26. Oktober 2020 Lesezeit: ~4 Minuten

52 Wochen – Thema 43: Makro

Im neuen Wochenthema widmen wir uns den ganz kleinen Dingen und machen sie ganz groß – willkommen in der wunderbaren Welt der Makrofotografie. Sie ist überwiegend mit Insekten und Pflanzen bevölkert, doch es erwarten Euch auch Überraschungen.

Doch bevor wir uns weiter mit den möglichen Motiven beschäftigen und welche es abseits der altbekannten Klassiker gibt, kommen wir erst einmal kurz zur Technik. Einen weitestgehend immer noch gültigen Grundlagenartikel zum Thema (mit Schwerpunkt zu Insekten) hat Mark-Philipp Korb vor neun Jahren hier im Magazin veröffentlicht.

Dort findet Ihr auch schon einen Überblick zu den technischen Varianten, Makrofotos aufzunehmen, die ich hier noch einmal kurz zusammenfassen möchte, sodass alle eine Möglichkeit finden, mit ihrer vorhandenen Ausrüstung in dieser Woche Makro-Aufnahmen zu machen.

Samenstände einer Pusteblume in Nahaufnahme vor blauem Hintergrund.

© Tamara Skudies

Neben den klassischen Makro-Objektiven, die große Abbildungsmaßstäbe ermöglichen, kommen auch Nahlinsen in Betracht, die ähnlich wie Lesebrillen „vergrößern“. Der Abbildungsmaßstab vergrößert sich, umso weiter die Linsen vom Sensor entfernt sind. Diesen Effekt machen sich Zwischenringe ebenso wie Verlängerungsbalgen zu nutze.

Objektive lassen sich mit einem Umkehrring alias Retroadapter auch „falsch herum“ auf die Kamera schrauben. Je weitwinkliger das verwendete Objektiv ist, desto größer ist dann der Makro-Effekt. (Der Umkehradapter lässt sich sogar noch mit dem Nahlinsen-Prinzip kombinieren.)

© Sebastian Baumer

Wer bis hierhin mitgedacht hat, aber keine der genannten Adapter, Ringe oder Zusatzlinsen im Repertoire hat, ist vielleicht schon selbst drauf gekommen: Wie beim Freelensing kann man Objektive auch manuell in Entfernung zur Kamera oder (umgedreht) voreinander halten.

Sogar mit Hilfe einer ganz normalen Lupe lassen sich Makroaufnahmen machen, die einen gewissen Lensbaby-Charme haben. Passt nur bei all den kreativen Experimenten, die Euren Kamerasensor freilegen auf, dass Ihr sie in einer staub- und windarmen Umgebung durchführt!

© Mark-Philipp Korb

Inspiration

Das Tolle an der Makrofotografie, dass man quasi überall um sich herum Motive findet, weil einfach die Vergrößerung schon einen Wow-Effekt erzeugt, kann auch eine Falle sein. Fangen wir trotzdem sozusagen im Vorgarten an, mit Krabbeltieren und Grünzeug.

Ondrej Pakan hat sich Insekten gewidmet und überzeugt mit berauschenden Farben, die aber noch im glaubwürdigen Bereich sind. Katarzyna Zaluzna wiederum stellt im Grünen am liebsten Schnecken nach und setzt sie verträumt in Szene.

© Rüdiger Schütz

Victor Napreyenko zeigt uns Spinnennetze in groß und Vogelspinnen bzw. ihre anatomischen Details in sehr, sehr groß. Noch viel näher ran geht Linden Gledhill mit seinen Mikroskopfotos von Schmetterlingsflügeln, die sogar die einzelnen Schuppen sichtbar machen.

Thomas Ruf zeigt Einblicke in die magische Welt der Pilze, während Rüdiger Schütz überwiegend Pflanzen und Blüten sehr nah auf den Pelz rückt. Auch in seinem Artikel findet Ihr viele Tipps und Tricks.

Rauchende Glühbirne

© Ingo Pape

Spinnennetz im Detail

© Victor Napreyenko

Nun zu den eher ungewöhnlichen Motiven und kreativen Projekten: Markus Reugels verbindet in seinen Inszenierungen von Flüssigkeiten die Makrofotografie mit im Studio mit Licht, Farben und dem richtigen Timing. Ingo Pape lässt Glühbirnen ihr Leben aushauchen und Vesa Lehtimäki spielt Star Wars mit LEGO im Miniaturformat nach.

Ihr seht, es müssen nicht Achtbeiner oder Blütenblätter mit Wassertropfen sein – gerade anhand der letztgenannten Beispiele sieht man, dass den Ideen im Bereich der Makrofotografie im Grunde keine Grenzen gesetzt sind. Wir sind gespannt, was Ihr in dieser Woche ganz groß zeigen werdet.

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© Vesa Lehtimäki

Ablauf

Ihr habt wieder eine Woche Zeit, um ein Foto zum Thema zu erstellen. Ihr könnt diese kleine Hausaufgabe ganz für Euch selbst machen, sie aber auch sehr gern mit uns teilen. Verlinkt Euer Bild in den Kommentaren, nutzt den Hashtag #kwerfeldein52 oder schickt uns Euer Foto ganz einfach bis zum Dienstag, den 3. November 2020 per E-Mail. Wir zeigen jeden Samstag eine Auswahl der Einreichungen.

Auch wenn das Projekt „52 Wochen“ heißt, könnt Ihr jederzeit mit einsteigen, nur jede zweite Woche mitmachen oder wann es Euch zeitlich oder thematisch am besten passt. Aber bitte reicht keine Archivbilder ein, auch wenn sie perfekt zum Thema passen. Das Projekt soll eine Herausforderung sein, Neues zu kreieren!

Das Titelbild stammt von Thomas Ruf.

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