen zu können. Zara leidet an Fibromyalgie, chronischem Schmerzsyndrom, Zwangsstörungen, Hypermobilität und Depression.
Zara sagt über das Projekt:
Ich denke, es war wichtig, Rikard zu erlauben, unser gemeinsames Leben fotografisch festzuhalten, unser Leben zu zeigen, wie es wirklich ist – das Schwierige, das Wundervolle und das Lächerliche. Vor allem aber die Liebe. Krankheit ist ein „Gleichmacher“; jede*r wird früher oder später im Leben krank oder kennt jemanden, der von einer Krankheit betroffen ist. Es ist bizarr, dass es eigentlich eine Sache ist, die wir alle gemeinsam haben, gleichzeitig verstecken wir sie oder schämen uns für sie.
Das Ergebnis der fotografischen Dokumentation ist ein Fotobuch geworden, ein zutiefst intimer Einblick in eine Beziehung, die mit unsichtbarer Krankheit geführt wird. Eine Bandbreite verschiedener Fotografien erzählt diese Geschichte im Buch; sowohl Bilder, die stark medizinisch geprägt sind, als auch solche, die ungestellte Momente der Freude und Vertrautheit zeigen.
Das größte Problem mit einer unsichtbaren Krankheit ist eben genau, dass sie unsichtbar ist. Einer von drei Menschen im Vereinigten Königreich lebt mit solchen nicht sichtbaren Einschränkungen. Leider gibt es in der Gesellschaft nur wenig Verständnis oder Unterstützung für das Unsichtbare.
Rikard Österlund denkt, dass das Geschichtenerzählen dabei helfen kann, die soziale Veränderung voranzubringen. Denn indem es hinter die Maske blickt, die der Öffentlichkeit gezeigt wird, wirft das Fotobuch Licht auf das, was normalerweise im Verborgenen bleibt. Auch wenn es sich um eine ganz persönliche Geschichte handelt, hofft Rikard, dass sich auch andere Menschen angesprochen fühlen.
Es fällt mir schwer, bestimmte Dinge in Worte zu fassen, deshalb war die Fotografie immer ein Weg für mich, die Welt einzufangen und sie zu verstehen, vor allem wenn es um Angelegenheiten geht, die für mich schwer zu verarbeiten sind. Diese Fotografien lassen mich zurückschauen und über unser Leben in und mit diesen Umständen reflektieren.
Noch bis Freitag, den 1. Juni 2018, könnt Ihr die Realisierung von Rikard Österlunds Fotobuch „Look, I’m wearing all the colours“ auf Kickstarter unterstützen. Neben dem Buch gibt es auch weitere mit Liebe gemachte Dankeschöns wie Postkarten und limitierte Fotodrucke.