Ein Flüchtlingskind schaut in die Kamera
28. Januar 2015 Lesezeit: ~8 Minuten

Willkommen in Deutschland

Ich war genervt. Mitte Dezember waren die Nachrichten überfüllt mit Zahlen über Flüchtlinge, Pegida-Demonstrationen und Gegendemonstrationen. Mit Politikern, die versuchten, sich in die Situation einzumischen oder irgendetwas Kluges zu sagen.

All das war mir zu viel und vor allem zu abstrakt. Ich konnte mir aus den Statistiken über Asylsuchende keinen Reim machen. Manchen Menschen geben mathematische Analysen ein Gefühl, den Überblick zu haben. Mir? Nicht so sehr.

Was mir fehlte, waren die Menschen, an denen schön herum- und vorbeidiskutiert wurde und ich hatte das Verlangen danach, Gesichter zu sehen. Ich wollte wissen. Wissen – nicht in Form angelesener Information, sondern in Form von Begegnungen.

So traf ich eine Entscheidung, schnappte meine 5D und lief zur Landes-Erstaufnahme-Stelle für Flüchtlinge in Karlsruhe, die vor zwei Jahren noch mit LaSt, heute Gott sei Dank mit LEA abgekürzt wird.

Nachdem ich vom Pförtner der Einrichtung einen Hörer in die Hand gedrückt bekam, zweimal weiterverbunden wurde und dann von der Pressestelle ein Verbot bekam, in der LEA ohne Termin und Begleitung zu fotografieren (dies hat Sicherheitsgründe, die ich respektiere), sprach ich Menschen zunächst auf der Straße vor der Aufnahmestelle an.

Die Kamera in der einen Hand, gab ich ihnen die andere und hieß sie willkommen in Deutschland. Plauderte mit ihnen und hörte zu. Stellte Fragen, die mir in den Sinn kamen.

Zum Abschluss erbat ich, ein Foto machen zu dürfen, da ich über Flüchtlinge in Deutschland berichten wolle. Von diesen Begnungen möchte ich nun erzählen.

Godstime steht vor einer Absperrung.

Godstime

Ich sehe einen Mann in bunter Kleidung und mit einem Dragonballrucksack auf dem Rücken, der die Ampel überquert und nehme mit ihm Augenkontakt auf. Lächele ihn an und stelle mich vor.

Wir einigen uns auf English, beginnen, ein wenig zu plaudern und er verrät mir seinen tollen Namen. Godstime ist gut gelaunt und hat sichtlich Spaß an unserer Unterhaltung.

Plötzlich wird er bestimmter und schaut mir offen in die Augen, denn er möchte mir sagen, warum er hier ist.

„There is war in my country.“

Ich muss schlucken. Ich habe doch keine Ahnung von Nigeria. Doch als er im nächsten Satz die militante Bewegung Boko Haram nennt, macht es in meinem Kopf ein paar Mal Klick.

Ja, davon habe ich gehört. Doch was das alles bedeutet für ein Menschenleben, das kann ich nicht wissen. Doch er weiß es, hat es erlebt.

Godstime schaut zur Seite.

Ich frage, wie er nach Deutschland gekommen sei und ob er mit einem Boot nach Italien geflohen war. „Yes. That was very dangerous“, antwortet er und ich erinnere mich an die Nachrichten von im Meer ertrunkenen Flüchtlingen.

Wir kommen auf seine Familie zu sprechen. Godstime hat keine Familie mehr, er habe sie verloren.

Verloren. Wie würde es mir gehen, wenn ich meine Familie verlieren würde? Ich möchte nicht daran denken, zu schmerzvoll. Für ihn ist es Realität, die er nicht einfach verdängen kann.

Ich bohre nicht weiter nach, da ich unser Gespräch nicht überstrapazieren möchte und Godstime nicht in die Emotionen aus der Vergangenheit drängen will.

„I’m sorry, Godstime“, sage ich und er nickt.

Nachdem ich ein paar Fotos gemacht habe, bedanke ich mich herzlich bei Godstime und wünsche ihm das Beste für sein Leben.

Mnebi schaut lächelnd an der Kamera vorbei.

Mnebi

Mnebi läuft mit einer Gruppe Flüchtlinge an mir vorbei und und imitiert die Pose eines Fotografen. „Foto?“

Überrascht drehe ich mich zu ihm. „Gerne!“ – doch vorher möchte ich wissen, wer dieser freundliche Herr überhaupt ist.

Mnebi hat eine tiefe, freundliche Stimme und verrät mir, dass er aus Istog im Kosovo kommt. Er spricht gutes Deutsch, was mich verwundert.

„Ich war schon einmal hier“, erzählt er. Mnebi hat von 1997 an 15 Jahre in Deutschland gelebt, doch es zog ihn zurück in seine Heimat.

Dort konnte er jedoch keine Arbeit finden – ein Umstand, den ich häufig von Menschen aus diesem Land gehört habe. Viele Menschen leben und wohnen im Müll und suchen verzeifelt nach etwas Nahrhaftem.

„Es ist sehr schlimm. Wir haben keinen Krieg, aber keine Arbeit, kein Geld, kein Essen.“ Und somit auch keine Chance, zu überleben.

So machte Mbebi sich vor drei Wochen auf, um der Armut zu entrinnen, gemeinsam mit seiner Frau.

Mnebi ist froh, hier zu sein. Seine Erleichterung ist deutlich zu spüren.

So nehme ich seine Einladung an und und mache ein paar Fotos. Nur drei, vier, um dieses Linse-ins-Gesicht-Halten so kurz wie möglich zu gestalten.

Einen kurzen Moment lang schaut Mnebi in die Ferne und ich drücke den Auslöser. Dieses Bild habe ich genommen, weil es für mich Mnebis Sehnsucht nach einer besseren Zukunft verdeutlicht.

