Ich beschäftige mich seit 2011 intensiv mit der Fotografie. Der Großteil besteht dabei aus Skateboarding und allem, was dazu gehört. Mit der Zeit wurden meine Skateboard-Fotos unbewusst immer grafischer, was vielleicht auch daran lag, dass ich als Kind schon von den Architekturbüchern meines Vaters begeistert war.
Als mir klar wurde, dass ich eine Vorliebe für Linien habe, bin ich auf die Idee gekommen, diese Leidenschaft in einer Serie umzusetzen. Ich habe angefangen, Linien aus der Draufsicht mit einer Nikon FM2 festzuhalten. Ganz simpel, ohne Schnickschnack. Als ich die ersten Filme entwickelt hatte, kam dann aber die Ernüchterung: Das Ganze lief nicht wirklich nach meinen Vorstellungen und die Serie wurde erst einmal auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.
An einem Herbstwochenende in Berlin war ich wieder einmal mit meiner Kamera unterwegs. Eigentlich, um ein paar Skatefotos zu schießen. Dieses Mal allerdings mit der Hasselblad XPAN. Zufälligerweise entstand auf dem Tempelhofer Feld dann ein primär linienhaftes Foto mit Skater – sehr klar und strukturiert. Als ich durch den Sucher geschaut und abgedrückt habe, kam mir sofort die zündende Idee.
Die anfangs eindimensionale Serie bekam mit dem Skater und der XPAN dann eine räumliche Wirkung, die perfekt mit dem Konzept harmoniert hat – und den Namen „BERLIN LINES“. Der Skater bewegt sich mit seinem Skateboard generell sehr gern im urbanen Raum. Ein Skater sieht die Großstadt Berlin mit ganz anderen Augen als der „Nicht-Skater“.
Unser Blick wird automatisch auf Kanten, Stufen, Linien, Flächen und räumlich erschaffene Objekte gezogen. Man geht im Kopf durch, was mit dem Skateboard an diesen für uns so besonderen Orten möglich ist und was nicht. Die Linie gibt Dir die Richtung vor. Täglich kämpfen wir mit eingewachsten Linien und liegen dafür auch gern einmal auf dem kalten Asphalt oder Beton.
Für Außenstehende ist es oft nicht ganz leicht nachzuvollziehen, warum wir manche Betonkanten anbrüllen und den Spot wie ein Alphamännchen markieren. Unsere Subkultur fühlt sich auf der Straße zuhause. Ich habe versucht, auf 35 mm diese Symbiose aus Skateboarding und dem urbanen Raum, in den wir uns bewegen, festzuhalten. An Orten, die für uns mehr sind als nur eine Linie.
Schöne Serie, einige Bilder gefallen mir richtig gut! Hätte gerne noch mehr Bilder mit Skatern gesehen und dafür das Bild mit dem Boot, den runden Gläsern und der Oberleitung raus genommen. Die passen einfach inhaltlich nicht zu der Serie, auch nicht zu dem was du geschrieben hast. Ich finde gerade das Bild mit dem Boot reißt da so ein richtiges Loch rein und man denkt kurz: „Was war denn das jetzt?“… :)
Gruß
Flo
Wow, die Bilder sind richtig klasse. Ich mag solche grafischen Motive, die teilweise schon ins abstrakte abdriften sehr. Das Format der XPan ist natürlich ein Traum und die körnige, kontraststarke SW Umsetzung passt perfekt.
Die Skater-Bilder sind, gerade in diesem Format, richtig klasse!
Echt guter Blick für Formen und Linien! Mich würde interessieren, welcher Film verwendet wurde!
Kodak Tri-x 400. Haben wir aber zugegebenermaßen etwas versteckt in den Autoreninfos in der Seitenspalte untergebracht. ;)
Kenne ich zwar schon vom Solo-Skatemagazin, aber gefällt mir trotzdem. Das Format der XPan ist auch mal was anderes.
Mir gefällt es auch. Sichtweise einer Subkultur. Gut.