28. Januar 2015 Lesezeit: ~6 Minuten

Eine Geschichte zum Thema Urheberrecht im Internet

Bei routinemäßigen Suchen nach meinen eigenen Fotos im Internet stoße ich immer wieder auf Bilder, die nicht von mir lizenziert wurden, sondern (umgangssprachlich) „geklaut“. In den meisten Fällen handelt es sich um das gleiche Motiv: ein Foto, das ich in Rostock-Lichtenhagen 1992 bei den rassistischen Ausschreitungen gegen ein Wohnheim für Ayslbewerber gemacht habe.

Dieses Foto wurde in den Medien als weltweit bekannt beschrieben und es wurde wegen seiner besonderen Symbolkraft immer wieder für Veröffentlichungen eingekauft. Mich kontaktieren seit 20 Jahren viele fremde Menschen und bitten darum, das Bild für ihre Initiative, für eine Demo gegen Rechts und ähnliche Veranstaltungen und Zwecke benutzen zu dürfen. Ich lasse mir diese Anliegen in der Regel schriftlich geben und gebe das Bild dann für die skizzierte Nutzung frei; häufig kostenlos, manchmal gegen geringe Schutzgebühren.

Nicht einverstanden bin ich als der Fotograf allerdings damit, wenn mein Bild ungefragt irgendwo auftaucht und verbreitet wird. Dann entgeht mir das Honorar und (was mir bei diesem Motiv besonders wichtig ist) die Kontrolle über den inhaltlichen Zusammenhang. Denn – und diese Haltung will ich mir leisten – ich verkaufe meine Bilder nicht an jeden.

Nun zur Gegenwart: Vor einigen Wochen entdeckte ich über die Suchmaschine wieder einmal einige nicht lizenzierte Internet-Veröffentlichungen von diesem Bild. Früher habe ich dann oft persönlich nachgefragt, ich habe E-Mails geschrieben und/oder angerufen und nach dem Hintergrund gefragt, warum mein Bild einfach ohne Rücksprache verwendet wurde. Das war auf die Dauer aber so nicht mehr machbar, weder zeitlich noch nervlich. Die „Entschuldigungen“ bzw. Erklärungen für den Bilderklau könnten ein ganzes Buch füllen, ich habe sehr viel Zeit investiert und meine Einnahmen als Fotograf blieben aus. Deshalb gebe ich diese Urheberrechts-Verletzungen inzwischen an einen Rechtsbeistand weiter. So, wie man das gelegentlich auch bei anderen rechtlichen Streitigkeiten tut.

Soweit, so gut. Bis dann am 21. Januar 2015 der große Shitstorm über mich herein brach: Ein prominenter Fernsehmoderator namens Jan Böhmermann löste eine massive Wutwelle gegen mich aus. Er hatte mein Foto über den Kanal Twitter verbreitet und dafür von meinem Rechtsanwalt eine Abmahnung bekommen, da die Nutzung weder abgesprochen noch lizenziert war. Abmahnungen sieht der Gesetzgeber als niederschwellige Lösungsmöglichkeit vor, um gerichtliche Klagen auszusparen. Zu dieser Abmahnung gehört eine Unterlassungserklärung, das Bild muss also von der Person wieder gelöscht werden. Außerdem wird das Nutzungshonorar verlangt sowie die Übernahme der Kosten für meinen Rechtsbeistand.

Was dieses Nutzungshonorar beim Ertappten auslöste, das kann ich nicht beurteilen. Aber die Person hat sich offenbar so darüber geärgert, beim Bilderklau ertappt worden zu sein, dass sie mich nun öffentlich dafür anprangert und zwar auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Dabei habe ich mich nur an geltende Gesetze gehalten und wollte nicht, dass meine Bilder einfach überall verwendet werden. Da er den entsprechenden Betrag bezahlt hat, bekomme ich etwa 200 Euro – das ist lediglich das Honorar, das mir laut MFM-Liste zusteht und was auch bei jedem deutschen Richter so akzeptiert wird.

Eine Veröffentlichung ist eine Veröffentlichung, daran hat das Internet und auch Social Media nichts verändert. Der Fernsehmoderator hat 150.000 Follower auf Twitter und benutzt seinen Kanal für Werbezwecke für seine Auftritte, man kann dort eindeutig auch nicht mehr von einer privaten Nutzung sprechen. Und natürlich verlange ich eine Bezahlung dafür, denn ich habe 1992 in fünf sehr langen Tagen und Nächten meinen Kopf hingehalten für eine Fotostrecke, die eigentlich aus insgesamt 25 Bildern besteht. In Rostock tobte ein Mob, Steine flogen, scharfe Schüsse fielen. Ich war von Anfang an für den Spiegel dort, weil der einen anonymen Hinweis bekommen und ich vorher schon vieles zum Thema Rechtsextremismus fotografiert hatte.

Nun steht mein Name dort in der Öffentlichkeit am Pranger; ich habe nichts falsch gemacht, bin aber der Arsch. Auf Twitter, auf Facebook, im halben Internet bin ich die „Kapitalistendrecksau“. Meine Adresse wurde veröffentlicht mit Aufrufen zur Gewalt („Hier, wer ihn mal besuchen will, hier ist seine Adresse …“), ich bekomme nächtliche Anrufe („Wollen Sie sich von PEGIDA distanzieren?“) und E-Mails von wildfremden Personen („natürlich ist das, was Sie machen, totaler Unsinn und meiner Meinung nach geldgieriger Mist“). Selbst meine 14-jährige Tochter wird von Mitschülern in der Schule inzwischen blöde angelabert. Radiosendungen und andere Medien tragen Falschmeldungen immer weiter, immer in Verbindung mit meinem Namen. Noch einmal: Ich lasse keine Re-Tweets, Shares und keine Verlinkungen abmahnen.

Der Sidekick des Fernsehmoderators, der Sänger Olli Schulz, sagte in einer gemeinsamen Radiosendung auf RBB sinngemäß: Der Fotograf hat sicher nur dieses eine gute Foto gemacht und schlachtet das jetzt aus.

Ich empfinde den ganzen Vorgang inzwischen als schäbig, kränkend und respektlos gegenüber mir als Fotograf und als Mensch, der sich jetzt in einer solchen Situation wiederfindet, ohne etwas verbrochen zu haben. Man muss kein Medienexperte sein, um das selbst nachvollziehen zu können.

Zuletzt bleiben für mich nur noch offene Fragen: Woher kommt dieser Hass gegen mich? Wieso sagt oder tut das ZDF nichts gegen seinen Mitarbeiter? Wer hat hier eigentlich einen Grund, sich aufzuregen? Die Internetnutzer, der Fernsehmoderator Herr Böhmermann, der ungefragt mein Bild verwendet und mich anschließend an den Pranger stellt oder ich, dessen Rechte im Laufe der Zeit nicht nur dieses eine Mal verletzt wurden?

300 Kommentare

Die Kommentare dieses Artikels sind geschlossen. ~ Die Redaktion

  1. Wundert mich irgendwie nicht, da Menschen des Öffentlichen Lebens oft meinen sie haben das Recht sich über Dinge hinweg zu setzen, weil sie bekannt sind. War auch mal bei einem Fernsehsender tätig und hab das zumindest bei zwei Personen miterlebt.

    Das Problem ist, man kommt gegen solche Menschen leider auch schwer an. Erstens kennen sie viele Menschen und zweitens, haben sie meist Rückendeckung. Ein einfacher Bürger wird es auch immer schwer haben die Exekutive oder auch Politiker anzuprangern. Eine Person die jedem bekannt ist, hat einen ähnlichen Status.

    Und viele werden sich nicht einmischen, weil sie nicht beide Seiten der Geschichte kennen.

    • Ich habe eine Weile mit Martin Langer geredet, als ich ihn gebeten habe, das für uns aufzuschreiben und später auch nochmal länger mit ihm telefoniert und ich finde es erschreckend, was ihm da bei der Geschichte widerfährt, ganz ehrlich.

      Er ist nicht superinternetaffin, aber seine Fotos werden im Netz einfach beliebig verwendet und weil er irgendwann die Nase voll davon hatte, dass es auch Leute tun, bei denen er das nicht will (sonst gibt er die Bilder ja oft kostenlos raus, wenn man ihn nur fragt), wird er jetzt auch noch vom halben Internet deswegen getrollt und bedroht.

      Sehr unangenehme Geschichte, meiner Meinung nach. Mir war es wichtig, dass er seine Sicht der Dinge zeigen kann, denn er hat keine hunderttausende Twitter-Follower, die ihm alles nachplappern.

      • „denn er hat keine hunderttausende Twitter-Follower, die ihm alles nachplappern.“

        Also wenn man die Meinung von Böhmermann teilt, ist man nur ein dämlicher Nachplapperer ohne eigene Meinung? Auch eine recht pauschale Aussage über „hunterttausende Twitter-Follower“.

      • Stimme Dir da absolut zu.
        Unangenehme Geschichte, das ist keine Art mit einem Fotografen umzugehen, der ein Stück Zeitgeschichte eingefangen hat.

  2. Lieber Herr Langer, ich finde schon, dass Sie etwas falsch gemacht haben. Ich finde, dass man es schaffen kann der jeweiligen Produktionsfirma oder Herrn Böhmermann mal eine Email zu schreiben oder den Höhrer in die Hand nehmen kann und mal durchklingelt. Gerade als Medienschaffende unter sich sollte man mal fünfe gerade sein lassen und nicht über einen Anwalt gehen. Die fünf Minuten die Sie dem RA eine Emailgeschrieben haben hätten Sie lieber in eine Email an Böhmermann Truppe investiert. Ich bin mir sicher sie hätten die 200,- Euro bekommen. Ich finde es natürlich nicht in Ordnung, dass jemand Ihr Bild verwendet ohne Sie zu fragen. Und auch die Zahlung des Betrags ist ohne Frage richtig und steht Ihnen zu 100% zu!!!!
    Die Frage die sie in den Raum stellen warum das ZDF nichts gegen seinen Mitarbeiter tut ist klar weil er kein Mitarbeiter des ZDF ist schätze ich mal, da es ja in der Branche üblich ist die Leistung der Sendung über eine Produktionsfirma einzukaufen. Somit handelt Herr Böhmermann für sich selbt.

    • Ich finde, gerade als Medienschaffender sollte dieser Herr Böhmermann wissen, dass man anderer Leute Inhalte nicht einfach so unlizenziert weiterverbreitet und vor allem dann auch nicht pampig reagiert, wenn man dabei erwischt wird. Ursache und Wirkung wird hier völlig verkehrt dargestellt, denn letztlich findet es sicher auch dieser Herr Böhmermann nicht sonderlich witzig, wenn seine Inhalte unlizenziert durch das Netz getrieben werden von Leuten, die damit ihre eigene Klientel bespaßen.

      Und nein, ich glaube nicht, dass das ZDF sich im Zweifelsfall herausreden kann, nur weil die Sendung(en) von diesem Herrn Böhmermann von einer externen Produktionsfirma produziert werden. Das ZDF ist immer noch der Auftraggeber und ist sicherlich nicht sonderlich daran interessiert, dass Leute, die für das Haus tätig sind, sich aufführen wie Graf Koks von der Gasanstalt. Schon gar nicht bei solchen Dingen wie Urheberrechtsverletzungen, bei denen auch das öffentlich-rechtliche ZDF gar nicht mehr so gemeinnützig-kumpelhaft-lustig reagiert, wie sie es auf ihren Social-Media-Kanälen inszenieren.

      Gut, dass Herr Langer einmal seine Sicht der Dinge darstellt.

      • Volle Zustimmung! Herr Böhmermann als Medienprofi sollte wissen, wie Bilder in solchen Fällen zu haben sind. Und dazu muss man – wie Böhmermann in seiner Rechtfertigung schwadroniert – gar kein umfangreiches juristisches Wissen haben. Man muss sich eigentlich nur zwei Dinge fragen: Habe ich das Foto gemacht und liegt das Urheberrecht bei mir? Wenn nein: Habe ich dann ein Nutzungsrecht beim Fotografen eingeholt? Eigentlich ganz einfach.

    • Ich mag das was der Herr Böhmermann macht im allgemeinen. Aber hier verstehe ich nicht wieso dem Fotograf vorgeworfen wird nicht zum Telefon gegriffen zu haben wo der Herr Böhmermann doch auch keine Anstalten gemacht hat dies zu tun.
      Und Herr Langer hat ja dargestellt, dass er dies früher durchaus getan hat. Ich kann durchaus verstehen wenn man dazu irgendwann keine Lust mehr hat.

      • Dem kann ich nur zustimmen. Ist sowieso schon schlimm genug, dass man die Verletzung der eigenen Rechte allein überwachen muss. Immerhin ist Herr Langer Fotograf und nicht Gesetzeshüter.

      • Meines Erachtens geht es hier um Professionalität. Egal, ob eine Abmahnung symphatisch ist oder nicht, es ist momentan DIE Form in dem man als professioneller Kreativer seine Rechte schützt. Und das weiß der Böhmermann auch.
        Was er als Medienprofi auch weiß oder wissen sollte, ist das er das Bild nicht ohne vorherige Genehmigung hätten nutzen sollen. Das nicht zu tun ist unprofessionell, noch mehr was er danach losgetreten hat. Scheint mir alles nur ego-getrieben.
        Die Ausführungen, die Böhmermann hier zur „Verteidigung“ von sich gibt, hätte er dem Anwalt gegenüber äußern sollen. Wenn er da recht hätte, wäre die Abmahnung gegenstandslos. Er hat sie nicht mit den gleichen Mitteln angefochten, also wusste er vermutlich, dass er sich da rechtlich nicht durchsetzen konnte und betreibt jetzt einen Medienkrieg, die ihn nur als schlechter „Verlierer“ und dito Journalist darstellt.
        An seiner Stelle würde ich mich Sorgen machen über die vielen loyalen Follower, die Kommentare von sich geben, die die Unüberlegtheit und die von Augstein monierte „Dummheit“ an den Tag legen, die wir auch von bestimmten Demonstranten in einer bestimmten deutschen Stadt kennen. Die Anführer dort machen sich genau so wenig Sorge darum, wer ihnen hinterherläuft. Hauptsache, man macht Stimmung und ist damit im Bilde …
        Ich sage bewusst nichts zu der Rechtslage, weil ich mich da zu wenig auskenne. Das sollten einige mehr tun, mitunter der Böhmermann selbst. Richtig ausgekannt hat sich wahrscheinlich nur Böhmermanns Anwalt, der ihn vermutlich geraten hat, einfach zu bezahlen.

    • Anders herum wird ein Schuh daraus Rene: Die Redaktion oder Herr Böhmermann hätten ja auch mal VORHER anfragen können, ob Sie die Arbeit eines Anderen verwenden dürfen. Oder sehe ich das jetzt falsch?

      • Genau so ist es korrekt. Herr Böhmermann und sein Team sind Medienprofis und müssen die Gepflogenheiten kennen. Es kann in stressigen Situationen vorkommen, dass man vergisst, Rechte einzuholen. Das lässt sich aber meist noch korrigieren. Herr Böhmermann hat das versäumt, und ist zu Recht abgemahnt worden. Seine Reaktion darauf erscheint mir unbedacht und reflexhaft.

    • Lieber Rene,

      ich kann mich nur auf die Seite von Herrn Langer stellen. Denn das deutsche Abmahnrecht zwingt einen quasi, direkt den weg über den Anwalt zu gehen. Nimmt man nämlich zuerst selbst Kontakt auf und stößt auf Widerwillen, verliert man die sog. Erstattungsfähigkeit und bleibt im schlimmsten Fall auf den nun folgenden Anwaltskosten sitzen.

      Es bleiben also nur zwei Lösungen: entweder direkt einen Anwalt zu beauftragen oder aber auf jeden Anspruch zu verzichten. Und letzteres kann ja wohl nicht wirklich eine akzeptable Option sein.