Juuil schaut in die Kamera.

Isse und Juuil

Es ist bitterkalt und Januar. Ich besuche ein paar Flüchtlinge aus Gambia, die ich im Asylheim kennengelernt habe.

Es ist schon Abend geworden und in der Gemeinschaftsküche wird gekocht. Es reicht nach frisch zubereiteter Suppe und Hühnchenfleisch – der Duft lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, obwohl ich Vegetarier bin.

Am äußersten Rand sitzt eine Frau mit Kopftuch, die mit den Kindern einer anderen Frau spielt. Sie lacht ausgelassen und hat offensichtlich Spaß, den jüngsten Racker, der etwa zwei Jahre alt ist, durchzukitzeln.

Ihr Name ist Juuil und sie ist eine Muslima.

Juuil erzählt mir, dass sie aus Somalia stammt, lenkt aber sofort das Gespräch auf ihren blinden Vater, mit dem sie geflohen ist. Bereitwillig führt sie mich zu dem Zimmer, in dem ihr zweiundsiebzig Jahre alter Vater im Bett liegt.

Isse liegt in seinem Bett.

Sie stellt uns gegenseitig vor, doch der Anblick dieses Mannes zerreißt mir fast das Herz. Die Vorstellung, in einem fremden Land der Fremde zu sein, die Regeln nicht zu kennen und in hohem Alter auszureißen, grenzt schon an Wahnsinn.

Doch in diesem Stadium nichts sehen zu können – wie ist das auszuhalten? Es muss ein Horror sein.

Isse spricht nicht viel, reichte mir die Hand. Der kraftlose Händedruck dieses Mannes sagt in diesem Moment alles.

Juuil übersetzt für mich und umgekehrt. Es ist ein kurzes, aber intensives Gespräch. Beide sind mit meiner letzten Frage einverstanden und so darf ich fotografieren.

Während ich meine Kamera einpacke und mich bedanke, packte Juuil aus. Die beiden wären aus Somalia geflüchtet und mit einer eindeutigen Handbewegung sagt sie: „Because of BOOM BOOM, the Islamists“.

Isse liegt in seinem Bett.

Vor drei Jahren verlor Juuil auf diese Weise zwei ihrer Geschwister.

Und der Vater zwei Kinder.

Ich muss innehalten und bin wie getroffen.

Juuil spricht deutlich und klar. Sie gibt mir zu verstehen, dass sie eine stille Kämpferin ist, die noch lange nicht aufgegeben hat. All das, was ihr und Isse widerfahren ist, kann diese Frau weder brechen, noch davon abhalten, für ein besseren Leben zu streiten.

 

Mein Projekt „Willkommen in Deutschland“ hat mich verändert. Nun habe ich zu all den Zahlen und Debatten Gesichter und die Erlebnisse von Menschen, die nach Deutschland geflohen sind.

Dennoch war es nicht so, als ob ich mal so nebenher eine Erfahrung dazugewonnen hätte. Die Erzählungen, Stimmungen und Blicke der Flüchtlinge haben mich tief berührt und erschüttert.

So habe ich oft nach meinen Besuchen geweint, nachdem ich mich lange Zeit dagegen gewehrt hatte. Damit habe ich nicht gerechnet.

Diejenigen, die scheinbar nichts haben, geben mir so viel. Ihre Liebe zum Leben, die unbesiegbare Hoffnung und die Kraft der Flüchtlinge, durchzuhalten, haben mich sehr beeindruckt.

Willkommen in Deutschland!

51 Kommentare

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  1. Wow….
    Ich bin Sprachlos. Es ist sehr berrührend diesen Text zu Lesen – mit all seinen Menschen und Geschichten. Wir alle sind Menschen, auch wenn sich momentan der Großteil der Leute gegen die Islamisierung etc. stellt. Die meisten von Ihnen können sich nichtmal Ansatzweise vorstellen, wie schlecht es diesen Asylsuchenden geht.

    Wie generell der Großteil der Deutschen, sehen sie in allem nur das schlechte, das übel… …und sich selbst.

  2. Wow. Wirklich sehr inspirierend und auch motivierend über die eigenen Ansichten nachzudenken. Genau das sind die Projekte, die der Öffentlichkeit helfen, zu verstehen in welcher Pflicht wir stehen, diesen Menschen zu helfen! Denn wir können helfen und sei es nur mit dem Wohnrecht und einem respektvollem Umgang. Ich möchte mir nicht ausmalen, was diese Menschen gesehen haben und was sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind…
    Ich finde es heute wichtiger als je zuvor die ‚Deutschen‘ aufzuklären. Und dein Projekt ist auf jeden Fall der erste Schritt in die richtige Richtung!

  3. WOW … Mutig.. Inspirierend … Nachdenklich stimmend … Wir brauchen mehr davon … Mehr Menschen die bewusst machen wie gut es uns geht und wieviel Menschen die nix haben doch geben können..
    Danke hierfür und die Hoffnung darauf das es noch Menschen gibt die Mitfühlen … die denken… die sehen … Und vielleicht dem ein oder anderen diese Fähigkeiten zurück geben.

    Ich ziehe meinen Hut und sage DANKE

  4. Ein bewegener Erfahrungsbericht von dir und ich finde es gut das du direkt auf die Leute zugegangen bist.
    Aber wie alles im Leben gibt es zwei Seiten…
    Ich habe leider auch die andere Seite kennengelernt. Menschen die kein Interesse daran hatten sich in Deutschland zurechtfinden und sich was aufzubauen. Die 20 und mehr Jahre in Deutschland leben und kein Wort deutsch können oder lernen wollen. Deren Hauptinteresse daran besteht die Sozialleistungen auszunutzen…
    Anderseits habe ich auch Menschen kennengelernt die mir in der Laufe der Zeit lieb und teuer geworden sind.
    Ich denke das wird in Zukunft weiterhin ein schwieriges und heiß Diskutiertes The m a bleiben weil es einfach zu viele unterschiedliche Eindrücke von „Auslandern“ gibt.

