Kim Thue: Dead Traffic – Buchtipp
Sierra Leone – bei dem Namen denkt man an Krieg und Armut. Der Bürgerkrieg endete erst 2001, die Aufarbeitung der blutigen jüngeren Geschichte und der Wiederaufbau des Landes werden noch Jahre dauern. Das Land zählt zu den ärmsten der Welt.
Der dänische Fotograf Kim Thue hat zehn Monate damit verbracht, in der Nähe einer berüchtigten Slumgegend in der Hauptstadt Freetown zu leben. Dort hat er einen tiefen Einblick in das Leben und die Emotionen der Menschen erhalten.
Durch die visuelle Darstellung unaussprechlicher Tragödien, einer verletzten Integrität und zufälliger Begegnungen zeigt er einen Winkel der Welt, der den meisten von uns verschlossen bleibt. Seine Bilder erscheinen nun in einem Buch.
„Obwohl Sierra Leone für seinen brutalen Bürgerkrieg bekannt ist, habe ich keine versteckte politische Aussage, habe ich kein spezifisch humanitäres Thema, ich hatte noch nicht einmal eine klare Geschichte im Kopf, während ich das Buch machte.
Ich bin nach Freetown nicht als Fotograf gegangen, sondern als Fremder mit einer Kamera und einem offenen Herzen. Was ich hoffe erschaffen zu haben, ist etwas, auf das sich der Betrachter emotional einstimmen kann. Etwas, das einen Nerv trifft, ohne die Natur eines Zwangs und ohne das Monopol einer bestimmten Wahrheit einnehmen zu wollen.
Eine Sammlung von Eindrücken, die eine untrennbare Koexistenz von Schönheit und Schrecken nahe legt, die ein allgegenwärtiges Thema in dieser rauen und starken Stadt zu sein scheint.“
Die Bilder machen mich sprachlos. Schön ist das falsche Wort, aber die analogen Fotos von Kim Thue haben eine starke Ästhetik. Die portraitierten Menschen werden auf eine sehr intime Weise dargestellt, ohne jedoch an Würde zu verlieren. Kim Thues Einstellung, nicht als Reportagefotograf aufzutreten, sonders als Mensch, um dort zu leben und zu erfahren, finde ich bewundernswert. Man sieht den Bildern seine Nähe an.
Der unabhängige Verlag dienacht Publishing veröffentlicht das Buch mit den Fotos von Kim Thue, es erscheint im April 2012. Wer sich eines der limitierten und handnummerierten 1000 Exemplare sichern will, kann bereits vorbestellen. Bestellungen bis zum 1. Januar werden vom Fotografen handsigniert.
Das Hardcover-Buch hat ein Format von 18×24 cm, 96 Seiten plus 12 Interview-Seiten und ist für 24,90€ erhältlich.
puh, starke und berührende bilder!
Sehr beeindruckend und emotional…
bilder einer anderen welt. durch die starken kontraste erlebe ich die bilder als unmittelbar nahe. keine farben die ablenken. ich sehe wie die lichter die haut umschmeicheln, wie schönheit in den bilder steckt und doch der hinweis, das etwas nicht stimmt.
begreifen kann ich die bilder nicht. ich stelle mir die menschen lachend, redend und denkend vor. die photos aber scheinen etwas anzuhalten, etwas herauszuholen was nur im Inneren der Gezeigten wütet.
das werde ich nun erst einmal verdauen und dann nochmal lesen um dann meine meinung hier zu hinterlassen. soviel nur vorab..eine ganz starke angelegenheit von euch. respekt
Ich bin mir nicht sicher. Was wird, wenn er Bilder aus London zeigt?
Ich schau mir seine Webseite und sein Profilbild bei Facebook an, mhhh.
Viele Grüße
Lutz
puhhh, harter Tobak!
Danke! Bestellung ist raus…
„Eine Sammlung von Eindrücken, die eine untrennbare Koexistenz von Schönheit und Schrecken nahe legt, die ein allgegenwärtiges Thema in dieser rauen und starken Stadt zu sein scheint.“
– ist ihm gelungen. Starke Bilder.