      • Hallo,
        das mit der Erstattungsfähigkeit hab ich noch nie gehört – könntest du das bitte noch etwas ausführen? Bzw. was ist denn der Grund dafür, dass man nach eigener Verhandlung die Anwaltskosten selber zahlen soll?

    • Falsch Rene!!! Böhmermann ist Journalist und Medienmensch und müsste schon von berufswegen genau wissen, was Urheberrecht ist und wie dessen Anwendung funktioniert. Böhmermanns Ausrede, er sei davon ausgegangen, dass das Bild gemeinfrei nutzbar ist, ist eine dumme Ausrede. Und das Böhmermann jetzt diesen Rachefeldzug gegen den Mann fährt, zeigt deutlich, wie dieser selbstverliebte Medienstar drauf ist. Langer hat vollkommen richtig gehandelt.

    • Also ich finde das sehr nachvollziehbar. Wäre das jetzt z.B. ein Musikstück, z.B. von uns Singvøgeln, u.U. sogar ein Creative Commons-lizensiertes, wie wir sie ja einige haben, die beiden letzten Alben sind unter CC veröffentlicht, und würde jemand, der Twitter zur Selbstpromo (also kommerziell) nutzt, z.B. einen Downloadlink twittern, wäre da auch eine Rechnung unterwegs.

      Und natürlich ist das in diesem Fall des Fotos sogar so, dass auch eine private Nutzung nicht gedeckt ist, im Gegensatz zu unseren CC-Sachen, die Privatnutzer unserer Werke automatisch auf die „sichere Seite“ stellt. Deshalb mögen wir CC ja so – Privatleute – also unsere Fans – sollen sich keinen Kopf um Lizenzen und das Gedöns drumrum machen müssen, während Leute die direkt oder indirekt mit unseren Sachen Geld verdienen, einen fairen Anteil zahlen sollen dafür, dass sie unsere Arbeit und nicht geringen Investitionen für ihre Wertschöpfung nutzen.

      Allerdings gabs CC halt zu der Zeit, als das Foto entstanden ist, noch nicht und somit auch keine Möglichkeit, privat und kommerziell zu trennen. Wobei IMO das in diesem Fall eh egal ist, selbst wenn Martin das vielleicht wollen würde, denn ja, ein Twitterkanal, auf dem Werbung für die eigene öffentliche Person bzw. deren Werke gemacht wird sehe auch ich als „kommerziell“ an.

      So wie z.B. unser Singvøgel-Account auch, den wir auf Twitter haben. Und auch, wenn auch wir manchmal „persönliches“ über diesen Kanal posten. „Persönlich“ heißt nicht automatisch „privat“. Speziell nicht, wenn es „Persönlichkeit“ ist, mit der man als „Marke“ Öffentlichkeit sucht, um Geld zu verdienen.

    • Hallo Rene, es ist für mich sehr befremdlich von Ihnen zu lesen, dass Herr Langer sich falsch verhalten hätte. Demnach muss also die beklaute Oma demnächst erst den Taschendieb ausfindig machen und ganz lieb „Bitte-Bitte!“ machen, bevor sie einen Diebstahl melden darf. Herr Langer hat in seinem Artikel bereits beschrieben, dass es ihm bei der Masse von Vergehen nicht mehr möglich war, das persönlich zu erledigen. Und die Wahl der Mittel obliegt sicherlich niemand anderem als Herrn Langer.

      Mein Fazit aus dieser Geschichte ist, dass Medienschaffende eben keine Medien-Experten und auch keine Rechts-Experten sind. Sie haben (lieder) nur die größere Reichweite.

      Von Herrn Böhmenmann ist längst eine öffentliche Entschuldigung fällig. Das erwarte ich von einem ZDF-Moderator.

    • …oh mann oh mann, alle fünfe grade sein lassen…super…kann man davon die miete zahlen?
      sowas schreiben nur festangestellte und schon gar keine menschen, die von ihrer hart erarbeiteten kreativen leistung leben müssen!

    • „Gerade als Medienschaffende“ müsste Herr Böhmermann und seine Redaktion wissen, was Urheberrechte sind und wie man Nutzungsrechte an Bildern von Agenturen und Berufsfotografen erwirbt. Das nötige fachliche Wissen ist aber längst nicht mehr in jeder Redaktion vorhanden, wie ich selbst immer wieder feststellen muss. Es kann aber nicht Aufgabe der Fotografen sein, solche Defizite in den auf solche Vorfälle häufig folgenden, zeit- und nervenraubenden Diskussionen mit den Rechteverletzern aufzuarbeiten, zumal sich bei diesen manchmal auch noch Unkenntnis mit Ignoranz paart.

      dederauch in der ein oder andereneinigen Redaktionen und Verlagen verloren gegangenDie Kenntnisse der branchenüblichen Handelsbräuche Leider kommt das zunehmend auch bei einigen redaktionen und Verlagen

    • Den Artikel Gelesen? Den Vorschlag zum Hörer zu greifen hätte Herr Böhmermann gelten sollen. Er hat sich Eigentum widerrechtlich angeeignet. Was haben wir nur für ein Opferverständnid in unserer Gesellschaft, wenn Geschädigte gemäßigt und rücksichtsvoll mit Tätern umzugehen haben? Alles was in der ganzen Diskussion Herrn Langer vorgeworfen wird, war zuvor von Herrn Böhmermann bereits verletzt worden. …

    • Sorry René da bleibt mir grad die Luft im Hals stecken!! Also wenn hier jemand hätte durchklingen sollen, dann wohl Jan Böhmermann!!! Oder ist das in Zukunft so, dass ich ihr Rad, welches sie abgestellt haben, mitnehmen und benutzen kann und falls sie es dann bemerken und herausfinden, das ich das Rad habe, dann kommen sie freundlichst bei mir vorbei und bitten mich höflich das Rad doch wieder zu bekommen.
      magelan

    • Bitte kein zwei Klassensystem bei der Ahndung von Urheberrechtsverletzungen nach dem Motto: „Bei den Promis ruft man mal an, und der weniger Prominente bekommt Post vom Anwalt“ Herr Langer hat sich nachvollziehbar erklärt. Er möchte sein Geld mit Fotografieren verdienen und nicht mit dem selbsttätigen Verfolgen von Urheberrechtsverletzungen. Insofern ist die Vorgehensweise korrekt, plausibel und angemessen.

      • Die zwei Klassengesellschaft wurde durch die Anwälte von Herrn Langer geschaffen, die einen Hern Böhmermann direkt abmahnen und bei Herrn Diekmann von der Bild nur auffordern mitzuteilen, wo er denn das Bild her habe und warum es veröffentlicht wurde. Warum werden hier unterschiedliche Maßnahmen ergriffen? Herr Diekmann kann man bei seinem Twitter-Profil auch eine Nutzung für Werbezwecke seiner Auftritte nachsagen und eine private Nutzung ist dies auch nicht. Hat man hier nur Angst vor der Bild-Zeitung oder warum wird dies unterschiedlich bewertet?

  3. Ein sehr interessanter Artikel, wie ich finde.
    Ich habe solche Erfahrungen glücklicherweise bisher nicht machen müssen (wohl vor allem auch, weil ich nicht berufsmäßig fotografiere und meine Bilder keinen entsprechenden Bekanntheitsgrad aufweisen können).
    Trotzdem, dass der Umgang bzgl. des Urheberrechtes von Fotografen oft nicht der beste ist, sehe ich auch regelmäßig in sozialen Netzwerken und in meinem Freundeskreis.
    Teilweise wird man ja schon „schief angesehen“, wenn man seine Bilder nicht als „Creative Commons“ veröffentlicht.
    Und selbst wenn nicht viel Geld, Zeit und Mühe hinter einem Foto stecken würde,- es ist und bleibt das Eigentum des Fotografen!

    Eines wäre mir allerdings noch wichtig:

    Wo wir schon beim Thema „Eigentum“ sind: Genauso stellt es eine Rechtsverletzung dar, wenn Fotografen aus dem Genre „Street“ Bilder von Menschen gegen deren Willen veröffentlichen, wie es momentan geschieht.
    Fotografen, bzw. in diesem Fall ein ganz bestimmter Fotograf, handeln dabei mit dem Argument, dass sonst das Genre bedroht wäre (Was definitiv nicht der Fall ist.).
    Mit dem gleichen kruden Argument könnten nun Blogger sich gegen die Einhaltung der Lizenzvereinbarungen wehren, weil ja sonst ihr kreatives Schaffen behindert wäre, wenn nun jeder Modeblogger für sein geklautes Foto von der Vogue 200 Euro bezahlen müsste.
    Fotografen sind aktuell in der Hinsicht oft genauso egoistisch und schlichtweg auf dem Holzweg wie diejenigen, die hier in dem Artikel – völlig zurecht – angeprangert werden.

    • sicher? ich hatte einen workshop und in dem wurde gesagt, dass man eine person nur fragen muss, ob das foto benutzen darf, wenn die person mind 20% des original fotos ausmacht. habe das nicht nachgeprueft, aber das macht es oft zumindest nicht rechtswidrig, wenn man street fotos verbreitet. moralisch, wenn man die menschen wirklich erkennen kann, wuerde ich immer lieber fragen (was ich zugegebener weise ganz manchmal nicht gemacht habe, weil es keine moeglichkeit gab u es trotzdem hochgeladen habe – aber die person machte in jedem fall weniger als 20% des bildes aus, rein von der aufteilung).

      • Da wurde Dir vermutlich Quatsch erzählt, Esther: Es kommt nicht darauf an, wie viel Platz eine Person im Foto einnimmt – es kommt darauf an, ob sie das Hauptmotiv im Bild ist.

        Wenn Du z.B. den Kölner Dom fotografierst, hast Du immer mal eine Person mit drauf (Langzeitbelichtung mit Graufilter mal nicht angedacht). Die kann dann auch nichts dagegen tun.

        Streetfotografie ist da etwas anders, denn wenn Du eine bestimmte Person (z.B. einen vorbeifahrenden Radfahrer) als Motiv nimmst, muss er er -dem Gesetz nach – eigentlich schon vor der Aufnahme gefragt werden, ob das für ihn okay ist. Und wenn Du das Foto veröffentlichen willst, müsstest Du das auch noch erfragen.

        Das ist das Problem an der Streetfotografie, aber zu dem Thema gab es hier auch schon mal eine Artikelserie. :-)

  4. Ich habe nichts gegen Böhmermann, finde aber, es gibt Grenzen. Und hier ist scheinbar eine überschritten worden. Schließlich hat er den ersten Stein geworfen. Und einen Felsklumpen gleich noch hinterher. Man hätte ja auch mal zum Telefonhörer greifen können.
    Kleine Einschränkung allerdings: Böhmermann ist so wie er ist und seine Fans mögen ihn ausschließlich, weil er tagtäglich Sachen macht, die wir alle nicht machen sollten, wenn wir morgen noch mit gerader Nase durch die Straßen laufen wollen. War das ganze nicht auch ein wenig vorhersehbar? Wäre wäre wäre… Nachher ist man immer schlauer.
    Gut, dass die andere Seite der Story hier auch gezeigt wird. Denn im Tosen so eines Shitstorms wird man leicht überhört.
    Stürme ebben übrigens irgendwann ab. Schlammwerfer suchen sich dann neue Ziele. Eindrucksvolle Bilder bleiben :-)

  5. In dem Fall geht es ja nicht um das Urheberrecht an sich, sondern um die Art und Weise der Durchsetzung. Direkt Abmahnung und €1.000,- zahlen lassen, lässt eben vermuten, dass es dem Abmahner nicht nur um sein gutes Recht geht, sondern dass er mit seinem bekannten Foto Abmahn-Abzocke betreibt. Beim Filesharing hat der Gesetzgeber die Abmahnkosten deshalb auch seit 2013 auf €155,- gedeckelt, da Labels und Anwaltskanzleien eine ganze Zeit lang ein einträgliches Geschäft mit Abmahungen betrieben haben (teilweise ohne dass die betroffenen Künstler jemals etwas von den Einnahmen aus Abmahnungen gesehen haben). Ich bin mir sicher, hätte der Fotograf die Sache mit Jan Böhmermann ohne Anwalt und Abmahnung geklärt , hätte er sich den Spott erspart. Aber wer direkt hart durchgreift, muss halt damit leben durch den Kakao gezogen zu werden – auch wenn er im Recht ist. Über Knöllchen-Horst machen sich auch alle lustig. Zu Recht.

    • Hast Du den Text gelesen? Diese Punkte werden von ihm direkt angesprochen. Er bekommt am Ende 200 Euro für das Bild. Von einem Fernsehmoderator, von dem ich nicht wissen will, was der verdient und der ihm noch massiv seine hunderttausend Follower auf den Kragen schickt. Und es ist *keine* Massenabmahnung. Vielleicht solltest Du mal überdenken, wer hier Opfer ist.

      • Sehr geehrter Herr Baumer,
        weder in Ihrem Artikel noch auf den Seiten von Herrn Böhmermann kann ich einen entsprechenden Hinweis darauf finden, dass wie von Ihnen hier behauptet „der ihm noch massiv seine hunderttausend Follower auf den Kragen schickt.“
        Vielleicht sollten Sie als Redakteur hier eine gewisse Neutralität waren, ansonsten könnte man Ihnen schnell einen eher parteilichen Artikel vorwerfen und sich fragen ob Sie hier nicht versuchen aufzustacheln und ebenfalls zu einem Shitstorm aufrufen.
        Ich will Ihnen das nicht vorwerfen, es hat eben nur einen Beigeschmack wenn man hier Vermutungen ohne Quellen aufstellt.
        Das das Internet eine gewisses Eigenleben hat und ein Shitstorm auch ohne Aufstachelung durch einzelne Personen losbrechen kann, erlebt man ja leider jeden Tag.
        Einen schönen Tag noch

      • @Lukas: Ich verlinke diese Postings / Tweets nicht, sie sind aber mit wenig Mühe zu finden. Eines davon ist oben im Text verlinkt. Dass solche Tweets eine entsprechende Wirkung haben, wenn man 150.000 Fans hat, sollte jedem Medienmenschen klar sein. Wenn nicht, dann spätestens beim zweiten Mal.

      • Das ist doch Quatsch. Zum einen ist der Anwaltsanteil der Forderung völlig überzogen zum anderen ist die Relation zum Verbreitungsfeld anzuzweifeln, da die Kanzlei anscheinen die selbe Kostennote an eine Privatperson mit vergleichsweise gar keinem Publikum gesendet hat.

        Ich finde es grundsätzlich vollkommen korrekt, was der Fotograf schrieb und auch relativ sympathisch. Aber für Wahl des Rechtsbeistandes muss er einstehen. Das Anwälte sich gerne im wahrsten Sinne des Wortes das Recht rausnehmen, sich unmoralisch, möglichst umfangreich im Rahmen dehnbarer Gesetze und Vorschriften zu bedienen, muss er berücksichtigen.

    • bitte bitte Herr Karch, Sie verfehlen völlig das Thema. Die Summen, die hier aufgerufen werden, die enstehen durch Honorarlisten und Gebührenordnungen, entsprechen der Gesetz-Gebung.
      Ich bekomme lediglich mein Honorar. Das nenne Sie ‚hart durchgreifen?‘ Sie sind süss. Was verwschenken Sie denn beruflich? Da möchte ich gern auch mal zulangen. sgen Sie es offen, was bekomme ich von ihnen geschenkt? Machen Sie mir mal n solides Angebot!
      Martin Langer

      • Na, das ist doch schön, daß ein Nazi, der in die Hosen gepisst hat zu ihrem Einkommen beitragen kann.
        Sie schreiben es gab vorab Hinweise und man hat sie extra nach Rostock geschickt.
        Mit Sicherheit hätte man diese schweren Ausschreitungen verhindern können.
        Hat Politik und Presse nur leider zu gut in den Kram gepasst. (Asylrecht)
        Sie sind auch nicht besser als der tobende Mob.

