Ein Mann spuckt etwas Wasser auf einen Hahn.
12. Juni 2015 Lesezeit: ~5 Minuten

Pakistan: Ein fotografisches Paradies?

Für gelegentliche Besucher wird es als eines der gefährlichsten Länder der Welt betrachtet: Auf Empfehlung des US-Außenministeriums sollten amerikanische Bürger alle Reisen, die nicht dringend notwendig sind, aussetzen. Auch das Außenministerium des Vereinigten Königreiches betont eine starke Bedrohung durch Terrorismus, Kidnapping und konfessionsgebundene Gewalt.

Bedauerlicherweise ist Pakistan heute einer der fotografisch ergiebigsten Orte auf diesem Planeten – insbesondere wenn man, wie ich, eine Leidenschaft für dokumentarische Arbeit, Reisefotografie und Straßenportraits pflegt.

Ein Mann liegt ergeben auf dem Boden nach einem Kampf.

Des Weiteren erinnert das Land daran, dass es die nordöstliche Stadt Peshawar war, in der Steve McCurry eines der wichtigsten Fotos des 20. Jahrhunderts machte, nämlich das außergewöhnliche Portrait von Sharbat Gula, auch bekannt als „Afghan Girl“.

Außerdem ist Pakistan der Ort, an dem Fotojournalisten wie Randy Olson, Emilio Morenatti und Muhammed Muheisen einige ihrer bedeutendsten Aufnahmen machten.

Ein Mann mit tiefblauen Augen und rosarotem Turban schaut in die Kamera.

Als ein Londoner mit pakistanischen Eltern und aktuell sesshaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bin ich in den letzten anderthalb Jahren ständig nach Pakistan gereist, um dort zu fotografieren.

Jedes Mal, wenn ich dort war, fühlte ich mich von diesem Ort erneut geködert und sehnte mich nach mehr. Es umgibt diesen Ort, so denke ich, eine schwer in Worte zu fassende, mystische Qualität.

Hahnenkampf mit pakistanischen Zuschauern im HIntergrund.

Übersetzt ins Fotografische: Mich beeindrucken die pulsierenden Farben, die Qualität des Lichts, der Stoffe und Strukturen, insbesondere aber die beachtenswerten Charaktere, Gesichter und Geschichten, die gewöhnliche Pakistani mit sich herumtragen.

Die Auswahl meiner Aufnahmen, die ich hier vorstelle, wurden beinahe alle in Sahiwal gemacht, die Heimat meiner Vorfahren und Stadt im zentral-östlichen Punjab, das wahrscheinlich in der Außenwelt als das Tal der antiken Indus-Zivilisation (oder auch Harappa-Kultur) bekannt ist.

Ein Mädchen schaut aus einem Zelt heraus.

Als ich Sahiwal zum ersten Mal besuchte, war ich völlig überwältigt davon, wie stimulierend ein Ort auf visueller Ebene sein kann. Es ist relativ leicht, von einer, wie die Fotografen sagen, Entscheidungsparalyse erwischt zu werden. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Auf den Straßen passiert einfach so viel und meistens alles gleichzeitig. Ein wunderschön dekorierter Convoy zieht vorbei, während eine ganze Familie auf einem einzigen Motorrad die Straße entlangrast und ein kamelgezogener Karren mit unmöglicher Last von Heu die Straße passiert.

Ein älterer Mann auf einer Rikscha.

Dazu im Vordergrund der Anblick eines markanten, alten Mannes, der auf einer ramponierten Rikscha reitet. Das ist so unfassbar viel, dass es zur Herausforderung werden kann, zu entscheiden, worauf man nun die Kamera richten soll.

Als ein „langsamer“ Fotograf erwische ich mich selbst meist dabei, Straßenportraits in der Hoffnung zu machen, das Temperament der sahiwalischen Bevölkerung festzuhalten. Dabei versuche ich, wenn möglich, eine emotionale Verbindung zwischen Subjekt und Betrachter herzustellen.

Eine rauchende Frau sitzt auf Bahngleisen.

Um das zu erreichen, fühle mich zu Gesichtern hingezogen, die verraten, wie es ist, in einem Land zu leben, dessen Bevölkerung zu 60 % von weniger als 2 $ pro Tag lebt.

Wenn man noch nie diese Region besucht hat, ist es leicht, der schwachen Idee zu verfallen, dass Pakistan ein kulturelles Monolith mit leibeigenen Extremisten und Milizen ist, das sich fremden Menschen (insbesondere aus dem Westen) gegenüber intolerant verhält.