    • Hallo Mathias, zu deinen Ausführungen, dass sich manche Menschen (angeblich) nicht integrieren wollen. Angenommen, das wäre wirklich der Fall, wo wäre das Problem? Es gibt in unserem Grundgesetz viele Paragraphen, die die Würde und Freiheit des Menschen möglichst groß halten wollen. Allerdings sehe dort keinerlei Gesetze, die eine Pflicht vorgeben, sich „in Deutschland zurechtzufinden“. Und solange manche Aspekte des Grundgesetzes wie zb die allgemeine Menschenwürde leider offensichtlich noch nicht für alle Menschen umgesetzt sind: Sollten wir uns als Gesellschaft nicht lieber dadrauf konzentrieren? Ich bin auch froh wenn ich mit meinen Mitmenschen eine gemeinsame Basis habe (vielleicht zur Abwechslung sogar auch aus meiner eigenen Initiative heraus?). Allerdings ist das Fundament unserer Gesellschaft so konzipiert, dass man diese in keinem Fall von irgendjemandem einfordern kann und das ist gut so.
      Zu deinem Punkt mit den Sozialleistungen sage ich mal nichts, einfach mal kurz googeln.

      • Weil es so gut passt zitiere ich hier mal noch die Antwort auf einen Punkt aus dem Pegida-Positionspapier: https://www.facebook.com/notes/pegidawatch/eine-auseinandersetzung-mit-dem-positionspapier-der-pegida/685184734924487
        #######
        [Pegida-Positionspapier:]
        2. PEGIDA ist FÜR die Aufnahme des Rechtes auf und die Pflicht zur Integration ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (bis jetzt ist da nur ein Recht auf Asyl verankert)!“

        [Gegenposition:]
        In welchem Zusammenhang steht das Recht(!) auf Asyl, mit einer Pflicht zur Integration? Integration, wie wir sie verstehen, beinhaltet eine Anpassung an Lebensverhältnisse und Normen einer Gesellschaft. Grundtenor des Grundgesetzes ist es allerdings, dass unsere Gesellschaft pluralistisch und freiheitlich ausgerichtet ist. Als Indikator hierfür mag einem der Katalog der Grundrechte dienen (der bis dato übrigens gar keine „Grundpflichten“ enthält). Insofern schützt das Grundgesetz eben auch(!) die individuelle Entscheidung, sich den gängigen Lebensverhältnissen nicht anzupassen.Das Grundgesetz besteht aus Menschen- und Bürgerrechten, die es eben auch ermöglichen sollen, die eigene Kultur, im Rahmen der geltenden Gesetze weiter auszuüben, ohne sich der deutschen „Tradition und Lebensart“ anzupassen.Was hier gefordert wird, ist eines der Grundprobleme, die wir mit Pegida haben: Die zur Schau gestellte Ablehnung von Pluralismus. Integration bedeutet in diesem Kontext, die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität und Annahme der sog. „Leitkultur“. Wir werden aber an anderer Stelle sicher noch einmal eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Integrationsbegriff in Deutschland führen müssen.
        #######

        Meiner Meinung ein sehr guter Kommentar zu dem Thema.

      • Hi
        Ich habe mit keiner Silbe behauptet das nur die Ausländer die Sozialleistungen ausnutzen (missbrauchen) auch erwarte ich nicht das meine Mitmenschen (Ausländer) ihre Religionfreiheit an der Grenze abgeben sollen. Aber ich finde das ist eine Sache von Respekt mich gegenüber meinen Gastgeberland etwas anzupassen.

      • Wenn du nicht glaubst, dass „Ausländer“ Sozialleistungen in größerem Umfang ausnutzen als „Deutsche“ (ich mach das mal in Anführungszeichen, weil gelegentlich Leute mit deutschem Pass trotzdem zu der ersten Gruppe gezählt werden;) ), ist doch alles super. Warum du das dann trotzdem als Problem erwähnt hast erschließt sich mir allerdings nicht. Ist doch ok wenn zugegezogene in dem selben Maß gegen die Moral verstoßen wie der Durchschnitt. Das ist dann vielleicht ein allgemeines Problem, sollte dann aber auch immer auf die Allgemeinheit bezogen werden und nicht auf Teilgruppen.
        Und weil wir ja jetzt mittlerweile vom Thema Flüchtlinge auf Integration gekommen sind: Ich denke es ist für Integration nicht besonders produktiv und man überhaupt von einem „Gastgeberland“ spricht, wenn man wie du will, dass es jeder sich mit jedem gut verständigen kann und es keine abgespalteten gesellschaftlichen Untergruppen gibt. Aber die Diskussion führt hier wahrscheinlich zu weit.