      • @ Katja: Hier jetzt so zu tun als habe Martin Langer die Möglichkeit gehabt das zu verhindern und sei deswegen quasi schuld an den Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen ist schlicht perfide.

        Auch wenn es in der langen Tradition steht, Fotografen als Schuldige an dem, was ihre Bilder zeigen darzustellen.

      • Bitte richtig lesen. Ja, es ist ihr Recht. Ich kritisiere ihre Art der Durchsetzung. Dazu muss ich mich auch nicht vor Ihnen rechtfertigen, was ich beruflich mache. Fun Fact: Ich verdiene mein Geld auch mit Intellectual Property. Fun Fact 2: Ein kurzer Blick auf Ihre Facebook-Seite zeigt: Auch Sie posten (öffentlich) Bilder, die Ihnen nicht gehören ohne den Fotografen zu nennen. Kleiner Tipp: Schauen Sie sich Ihre Posts vom 8. Januar an. Solange es nicht um Ihre eigenen Bilder geht, scheint Ihre Rechtsauffassung plötzlich etwas entspannter zu sein.

    • Dass der Fotograf seine Rechte als Urheber durchsetzt, finde ich völlig selbstverständlich.

      Ich denke, die Sache ist so hochgekocht, weil Abmahnungen in Deutschland ein extremes Reizthema sind. Das ist auch nachvollziehbar, denn wir kennen alle die „Abmahnindustrie“ und ihre Exzesse.

      Es ist höchste Zeit, dass sich in dem Bereich etwas ändert.

    • Wie ich dieses Unrechtsdenken hasse! Nimmt eine Urheber sich sein verbrieftes Recht und nimmt sich anwältliche Hilfe, um seine Rechte zu wahren, wird automatisch über ihn geschimpft. Zwischenzeitlich müsste eigentlich jeder einigermassen intelligente Internet User wissen, das Bilder im Netz IMMER urheberrechtlich geschützt sind und nicht einfach genutzt werden dürfen.
      So weiss auch jeder Autofahrer, das er bei Rot nicht einfach weiter fahren darf. Und wenn er asnn erwischt wird und ggf. seinen Führerschein verliert, wird er ja auch nicht den Polizisten fragen, ob er die Anzeige fallen lässt, da ja keinem was passiet ist.

  6. Da kann ich exakt mit fühlen… Habe das gleiche im Kleinen in Facebook erlebt. Der Administrator einer Gruppe hat immer wieder Bilder von meiner Facebook-Seite mein-bodensee unter seinem eigenen Namen gepostet bis mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat. Zuerst würde ich Mitglied der Gruppe und schrieb den Administrator freundlich an. Ich hatte ihn gebeten, doch die Teilen-Funktion zu verwenden. Darauf beschimpfte er mich übel und startete in der Gruppe mit fast 2.000 Mitgliedern einen Shitstorm gegen mich. Da er mich auch gleich wieder aus der Gruppe geworfen hatte, konnte ich mich nicht einmal dagegen wehren.
    Kritische Kommentare anderer Gruppenmitglieder löschte er einfach.
    Zuletzt bemühte ich auch einen Rechtsanwalt.
    Erreicht habe ich wenig. Finanziell war nichts zu holen und ich blieb auf den Anwaltskosten sitzen.
    Wenigstens wurde der Typ von anderen dann aus der Gruppe geworfen und damit der Shitstorm beendet.
    Sehr traurig fand ich damals, dass sich sogar ein anderer Fotograf an dem Shitstorm beteiligt hat.

  7. Hey Martin,
    ich finds gut, dass du dich zu der Sache äußerst und deine Sicht der DInge kundtust. Ich denke in der Sache gibt es zwei Hauptprobleme:

    1. Die Mehrheit der Menschen sind weder selbstständig noch journalistisch bzw. künstlerisch tätig. Sie kennen den Alltag und die damit verbundenen Probleme nicht, wie Honorar, Zeitmanagement und das damit zusammenhängende Outsourcing von eben solchen rechtlichen Problemen etc.

    2. Das herrschende Urheberrecht an sich ist einfach nicht mehr zeitgemäß und müsste komplett neu gestaltet werden. Fotos, Musik, Filme und auch Journalismus werden heutzutage als eine Art öffentliches Gut angesehen, das jedem zusteht. Und oftmals wird nicht gesehen, dass diese Güter selbst Herstellungskosten haben, da sie in der Regel digital vorhanden sind und man sie sich ohne Probleme einfach „nehmen“ kann. Auch dass eben Menschen, die Berufskünstler und Journalisten sind und eben von den Einnahmen ihren Lebensunterhalt bestreiten, ist vielen auch nicht so klar wie man meinen sollte. Es wird nur gesehen, dass niemanden aktiv geschadet wird, wenn man etwas digital vervielfältigt. Es treffen also zwei Bedürfnisse (die Existenz der Künstler und Journalisten gegen das gewollte Recht auf kostenlose digitale Inhalte) aufeinander, die das aktuelle Urheberrecht nicht befriedigen kann.

    Um noch auf den konkreten Konflikt einzugehen: Böhmermann und Anhänger dachten wohl, dass du dir an Pegida und Co. eine goldene Nase verdienen möchtest. Du hingegen hast aus nachvollziehbaren Gründen, dieses Problem an deinen Rechtsbeistand abgetreten, der sich für dich darum kümmert, wodurch du selbst nicht mehr nachprüfst, wer im konkreten Fall was warum macht.
    Als medienaffiner Mensch, sollte Böhmermann, jedoch etwas Ahnung haben, was Bildrechte angeht. Vielleicht dachte er, dass das Bild Creative Common ist, also frei benutzbar, weil es eben häufig so genutzt wird.

  8. Zur ganzen Geschichte gehört aber auch, dass Böhmermann immer betont hat, dass es ihm nicht (!) um seine eigene Abmahnung geht. Dafür zeigt er sogar Verständnis. Weshalb er diesen „Shitstorm“ losgetreten hat, ist, dass Herr Langer selbst Retweets von Leuten mit unter 100 Followern mit der gleichen Summe abmahnen ließ. Da steht nun Aussage gegen Aussage. Ob man Böhmermann glaubt, der von den Betroffenen direkt gehört hat, oder Langer, der irgendeinem Abmahnanwalt freie Hand lässt, bleibt jedem selbst überlassen.

    • Genau diesen Punkt vermisse ich hier vollkommen. Böhmermann hat selbst gezahlt (und auch Verständnis dafür ausgedrückt, dass er zahlen soll – er hat seinen Fehler da öffentlich eingestanden). Dann hat er sich darüber aufgeregt, dass auch Kollegen von ihm, die so gut wie keine Reichweite auf Twitter haben, zahlen sollten. Und da gebe ich ihm vollkommen recht: Das ist einfach unverhältnismäßig.

      Ich kann sehr viel an der im Artikel beschriebenen Sichtweise nachvollziehen. Aber diesen Umstand hier so einfach unter den Tisch fallen zu lassen, zeigt, dass der Fotograf sich nicht mit der tatsächlichen Argumentation auseinandersetzen will und gleichzeitig selbst mit Vorwürfen um sich wirft, die einfach nicht zutreffen.

      Die Anrufe und Beleidigungen wiederum sind ohne Frage beschissen – aber dahinter stehen weder Böhmermann noch das ZDF, sondern irgendwelche Vollidioten. Hätte Böhmermann das in Betracht ziehen müssen? Vielleicht. Hätte er deshalb die Klappe halten müssen? Ich finde nicht.

      • Abgesehen davon: Dann noch eine Aussage aus „sanft & sorgfältig“ als Argument zu bringen, finde ich irritierend. Das ist eine Unterhaltungssendung, die zu 80% aus Quatsch besteht – wenn man jeden (bewusst) dummen oder falschen Satz aus der Sendung streichen müsste, würde sie nicht existieren.

  9. Respekt für diesen Beitrag. Ich kann jedes einzelne Wort nur respektvoll unterstreichen ! Nur als kleiner Trost. Viele meiner Twitterfreunde haben sich wegen dieses Vorfalls von Herrn Böhmermann abgewendet. In den „richtigen“ Kreisen im social Web ist der Mann jetzt erledigt !

  10. Übel von Böhmermann, das Foto zu klauen. Nicht optimal, wenn dann gleich der Anwalt kommt – aber in diesem Fall völlig nachvollziehbar! Ganz beschissen ist aber, wie Böhmermann und das das ZDF diesen Anti-Urheber-Feldzug losgetreten haben. Würg!

    Martin Langer bringt es auf den Punkt: schäbig und respektlos. Bei anderen Content-Lieferanten, z.B. bei der FIFA, würden sie sich das wohl nicht trauen.

  11. Lieber Martin Langer,

    gerne beantworte ich rasch Ihre offenen Fragen:

    1. „Woher kommt dieser Hass gegen mich?“

    Iwo, Hass! Nein, bei mir herrscht allerhöchstens leichte Verwunderung über die Tatsache, dass Sie in Ihrer emotionalen Stellungnahme mit keinem Wort erwähnen, dass Sie nicht nur mich abgemahnt haben, sondern zeitgleich auch eine Privatperson aus meinem Bekanntenkreis, die allerdings Ihr Foto lediglich auf einem vollkommen privaten Twitteraccount mit 100 Followern gepostet hat. Mit einer gleichlautenden Abmahnung über einen Streitwert von 7.000 Euro, obwohl § 97a Abs. 3 S. 2 UrhG den Gegenstandswert bei privaten Urheberrechtsverstößen auf 1.000 Euro begrenzt. Sprechen Sie mal Ihren Abmahnanwalt drauf an und fragen Sie bitte bei der Gelegenheit auch gleich noch mal nach, wie die Definition von „Rechtsmissbrauch“ lautet.

    Desweiteren haben Sie mir trotz erfolgter Urhebernennung über die beauftragte Abmahnkanzlei „Weinert Levermann Heeg“ eine vermeintlich nicht erfolgte Urhebernennung in Rechnung gestellt (die tatsächlich jedoch erfolgt ist). Zusammen mit dem zu dem in Rechnung gestellten Honorar und einem Strafaufschlag müssten von den 906,50 Euro übrigens knapp über 400 Euro direkt bei Ihnen ankommen – es sei denn, die von Ihnen beauftragten Abmahnanwälte machen da noch weitere, mir nicht ersichtliche Aufwendungen geltend. Also, Freude, Sie bekommen mehr als 200 Euro. Von mir und auch allen abgemahnten Privatpersonen, die in voller Höhe und unwidersprochen zahlen.

    Ich bezweifle übrigens generell, dass das Posten eines Fotos bei Twitter mit den gleichen Maßstäben zu behandeln ist, als hätte eine kommerzielle Print-Publikation ein Foto von Ihnen ohne zu zahlen und zu fragen abgedruckt und vervielfältigt. Natürlich können Sie meinem Account eine gewisse Publikationsnähe unterstellen, die 150.000 Follower, die Tatsache, dass ich in der Öffentlichkeit arbeite, aber wenn das Ihre Rechtsposition ist, wieso mahnen Sie dann Privatpersonen in der selben Höhe ab, bei denen all diese Faktoren nicht gegeben sind?

    2. „Wieso sagt oder tut das ZDF nichts gegen seinen Mitarbeiter?“

    Das ZDF hat mit einer privaten Rechtsstreitigkeit zwischen uns beiden gar nichts zu tun. Erstens, weil sie ja bereits zu Ihren Gunsten beigelegt ist. Und zweitens, weil sie privat ist. Die Publikationen, für die Sie arbeiten, sagen da ja auch nichts zu. Der SPIEGEL, in dessen Auftrag Sie das Foto damals machten und der Ihnen hoffentlich auch ein ordentliches Honorar dafür bezahlt hat, mischt sich ja auch nicht ein.

    3. „Wer hat hier eigentlich einen Grund, sich aufzuregen? Die Internetnutzer, der Fernsehmoderator Herr Böhmermann, der ungefragt mein Bild verwendet und mich anschließend an den Pranger stellt oder ich, dessen Rechte im Laufe der Zeit nicht nur dieses eine Mal verletzt wurden?“

    Eigentlich muss sich niemand aufregen. Das ist eine klassische Win-Win-Situation: Sie haben Ihr Recht und das Ihnen vermeintlich zustehende Honorar plus X ohne viel Anwaltspost erhalten, die von Ihnen beauftragte Abmahnkanzlei „Weinert Levermann Heeg“ hat ebenfalls ein wenig was verdient (auch mit relativ wenig Aufwand) und ich freue mich, dass wir nach Beilegung unserer Meinungsverschiedenheiten jetzt gemeinsam über neue Rechtsnormen diskutieren, die altes deutsches Urheberrecht auf das seit bereits zwei Jahrzehnten neue Medium Internet praktikabel anwendbar machen. Und zwar dergestalt, dass Sie zu Ihrem Recht kommen und alle nicht im klassischen Sinne publizierende Privatpersonen ebenfalls.

    Es geht also weder um Sie noch um mich. Wir haben ja beide bekommen, was wir wollten. Sie 905,60 Euro und ich eine mehr oder wenige konstruktive Diskussion über die wahnwitzig unseriöse Anwendung des deutschen Urheberrechtsschutzgesetzes im Internet.

    Aber, das würde ich mir wünschen, Herr Langer, erst wenn irgendwann die normalen Internetprivatnutzer von unserer Meinungsverschiedenheit etwas haben – nämlich eine praktikable Rechtsnorm – erst dann hätten sie 1992 das Persönlichkeitsrecht des betrunkenen, unglücklich „bierbefleckten“ und vor allem offenbar nicht mit einem ähnlich engagierten Rechtsbeistand wie dem Ihren ausgestatteten Harald Ewert († 2006) nicht vollends umsonst verletzt. Oder gab es das Persönlichkeitsrecht wie wir es heute kennen 1992 noch nicht? Fragen Sie doch mal Ihren Abmahnanwalt. Oder blättert der gerade noch bei „Rechtsmissbrauch“?

    Mit freundlichen Grüßen,

    Jan Böhmermann

    • Du holst ernsthaft das „Persönlichkeitsrecht“ eines inzwischen toten Nazis, der den Hitlergruß vor dem Asylbewerberheim macht, raus, um dagegen zu halten? Ernsthaft? Wow. Das kann ich nicht nur nicht mehr nachvollziehen, ich finde es absolut grotesk und bizarr.

      Ähnlich grotesk wie die Tatsache, dass Du heute *erneut* gegen den Fotografen hetzt mit Deiner geballten Follower- und Like-Power bei Twitter und Facebook und es mit Werbung für Deine neue Fernsehsendung verbindest. Diesen Hass von Deinen 150.000 Followern und nochmal 150.000 Likes, den Du schürst, den kriegt er ab, das schreibt er deutlich im Artikel. Und das weißt Du auch sehr gut. Die bittere Ironie ist, dass Du einen Mob anführst, der in Teilen so primitiv unterwegs zu sein scheint, wie die Leute auf dem Foto, um das es geht.

      Du bist nicht nur rechtlich sehr eindeutig im Unrecht, es ist vor allem menschlich unter aller Kanone, was da passiert. Du hast Dich da in etwas verrannt, aber zugeben, dass man im Unrecht ist, das geht wohl nicht als cooler Medienmensch.

      • Ach, nee, das dient nur der Illustration der Tatsache, dass geschriebenes Recht eben nicht immer auch praktiziertes Recht ist. Dass Recht wandel- und verschieden anwendbar ist.

        Das Foto ist überhaupt nur deshalb jemals veröffentlicht worden, weil Martin Langer und seine Auftraggeber, jetzt sage ich es mal derb, bestehendes Recht ignoriert haben.