Ein Mann mit grünem Turban und starker Brille schaut in die Kamera.

In Wahrheit ist Pakistan ein Land extraordinärer Diversität, Widersprüche und Menschlichkeit. Zum Beispiel sitzt im Herzen der Stadt Sahiwal eine anglikanische Kirche, die genauso gut in einem englischen Dorf stehen könnte. Nicht weit davon entfernt liegt „heera mundi“, Sahiwals belebtes Rotlichtviertel.

Sahiwal ist übrigens auch das Zuhause einer größeren christlichen Gemeinschaft mit zwölf Denominationen, die nah an der sunnitischen und schiitischen Nachbarschaft lebt.

Eine geschminkte Person schaut etwas kritisch in die Kamera.

Und trotz der grundsätzlich konservativen Kultur sieht man nicht selten stark geschminkte Transgender (Kusrehs), die Schulter an Schulter mit Männern und Frauen in Niqabs stehen.

Ich versuche weder, zu vermitteln, dass Pakistan ein liberales Heiligtum der Freiheit in skaninavischem Stil ist, noch möchte ich die ernstzunehmenden Sicherheitsprobleme, die das Land plagen, beschönigen.

Ausblick auf eine Brücke, die von vielen Menschen überquert wird.

Auf meinem letzten Trip ins Land wurde ich angehalten und zwei Stunden von Antiterror-Detektiven verhört – ich war in Verdacht geraten, unsichere Gebäude fotografiert zu haben. Während des Verhörs waren die Herren jedoch sehr höflich, respektvoll und sorgfältig.

Nein, was ich hier versuche, zu verdeutlichen ist, dass es neben den schwierigen Stereotypen Pakistans eine sehr komplexe Gesellschaft mit den wärmsten, gastfreundlichsten und menschlichsten Leuten gibt, die ich je getroffen habe.

Ein Junge mit braunen Haaren und leuchtednen Augen schaut in die Kamera.

Fotografisch gesehen sind die Menschen Pakistans die kooperativsten und schönsten, die man sich wünschen kann. Obwohl sie verständlicherweise zu Beginn sehr zurückhaltend sind, freuen sie sich fast immer, fotografiert zu werden.

Es ist nicht unüblich, dass sich, sobald ich mit dem Fotografieren einer Person fertig bin, weitere Menschen bereit erklären (und darauf bestehen), auch fotografiert zu werden.

Eine Frau mit rotem Kopftuch und Narbe auf der Stirn schaut in die Kamera.

Natürlich gibt in all dem eine Ausnahme: Frauen. Womit ich nicht sagen möchte, dass es unmöglich wäre, Frauen zu fotografieren. Jedoch sollte man äußerst feinfühlig vorgehen, insbesondere, wenn Du ein Mann bist.

Abschließend sei gesagt: Wenn Ihr Euer jetziges Portfolio bereichern wollt und gewillt seid, ein paar Herausforderungen auf Euch zu nehmen, sollte Pakistan auf Eurer „Must-Visit-Liste“ ganz weit oben stehen.

Dieser Artikel wurde für Euch von Martin Gommel aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

32 Kommentare

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    • In einem Lied heißt es:
      Ich hab das Bild nicht gemalt
      Ich bin einfach nur der Fotograf
      Heißt das Bild war schon vorher da
      Ich stell einfach nur den Fokus scharf
      Jetzt seid ihr sauer auf mich
      Denn das was ihr seht ist nicht schön
      Als hätt ich euch gezwungen hinzusehn

      Ich finde die Bilder ziemlich sehr stark und freue mich immer wieder über Bilder, die – wenn die Situation „echt“ ist – auch gegen den „guten Geschmack“ verstoßen dürfen – wer auch immer sich anmaßen möchte, genau diesen zu definieren.

    • Man muss es vielleicht nicht, aber wenn man es nicht tut, spielt man damit auch denen in die Hände, die die Quälerei an Tausenden und Millionen Tieren jeden Tag erfolgreich hinter den Mauern der Massentierhaltung verstecken und damit so erfolgreich sind, dass der Durchschnittsmensch der westlichen Welt das Einsfuffzich-Schnitzel aus dem Kühlregal nicht mehr mit dem ursprünglichen Tier verbindet.