      • Nur mal ein kurzer Denkanstoß: Gehst du arbeiten, Fabio? Zahlst du viele Steuern? Zahlst du sie gerne? Wer zahlt schon gerne Steuern für Menschen, die nicht arbeiten gehen? Niemand. Ich gehe jeden Tag meine acht Stunden auf Arbeit, manchmal auch am Wochenende. Ich verdiene Geld und gebe die Hälfte wieder an den Staat ab. Es gibt viele Deutsche, die nicht arbeiten gehen, von den Abgaben des Staates leben und von dem Fleiß anderer profitieren. Da besteht kein Zweifel. Aber es gibt eben auch die, die aus ärmeren Ländern hier her kommen, um Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Frag die Leute, die bei Pegida mitlaufen. Die meisten sind über 50 und verdienen gut. Diese Menschen regen sich genauso über Hartz IV Empänger auf und die Tatsache, dass der Staat denen die Möglichkeit bietet, sich jahrzehntelang auf Kosten anderer zu Hause auszuruhen, während normale Leute schuften. Weißt du, wieviel eine Friseuse verdient? So circa 200 Euro mehr, als ein Hartz IV Empfänger. Nur geht die dafür jeden Tag auf Arbeit. Das ist ungerecht, nicht wahr? Um den Bogen wieder zu spannen: Hartz IV ist ebenfalls ein sehr interessantes und vor allem polarisierendes Thema. Auch da muss sich etwas ändern. Ein ebenso wichtiges Thema ist das Asylsystem in Deutschland. Wer wirklich Asyl bedarf, gegen den hat niemand etwas aber wer nach Deutschland kommt, um von unserem Sozialsystem zu profitieren, der ist zurecht nicht gern gesehen. Weder hier, noch in anderen Ländern. Sind für dich Pegida-Sympathisanten Nazis? Sind für dich Schweizer Nazis? Und Kanadier?
        Bei diesen Demos geht es jetzt vor allem um Ausländer. Aber es gibt in Wahrheit noch viel mehr Themen, die brennen. Irgendwo muss man anfangen. Wo soll man den anfangen, das Sozialsystem zu schrumpfen, bei deutschen Staatsbürgern oder bei Einwanderern? Die Antwort liegt meiner Meinung nach auf der Hand. Alle Menschen sind gleich aber dennoch sind wir eine deutsche Nation und der deutsche Staat muss sich in erster Linie für die Interessen seiner eigenen Bevölkerung einsetzen. Andere Länder machen das nicht anders.
        Ihr seid jetzt auf Integration gekommen und du bist nicht der Meinung, dass wir uns als Gastgeber darstellen sollten. Ich sorge mit meinen Steuern dafür, dass andere Menschen hierher kommen, hier arbeiten, hier leben und hier Sozialleistungen erhalten können. Doch, ich kann mich sehr wohl als Gastgeber sehen. Wenn ich in ein anderes Land gehe, dann habe ich den Anstand, die Regeln des Landes zu beachten. Wenn ich im Urlaub bin, frage ich die Menschen dort, was in ihrer Sprache Bitte und Danke heißt. Diesen Anstand setze ich auch bei anderen voraus. Das ist mein gutes Recht. Wer nach Deutschland kommt und nicht unsere Sprache lernt, warum ist der wohl hier? Zum Arbeiten sicher nicht. Pluralismus schön und gut aber alles hat seine Grenzen. Was hältst du von den Scharia-Gerichten? Pluralismus? Nein, eine unglaubliche Anmaßung. Das ist Wahnsinn. Eine Moschee? Ja, von mir aus aber zwei oder mehr in einer Stadt? Eine Schiitische und eine Sunnitische? Wieviele Kirchen stehen in der Türkei? Saudi-Arabien will ich mal gar nicht erwähnen. Um es mal milde auszudrücken: Irgendwann ist das Maß voll. In Schulen gibt es ein koscheres Menü unter fünf. Irgendwann gibt es ein nicht-koscheres unter fünf. So geht das nicht. Wenn ich nach Kanada ziehe, lerne ich deren Sprache, zahle meine Steuern und akzeptiere deren Regeln. Das erwarte ich auch von Menschen, die nach Deutschland kommen. Wer nicht gewillt ist, das zu tun, der soll bitte wieder gehen und dieses Land nicht kaputt machen. Wir sind christlich-jüdisch geprägt. Wer in ein Land geht, in dem ungläubige wohnen, sollte sich nicht darüber aufregen. Mein Standpunkt und der vieler anderer. Ich gehöre keiner Partei an und bin kein Rechter. Ich habe enge Freunde aus der Ukraine, Kuba und Griechenland.

      • Hallo Schreiber, zu deinem ersten Absatz. Du hast leider mein Hauptargument nicht verstanden:
        Es gibt jede Menge Studien, die besagen, dass „Ausländer“ den Staat nicht in größerem Sinne ausnutzen (zB durch Sozialleistungen) als „Deutsche“. Das habe ich oben geschrieben.
        Nochmal anders formuliert heißt das: Diese beiden Gruppen machen im selben Maße Mist. Und weißt du was: Mir ist es völlig egal, ob meine Steuern jetzt von der einen oder anderen Gruppe ausgenutzt werden. Klar, wenn jetzt „Ausländer“ gewichtet auf ihre Anzahl öfter das Sozialsystem anzapfen würden, könnte man da irgendwie argumentieren. Aber so?
        Und noch ein Wort zu Hartz IV-Empfängern, es scheint mir so als wüsstest du nicht, wie da der Monatssatz zustandekommt: „Hartz IV soll Leistungsberechtigten ermöglichen, ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht.“. Natürlich ist es nicht gut, dass eine Friseurin nur geringfügig mehr verdient aber das kann man dann doch nicht in der Höhe das H4-Satzes suchen. Das ist nämlich das absolute Minimum, was wir einem Menschen in diesem Land zumuten wollen..das kann man nicht noch verringern;) Warum suchst du das Problem nicht in allgemein zu niedrigen Löhnen und setzt dich für einen noch besseren Mindestlohn ein? Das wäre sinnvoll.
        Und nein, Schweizer sind keine Nazis für mich aber an dem Zuwanderungsmodell ist trotzdem etwas grundlegendes falsch, ich zitiere einfach mal wieder aus dem oben geposteten Link:
        ########################
        Alle diese Staaten [Schweiz, Kanada, …] begrenzen ihre Zuwanderung radikal auf die Zuwanderung von Fachkräften, die in der jeweiligen Volkswirtschaft benötigt werden. Diesbezügliche Anträge müssen aus dem Ausland gestellt werden. Vorläufige Aufenthaltsgenehmigungen werden nur in absoluten Ausnahmefällen erteilt.Wichtig ist, sich vor Augen zu führen, was auf diese Weise für eine Unterteilung vorgenommen wird. Ein solches Vorgehen unterteilt ganz konkret in wertvolle und nicht wertvolle Zuwanderer und entstammt einem Denken, in dem Menschen generell hauptsächlich als „Human-Kapital“ angesehen werden, oder wenn man es plakativ ausdrücken möchte: „Arbeitsvieh“.Ein solches Weltbild widerstrebt uns ganz ausdrücklich. Jeder Mensch ist in unseren Augen zunächst einmal gleichwertig. Sein Wert wird weder durch seine Herkunft, noch durch seinen vermeintlichen wirtschaftlichen „Nutzen“ bestimmt. Niemand, auch kein demokratisch gewählter Volksvertreter und schon gar nicht Demonstranten auf der Straße, hat das Recht, die Würde und Gleichwertigkeit von Menschen in Frage zu stellen. Dieses Denken ist nur eine Hand breit entfernt von der Unterteilung in wertvolle und unwerte Menschen. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“!Unserer Auffassung nach, ist es das Recht jedes Menschen, zu leben wie und wo er möchte. Die einzige Einschränkung dessen, ist die Einhaltung der gültigen Gesetze.
        ########################
        Oder zusammengefasst: Zuwanderungsmodelle wie in der Schweiz sind nicht mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar.

