Collagen aus Menschen, Papier und Blüten
Die traditionelle Collage, also mit Schere und Kleber statt Ebenen in Photoshop, ist einerseits jedem von uns schon spätestens seit dem Kunstunterricht der Grundschule bekannt und andererseits in der Fotografie erstaunlich selten genutzt. Die spanische Designerin und Fotografin Rocío Montoya zeigt in ihren Arbeiten, dass diese Technik allerdings zu unrecht wie ein ungeliebtes Kind behandelt wird.
Während andere mit ihren Modellen in den Wald gehen, um Portraits zu machen, gelingt es Rocío mit ihren Collagen ebenso, die Verbundenheit mit der Natur darzustellen und konzeptuell Fragen der Identitätsfindung und des Identitätsverlustes nachzugehen. Mit einer spielerischen Leichtigkeit arrangiert sie ausgeschnittene Blätter und Blüten um zumeist weibliche Körper, ohne dass die Ergebnisse ausschließlich dekorativ oder gar naiv wirken.
Indem sie Portraits in Einzelteile zerlegt und in den Zwischenräumen die Natur platziert, schafft sie teilweise verstörende Puzzle-Arrangements, die Verwirrung auslösen und gleichzeitig durch die vorhandene ästhetische Poesie und traumartige Atmosphäre wieder beruhigen. Sie nutzt dafür eigene Fotos sowie Stücke aus Magazinen und botanischen Illustrationen.
Auch in ihren anderen persönlichen Projekten widmet sich Rocío Montoya dem experimentellen Portrait mit verschiedenen plastischen Methoden, die immer auf fotografischem Material als Grundlage aufsetzen. Neben ihren freien Arbeiten setzt sie auch Fashion-Editorials um, hat vier Jahre Lang das DOZE Magazine herausgegeben und bei Zeitungen als Fotojournalistin gearbeitet.
Rocía Montoya lebt und arbeitet in Madrid, Spanien. Ihre Arbeiten findet Ihr auf ihrer Webseite, bei Facebook, Instagram und Behance. Außerdem ist sie auch auf Twitter zu finden.