        Und dass ist ja auch prima. Und hat ja auch eine Menge ausgelöst. Sehen Sie, und auf einer, zugegeben, nicht vergleichbaren Ebene und in einem völlig anderen Themenbereich, macht dieses Foto es abermals.

        Also prima, dass sich nicht immer alle an Gesetze halten. Und auch prima, dass nicht immer jeder sein Recht bis ins Letzte durchsetzt.

      • Sehr geehrter Herr Böhmermann,

        ja, eine Diskussion über das Urheberrecht und die Handhabung im „Neuland“ ist sicherlich sinnvoll und notwendig. Dass Sie dazu aber die Methoden von vor 70 bis 80 Jahren anwenden, lässt mich doch eher an Ihrer Ernsthaftigkeit zweifeln , die Sie hier so voran stellen. Warum in aller Internetwelt ist es notwendig, den Fotografen des Bildes mehrfach namentlich zu nennen und ihn damit an einen Pranger zu stellen? In diesem Zusammenhang davon zu sprechen, dass Sie beide ihr Recht bekommen haben, ist gelinde gesagt, eine Unverfrorenheit. Bitte vergessen Sie nicht, Sie haben Unrecht begangen, nicht der Fotograf. Und damit nicht genug: Sie unterstellen dem Fotografen auch noch zusätzlich, dass er gegen geltendes Recht verstossen oder es zumindest ignoriert hätte: „Das Foto ist überhaupt nur deshalb jemals veröffentlicht worden, weil „xxx“ und seine Auftraggeber, jetzt sage ich es mal derb, bestehendes Recht ignoriert haben.“ Ich würde mich sehr darüber freuen wenn Sie hier einmal unmissverständlich klarstellen könnten, gegen welches Recht denn der Fotograf verstossen hat oder welches Recht er denn ignoriert hat. Der „Hitlergruss“ ist nach §86a und §130 Strafgesetzbuch (Quelle Wikipedia) unter Strafe gestellt und Journalisten haben die Aufgabe auch solche Situationen zu dokumentieren und damit zu belegen, oder wäre Ihnen, Herr Böhmermann ein „totschweigen“ dieser Aktionen lieber? Gestartet haben Sie mit Ihrem Tweet/s und dem Facebook-Eintragung keine sachliche Diskussion sondern den geplanten Shitstorm und eine unerträgliche Hatz auf den Fotografen.
        Etwas altmodisch möchte ich Ihnen sagen: Sie sollten sich schämen und sich dringend bei dem Fotografen entschuldigen. Es wäre zumindest einen Versuch wert, um eine ehrliche, sachliche Diskussion zu ermöglichen.

        JE SUIS MARTIN !

        Mit den besten Grüßen
        Heiner Müller-Elsner

      • „Das Foto ist überhaupt nur deshalb jemals veröffentlicht worden, weil Martin Langer und seine Auftraggeber, jetzt sage ich es mal derb, bestehendes Recht ignoriert haben.“

        Jan, das stimmt nicht. Lies, was die Gerichte sagen über solche Fotos im Rahmen von Berichterstattung. Da kann das Persönlichkeitsrecht durchaus zurücktreten, wenn man sich auch mit vollgepisster Hose bei so einer Gewaltaktion vor dem Publikum und auch vor der Presse aufbaut. „Relative Personen der Zeitgeschichte müssen sich ihre Darstellung in der Öffentlichkeit gefallen lassen“, sagen die Gerichte. Meinst Du, Deine Kollegen von Bild und Ton fragen z.B. jeden Demonstranten, ob sie ihn ablichten dürfen oder seine Schlachtrufe aufnehmen dürfen? Am besten auch noch schriftlich. Wäre das zeitgemäß nach Deinem Verständnis? Wie sähe dann die Berichterstattung aus; wie die Beiträge im Rahmen Deiner Produktionen? Man muss da kein Jurist sein. Ein gesundes Bauchgefühl (unterstützt in Deinem Fall durch Deine Ausbildung und Deine Erfahrung in exakt dieser Branche) zeigt einem da schon die Richtung auf.

        Meines Erachtens verrennst Du Dich da auch gewaltig. Keine Frage, dass man Urheberrechte wie alles auch diskutieren kann. Aber bitte nicht auf dem Niveau. Was genau soll Deiner Meinung nach ein Fotograf machen? Mit dem Klingelbeutel von mailbox zu mailbox ziehen und darum betteln, dass man seine Arbeit respektiert und vielleicht sogar bezahlt? Das ist Unfug und das weisst Du.

        Im Übrigen sind Anwälte die Abmahnungen aussprechen keine Abmahnanwälte, wie Du und viele Deiner Follower es darstellen. Es ist im Gesetz vorgesehen. Das sind die Spielregeln. Wenn es sein muss, dann muss auch mal eine Abmahnung ausgesprochen werden dürfen. Und ja, Abmahnanwälte a la redtube & Uhrmann (der mittlerweile seine Lizenz verloren hat, da die Rechtsordnung das tatsächlich nicht toleriert), die tatsächlich das System ausnutzen, um sich zu bereichern, die mag ich auch nicht. Aber jetzt so im PEGIDA-Style allen Anwälten, die mal ne Abmahnung aussprechen Rechtsmissbrauch vorzuwerfen und auf eine Stufe mit den tatsächlichen Abzockern zu stellen, ist ebenso falsch. Frag mal Harald Schmidt, wie er den Konflikt gelöst hätte. Ich glaube, der der hätte sich nicht so angestellt.

        Wenn Du auf Stammtischniveau hier über Urheber, Fotografen und Anwälte urteilst, ohne offenbar die leiseste Ahnung von der Rechtslage zu haben, wirft das kein gutes Licht auf Dich. Schade eigentlich, da ich mal dachte, dass da ein „neuer“ kommt, der die Fernsehwelt bereichert.

        Wenn (Böhmer)mann Eier hat, entschuldigt man sich und gesteht ein, wenn man sich verrannt hat.

        Im Übrigen grenzt es an Verleumdung und Beleidigung, wenn Du Martin Langer öffentlich bei Deiner Reichweite vorwirfst Persönlichkeitsrechte verletzt zu haben und rechtsmissbräuchlich Dir gegenüber zu handeln. Völlig daneben.

      • Ein Redakteur von kwerfeldein wertet das Persönlichkeitsrecht eines „inzwischen toten Nazis, der den Hitlergruß vor dem Asylbewerberheim macht“ geringer als das jedes anderen Menschen ? Interessanter Twist der Debatte.
        Ach so, nebenbei, hätten die 15 Fotografen und 50 Journalisten vor Ort damals etwas mehr Zivilcourage besessen und anstatt harmlose Betrunkene zu fotografieren tatsächlich gehandelt, hätte der grausame Akt des Mobs, für den nunmehr das Foto der armen Seele zum ‚Symbol‘ geworden ist, möglicherweise eingedämmt werden können. Menschlich unter aller Kanone, was da passiert…

    • Mal eine andere Frage Herr Böhmermann,

      was sagen Sie denn dazu, dass Sie die Rechte an dem Bild des Kollegen Langer nonchalant Twitter zur kostenfreien weiteren Verfügung gestellt haben?

      • Lieber Herr Böhmermann,
        die Diskussion ums Urheberrecht im Internet hin oder her – eines dürfte doch klar sein: Sie hätten vor Ihrem Bildtweet fragen können, ob Sie das Bild verwenden können, und was der Spaß kostet, ob er überhaupt was kostet. Ganz einfach. Und ein fairer und auch irgendwie kollegialer Umgang mit dem Urheber.
        So, wie Sie sich hier gebären, scheint aber auch klar, dass Sie das eh nicht vorhatten. Und das spricht jetzt in dieser Sache nicht unbedingt für Sie.

    • Herr Böhmermann,
      auch wenn Sie es noch so oft wiederholen, Martin Langer hat keine Persönlichkeitsrechte von Harald Ewert verletzt. In dem Moment in dem Ewert sich als Claqueure an den Pogromen beteiligt, machte er sich zur Person der Zeitgeschichte. Die gröhlenden Claqueure haben den Nazis damals die Deckung gegeben, die ihre Taten erst ermöglicht hat. Langer und SPIEGEL haben sich nicht nur an geltendes Recht gehalten, sie hatten und haben die verdammte Pflicht uns diese Typen zu zeigen.
      Brauchen Sie dieses Ablenkungsmanöver? Fühlen Sie sich dann besser? Haben Sie wirklich als Journalist angefangen?
      Zu dem von Ihnen initiierten Shitstorm mit den ganzen Auswirkungen die Martin Langer oben schildert, habe ich bisher kein Wort von Ihnen gehört oder gelesen.

      • Personen der Zeitgeschichte. Da hilft ein Blick auf Wikipedia und selbst wenn man nicht auf Wikipedia schaut bleibt die Frage: Wer legt fest, dass in diesem Moment des Veröffentlichens Zeitgeschichte geschrieben wurde?

    • Was Ihren Freund angeht Herr Böhmermann,
      kennen Sie eigentlich auch Menschen die an der Kasse bezahlen? Mir scheint, dass bei dem ein oder anderen ihrer Bekannten wichtige Schritte in der kindlichen Sozialisation ausgeblieben sind.
      Anders lässt sich auch das Verhalten Ihrer virtuellen „Freunde“ gegenüber den Kollegen nicht erklären.
      Sie finden das vermutlich amüsant, aber die Welt besteht glücklicherweise nicht aus dem 150K Follower Mikrokosmos eines Herrn Böhmermann.

    • „… wieso mahnen Sie dann Privatpersonen in der selben Höhe ab, bei denen all diese Faktoren nicht gegeben sind?“

      Wieso fragen Sie das? Die Erklärung haben Sie doch schon bekommen. Oder fragen Sie mal Ihren Rechtsbeistand. Oder blättert der noch in seinen Kontoauszügen?

      „… die altes deutsches Urheberrecht auf das seit bereits zwei Jahrzehnten neue Medium Internet praktikabel anwendbar machen.“

      Es mag für Sie Neuland sein, Herr Böhmermann, aber das dt. Urheberrecht ist nicht alt und es ist an das „neue“ Internet schon längst praktikabel angepasst worden. Vielleicht nicht speziell auf Ihre Person , aber das ist Ihr Problem.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Achim Duwentäster

    • „erst dann hätten sie 1992 das Persönlichkeitsrecht des betrunkenen, unglücklich „bierbefleckten“ und vor allem offenbar nicht mit einem ähnlich engagierten Rechtsbeistand wie dem Ihren ausgestatteten Harald Ewert († 2006) nicht vollends umsonst verletzt“

      Herr Böhmermann, mir wird schlecht!

    • Als normaler Medien- und Internetnutzer habe ich bereits jetzt eine für mich überraschende Kenntnis gewonnen: Sie sind ja vollkommen uncool.

    • „Das ZDF hat mit einer privaten Rechtsstreitigkeit zwischen uns beiden gar nichts zu tun. Erstens, weil sie ja bereits zu Ihren Gunsten beigelegt ist. Und zweitens, weil sie privat ist.“

      Sehr geehrter Herr Böhmermann,

      als Person des öffentlichen Interesses, die sie nun ja nun mal sind, muss man über ihre Definition von „Privat“ doch mal kurz hinweisen. Das was sie gemacht haben, die Arbeit von Herrn Langer auf Twitter zu verÖFFENTLICHEN, und dann die Rechtsmittel die er – völlig rechtskonform – gegen sie eingelegt, hat nochmals öffentlich zu kritisieren hat nun wirklich nichts mehr mit dem Adjektiv „privatsache“ zu tun. Nicht nur dass Herr Langer meiner Meinung nach mittlerweile die Gelegenheit hat, weitere Rechtsmittel, die über eine zivilrechtliche Abmahnung hinausgehen gegen sie einzulegen. Ihre Definition von Privat ist gemessen an dem Shitstorm, den ihre „private“ Kritik hier losgetreten hat, mit Weiterungen die auch das Umfeld von Herrn Langer bis zu seiner Tochter berühren so dermaßen falsch, dass sie sie Ihre eigentlich im Kern ja nicht ganz unberechtigte Kritik am Urheberrecht komplett diskreditiert.

      Ihr weiteres kleinliches Nachtreten bezüglich der Abmahnsummen und die Einordnung des Vorgangs für Herrn Langer als „Win/Win-Situation“ zeigt nur, dass ihnen hier scheinbar gleich mehrere Maßstäbe abhandengekommen sind.

      Wenn sie das Urheberrecht kritisieren wollen – und dabei ging es ihnen scheinbar bei ihrem kleinen“Stunt“ – dann sollten sie selbst vielleicht mal kurz über ihre komplett verkorkste Auffassung von „privat“ und „öffentlich“ nachdenken. Mit dieser fehlenden Sensibilität und auch dem komplett neben der Sache stehenden Hinweis auf die angeblichen Persönlichkeitsrechte von Herrn Ewert haben sie sich leider für eine weitergehende sinnvolle Diskussion über Rechtsnormen nachhaltig disqualifiziert.

      Last not least: vielen Dank an Herrn Langer für seine engagierte Replik, die vielleicht auch den „Hatern“ ein Stück weit vermittelt, welche Maßstäbe er als professioneller Photograph bei einer Lizenzierung seiner Werke angelegt hat. Das war ein richtiger Schritt.

      Auch Herrn Böhmermanns nachfolgende Ausführungen dienen immerhin der Herstellung von Transparenz. Sie haben mittlerweile mehr über sich ausgesagt, als über Herrn Langer oder über das Urheberrecht. Eine Entschuldigung ihrerseits wäre mittlerweile wohl angebracht.

      SH

    • Herr Böhmermann,

      Sie schreiben „Das Foto ist überhaupt nur deshalb jemals veröffentlicht worden, weil Martin Langer und seine Auftraggeber, jetzt sage ich es mal derb, bestehendes Recht ignoriert haben”.

      Das ist eine interessante Behauptung. Bitte seine Sie doch so nett und erklären Sie uns Fotografen diesen vermeintlichen Rechtsbruch?

      Danke!

    • Sehr geehrter Herr Böhmerman,

      weil Ihnen so viel an den Persönlichkeitsrechten von Herrn Ewert gelegen ist, haben Sie es in den Orbit Ihrer Twitter-Gefolgschaft entlassen? Da bedienen Sie sich einer sehr zynischen Polemik, finde ich. Diesen Punkt empfinde ich daher als Stimmungsmache und einem konstruktiven Diskurs nicht zuträglich. Aber genau den fordern Sie doch, oder? Und genau so, wie sie sich jetzt hier für das Einzelschicksal und das Persönlichkeitsrecht des verstorbenen Herrn Ewert stark machen, könnte man sich doch auch mal für eine verbale Abrüstung und Mäßigung im Umgang mit einer noch lebenden Person, nämlich Martin Langer, einsetzen. Einen Diskurs auch mal mit Härte in der Sache zu führen geht in Ordnung. Seinem Gegenüber nach gewonnener Schlacht nicht die Würde zu rauben, bedeutet menschliche Größe. Haben Sie die?