      • @Reinhard: warum nicht? Anscheinend gehört es dort zum Alltag. Ich wusste zum Beispiel bis dato nicht, daß diese Unsitte auch in dieser Weltregion betrieben wird.

        @ Aileen: Was hat das eine mit dem anderen zu Tun? Und überhaupt: gequälte Tiere liefern ja soooo unglaublich gut Fleisch das es wirtschaftlich durchaus Sinn macht diese schlecht zu halten. Vielleicht sollte der Durchschnittsmensch sich erst mal kundig machen bevor er mit Kampfbegriffen wie Massentierhaltung um sich wirft.

      • Lieber Frosch, es hat miteinander zu tun, weil zum Beispiel der Großteil der Deutschen jeden Tag Fleisch verzehrt, das fast vollständig aus Massentierhaltung stammt. Wenn Du Dich etwas näher mit dem Thema beschäftigst (Du kannst es auch gern wieder „kundig machen“ nennen), wirst Du feststellen, dass das System Massentierhaltung Quälerei als elementaren Bestandteil hat. Nicht einmal die Qualität des Fleisches (geschweigedenn artgerechte Haltung) spielt dabei überhaupt noch eine Rolle, es geht nur noch um eine ständige Steigerung der Effizienz und der Gewinne. Wie es den Tieren, der auf diesem Wege verschmutzten Umwelt oder den Menschen, die über das Fleisch zum Beispiel Antibiotika-Rückstände oder direkt antibiotika-resistente Keime zu sich nehmen, dabei geht, ist den Produzenten völlig egal. Was hat das nun alles mit den Hühnern im Artikel zu tun? Auch sie werden gequält gezeigt und sofort gibt’s hier einen kleinen Aufschrei. Dass das auch auf die Tiere zutrifft, aus denen der Hühnerbrustaufschnitt gemacht wird, den sich viele morgens auf ihr Brötchen legen, interessiert keinen. Da wird mit zweierlei Maß gemessen und es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die einen Hühner genauso Hühner sind wie die anderen (und den gleichen Schutz bekommen sollten) und dass ein Unrecht nicht verschwindet, indem man es nicht zeigt.

    • Es ist doch so, dass durch Fotografien Tatsächlichkeiten abgebildet werden, Zustände optisch erklären möchten oder Aufmerksamkeiten erzeugen wollen. Sinn der Fotografie ist doch, anderen eine andere Welt näher bringen zu wollen.
      Der Fotograf an sich hätte doch nur die Aufgabe, Schönes, Anmutiges, Schreckliches u.v.m. aufzudecken.
      Danke für die tollen Fotos und Hintergrundgedanken.

    • Ich habe gerade einen sehr zynischen Kommentar auf der Zunge in Bezug auf das weltliche Geschehen um uns herum, aber ich lass es, weil ich weiß das man Internet-Kommentare nicht auf die Waagschale legen soll. Aber lies Dir deinen Satz nochmal durch und finde den Fehler.

  1. Wunderbare Dokumentation mit extremen Bildern die das aktuelle Zeitgeschehen widerspiegeln.
    Leider musste ich selber schweren Herzens eine Tour durch Jemen mit anschließender Besteigung auf den #Ararat welches ich Fotografisch Dokumentieren sollte absagen.
    Hoffe das sich sowas oder ähnliches noch mal ergeben wird.

  2. Dokumentarische Bilder dokumentieren, sie werten nicht. Darum haben meiner Meinung nach auch Bilder platz, die nach unseren Massstäben falsch – oder eben tierquälerisch – sind.
    Ich finde diese Bilder unglaublich fesselnd! Danke für den Text und vorallem für die Bilder!!

  3. Umwerfend gut dieser Beitrag, in Bild- und Textform!

    Gibts da vielleicht demnächst eine Anleitung wie man dort hin kommt, wie man sich zurecht findet? Weiter, wie man dort als „Tourist“ lebt?!

    Die Vielfalt die im text beschrieben wird, würde ich liebend gerne auch erfahren. Aber als Deutscher, Europäer, der keine Wurzeln in dem land hat, stelle ich mir eine Reise dorthin garnicht so einfach vor.

    Herr Karmani: Einen Assistenten können Sie doch sicher gebrauchen für Ihre nächste Reise!? ;)

    Mehr, von solch tollen Beiträgen, bitte!

