In einer aktuellen Arbeit zeigt Sebastian Frey düstere Einblicke in eine Welt, die er als „Post Habitats“ bezeichnet. Die Sammlung, bestehend aus einer Mischung aus Straßen- und Landschaftsfotografie, zeigt Szenarien einer nicht mehr lebenswerten Umgebung.
Heiße Sommer mit Dürreperioden in Mittel- und Nordeuropa, Gletscherschmelze, Klimaflüchtlinge und weitere Phänomene zeugen von gravierenden Konsequenzen menschlichen Fehlverhaltens. Energieintensives, kapitalistisches Wirtschaften bringt den Planet Erde an seine Grenzen. Es entstehen Räume, in denen zum Teil schon heute kein menschliches Leben mehr oder nur noch eines unter weiteren enorm energieintensiven Eingriffen möglich ist.
Diesen Verlust lebenswertet Räume durch einen ressourcenintensiven, ausbeuterischen Feldzug gegen die eigene Existenzgrundlage des Menschen zeigen die Aufnahmen im Projekt „Post Habitats“. Steile Kontraste, viel fotografisches Korn und Farbstörungen sollen den non-fiktiven, dramatischen Hintergrund unterstreichen.
Die wenigen, isoliert wirkenden Menschen erscheinen als schwarze, silhouettenhafte Gestalten, die umherwandeln beziehungsweise auf der Flucht vor den eigenen Zerstörungen sind. Die Landschaften wirken karg und verlassen; einige Tiere trotzen den Verhältnissen.
Sebastian Frey möchte mit der vorliegenden Arbeit die Betrachtenden ohne erhobenen Zeigefinger mit einer Welt konfrontieren, die uns in Europa weit weg erscheint. In Wirklichkeit sind erste Vorboten jedoch nicht zu übersehen und wirken bereits auf die Menschen ein.