      • Ich habe dein Argument schon verstanden. Das Sozialsystem wird gleichermaßen von Deutschen und Ausländern ausgenutzt. Nur ist es für mich noch eher tolerabel, wenn mein Geld an Deutsche geht, als an Ausländer. Dir ist das egal, mir nicht. Da werden wir uns mit vernünftigen Argumenten nicht gegenseitig überzeugen können. Das heißt allerdings nicht, dass es mir gefällt. Die Sache mit Hartz IV diente dazu, zu zeigen, dass ich nicht nur etwas gegen Ausländer, sondern auch gegen Deutsche, die Sozialleistungen beziehen, habe. Ich kenne persönlich einen Fall, von einer Person, die mit 40 arbeitslos geworden ist und seit 10 Jahren nicht mehr arbeiten gegangen ist. Sie hat ein Haus geerbt, das abgezahlt ist und geht vermutlich bis zur Rente auch nicht mehr auf Arbeit. Das ist frech. Da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Das ist eine absolute Frechheit. Und zur Höhe von Hartz IV kann ich nur sagen: Es gibt genug Jobs. Seien es 450 Euro Jobs. Gesunde Menschen müssten auch ohne Sozialleistungen nicht verhungern. Da fehlt es meiner Meinung nach einfach am Willen. Warum arbeiten, wenn man auch so ein sicheres Einkommen hat? Zuhause bleiben und fernsehen ist doch viel entspannter. Nenn mich von mir aus Wutbürger aber dafür habe ich kein Verständnis. Ich habe studiert und mich immer bemüht, Geld zu verdienen. Wer das nicht will, sollte wenigsten den Anstand haben, andere nicht zu belasten.
        Ich will diesen Fotoblog nicht für die Politik missbrauchen. Mir liegt einfach nur am Herzen, dass du verstehst, dass Leute wie ich keine Idioten sind, die Dampf ablassen wollen, sondern, dass ich mir etwas denke, wenn ich die Politik kritisiere. Ich kritisiere HartzIV ebenso, wie das Einwanderungssystem. Letzteres ist eben gerade sehr aktuell.
        Dass an dem Einwanderungsmodell der Schweizer etwas falsch ist, ist deine Meinung aber nicht meine. Ich finde es gut und wenn man es ernsthaft wollte, würde da auch ein Weg hinführen, trotz des deutschen Grundgesetzes. Dazu ist die Politik da. Eine Verfassung lässt sich auch ändern. Und in einer Gesellschaft wie der Unseren kann nicht jeder leben, wie er will. Andere wollen nicht arbeiten, also gehen sie nicht und werden versorgt. Super. Mich fragt keiner, ob ich Steuern zahlen will. Ich möchte nämlich gar nicht. Rente kriege ich nicht, bzw. kaum und arbeitslos werde vermutlich auch nicht. Ich hätte mein selbst erarbeitetes Geld gerne für mich und würde privat vorsorgen. Vielleicht würde ich dann an Flüchtlinge spenden, wer weiß? Selbstverständlich ist der Friseuse nicht geholfen, wenn man Hartz IV senkt aber wir können jetzt nicht über alles diskutieren. Der deutschen Wirtschaft wäre damit sehr geholfen. Weniger Ausgaben und mehr Arbeitskräfte. Niedrigere Löhne für solche Berufsgruppen, vor denen ich im Übrigen Hochachtung habe, bieten selbstverständlich interessanten Gesprächsstoff. Sinnvoll sind diese Themen allesamt. Mehr und mehr Politiker und Wirtschaftssachverständige äußern sich kritisch zur Einwanderungsthematik. Jüngst auch Otto Schily. Warum wird die Politik nicht wach und reagiert zumindest mit Gesprächsbereitschaft? Stattdessen heißt es, der Islam gehöre zu Deutschland und das wars. Christlich Demokratische Union. Wirklich ein starker Satz. Da fühlt man sich als Bürger ernst genommen. Moslems können gerne her kommen. Nur sollten sie unsere Regeln beherzigen und nicht unentwegt fordern. Islamunterricht an Schulen, öffentlich Toiletten werden geflutet, damit sie ihre Füße fürs Gebet waschen können usw. Wenn ich mich so in der Türkei benemen würde … autsch.
        Wenn du sagst, dass Ausländern prozentual nicht mehr Sozialleistungen beanspruchen, dann hast du das aus den Medien? Pegida wird oftmals als fremdenfeindlich gehandhabt. Selbstverständlich versuchen die Medien sämtliche Argumente Pegidas zu entkräften und bleiben dabei nicht immer faktentreu. Die Median sind überwiegend links. Lügenpresse ist ein schlechter Kampfschrei, der einfach nur billig klingt. Dennoch bringt er die Sache mehr oder weniger auf den Punkt. Der IFO-Präsident Sinn hat eine Rechnung veröffentlich, laut der unser Einwanderungsmodell ein Verlustgeschäft ist. Diese wurde widerlegt und hin und her. Kurz: Wir wissen es nicht. Ich urteile aufgrund meines Erfahrungsschatzes und du aufgrund des Deinen. Deshalb werden wir einfach demokratisch bei der nächsten Wahl unsere Stimmen abgeben und sehen, was passiert.
        Nicht, dass du denkst, ich sei herzlos. Ich verurteile es sehr, dass wir den Menschen im Irak nicht mehr helfen. Was dort passiert ist grauenvoll und der Westen sollte die Kurden mit vereinten Kräften unterstützen. Dass das nicht passiert ist eine Schande für die westliche Welt. Flüchtlinge aufnehmen ist das Eine aber die längerfristig bessere Lösung ist, den IS zurückzuschlagen! Das ist ganz klar und dafür würde ich auch gerne Steuern zahlen. Nur kommt die Bundeswehr zu kurz um den Lebensstil der nicht arbeitenden Bevölkerung (Deutsche und Ausländer) möglichst anzuheben.
        Eine allerletzte Frage habe ich noch: Du hast dich nicht zu den Scharia-Gesetzen geäußert. Pluralismus oder Islamisierung? Oder wenn das zu Schwarz-Weiß gezeichnet ist: Dulden, weil es Pluralistisch ist oder verbieten? Was sagst du dazu?