      Mit freundlichen Grüßen,
      Bastian Fischer

    • Es erschüttert mich sehr, dass Sie als jemand, der im Medienbereich beruflich tätig ist so wenig über die gesetzlichen Rahmenbedingungen dessen Bescheid zu wissen scheinen, womit Sie Ihr Einkommen verdienen. Von einem Privatmenschen, der sich mit den professionellen Notwendigkeiten von Medien, Journalismus und urheberrechtlich geschützten Werken und deren Wertschöpfung nicht auskennt (und IMO auch nicht nötig haben sollte, sich damit auskennen zu müssen, insofern bin ich durchaus Kritiker dessen, was heutzutage unter „Urheberrecht“ so passiert) würde ich das nicht erwarten. Aber von einem Profi erwartete ich da eigentlich schon mehr Wissen über das, womit er sein tägliches Brot verdient… :-(

    • Da muss das Urheberrecht gar nicht diskutiert werden, denn die Sache ist so einfach: Haben Sie das Bild selbst gemacht? Nein? Dann dürfen Sie es auch nicht verwenden. Punkt, aus. Erst recht nicht kommerziell. Das ist Internet-Grundwissen.
      Und dann hinterher öffentlich rumjammern und damit einen Shitstorm gegen den Urheber auszulösen, das ist keine souveräne Reaktion eines Erwachsenen. Rückendeckung von anderen schlecht Informierten und von aufgestachelten Fans heißt noch lange nicht, dass Rechtsnormen angemessen diskutiert werden. Ich finde das alles wirklich sehr albern, tut mir leid.

    • …. bekomme „ich eine mehr oder wenige konstruktive Diskussion über die wahnwitzig unseriöse Anwendung des deutschen Urheberrechtsschutzgesetzes im Internet.“
      Das nennen Sie eine konstruktive Diskussion :
      eine Kampagne gegen einen Einzelnen lostreten.
      Ich nenne das eine Kampagne gegen einen einzelnen Fotografen, der nicht über die selben Medien Kanäle ( RADIO EINS, NJOY etc Radio-Beitrag, ZDF, facebook usw.) und deren Macht verfügt, wie Sie. Das ist schäbig und nicht sehr glaubwürdig.
      Der Fotograf hat deutlich gemacht, dass man ihn hätte fragen können.
      Warum haben Sie ihn nicht gefragt ? Darauf haben Sie bisher keine Antwort gegeben.

    • Toll Herr Böhmermann, sie haben anscheinend nicht nur vom Urheberrecht wenig Ahnung sondern auch von Persönlichkeitsrechten im Rahmen von dokumentarischer Pressearbeit. Vielleicht währe es mal an der Zeit sich als Medienprofi in beiden Sparten fortzubilden oder einen Berater zu fragen oder einfach mal sachlich zu bleiben. Ist ja hier nicht ihre ansonsten ganz schicke Sendung.

      Macht auch sympathischer sowas. Vor allem wenn man sich einfach mal den Fehler eingestehen würde und nicht polemisch vom hohen Roß herunter auch noch weiterhin den Geschädigten Fotografen zu diffamieren.

    • Hallo Herr Böhmermann,

      Ich finde es gut, dass Sie hier ebenfalls Ihre Sicht der Dinge schreiben.

      Auch, wenn ich mir persönllich kein Urteil über Ihren Streit mit Herrn Langer bilden kann und auch gar nicht möchte, finde ich, dass das Urheberrecht gerade bei der Fotografie ein wichtiges Thema ist. Es sollte nicht von Internet-Mobs durch Shitstorms ins Lächerliche gezogen werden.
      Dazu haben Sie, meiner Meinung nach, durch Ihren Post auf Twitter beigetragen.
      Ich möchte Ihnen dabei gar keine böse Absicht unterstellen.
      Sie hätten jedoch ahnen können, worauf sowas hinausläuft, vor allem als jemand, der im Bereich der Medien und Öffentlichkeit seinen Lebensunterhalt bestreitet.

    • „Es geht also weder um Sie noch um mich. Wir haben ja beide bekommen, was wir wollten.“ (Jan Böhmermann).

      Falsch. Einen durchgeknallten Mob hat Martin Langer mit Sicherheit nicht gewollt und schon gar nicht hat er ihn verdient. Es geht auch überhaupt nicht um die Summe, es ist völlig egal, ob nun 100 oder 1000 oder 7000 Euro den Besitzer wechseln oder nicht.

      Es geht um Respekt. Respekt vor der Kunst, ja, das auch. Martin Langer ist ein herausragender Fotograf, wer sich auch nur ein bisschen für zeitgenössische Fotografie interessiert, sollte das wissen. Vor allem aber geht es um Respekt vor dem Menschen Martin Langer, seiner Würde und seiner Privatsphäre. Und genau das hat er eben nicht bekommen. Im Gegenteil.

      Besonders schlimm dabei: Bei einer sechsstelligen Followerzahl darf man ja wohl getrost davon ausgehen, dass der Shitstorm nicht etwa, upps, ein Kollateralschaden ist – sondern eiskaltes Kalkül. Und das ist nicht einfach nur nicht okay, das ist für öffentlich-rechtlichen Journalismus total unterirdisch.

    • Herr Böhmermann,

      Sie prangern die zweite Abmahnung gegen Ihren Bekannten an, der angeblich privat handelte, und damit auf ein paar Euro zu viel in Anspruch genommen wurde. Wer weiß, ob das stimmt. Der Anwalt wird sich was dabei gedacht haben, als er die Abmahnung schrieb, dafür wird er bezahlt. Dass es kompliziert ist, sieht man an der ganzen Diskussion darum. Dass der Anwalt scheinbar je nach Art der Intention des Verletzers mal mehr mal weniger für die gleiche Arbeit bekommt, nur eine Fußnote.

      Selbst wenn es so wäre und der Anwalt einen Fehler gemacht haben sollte: Das sich ergebende, geringere Anwaltshonorar ist gesetzlich geregelt, man hätte den Betrag einfach kürzen und dem Anwalt schreiben können, dass man mehr nicht bezahlt. Denn der Anwalt kommt ja nicht mit Knüppeln oder automatischen Waffen: Die Abmahnung ist ein Brief, in dem die Rechtslage dargelegt wird, und mit einem Gerichtsverfahren gedroht. Mit einem Gerichtsvercahren! Wenn die Ansprüche unberechtigt sind: Nichts leichter als sich auf ein solches einzulassen, abzuwarten, ob der Abmahnende klagt – er zahlt erst mal die Kosten, er muss begründen, er kann es sich auch überlegen. Die Drohung mit dem Gericht ist nicht mehr als eine adrohung mit dem Recht.

      Statt das ganz gelassen zu regeln, und Herrn Langer vielleicht eine Email zu schreiben, wie sie das ja von ihm erwarten, haben sie ihn für einen angeblichen Fehler seines Anwalts öffentlich angeprangert, bezeichnen seinen Anwalt verächtlich als „Abmahnanwalt“, machen sich über ihn selbst lustig. Das ist schäbig.

      Sie sind der Täter, er das Opfer. Selbst wenn sein Anwalt einen Fehler gemacht haben sollte, wir wollen das doch nicht vergessen.

    • Das stimmt so nicht, das Persönlichkeitsrecht gab es damals auch schon, auch mit dem Zusatz, wer sich an Orten aufhält, über den oder das Ereignis berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit über Berichterstattung besteht, kann sich nur eingeschränkt auf ein Persönlichkeitsrecht rausreden. Stichwort Gaffer.

  12. Hallo Herr Langer,
    leider kann ich nicht meine GEZ Zwangsgebühren stoppen um so einem öffentlich- rechtlichen Wahnsinn zu stoppen. Auch wir als TV Agentur kämpfen jeden Tag gegen den Klau von Bildern und Videos. So gibt der NDR unsere Bilder ungefragt an CNN weiter, die strahlen das mal eben weltweit aus und kommen nicht darauf für den Erwerb der Rechte zu zahlen.
    Wir können nur überleben, wenn wir, wie Sie, das öffentlich machen, anprangern.
    Wir stehen hinter Ihnen und den Scheißsturm werden wir als Norddeutsche schon abreiten….Ihnen viel Kraft!!!

  13. Ich wünsche mir ebenfalls einen konstruktiven Diskurs zu dieser Thematik. Ich wünsche mir ein überarbeitetes, klares Urheberrecht. Im Idealfall eins, wo die Rechte der Fotografen gestärkt werden. Fotografen müssen die Möglichkeit haben, ihre Kunst einfacher zu monetarisieren und ihre Rechte wahrzunehmen. Aber Social Media Benutzer müssen ihre Rechte und Pflichten verstehen und einfacher wahrnehmen können. Ich kann beide Seiten verstehen. Es gibt einen Interessenskonflikt:
    Die eine Seite möchte Kunst zitieren, die andere Seite möchte Kontrolle über den Kontext der Veröffentlichung haben und seine Werke monetarisieren.
    Diesen Konflikt auf Dauer mit Abmahnungen zu lösen finde ich nicht Ideal.
    Es wäre schön wenn sich eine Lösung findet, von der beide Seiten profitieren.

    • danke für diesen sachlichen beitrag.

      @ bastian fischer

      j.b. hat den namen vin ewert nie erwähnt, den habe ich erst hier in diesem blog erfahren. und seine satire betrifft eher seinen sidekick w.cohn

  14. Jan Böhmermann bekleckert sich in diser Sache wahrlich nicht mit Ruhm sondern zeigt sich von einer sehr unreflektierten , arroganten und ignoranten Seite.
    Ich habe meine Meinung zu disem Fall auf mein Facebook Profil gepistet und auch auf Böhmermanns Seite.
    Jetzt setzt er nich einen drauf und hat das Bild nachgestellt.
    Das ist zwar keine Rechtsverletzung, zeigt aber dass er vor lauter Schaum vorm Mund nicht mehr klar denken kann.
    Was mich erschreckt ist, wie viele meinen man müsse es sich als Geschädigter antun und solchen Leuten hinterher telefonieren oder Liebesbriefe an sie schreiben.
    Was soll man denn als Fotograf noch alles tun?
    Soll ich demjenigen der meine Kamera klaut auch freundlich hinterherlaufen und um ein klärendes Gespräch bitten aus dem wir als Freunde hervorgehen?
    Böhmermann hat Scheiße gebaut und „will“ es nicht wahrhaben.
    Er missbraucht seine Stellung und Reichweite für eine private „Fehde“, wobei das nicht der richtige Ausdruck dafür ist.
    Disen Shitstorm loszutreten ist unprofessionell und menschlich klein.

  15. Zunächst finde ich die Haltung von Sebastian Baumer, ein vermeintlicher Nazi habe keine Persönlichkeitsrechte, für sehr bedenklich. Natürlich hat er die. Selbst Mörder haben diese Rechte. Die Einlassungen von Herrn Böhmermann hier sind stimmig und der Hinweis auf die nicht beachtete Kostendeckelung (gem. § 97a Abs. 3 n.F. UrhG) vollkommen berechtigt. Herr Langer beauftragt seine Abmahn-Anwälte und hätte wissen müssen, welch überaus miesen Ruf diese Berufsgruppe im Internet hat. Außerdem läßt er sie gleich einen sehr hohen Betrag aufrufen, der bekanntermaßen keinen gesellschaftlichen Konsens findet.
    Heißt es nicht, wer Wind sät, wird Sturm ernten?
    Insofern finde ich die von Herrn Langer hier vorgetragene Larmoyanz, bei aller Berechtigung der Verfolgung von Urheberrechten, unangebracht.

    • Hallo Thomas B.,

      vielleicht haben die „Abmahnanwälte“ wegen solcher Aktionen wie der von Herrn Böhmermann so einen miesen Ruf?

      Es handelt sich ja offensichtlich um lauter zugelassene Rechtsanwälte, und ich glaube so ziemlich jeder Anwalt, der im Internetbereich tätig ist, schreibt Abmahnungen. Wenn die alle so einen miesen Ruf haben, und grad immer so weiter machen, muss das doch einen Grund haben. Wenn man sich die Erfahrungen von Urhebern, die ohne Anwalt ihre Rechte wahrnehmen, so anhört oder durchliest, wird es auch klar: So oder so wird man zum Ziel von Attacken, dummem Geschwätz, Racheaktionen. Da nimmt man sich doch lieber einen Anwalt, der sich damit auskennt. Oder soll man seine Rechte einfach nicht mehr verteidigen, weil man mit Rufmord dafür bestraft wird?

      Ein Wort über die angeblich so überteuerten Honorare dieser Anwälte: Das pauschale Gebasche gegen die angeblich überzogenen Honorarforderungen der “ Abmahnanwälte“ ist nicht besser, als das Heruntergemache der kreativen Leistungen durch die Leute, die durch ihr Handeln die Preise erst hochtreiben. Wenn ich als Kreativer für jede verkaufte Kopie hundert illegale Kopien hinnehmen muss, werden die Preise für die ehrlichen Kunden automatisch höher. Wenn ich als Anwalt bei jeder zweiten Abmahnung einen Zirkus erlebe wie den, den Herr Böhmermann abzieht, muss ich von Anfang an mehr verlangen, oder ich geh an solchen Mandaten zugrunde.

  16. die Macht der Medien ist nicht zu unterschätzen der rufmord ist in vollem gange da jetzt einen Anwalt einschalten ? Kein Medium wird darüber berichten es passt eben nicht ins Konzept sorry in Ihr Konzept

  17. Hm, an Herrn Langes Stelle würde ich mal Prüfen lassen, ob der Herr Böhmermann, der genug Erfahrung hat mit Twitter um die Reaktionen abzuschätzen, nicht wegen Mobbing belangt werden kann. Ich schätze mal als nicht Jurist, dass das Ergebnis dieser “Einzeltat“ massiv genug sein könnte die entsprechenden Anforderungen zu erfüllen.

    Diese Shitstorms sind alles andere als harmlos für die Betroffenen und es ist erschreckend wie viele so was immer billigend in Kauf nehmen.

  18. Wer mit Kulturgütern, Kunst und Bildung Profit macht ist ein Schuft.

    Wenn Hr. Langer wirklich was gutes tun will, soll er seine Inhalte sprich Fotos z.b. unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlichen.

    Buchtip: Jaenette Hofmann (Hrsg.) „Wissen und Eigentum – Geschichte, Recht und Ökonomie stoffloser Güter“

    • Erstmal:

      Hallo Otto Reuter,

      Kulturgüter umsonst? Wie sieht es mit Gemälden aus (grade mit solchen die Millionen kosten und in Eintrittspflichtigen Museen hängen) – was ist dort anders als bei Herr Langes Fotografien?

      Und darf dann nur dekorative oder abstrakte Kunst Geld kosten? Oder sollte Kunst generell umsonst sein?

      Wovon leben dann Menschen, die die Zeitgeschichte festhalten – und während sie dies tun vielleicht noch gar nicht wissen, dass dieses oder jenes erstellte Dokument vielleicht Kulturgut wird oder geschichtliche Relevanz bekommt?

      Kein Fotograf geht raus und beschließt „Hey heute mache ich ein Bild, welches ein Kulturgut wird“.

      Ich kenne das vorgeschlagene Buch nicht, jedoch finde ich ihre Aussage äußerst Fragwürdig – dann kenne ich nämlich diverse böse „Schufte“.

      Zur allgemeinen Diskussion – fällt mir langsam auch nichts mehr ein außer:

      Möchte ich etwas von jemandem benutzen frage ich und nehme es nicht einfach. Das ist meines Erachtens nichts neues und gilt für alle Dinge gleichermaßen. Böhmermann hätte Langes Auto nicht ungefragt genommen und mit Schlüssel im Zündschloss zur freien Nutzung irgendwo stehen gelassen – aber bei einem Bild kann man das mal machen? Das entbehrt für mich jeglicher Logik – es wäre gesellschaftlich und menschlich schlicht streitfreier und angenehmer wenn man bei Nutzung von anderer Menschen Dinge vorab fragt und nicht immer so tut als hätte das Internet als neues Medium die Schuld weil wir hier so unbegrenzte Möglichkeiten haben – meist hat man übrigens Glück wenn man fragt.

      Wenn man sich einfach ein wenig auf menschliche Aspekte zurückbesinnt sollte der Umgang miteinander auch im Internet wieder besser funktionieren und einem bewusst sein, dass zum Beispiel private Diskussionen oder Streitigkeiten vielleicht erst persönlich bereinigt werden bevor man eine große Masse im Internet mit einbezieht (Stichwort Shitstorm) und somit dem anderen schadet (-> Rufmord).