    Gruß Achilles

    • „…Gibt’s da vielleicht demnächst eine Anleitung wie man dort hin kommt, wie man sich zurecht findet? Weiter, wie man dort als “Tourist” lebt?!“
      :Zynismus an: einfach im Reisebüro ein Ticket kaufen, Kamera um den Hals und los. :Zynismus aus:
      Ich verstehe „das Problem“ nicht ganz… gerade in der heutigen Zeit ist es a) preiswert zu reisen und b) kommt man (sogar mit organisierten Pauschalreisen) überall hin. Da sollte es doch ein Leichtes sein, auch als Individualreisender eine Tour durch Südindien zu unternehmen.
      Sorry for that!

  4. Liebe Aileen,
    wieso soll Quälerei von Tieren elementarer Bestandteil bei der „Massentierhaltung“ sein. Weil sich gequälte Tiere doch so toll entwickeln? Wie lässt sich das kausal erklären? Wie kommt man darauf das „Massentierhaltung“ Umweltschädlich ist? Weil durch Hochleistungsrassen die mehr Fleisch, Milch, Eier etc. produzieren, immer weniger Tieren für dieselbe Menge an Produkten nötig sind. Weil dadurch zum Beispiel weniger Methan emittiert wird? Oder sind modern Herden-Laufställe (in denen zur Zeit ca. 70% aller Rinder in D. untergebracht sind, Tendenz steigend) so viel schlimmer, wie sagen wir mal dieselbe Menge an Rindern oder Schweinen der guten alten Rassen auf einer Weide stehen zu haben. Wo sie dann das Land zusch… und dadurch über kurz oder lang un-nutzbar/unfruchtbar machen, evtl. noch Trinkwasser verseuchen und Krankheiten wie Maul und Klauenseuche und ähnlichem ausgesetzt sind. Mal abgesehen davon daß die Tiersch…. da als Dünger verloren wäre. Und das bei einer ungleich geringeren Menge an Fleisch, Leder, Milch usw.
    Und was hat „Massentierhaltung“ mit Antibiotikaresistenzen, wo doch in der Tierzucht gänzlich andere Antibiotika zum Einsatz kommen als beim Menschen? Der Einsatz von Antibiotika, die für die Behandlung von Menschengedacht sind, ist in der Landwirtschaft sogar verboten. Da kann es also zu keinen Überschneidungen bei Resistenzen kommen. Das Bundesamt für Risikobewertung hat dahingehend recht interessante Erkenntnisse, für jedermann einsehbar. Die Handhabe in der Biolandwirtschaft dagegen, Tieren notwendige Medikamente so spät wie Möglich zu geben, da man ja das Fleisch nicht mehr teuer als BIO verkaufen kann wenn man mehr als einmal Antibiotika verabreicht hat, ist natürlich vieeel besser. Und die Tiere die bis dahin (vermeidbar) an den Krankheiten verreckt sind, sind natürlich nicht gequält worden.
    Moderne Landwirtschaft ist kein fotogener Ponyhof, auf dem man noch mit Kühen schmusen kann. Und klar ist auch, wenn irgendwo Missstände erkennbar sind müssen diese beseitigt und verhindert werden.
    Aber was Du da mit Deiner Aussage machst, ist Leute, die hart arbeiten und sich um Tiere kümmern, damit 80Millionen Menschen in Deutschland satt werden, die Techniken entwickeln, die es möglich machen zukünftig weltweit 12 Milliarden Menschen und mehr zu ernähren, auf eine Stufe zu stellen mit Individuen die zum Spaß(!!!) Tiere gegeneinander kämpfen lassen damit die sich möglichst stark verletzenoder Töten.
    Also: Bitte erst einmal kundig machen, ehe man mit Kampbegriffen um sich wirft und sich darauf besinnen, daß es sich hier um ein Foto-Magazin handelt.

    • Genau, 12 Milliarden Menschen ernähren wir, indem wir massenweise pflanzliche Rohstoffe und Wasser, was direkt in Lebensmittel verarbeitet werden könnte, an Tiere verfüttern, damit am Ende ein Bruchteil des Gewichts und der Kalorien in Fleisch dabei herauskommt. Aber genau, zurück zu den Fotos, wir haben ja jetzt jede Menge Stichworte geliefert, zu denen jeder recherchieren kann.

    • Noch mehr Fleischproduktion gegen globalen Hunger? Gut dass man nicht alles glauben muss, was Konzerne, Lobbyisten und andere hart arbeitende Menschen einem so auftischen. Stichwort Fleischatlas, wer sich kundig machen will. Und ob beim Anblick der Zustände in der Fleischproduktion nun „Massentierhaltung“ oder „Moderne Landwirtschaft“ der passendere Begriff ist, weiß im Grunde auch jeder selbst.