      • Ich antworte nur auf ein paar Sachen, du mixt immer mehr zusammen as man eher getrennt beleuchten müsste.
        Es ist doch ganz einfach, beachte einfach das Grundgesetz und alles ist gut. Wenn du ein anderes Einwanderungsmodell forderst, welchen Absatz des Grundgesetzes willst du gerne ändern? Absatz 3?
        „(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
        (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
        (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
        Tut mir Leid, aber wenn du den schon den dritten Absatz des wichtigsten Gesetzes ändern willst, das in deinem Land existiert, dann solltest du eventuell ein bisschen Selbstreflektion betrieben? Will nicht polemisch werden, aber weil es einfach direkt ins Auge springt: Bist du besser integriert als die, von denen du die ganze Integration einforderst? Wenn du die Grundlage des Rechtsstaates gerne ändern möchtest?
        Schau dir deine letzte Aussage an. Warum soll ich mich bitte zu Scharia-Gesetzen äußern? Hab doch schon geschrieben, dass ich das Grundgesetz als eine gute Sache empfinde. Damit ist alles gesagt, alternative Gesetzgebungen sind verboten. Und jetzt..angenommen es gäbe diese Scharia-Gesetze statistisch signifikant. Du forderst von Menschen, dass sie sich an genau das Grundgesetz halten sollen, das du eben noch angezweifelt hast? Natürlich müssen alle das Grundgesetz einhalten. Aber anzweifeln und gleichzeitig von anderen einfordern, das passt einfach nicht.

      • Okay, ich lass dann mal das Fotografieforum für die Fotografie.
        Nur noch ein Letztes: Ja, beim Schreiben kommen einem immer mehr Dinge in den Sinn. Vielleicht zeigt das, dass das Ausländerproblem nicht das Einzige ist, was mich und sicherlich auch viele andere beschäftigt.
        Übertreib mal nicht. Angezweifelt habe ich das GG nicht. Ich denke nur, dass sich in sechzig Jahren die Rahmenbedingungen insofern ändern können, als dass kleine Anpassungen nötig sind, um das Land zu stabilisieren. Das bezog sich auf deinen Kommentar, in dem stand, dass eine Einwanderungspolitik gemäß den Schweizern nicht mit unserem GG vereinbar ist. Ich habe das einfach mal so übernommen. Ich bin kein Politiker und habe von derlei Dingen nicht genug Ahnung, um das zu beurteilen. Fakt ist, wenn es wirklich momentan nicht geht, so gibt es dennoch Mittel und Wege. Das GG zweifel ich ganz bestimmt nicht an! Das wäre eine Anmaßung.
        Ob ich integriert bin? Keine Ahnung… ich spreche ein wenig Deutsch, bin hier geboren und aufgewachsen, bringe mich in die Gesellschaft ein, bin noch nie straffällig geworden und helfe mit, den Staat am Laufen zu halten … Ja, ich denke schon, dass ich integriert bin. Nur weil ich Anpassungen am GG für nötig halte, zweifel ich es noch lange nicht an. Das ist ein Unterschied. Ein großer. Ziemlich anmaßende Frage.
        Zu den Scharia-Gerichten: Ich finde gerade den Beitrag nicht aber du hattest dich in einer Art und Weise zum Pluralismus geäußert, die mich stutzig gemacht hat. Ist sicher ein Extrembeispiel, zugegeben. Ich meine, es so verstanden zu haben, dass Pluralismus und Integration sich nach deinem Verständnis fast schon ausschließen, wenn man Integration so definiert, wie Mathias G. es getan hat: Die deutsche Sprache lernen und sich in der Lebensweise zumindest etwas anzupassen. Ich bin sicher, auch du würdest, wenn du längere Zeit im Ausland wärst, einfach aus Respekt fremde Sprachen lernen und gewisse Sitten nachempfinden (Frauen müssen auch Kopftücher in muslimischen Ländern tragen.). Ich kenne dich nicht, unterstelle dir jetzt aber einfach mal soviel Anstand.
        Was ich nie verstehen werde, ist, wie du uns nicht als Gastgeberland verstehen kannst. Das begreife ich einfach nicht. Wir schaffen die Rahmenbedingung, damit wir und andere hier friedlich leben können. Das ist schon eine Gastgeberfunktion. Klingt ungesund kosmopolitisch. Ein wenig Nationalismus (im Sinne von Nationalstolz) schadet meiner Meinung nach nicht. Achtung: Nicht Chavinismus, der ist schlecht! Nationalstolz auch außerhalb der Fußball-WM. Klingt gewagt aber wenn ich auf andere Länder schaue … na was solls.
        Bevor du jetzt schreibst: Dann wandere doch aus. Nein, will ich nicht. Wenn ich das vor hätte, würde ich mich nicht um das Wohl meines Vaterlandes sorgen.