      Vieles wurde schon gesagt – ich gehe einfach weiter den Kopf schütteln und bearbeite Bilder von denen ich gar nicht weiß ob ich sie noch zeigen darf oder will. Oder ob ich mir doch lieber einen Job suche in dem es mir erlaubt ist auch Geld zu verdienen mit meiner Arbeit oder überhaupt noch Bilder zu machen – Stichwort: aktuelle Diskussionen.

      • Hallo Tabea Borchardt,

        Ich wollte mit niemanden mit „Schuft“ persönlich beleidigen.

        Mir geht es darum das ich ein Problem damit habe das man mit Kunst und Kultur und daraus resultierender Bildung Profit macht. Dies liegt an den gesellschaftlichen Rahmenbedingen die ich nicht gut finde. Zurecht weisen sie darauf hin, das der Künstler ja von irgendwas leben Leben muss. Ja sicher – Heutzutage passiert das oft dadurch das er seine Werke verkaufen muss um ökonomisch zu überleben.

        In unserer westlichen Welt gibs es zwei Arten von Künstler die sich auch ökonmisch als Künstler behaupten können. Erstens die Photografen, Musiker, Maler, Theatermacher usw. die Pop machen. Sie gewinnen ihren Lebensunterhalt durch die Quantität ihrer verkauften Werke. Pop erreicht die meisten Menschen. Mit Neuem oder Avangard lässt seit geraumer Zeit kein Lebensunterhalt mehr bestreiten.

        Anders gelagert ist es, wenn man nicht darauf angewiesen ist sein ökomisches Auskommen durch Kunst und Kultur bestreiten zu müssen, da kann man locker und frei unabhängig vom Verkaufserlös handtieren. Aber wer kann das schon?

        Ich beantworte ihnen die Frage. Das können die Reichen und Wohlhabenen oder die einen Mäzen haben. Und das ist ein sehr großes Problem. Raus kommt dabei elitäre Kunst, die machterhaltend wirkt. Kunst von Reichen Menschen wird zu einem Sprachrohr für Reiche.

        In der Musik, gibt es seit geraumer Zeit eine interne Debatte warum z.B. in keine revolutionäre proletarische- oder Punkmusik mehr in England gibt. Eine Antwort liegt darin, daß allein wohlhabende Mittelstandskid und Kinder aus reichen Hause die Musicacademie und Ausbildung bezahlen können, die dann später bei den Plattenfirmen unter Vertrag genommen werden. Ramones heute undenkbar.

        Auch in der Literatur kommt die Debatte langsam an. Wer kann es sich den schon leisten Bücher zu schreiben. Auch hier beherrschen die Wohlhabenen und Reichen den Kulturbetrieb und was und welche Themen in Romanen, Erzählungen und Lyric erscheint.

        Derzeit ist es so: Kunst zu machen muss man sich leisten können. Fotografen wie Martin Langer sollten verstehen das er Opfer eines Systems ist und andere mit hineinzieht.

        Es ist wichtig das jeder Kunst machen kann unabhängig vom Geldbeutel. Den ökonomisch Armen muss man ebenso die Möglichkeit geben ihre Welt, Ideen, Lösungen und Losungen, künstlerisch darzustellen. Es ist wichtig für alle, und ein Verlust für die gesamte Kulturlandschaft wenn sich die arme Hälfte der Bevölkerung nicht künstlerisch äussern kann.

        Kunst sollte zu einem Sprachrohr für alle Bevölkerungsschichten werden unabhängig vom Geldbeutel. Kunst und Bildung sollte frei vom Gewinnstreben werden. Sowohl in der Produktion als auch im Konsum.

        Es gib da ja Ansätze wie das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) oder eine Kulturpauschale. Auch Creative Commons gestatten einen freieren und individuelleren Umgang mit Inhalten, als das dt. Urheberrechtsmodell und helfen Kunst freier zu machen.

        Vielleicht konnte ich ihnen meine Position vermitteln und würde mir wünschen das sie meine Intention verstehen.

    • Herr Reuter: das ist nicht Ihr Ernst, oder etwa doch?
      Dann kann demnächst jeder Fotograf, Musiker oder sonstiger Kunstschaffende sich bei der AfA melden und Hartz4 beantragen.
      Was macht ein fotografisches oder musikalisches Werk weniger wert, als Beispielsweise das Resultat handwerklicher Arbeit, wie z.B. einen Tisch oder Stuhl? Nur weil es „stofflos“ ist, ist es als Wahre nicht anders zu behandeln. Nur weil es leichter zu kopieren und zu vervielfältigen ist, ist es nicht weniger schützenswert.
      Wer Fotografie betreibt, hat ein Anrecht darauf, dass seine Arbeit entsprechend entlohnt wird, wenn sie von anderen genutzt wird. Dabei ist es sogar egal, ob dies als Beruf oder als Hobby betrieben wird. Gleiches gilt für Musiker, Maler etc.

      Creative Common als generelle Lizensierung zu verlangen, wäre ebenso, als würde man den Schreiner auffordern, dass er seine Möbel verschenken soll, um was „gutes“ zu tun.

      Herr Langer schreibt ja ausdrücklich, dass er das Bild auch zur kostenlosen Nutzung freigibt, wenn er entsprechend angefragt wird und der Zweck beschrieben wird. Insofern ist Ihre Forderung sowieso gegenstandslos.

    • Ja genau! Und Schauspieler, Moderatoren, Maler, Fotografen, Journalisten, Comiczeichner, Buchautoren, Spieleprogrammierer, Musiker, Kabarettisten – vielleicht sogar Lehrer für Deutsch, Religion, Musik oder Kunst, Professoren, Musikschullehrer? – und wer nicht alles sonst noch sollten am besten gratis arbeiten und unter Brücken schlafen, weil sie doch Schufte sind, wenn sie für Ihre ARBEIT Geld nehmen, nicht wahr?

      Sorry, aber wenn ich etwas wie „Wer mit Kulturgütern, Kunst und Bildung Profit macht ist ein Schuft.“ lese, wird mir ganz übel! Generell macht es mich sehr traurig, wie häufig mit dem geistigen Eigentum und den Werken von Mitmenschen umgegangen wird.

      Natürlich darf jeder seine Werke der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, aber jeder, der etwas geschaffen hat (teilweise unter großem Zeitaufwand, finanziellem Aufwand und enormem Risiko) sollte auch das Recht haben, dies eben nicht zu tun. Das gibt einem auch die Möglichkeit, seine Werke nur bestimmten Organisationen, Menschen oder Ideen gratis zur Verfügung zu stellen, was ebenfalls wichtig und legitim ist.

      Man kann wirklich nur den Kopf schütteln…

    • »Wer mit Kulturgütern, Kunst und Bildung Profit macht ist ein Schuft.«

      Wenn ich als Illustrator, der davon lebt, das lese, kommt es mir hoch. Das ist das typische Gesülze der Generation Nimm. Wenn man lieb fragt, gebe ich immer gerne mal Werke frei.

      • Ich gehöre zu der Generation die ihre Computerprogramme schreibt, ihre digitalen Werkzeuge.

        Die Kopierbarkeit gehört zum Wesen des digitalen.

        Wenn sie nicht wollen das man ihre Werke kopiert, hören sie auf digitale Werkzeuge zu nutzen. Zeichnen sie ihre satirischen Darstellungen und Comics auf Papier und unterlassen sie es das zu digitalsieren oder gar das Grafiktablett zu nutzen.

        Es geht doch nicht wie sie verächtlich schreiben um eine „Kostenloskultur“. Es geht darum das sie viele künstlerisch tätige Menschen Anmaßen wenn sie bei der CD-Pressung auf den Button „1000 Kopien“ drücken, 1000x 15.99€ zu verlangen. Ein Artikel in einer Zeitung steigt oder fällt doch nicht im Wert dadurch das er 5000- oder 100000 tausendmal gedruckt worden ist.

      • Otto Reuters schreibt: „Ein Artikel in einer Zeitung steigt oder fällt doch nicht im Wert dadurch das er 5000- oder 100000 tausendmal gedruckt worden ist.“

        Das soll begründen, dass es verekehrt, vermessen und „un-digital“ gedacht ist, wenn ein Urheber für Kopien Geld verlangt.

        Diese Argumentation ist bloß unschlüssig.

        1) Ein Urheber bekommt (und verlangt!) kein Geld für die bloße Tatsache, dass sein Werk digital kopiert wurde. Erst die Veröffentlichung einer Kopie ist urheberrechtlich relevant. Jeder Internetnutzer kann jedes Foto, das er aus dem Netz zieht, so oft kopieren wie er will. Er kann es sogar an Freunde verschicken (Recht auf Privatkopie). Erst wenn er es einer Vielzahl von Menschen zur Verfügung stellt, liegt eine Veröffentlichung vor. Aus rein praktischen Gründen gibt es manchmal den Fall, dass für die Veröffentlichung bestimmte Kopien im Voraus vergütet werden (CD-Pressung) beispielsweise. Aber auch hier geht es um die VERÖFFENTLICHUNG.

        2) Um beim Zitat zu bleiben: Ein Artikel in einer Zeitung steigt mittelbar natürlich im Wert, weil er 100000 mal gedruckt wurde. Die 100000 Nachdrucke bescheren dem Drucker nämlich einen wirtschaftlichen Vorteil. Sonst würde er die Drucke nicht machen. Je begehrter ein Werk (kann auch ein Foto sein) ist, desto mehr steigt es im Wert. Das Urheberrecht ist an dieser „Kommerzialisierung“ gar nicht Schuld, denn sie stellt sich von selbst ein. Das Urheberrecht sorgt lediglich dafür, dass auch der Urheber selbst an dieser Kommerzialisierung partizipiert und einen Anteil einfordern kann. Ohne Urheberrecht hätten viele Menschen und Institutionen einen ganz natürlich sich einstellenden wirtschaftlichen Vorteil aus der Werkverwendung, während die Urheber sich um andere Einnahmequellen bemühen müssten. Dieser Aspekt wird immer übersehen, wenn über die „Befreiung von Kunst und Kultur“ gesprochen wird. Echte Befreiung ist, wenn Urheber von ihren Werken leben können und somit FREI sind, weitere Kunst und Kultur zu schaffen, ohne sich um andere Einnahmequellen bemühen zu müssen.

    • „Wer mit Kulturgütern, Kunst und Bildung Profit macht ist ein Schuft.“

      Ich bin Fotograf.

      Ich finde es gut, daß die Menschen die meine Kameras und Objektive herstellen anständig bezahlt werden und ein gutes Leben führen können.

      Das geht aber nur, wenn ich selbst in die Lage versetzt werde Kameras und Objektive zu fairen Preisen zu kaufen.

      Ich tue nichts gutes, wenn ich meine Arbeit verschenke und dann andere ausbeuten oder bestehlen muß, um mir die Betriebsmittel die ich brauche, „um etwas gutes zu tun“ zu verschaffen. Denn dann ist das, was ich tue nichts gutes mehr.

      Überhaupt ist die Idee einer Gesellschaft krank, wo Menschen die etwas gutes und wertvolles für die Gesellschaft tun, das umsonst tun müssen, weil es sonst nicht gut ist. Denn im Umkehrschluß darf nur derjenige der schlechtes tut durch Geld und Wohlstand belohnt werden und nur diese Leute können das schöne da in vollen Zügen genießen.

    • Oh, Herr Reuter arbeitet also bei Adobe und Wacom?
      Die mögen Datendiebe ganz besonders gerne ;)

      „Wenn sie nicht wollen das man ihre Werke kopiert, hören sie auf digitale Werkzeuge zu nutzen. Zeichnen sie ihre satirischen Darstellungen und Comics auf Papier und unterlassen sie es das zu digitalsieren oder gar das Grafiktablett zu nutzen.“ -> Unfassbar, ich kann es wirklich nicht glauben. Dann soll also alles, was man digital erstellt gratis und freiwild sein?? Hat das „Internet“ AGBs, die ich noch nicht gelesen habe? Dann sollte sich jeder Mensch auch gleich einen Kopierer zulegen müssen, damit jeder jedermanns private Dokumente kopieren und mitnehmen kann, warum denn auf das Digitale beschränken? Und vergesst nicht, Eure Haustüren nicht abzuschließen!

      Ich bleibe dabei, unfassbar!

      • Hallo Udo,

        Mir würden sich die Zehnägel kräuseln wenn ich für Adobe arbeiten würde.

        Ich hab nicht gesagt das digitale Werke Freiwild sind. Ich habe gesagt, daß die Kopierbarkeit zum Wesen des digitalen gehört. Wenn sie darin den evolutionären Schritt nach vorn nicht sehen dafür kann ich nichts. Vielleicht hilft ihnen das Stichwort „Zellteilung“ um das digitale besser zu verstehen.

        Das kopieren von digitalen Dingen ist kein materieller Diebstahl. Vielleicht echauffieren sie sich das man ihre Idee kopiert, doch dazu später mehr. Ich glaube ihnen geht es nicht darum das Hoheitsrecht ihres Werks zu haben, sondern um den Verlust von Einahmen. Sie fühlen sich getroffen nicht weil man ihr Werk benutzt sondern sie weinen den Talern hinterher.

        Herr Langer hat das ja gesagt, das er in der Regel kein Problem hat, das Bild um das es geht Leuten auch mal so frei zu stellen. Ich denke das sie Udo und ich uns einig sind, daß es nicht um Kunst als solches geht, sondern um Money.

        Ich will noch mal zurück kommen zu der Frage „idee kopiert“. Ein Künstler schaft dadurch neue Werke in dem die Eindrücke die seine Umwelt ihm vermittelt verarbeitet und expressiv darstellt. Ich frage sie Udo, stellvertretent für die Künstler, haben sie die Quellen ihrer Inspiration bezahlt? Die Szenen in der Stadt, die Gespräche mit Freunden, die Freaks und Punks, Figuren die das Leben bunt machen, die Lehrer die ihnen das lesen beigebracht haben; haben jene Personen ihnen eine Rechnung gestellt? Ich glaube nicht, sie haben ihre Sinneeindrücke und Erfahrungen frei zu Verfügung bekommen.

        Sie kommen nun daher schreiben eine Roman über „das Leben der anderen“ oder machen ein schickes Bildband das in etwa „Punks in Hamburg“ lauten kann, kleben am Ende ein Preisschuld 29,95€ hinten drauf und sagen: „das ist meins“. Das ist aus meiner Perspektive eine Art Diebstahl, weil sie der Gemeinschaft etwas entziehen und ein Alleinanspruch auf ein Werk und den Inhalt deklarien, das sie ohne die beeinflussende Gesellschaft um sie herum, niemals kreiert haben könnten.

        Kunst ist Kultur, und Kultur kann niemals von einen allein geschaffen werden. Kunst gehört allen. So sehe ich das.

      • Hallo Herr Reuters,

        „Das kopieren von digitalen Dingen ist kein materieller Diebstahl.“
        Darüber kann man sehr geteilter Meinung sein, für mich ist es Diebstahl, für den Gesetzgeber (solange keine diesbezüglichen Rechte vom Rechteinhaber eingeräumt wurden) ebenfalls.

        „Ich glaube ihnen geht es nicht darum das Hoheitsrecht ihres Werks zu haben, sondern um den Verlust von Einahmen.“
        Reden wir von meinen privaten Aufnahmen, oder von der Musik die ich geschrieben und veröffentlicht habe, dann habe ich keine Einnahmen, da meine Werke als Hobbies entstanden sind, da verdiene ich nichts dran, da invesriere ich nur, und zwar eine ganze Menge (sowohl Zeit als auch Geld). Ich habe schon mehrfach meine Songs und meine Fotos für tolle Menschen und Projekte gratis zur Verfügung gestellt und werde dies auch weiterhin tun, wenn allerdings ein anderer Kunstschaffender meint, meine Songs einfach für ein Filmprojekt nutzen zu dürfen ohne zu fragen, oder jemand meine Fotos für irgendwelche Zwecke ohne Rückfrage verwendet, dann werde ich sauer. Wer fragt und ein cooles Projekt hat – kein Problem ;)

        “ Ich denke das sie Udo und ich uns einig sind, daß es nicht um Kunst als solches geht, sondern um Money.“
        Nein, da sind wir uns nicht einig. Ich verdiene mein Geld mit meinem Job, mein privater Kameraspaß oder auch Musikkrams stehen auf einem völlig anderen Blatt.