      Es wäre gut, wenn wir hier mit kühlem Gemüt wieder zu den Bildern zurück kehren könnten. Die Frage, ob Hahnenkämpfe fotografiert werden dürfen/sollen/vielleicht sogar müssen, ist deutlich spannender als ein Schlagabtausch mit Fakten zu einem hier nicht behandelten Thema.

  5. Hello all,

    I’ve been reading the comments here via the Google Translate function. I’d like very briefly to point out that cockfighting is a very tiny footnote (if that) in the broader and richer mosaic of Pakistani society. Further, I’d like to stress here that my my pictures of these scenes are by no means an endorsement. It is a vile past time. Bu is it ethical to shoot such scenes? I’ll leave that for readers to decide except to say that I do not fear a sudden rise in cockfighting on the streets of Germany or indeed a radical altering of our moral compass vis-a-vis such practices. The pictures are what they are: a snapshot and/or insight into a distant culture.

  6. Ich muss mich jetzt doch noch einmal melden.

    Das mit der Tierquälerei ist mein ganz persönlicher Eindruck, ich halte nämlich nichts von Hahnenkämpfen. Genausowenig wie von Hundekämpfen oder Kampf Hund gegen Braunbär, wie es gerne in Afghanistan praktiziert wird. Mir käme es nie in den Sinn, so etwas fotografieren. Genausowenig wie ich auf Fotosafari nach Pakistan gehen würde, um reihenweise Menschen abzulichten.

    Wenn ich insbesondere den letzten Satz des Artikels lese: „…Abschließend sei gesagt: Wenn Ihr Euer jetziges Portfolio bereichern wollt und gewillt seid, ein paar Herausforderungen auf Euch zu nehmen, sollte Pakistan auf Eurer „Must-Visit-Liste“ ganz weit oben stehen….“ hört sich das für mich schon ein wenig nach Zoobesuch an.

    Keine Frage: Die Bilder sind technisch super und auch die Motive sind wirklich interessant, aber kommt bei den dort fotografierten Menschen auch etwas an? Wie hoch ist die Vergütung? Bekommen die Leute einen Abzug von dem gemachten Bild?

    Und ja: Ich esse Fleisch, achte aber darauf, vernünftige Qualität zu kaufen und den Konsum insgesamt gering zu halten.

  7. Wunderbare Bilder. Wirklich spannend. Trarig mit anzusehen, dass hier einige die Fotografie vom Schrecken der Welt freihalten wollen. Am Besten nur hochglanzmodels fotografieren, dann verschwindet das Böse von ganz alleine.

    • Genau das war gemeint mit gewissen gelöschten Kommentaren.
      Eindrucksvolle Bilder…. sich kulturellen Realitäten nicht zu verschließen, das ist wohl die Kunst!

      Shir’al Massjid

    • Da hast Du völlig recht. Und wahrscheinlich haben auch Fotos der prekären Zustände in der Massentierhaltung zur Aufklärung derer geführt, die sich heute so vehement für den Tierschutz einsetzen, solche Bilder aber nicht mehr sehen wollen.

  8. Kann mir mal jemand erzählen, wen dieses ganze Blabla zum Thema „Tiere“ hier interessiert? – Das ist ein Fotomagazin und bedarf keines moralischen Oberlehrergeschwafels. Ich weiß, ganz viele lieben es, den supertollen Gutmenschen herauszuhängen… und die Themen sind alle ohne Frage wichtig. Aber nicht hier und nicht so von oben herab! Das hat ja schon fast fanatischen Charakter…

    Die Bilder sind wunderschön und inspirierend! Danke!

    • Hallo MiaSora, wir haben das schon öfter betont und tun es gern wieder: kwerfeldein sieht (gerade Reportage-)Fotografie immer auch als Aufhänger für Themen, die Menschen nun einmal beschäftigen. Es geht uns hier nicht darum, Fotografie nur um der Fotografie Willen zu betreiben.

    • absolut richtig. Die Kommentare mögen berechtigt sein, aber das hier ist definitiv keine Plattform dafür. Die Bilder sind hervorragend und wer schon mal ausserhalb der “heilen Welt” unterwegs war ist mit solchen Realitäten vertraut.