  5. Hallo Martin,

    Respekt für deinen Mut, auf die Menschen zuzugehen und dich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen. Ich denke selber oft, eigentlich müsste ich (allein schon als Gegenpol zur „freundlichen Begrüßung“ durch Asylunterkunftgegner) auch auf diese Menschen zugehen. Doch meistens siegen die Angst und das schlechte Gewissen, dann in nächster Konsequenz eigentlich auch Verantwortung übernehmen, mich helfend engagieren und vom eigenen Wohlstand etwas abgeben zu müssen.

    Hier in unserem Land werden seit kurzer Zeit mit Demos die christlichen Werte des Abendlandes verteidigt. Doch ich sehe gar nicht, dass diese von den Verteidigern gelebt (oder überhaupt gekannt?) würden. Wo sind denn da die Nächstenliebe, das Solidarisieren mit den Schwachen, Vertriebenen oder das Teilen des eigenen Reichtums mit denen, die im Elend leben?

    Wir können meiner Überzeugung nach nicht das Recht auf Sicherheit, Wohlstand, Freiheit (von Meinung, Religion, Berufswahl, Aufenthaltsort) und Selbstbestimmung für uns beanspruchen, wenn wir es anderen versagen. Zumal wir in der westlichen Zivilisation seit mehr als 100 Jahren genau das verantworten, was heute immer mehr Flüchtlinge nach Europa treibt: Die Destabilisierung riesiger Regionen mit dem Ziel, ihre Rohstoffe auszubeuten und Machtpositionen zu sichern.

  6. Ich kann mich noch gut an das erste Bild aus deiner Serie erinnern, Martin. Habe es drüben bei Facebook gesehen und war gleich unheimlich berührt, nicht nur weil ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe, sondern weil es einfach ehrliche Bilder sind. Ehrliche Bilder von Menschen, die schon viel (gerade auch viel Negatives) erlebt haben und dennoch ihre Hoffnung nicht aufgeben.

    Niemand flieht grundlos.
    (Eine Tatsache, die leider viele vergessen.)

    Die Hoffnung ist der Antrieb solcher Menschen nicht einfach alles hinzuschmeißen und aufzugeben. Lasst uns diesen Menschen wenigstens ein bisschen Hoffnung schenken, oftmals reicht schon ein Lächeln.

    Danke für dieses großartige Projekt!

  7. Martin …Das ist eine der besten beiträge die ich letzte Zeit gelesen habe . Man findet nicht oft Menschen die sich Interessieren für die schicksale andere Menschen . Egal ob das Deutsche oder Ausländer sind …jeder Denkt NUR über seine Probleme und meint dabei schwer zu haben …aber wer von uns hat schon eigene Familie oder Heimat verlassen müssen . Wer weist was das ist unerwünscht zu sein ? Oder um überleben Kämpfen zu müssen ?
    Es ist wirklich Wichtig das man solche Beiträge wie Deine öffter der öfentlichkeit Zeigt …
    Ich selbst habe auch meine Familie und würzeln verlassen müssen und obwohl man damals NUR an das Positive gedacht hat mit der Zeit spürt man das irgendetwas fehlt …das irgendetwas eine Lücke hinterlassen hat …. Wie ein baum der
    rausgerissen wurde …
    Tolle Beitrag !

  8. EIn tolles Projekt.
    Ich engagiere mich zur Zeit auch ein wenig in einer Erstaufnahmeeinrichtung und habe deshalb ebenfalls die Möglichkeit, etwas über die Geschichte der Menschen dort zu erfahren.
    Es sind ganz ähnliche Geschichten, wie Du sie beschreibst. Es geht mir ähnlich tief unter die Haut.

    Danke fürs Teilen.

    Fred

  9. Tolles Projekt, emotional und bewegend.
    Berichte in Wort und Bild über persönliche Kontakte und Erfahrungen mit Migranten, Migration, Ausländer und Menschen sind in „Pegida-Zeiten“ unheimlich wichtig um diesen tumben Vorurteilen ein Ende zu bereiten.
    Sehr klasse, was du machst!

    Werner

  10. Toll! Einfach nur toll! Ich ringe auch schon länger mit mir so ein Projekt im hiesigen Asylbewerberheim zu starten um den Menschen ein Gesicht zu geben und im kalten Deutschland mehr Verständnis und Mitgefühl für diese Leute zu wecken.
    Danke nochmal für die Inspiration. Ich denke demnächst mache ich mich mit meiner Kamera seriöser auf selbst auf den weg.