        „Ich frage sie Udo, stellvertretent für die Künstler, haben sie die Quellen ihrer Inspiration bezahlt?“
        Definitiv „ja“. Ich bin großer Musik- und Filmfan, investiere viel Geld in DVDs, CDs und Konzerte, T-Shirts von Künstlern und diverse andere Artikel wie Filmposter oder Bandbuttons. Wenn ein David Lynch Film einmal mehr in einem Arthaus-Kino gezeigt wird, lege ich das Geld für die Kinokarte hin. Wenn ein Künstler, den ich gut finde, eine Crowdfunding-Kampangne startet, um den nächsten Film finanzieren zu können, dann investiere ich. Ich gebe gerne Geld für Fotobücher aus von Fotografen, die ich klasse finde. Ich lege gerne das Geld für die Eintrittskarte einer Ausstellung hin, die mich interessiert. Meine Lehrer hatten für Ihre Tätigkeit ihr Gehalt, meine Freunde wollen kein Geld, die Menschen auf der Straße, mit denen ich interagiere, bekommen von mir Zeit und Aufmerksamkeit. Gute Kumpel und bekannte, die vor meiner Linse landen bekommen meist Abzüge geschenkt, eine gratis Bildbearbeitung und immer gerne einen gefallen, wenn sie einen brauchen.

        „…kleben am Ende ein Preisschuld 29,95€ hinten drauf und sagen: “das ist meins”. “
        Ich habe lange genug in einer Druckerei gearbeitet, um zu wissen, wie teuer es ist, ein gutes Druckprodukt, z.B. ein Buch auf die Beine zu stellen. Ich habe lange genug in zwei Theatern gearbeitet, um zu wissen, wie viel Zeit und Geld es kostet, tolle Werke und Ideen zu kreieren. Ich weiß sehr genau, wie teuer und zeitintensiv es ist, ein Musikalbum zu schreiben und zu veröffentlichen. Diese Produkte gehören den Künstlern und kommen nicht aus dem Nichts, sondern sind mit viel harter Arbeit, einer Menge Schweiß und Nerven entstanden, das sollte die Gesellschaft den Künstlern auch zurückgeben, wenn sie gute Kunst haben möchte.

        Ich bezahle gut und gerne für meine Inspirationsquellen und ich kann Diebe nicht ausstehen.

  19. Dann frage ich mal (bewusst) ketzerisch:

    Ist es moralisch legitim, dass man wenn man vor mehr als 20 Jahren für eine Arbeit bereits (mehrfach) bezahlt wurde, jemandem verbieten kann, ein bekanntes, historisch wichtiges Bild zum Ziel der Aufklärung und Warnung einer großen Gruppe anderer Nutzer zu zeigen? Urheberrecht ist aus gutem Grund nicht schrankenlos.

    Stellt euch mal vor, einer der Fotografen der Armeen die Auschwitz befreiten würde die rechte an seinen Bildern so massiv verteidigen.. Geschmackslos?

  20. Fünfte gerade sein lassen?
    Dass ich das richtig verstehe:
    Wenn ich in den Supermarkt gehe, n Schokoriegel einstecke (Da der Discounter mit den Riegeln eh schon genug verdient hat) , bewusst an der Kasse vorbei gehe, soll mich der Marktleiter anrufen und bitten den zu bezahlen?

    Ganz ehrlich? Der ist noch viel zu billig weggekommen!
    Ich mein, wir reden hier nicht von ner Schülerzeitung die leichtsinnig ein fremdes Bild benutzt hat, oder n 12jahriges Mädchen das für ihren Blog ne Rose auf google gesucht und kopiert hat – es ist ein Mediienmensch der selbst von Honoraren lebt!

    • Jawohl, viel zu billig davon gekommen!
      Böhmermann sollte tatsächlich für seine uneinsichtige Shitstorm-Befeuerung belangt werden.

      Schade, das ich mit meiner „ZDF-Zwangsabgabe“ sein profitables Erwerbsmodell von Medien-Reichweite und Massenbespaßung auf Kosten anderer ungewollt mitfinanzieren muss.

      Es nervt, wie arrogant Selbstdarsteller großer Reichweite (aber auch gebührenfinanzierte Medien) mit ihren Fehlern umgehen, anstatt sich dafür zu entschuldigen!

      Böhmermann ist damit aktuell leider in unguter Gesellschaft, wenn sogar Tagesschau-Verantwortliche keinerlei Fehler bei sich sahen und „zurückschossen“ als sie ertappt wurden …(bei falschen Meldungen bzw. Bildern bzgl. Ukraine).

  21. Ein Spiegel der Gesellschaft.. Traurig und nicht zu verstehen aber leider wahr und immer mehr Alltag.

    Menschen mit Verstand wissen wo Recht und Unrecht liegen, der Rest läuft irgendwo mit

  22. Das Problem liegt wohl am Ende darin, dass allen die grasierende „Abmahneritis“ gewaltig auf den Geist geht – auch wenn dies in diesem Fall juristisch unstrittig ist.

    Das geht bei fehlerhaften Angaben im Impressum und den AGB los und hört beim Urheberrecht leider noch lange nicht auf. Ganze Kanzleien haben dies ja zu ihrem einzigen Geschäftsmodell erklärt und hier besteht gewaltiger Klärungsbedarf seitens des Gesetzgebers.

    Keine Frage, Böhmermann schießt gewaltig über das Ziel hinaus und MUSS sich auch über seinen Twitteraccount entschuldigen.

    Auf der anderen Seite kann ich aber auch nicht verstehen, wieso man nicht erst einen Standardtext per E-Mail an die Urheberrechtsverletzer sendet mit der Bitte, das Bildhonorar doch binnen 10 Tagen zu begleichen – ansonsten eben Anwalt. Gerne mit Aufschlag, da sich dadurch der Abgemahnte ja auch die Anwaltskosten erspart. Bei fehlendem Fotocredit ist das ja eh – wenn ich richtig informiert bin – das doppelte Bildhonorar.

    Warum Abmahnanwälte immer nur noch reicher machen?

    • Es ist ein großer Unterschied, ob es Massenabmahnungen gibt oder ob jemand in Einzelfällen und bei kommerzieller Nutzung seinen Anwalt eine Abmahnung schicken lässt. Langer gibt das Bild sogar in den meisten Fällen kostenlos raus (steht auch im Text).

      In diesem Fall, und nur um den geht es hier (zudem der Moderator jetzt auch noch Werbung für seine Sendung mit der Sache macht), finde ich persönlich die Abmahnung mehr als berechtigt.

      Der Fotograf bekommt am Ende 200 Euro aus der Sache, der Moderator macht daraus aus der Geschichte mehrere PR-Postings / Tweets mit Reichweiten von 10.000 „Likes“. Der finanzielle Wert dessen liegt sehr deutlich über dem zehnfachen von 200 Euro. Traurigerweise hat sich die Sache damit wohl auch reichlich gelohnt.

      • Für mich macht das keinen Unterschied, ob Massenabmahnung oder Einzelfall.
        Bezahle ich mal eine Rechnung nicht – ob in voller Absicht oder unbeabsichtigt – bekomme ich ja auch erst einmal eine meist kostenpflichtige Mahnung (völlig zurecht) und nicht gleich den Gerichtsvollzieher auf den Hals.

        Wie gesagt, hätte Langer zuerst eine E-Mail mit Zahlungsaufforderung geschickt und bei nicht erfolgter Reaktion erst dann seinen Anwalt beauftragt und Böhmermann hätte dann trotzdem so reagiert, wie er jetzt reagiert, stünde Böhmermann in informierten Kreisen ja noch dümmer da, als er jetzt eh schon dasteht.

        Und das negative Nachrichten oft zum Vorteil ausgeschlachtet werden, ist ja wohl nichts neues. Ist zwar traurig, ist aber so.

        Und mehr als 200€ wären es ja so oder so nicht geworden – ob mit legaler Nutzung oder eben jetzt über den Anwalt.

        Aber rein zum Verständnis: Wieso eigentlich nur 200€?
        Es ist meiner Meinung nach vollkommen wurscht was in der MFM-Liste steht. Wenn Langer sein Bild für bisher z.B. 500€ „verkauft“ hat – und das auch anhand von Honorarnoten belegen kann – dann kann er auch einen entsprechend hohen Schadensersatz einfordern.

      • Mal eine Rechnung nicht zu bezahlen ist was anderes als beim Händler etwas zu klauen. Der schickt dann nämlich auch nicht erstmal eine Rechnung.

        Und was ihre Vorstellung betrifft Langer könnte einfach verlangen, was er mag, muß ich Sie auch enttäuschen. Im Grunde geht es da im Schadenersatz für die nicht erfolgte Honorierung und die wird von Gerichte im Rahmen der sog. Lizenzanalogie bestimmt, dabei ist maßgeblich, was jemand unter normalen Umständen gezahlt hätte plus die durch die unrechtmäßige Nutzung entstandenen zusätzlichen Kosten.

        Es ist mitnichten so, daß man da einfach Phantasiepreise oder willkürliche Strafpreise aufrufen könnte, auch der Rechteverletzer genießt da einen Schutz durch Gerichte und ist mitnichten Freiwild für die bösen Urheber, auch wenn sich mancher so geriert.

      • Ich habe weder geschrieben, dass er „verlangen kann was er mag“, noch das er „Phantasiepreise“ ansetzen kann. Er kann aber sehr wohl das Honorar verlangen und auch durchsetzen, was er bisher für dieses Foto an Honorar von anderen Medien erhalten hat. Und wenn das eben über 200€ lag dann kann er auch entsprechend mehr durchsetzen.

        Wenn ich z.B. eine exklusive Homestory von Sänger XY geschossen habe und mir ein Verlag dafür 10.000 € bezahlt und Böhmermann würde diese Fotos – rein hypothetisch – auf seinem Twitter-Account publizieren, ohne meine Erlaubnis, dann kommt er auch nicht mit 200€ davon.

  23. Hey Böhmermann, veröffentliche mal den Namen von deinem „Freund“, der das „privat“ gepostet hat. Das wäre wichtig um sich ein Bild zu machen.

  24. Erschreckend, mit welcher Unkenntnis, Realitätsferne und Borniertheit in dieser Sache teilweise kommentiert wird.

    Und leider nichts Neues: Es sind immer die gleichen »Argumente« à la Wer mit Kulturgütern, Kunst und Bildung Profit macht ist ein Schuft.« oder »…soll er seine Inhalte sprich Fotos z.b. unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlichen.« oder »…wenn man vor mehr als 20 Jahren für eine Arbeit bereits (mehrfach) bezahlt wurde…«, die seit 2012 immer wieder auftauchen.

    Gleiche Argumente, unterschiedliche Protagonisten – mit einer unschönen Gemeinsamkeit: Undifferenzierte Betrachtung und über einen Kamm scheren einzelner Urheber, die ihre Rechte wahrzunehmen versuchen, mit Abzockern wie »Marions Kochbuch« und persönliches Mobbing gegen Urheber.

    • Ich verstehe Herr Langer, wer hat schon Bock jeden Tag Lust irgenwelche Leute anzurufen und Sie aufzufordern die Fotos zu löschen. Das macht man vielleicht das erste Jahr mit, aber irgendwann nervt sowas. Wenn einem zuhause was geklaut wird, versucht man auch nicht den Dieb anzurufen, sondern geht zur Polizei.

  25. Traurig, dass in der breiten Masse die Vorstellung herrscht, dass die Anfertigung eines Fotos keine Arbeit ist, die irgendwelchen Wert hat. Wenn sich jemand beim stehlen eines Schokoriegels erwischen lässt, sind die die Konsequenzen klar – und vor allem beschwert sich niemand über das System.

    Aber wehe ein Fotograf verlangt die Einhaltung seiner Rechte. Dann ist er gleich ein kapitalistischer Ausbeuter.

    Ich hatte einen ähnlichen Fall, als ich die Tochter eines sehr bekannten deutschen Schlagersängers fotografiert habe. Diese Fotos wurden durch den Vater ungefragt verbreitet und seinen Geschäftspartnern wie z. B. Tonstudio kostenfrei zur kommerziellen Nutzung zur Verfügung gestellt. Natürlich habe ich das abgemahnt (ich kannte ja außerdem den Weg nicht, den das Foto genommen hatte.)

    Die Folge: einige Tage nach der Abmahnung hatte ich den Schlagersänger selbst am Telefon. Als ich ihm erklärte, dass ich ja auch nicht einfach kommerzielle Nutzungsrechte seiner Musik vergeben könne, nur weil ich seine CD gekauft hätte, antwortete er „Wir reden hier von einer ganz anderen Verhältnismäßigkeit“.

    Ist das nicht schlimm? Selbst Leute, die auf der gleichen urheberrechtlichen Basis arbeiten, haben keinen Sinn für den Wert einer Fotografie.

    Ich glaube, wir Fotografen können dem nur entgegen Steuern wenn wir aufhören uns immer nur zu verteidigen, sondern auch mal in eine Aufklärungsoffensive gehen. Dabei könnten Medien wie Kwerfeldein und andere etablierte Fotografieblogs dienlich sein.

    • Genau hier sehe ich das eigentliche Problem: bei Fotos fehlt es selbst anderen Künstlern an Respekt vor dem Fotografen. Ging mit mit Alexander Klaws nicht anders, den ich bei einer Pressevorführung eines Musicals fotografierte. Als es plötzlich während der Vorstellung hieß, dass wichtige Schlüsselszenen nicht fotografiert werden düfen, weil „Herr Klaws es nicht wünscht, mit freiem Oberkörper fotografiert zu werden“, machte ich den Vorschlag, die Bilder für meinen Artikel von Herrn Klaws freigeben zu lassen. Herr Klaws gefielen meine Bilder dann wohl so gut, dass er alle Fotos ohne weitere Urheberangaben und ohne Nachfrage in seinem Facebook-Accout hochgeladen hat. Mit 75000 Facebook-Fans wurde meine komplette Bildserie innerhalb einer Stunde über 1000x geliked und geteilt. Was mir dabei besonders gegen den Strich geht, ist dabei die Tatsache, dass Herr Klaws die weltweite Nutzung aller meiner Bilder in voller Auflösung kostenfrei an Facebook übertragen hat – ohne Nachfrage!
      Die Musical Fachzeitschrift, für die die Fotos eigentlich gedacht waren, hat bewirkt, dass, ohne finanzielle Kosten meine Fotos am nächsten Tag auf Facebook gelöscht wurden, ich bekam eine Entschuldigung per Mail, dass es dem Künstler nicht bewußt war, dass er die Fotos nicht veröffentlichen durfte, etc.
      Soweit so gut? Nicht ganz, denn am nächsten Tag benutzte Herr Klaws einen Bildausschnitt meines Fotos ohne Nachfragen oder jeglichen Copyright-Hinweis als Facebook-Profilbild. DAS finde ich wirklich eine Frechheit, mir als Künstler gegenüber.
      Natürlich verklagt man einen Herrn Klaws nicht, weil man ihn ja auch noch in Zukunft vor der Kamera haben will, also beließ ich es mit einem Kommentar unter vielen, wo ich kurz darauf hinwies, dass das Bild von mir ist.
      Hätte ich einen Link zum kostenlosen Download aller Songs der neuen CD von Herrn Klaws bei Facebook gepostet, wäre ich wohl kaum damit durchgekommen…
      Was mich stört ist, dass selbst andere KÜNSTLER nicht den Wert und die Arbeit eines Fotos von ihnen schätzen und meinen, das Foto „gehöre“ ihnen, weil sie darauf abgebildet sind! Und solange diese Einstellung allgemeingültig ist, werden Fotos wohl immer ohne Respekt und Scham im Internet geklaut, denn es sind ja „nur“ Bilder, die in Sekundenbruchteilen gemacht werden – kann ja jeder.
      Leider fällt keinem auf, dass jahrelange Erfahrung, eine sehr teure Foto-Ausrüstung, ein monatliches Photoshop-Abo und sehr viel Zeit und Liebe in der Nachbearbeitung nötig sind, um wirklich gute Fotos zu machen (denn die offiziellen Bilder des Veranstalters hat Herr Klaws nicht geklaut, die haben ihm wohl nicht so gut gefallen, wie meine Bilder).
      Wenn jemand Respekt vor dem Werk eines anderen hätte, würde er ihn fragen, bevor er es einfach ungefragt verwendet!