  11. Vielen Dank für diesen tollen und mitfühlenden Artikel und die Fotos.

    Mir persönlich fehlt recht häufig der Mut so auf die Menschen zuzugehen. Hin und wieder kann ich mich zwar diesbezüglich überwinden und dann klappt das auch erst mal, aber beim nächsten mal muss ich mich dann wieder von neuem Überwinden. Vielleicht sollte ich das öfter machen, damit man sich daran gewöhnt, es was selbstverständlcihes ist? Wobei ich von mir beim zugehen auf Menschen nicht von so ein wichtiges Projekt spreche, das ist gleich mal eine ganz andere Stufe.

  12. „Was mir fehlte, waren die Menschen, an denen schön herum- und vorbeidiskutiert wurde …“ wunderbare Worte und einfühlsame Fotos. Die zeigen das es hier um Menschen geht, Menschen die vor Krieg, Leid, Elend und Armut geflohen sind und teilweise Leid erfahren haben, was wir zum Glück in Deutschland nicht erleben. Wunderbar das wir unsere Fotografie dazu nutzen können, dies zu zeigen. Danke Martin für Deine einfühlsamen Fotos.
    Danke und herzliche Grüsse Daniela

  13. Gratulation zu diesem tollen Projekt! Ich hoffe, dass einem deutlich größeren Publikum hierzu Zugang gewährt wird, z.B. in Zeitungen oder Magazinen…
    Eine kleine Anmerkung/Kritik möchte ich dennoch anbringen. Das ist eher ein Gefühl, dass ich beim Lesen des Textes hatte, das nicht einfach zu beschreiben ist. Ich versuche es mal: bitte als konstruktiven Hinweis sehen.
    Sätze wie z.B. „Ich muss schlucken. Ich habe doch keine Ahnung von Nigeria. Doch als er im nächsten Satz die militante Bewegung Boko Haram nennt, macht es in meinem Kopf ein paar Mal Klick“ und auch ein bisschen die Schreibweise kann ich jemandem der so ein Projekt angeht nicht so ganz abnehmen, dazu ist die Herangehensweise zu professionell, sowas macht nur jemand, der informiert ist und vorher nachgedacht hat, denke ich zumindest…. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass im Text bewusst ein Ton gewählt wird, der eine ganz unvoreingenommene leicht naive Herangehensweise vermitteln will und ich habe mich beim Lesen dadurch ab und zu ein bisschen so gefühlt, als ob sich da jemand auf das angenommene unwissende Niveau des vermuteten Leser herab begibt. So hat wirkt der Tonfall zumindest auf mich und das finde ich in sofern schade, dass so ein richtig tolles Projekt das gar nicht benötigt. Viel besser finde ich zum Beispiel den Abschnitt „Einen kurzen Moment lang schaut Mnebi in die Ferne und ich drücke den Auslöser. Dieses Bild habe ich genommen, weil es für mich Mnebis Sehnsucht nach einer besseren Zukunft verdeutlicht.“ denn genau das ist es: Es reicht voll und ganz, die starken Fotos auf diese Weise zu beschreiben und ich denke dann ist die Wirkung viel klarer, weniger verwässert.
    Dann würde sich nämlich das Herausragende an diesem Projekt noch verdeutlichen: Dass die Dinge gezeigt werden wie sie sind: ohne Erklärbär oder belehrenden Finger. Das ist wirklich die Stärke Deines Projektes, die ich so noch nicht gesehen habe und die so auch bei vielen Betrachtern/Lesern etwas bewirken kann. Und deswegen: Hut ab…Toll!!!!!

    • Schwarzer Wald , du bist schon viel zu alt für den Text – mir war auch etwas schummrig beim lesen , aber die U20 Generation kann das nur so lesen , denn dann verstehen die das auch ! Und für unsere Generation Ü40 reicht wirklich nur eine Fotobeschreibung.

  14. Da fehlen mir wirklich die Worte, verstört, berühret udn auch ohnmächtig fühle ich mich auf grund der Bilder und des Textes… wie banal meien eigenen Sorgen dagegen wirken.
    Ich wünsche allen Refugees von Herzen einen guten Start in ein hoffentlich besseres, freundliches Leben!

  15. Ach wie schön. Ich habe mit etwas Angst weiter nach unten gescrollt um die Kommentare zu lesen. Ich dachte, dass es das übliche runterleiern von Stammtischwissen gibt. Aber nein. Wirklich gute, positive Kommentare. Hier fühle ich mich wohl. Refugees welcome. Macht weiter so.

  16. Das it ein wundervolles Projekt… ich würde es schön finden das in mehreren deutschen Städten zu sehen und daraus was größeres zu machen … es steckt hinter jedem Gesicht eine Geschichte und es idt wichtiger denn je all diese Menschen als das wahrzunehmen was sie sind Me.schen Erdenbürger Brüder und Schwestern von uns. Vielen Dank für diese Bilder und für das Erzählen der Geschichten! Von ganzem Herzen Danke!!!

  17. Ich sehe hier berührende Fotos von Menschen, die wirklich Hilfe notwendig haben und in Deutschland auch bekommen sollen. Aber es gibt auch andere Asylsuchende. Jeder weiß, welche ich meine.

  18. Klasse. Einfach Klasse. Täglich fahre ich auf meinem Arbeitsweg an einem Asylantenheim vorbei und sehe die Menschen auf der Straße und täglich frage ich mich welches Schicksal wohl hinter den Menschen steht. Auch ich sage „Wilkommen in Deutschland“.

    Vielen Dank
    Marco E.

  19. Blogartikel dazu: Einer von Vielen | AchillesPhotos

  20. Blogartikel dazu: Fotojournalismus: Martin Gommel fotografiert Flüchtlinge › kwerfeldein - Fotografie Magazin | Fotocommunity