  26. Was für eine Scheinheiligkeit, als Mitarbeiter (ob angestellt oder über eine Produktionsgesellschaft) einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt sich in dieser Weise über Abmahnungen zu echauffieren. Wo jene ja nicht nur den „Kleinen“ mal ein Bild mopsen, sondern gleich alle E-Mail-Accounts samt Zugang zu Familie, Arbeitgeber, Ebay, Amazon und Girokonto, mit Streitwert 500.000. Und dann tröten „wir sitzen nun mal am längeren Hebel und bekommen alles, was wir wollen!“

    Herr Böhmermann erscheint ganz witzig, ist aber wie Stefan Raab leider nur jemand, der auf anderer Leute Kosten Witze macht und nun hier den Mob auf einen Fotografen hetzt, der 1992 mutig etwas dokumentiert hat, wo Jan Böhmermann bestimmt nicht freiwillig hin wäre.

    Das Bild ist zur Ikone geworden, nicht ohne Grund hat die TAZ es erst wieder auf dem Titel gehabt (aber bezahlt und nicht geklaut!), aber deshalb ist es immer noch nicht Allgemeingut.

    Sich mit der Bildnutzung so zu vertun, sollte einem Medienprofi eigentlich nicht passieren. Doch wirklich peinlich ist jetzt diese Hetze gegen den Fotografen. Dafür habe ich kein Verständnis.

    Hier zur Erinnerung, was Martin Langer da 1992 dokumentiert hat:

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-08/fs-rostock-lichtenhagen-1992

  27. Das eigentlich Problem sehe ich darin, dass Menschen mit maximal oberflächlichen Kenntnissen der Sachlage sich in ihrer geistigen Bequemlichkeit eine Meinung zusammenzimmern und diese anschließend vehement und rücksichtslos vertreten. Das war schon immer so und wird wohl immer so bleiben.
    Ich habe mich schon über beides geärgert: über unverschämte Abmahnungen mit offensichtlicher Gewinnerzielungabsicht und über unverschämten Bilderklau.
    Diese sachliche Form der Erklärung finde ich gut. Ich wünsche Ihnen, Herr Langer, dass der Sturm sich baldmöglichst legt ohne größeren Schaden angerichtet zu haben.

  28. auf dem bild sind immerhin zwei menschen zu sehen, ich denke, unter den damals gegebenen umständen können wir das mit einem zugedrückten auge als gruppe gelten lassen, und wollen mal nicht so auf dem persönlichkeitsrecht herrn ewerts bestehen, hm?

    • Persönlichkeitsrechte werden nicht abgegeben, nur weil man als Gruppe auftritt. Auch in einer Gruppe behält jeder sein Persönlichkeitsrecht. Es kommt darauf an, ob die Gruppe als Motiv „Gruppe“ erkennbar abgelichtet wurde oder nur eine Ansammlung von Personen.

  29. Herr Langer,

    Vielen Dank dass Sie aussprechen was viele nur denken und sich auf Grund negativer Reaktionen im Netz nicht zu sagen trauen.
    Ich bin seit einigen Jahren als Cosplayerin in selbst hergestellten Kostümen auf Conventions unterwegs und kenne daher viele (Hobby-) Fotografen. Daher ist diese Thematik für mich nicht unbekannt. Ich möchte vor allen Dingen einen Punkt ansprechen, der in dieser Diskussion bisher vernachlässigt wurde. Dies ist die Möglichkeit SELBST darüber zu entscheiden, wer ein Bild nutzen darf und wo.
    Ich muss auf jedem Event feststellen, dass Fotos von mir gemacht werden und später im Internet auftauchen, bei denen ich nicht um eine entsprechende Erlaubnis gefragt wurde. Natürlich geht man kostümiert auf eine solche Convention um fotografiert zu werden, aber das man so als einer von vielen „normalen“ Besuchern im Kostüm zu Freiwild wird ist mir unverständlich. Auch die bisweilen äußerst beleidigenden Antworten von Besuchern, mit denen man selbst nicht bereit ist ein Bild zu machen kann ich nicht mehr nachvollziehen.
    Wie würden Sie es finden, egal ob Frau oder Mann, in Badebekleidung den Strand zu genießen wie tausende anderer auch. Und plötzlich fangen ein paar Leute an, ungefragt und ohne Kommentar Bilder von Ihnen zu machen und verschwinden genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. Keine angenehme Vorstellung, oder??
    Daher denke ich, dass es abseits eines finanziellen Aspektes auch diesen Punkt zu beachten gibt. Jeder möchte Herr über sich und sein Eigentum sein, daher sollte man dieses Bedürfnis auch bei anderen Menschen nachvollziehen können.

    • Zitat: „Ich muss auf jedem Event feststellen, dass Fotos von mir gemacht werden und später im Internet auftauchen, bei denen ich nicht um eine entsprechende Erlaubnis gefragt wurde.“

      Dazu ist die Rechtslage relativ klar. Wenn Sie als Teil einer öffentlichen Veranstaltung auftreten, dann dürfen Sie ungefragt fotografiert und diese Bilder veröffentlicht werden. Nehmen Sie nur als Zuschauer teil, dann dürfen Sie lediglich nicht wesentlicher Bestandteil des Bildes sein.

    • »Natürlich geht man kostümiert auf eine solche Convention um fotografiert zu werden«
      (Double standards, anyone?) Wie Georg schreibt, ist die Rechtslage dazu relativ klar – und zahlreiche Veranstalter drucken diesbezügliche Informationen auf Flyer, Tickets und Programmhefte ihrer Events. ;)

  30. Herr Langer hat vollkommen richtig gehandelt.
    Jan Böhmermann hätte es wissen müssen. Wenn man viel Fotos im Internet aus beruflichen Gründen publiziert, hat man irgendwann keinen Bock mehr jeden einzelnen Verstoß hinterher zu telefonieren.
    Ich würde Herrn Langer raten noch einen Schritt weiter zu gehen und Herrn Böhmermann wegen seines Shitstormes verklagen.

  31. Ich denke, dman muss hier wirklich beruflich und privat unterscheiden.
    herr Böhmermann verdient seinGeld durch seine mediale Präsenz.
    Wenn er etwas in einem Blog, Tweet oder ähnlchem postet, ist dies also beruflich. Herr Böhmermann will ja sein mediales Profil mit Verwendung des Bildes verbessern, mit dem er Geld verdient.
    Er bereichert sich damit an dem Bild. Und muss das selbstverständlich bezahlen.
    Dass ist ewas ganz anders, als wenn eine Priatperson ein Bild ineinem Blog verwendet.

    Herr Böhmermann als Medienprofi weiss auch, dass er mit einem Tweet gegen den Fotografen einen „Shitstorm“ auslöst. Hier unschuldig zu tun ist perfide und feige:
    Pfui!
    Hier ist eine große ENtschuldigung ufällig: ganz einfach mal erkennen, wenn man Scheiße gebaut hat!

  32. Blogartikel dazu: Böhmische Dörfer und das Urheberrecht basic

  33. Blogartikel dazu: Linktipp: Ich lese... - Kassel live

  34. Nachdem ich mir das betroffene Foto angesehen habe, finde ich die hier so heiß diskutierte Frage völlig uninteressant. Ob einer sein Knöllchen verdient hat und wie sehr er meckert, wenn er ertappt wird – wen kümmerts ?
    Auf dem Bild ist etwas zu sehen, was uns unbedingt interessieren sollte : der häßliche Deutsche, fast als Karrikatur – hoffe ich jedenfalls.
    Der 70. Jahrestag der Auschwitzbefreiung, Pegida, der gestrige, phantastische Artikel von Martin Gommel, der den stumpfsinnigen Parolen Gesichter und Menschen gegenüberstellt.
    Man kann nicht jeden Tag die großen Frage der Menschheit wälzen, aber die Krümel, die unmittelbar neben einer Katastrophe liegen, müssen wir nicht analysieren oder wir riskieren uns die unendliche Kette der deutschtypischen Peinlichkeiten einzureihen.
    Grüße
    Andreas

  35. .. kurz mal die Problematik um die Abmahnung und die rechtliche Praxis in Bezug auf das Urheberrecht im Internet ein wenig beiseite schieben und den Blick auf Grundsätzliches werfen:

    Böhmermann nutzt seine Kanäle derzeit, um dem aufkeimenden Nationalismus und Rassismus etwas entgegenzuhalten. Das ist ziemlich lässig von ihm!

    Zu diesem Zweck hat er ein symbolträchtiges Bild verwendet, um in einer konkreten Situation aktiv zu werden.

    Insofern ist das alles ein bisschen dumm gelaufen.

    Denn:

    Zugunsten eines öffentlichen Diskurses, der von schnellem Handeln geprägt ist, war es genau richtig das Foto sofort für den von Böhmermann intentierten Zweck zu posten. Es war sozusagen ethisch in Ordnung.

    Juristisch gesehen (zumindest nach dem derzeit geltenden Maßstab der UrhG und dessen Anwendung durch die Rechtsprechung) ist das Vorgehen von Böhmermann nicht zulässig.

    Das Problem ist meines Erachtens, dass der Fotograf Langer die Wahrnehmung seiner rechtlichen Interessen seiner Rechtsberatung unterschiedslos überlassen hat.
    Es war somit gelinde gesagt etwas ungeschickt von der Kanzlei in dieser Situation in der erfogten Art und Weise vorzugehen.

    Böhmermann setzt sich für eine wichtige Sache ein und wenn dann, zugespitzt gesagt, eine kleinkarierte Abmahnung folgt, muss man sich nicht wundern, wenn sich in der Folge die Dinge (auch emotional bedingt) hochschaukeln.

    Insofern muss der Fotograf Langer ebenso einen Vorwurf an die von ihm mit einem Mandat ausgestattete Kanzlei richten, die ganz offensichtlich das Fingerspitzengefühl für Zeit und Geschehen außer Acht gelassen hat.

    Fotograf Langer hat da nunmal ein „besonderes“ Motiv eingefangen, welches – gerade in heutigen Tagen – auch eine gewisse Verantwortung mit sich bringt.

    Meine Meinung.

    Viele Grüße,
    Hagen

    p.s.
    die Diskussion übers Urheberrecht in Zeiten des Internets gehört selbstverständlich dringend aufs Tableau, so dass die Anregung zu einen konstruktiven Diskussion durchaus wünschenswert ist.

    Insofern, danke Böhmi, du coole Sau!

    • „Böhmi“ ist keine „coole Sau“, sonst hätte er ganz „cool“ gefragt, bevor er das Bild verwendet.
      Wahrscheinlich hätte herr Langer es ihm dann ganz „cool“ zur Verfügung gestellt.
      Die „coole Sau“ macht viel „coole“ Kohle und kann auch bezahlen.

      Und wenn er so „cool“ wäre, dann hätte er die Abmahnung „cool“ ertragen und nicht im Tweet gejammert wie ein ganz „uncooler“ Spießer.
      Da sag ich echt mal „cooles“ Eigentor!

    • „die Diskussion übers Urheberrecht in Zeiten des Internets gehört selbstverständlich dringend aufs Tableau“

      welch (un)klarer Punkt denn im Genauen?
      das Urheberrecht (in Deutschland) gehört, meines Wissens, zu den am klarsten deiniertesten Gesetzestexten überhaupt!

      ein „erhöhtes Beförderungsentgeld“ für’s „Schwarzfahren“ im ÖPNV“ wird mit „Erschleichung einer Dienstleistung“ begründet – zu Recht –
      in Berlin ein über 10facher Wert eines Normalfahrscheins

      „Zugunsten eines öffentlichen Diskurses, der von schnellem Handeln geprägt ist, war es genau richtig das Foto sofort für den von Böhmermann intentierten Zweck zu posten. Es war sozusagen ethisch in Ordnung. “

      daran ist nichts, aber auch gar nichts in Ordnung!
      weder „ethisch“ noch anderswie.

    • Böhmermann hätte auch nach derAbmahnung problemlos bei Langer anrufen und ihm genau das (s.o.) erklären können. Stattdessen hat er die Unterlassungserklärung unterschrieben und bezahlt. Dann kam ein Bekannter, der hatte auch eine Abmahnung bekommen. Und da hat Böhmermann gedacht, dem Langer zahl ich’s heim. Nicht die Abmahnung war die Kriegserklärung – das ist ein freundliches und diskretes Schreiben, mit gewissen Forderungen natürlich, aber auch zu dem Zweck, die Sache ohne grossen Streit, diskret und auf Basis eines Vertrages zu lösen. Diesen Vertrag hat Herr Böhmermann auch abgeschlossen und sich zur Unterlassung und Zahlung verpflichtet. Danach hat er sich dann überlegt, dass er doch noch Rache nehmen kann. Seitdem ist die von ihm in die Welt gesetzte Hasskampagne gegen Fotografen und Rechtsanwälte, die höfliche Briefe wegen des Urheberrechts schreiben, deutlich größer, als sein Engagement gegen Rechtsextreme, die sich eingepisst haben.

  36. Das Problem ist leider, dass es einfach kein Bewusstsein dafür gibt, dass hinter einem Foto wie dem von Martin Langer gemachten oder Texten, Musikstücken etc. viel Arbeit steckt. Ich arbeite als freier Journalist und finde regelmäßig Texte von mir in Newslettern, deren Abo Geld kostet, wieder. Meist sehen die Verantwortlichen ihre Fehler ein und man findet eine Lösung. Ich verstehe daher nur zu gut, dass Martin Langer die Fälle seinem Rechtsanwalt übergibt, denn solche Schreibereien sind nervig und zeitintensiv. Ich finde es auch gut, dass der Fall jetzt in den sozialen Medien zirkuliert, denn vielleicht sehen die Leute künftig eher ein, dass man als Medienschaffender ohnehin nicht besonders gut verdient, wenn man nicht gerade Starmoderator ist, und deshalb eben auch ungern zuschaut, wie andere die eigenen Werke ungefragt für ihre Zwecke nutzen. Danke daher an Martin Langer. Dass es ein Problem ist, zeigt für mich auch ein Fall, mit dem ich mich gerade rumärgern muss: Ein Buchautor, der über die selbe Thematik wie ich schreibt, hat Texte von mir auf seine Homepage gestellt, wohl, um damit sein Expertentum zu untermauern. Er hat zudem vor längerer Zeit in einem ausführlichen Gespräch über meine Recherchen Informationen von mir bekommen. Und nun schreibt er mir, es interessiere ihn nicht, wenn er das Urheberrecht an meinen Texten verletzt habe; er habe sich aus frei zugänglichen Quellen bedient. Wenn es an Einsicht fehlt, muss halt das Recht herangezogen werden. Vielleicht wird das ja dank Herrn Langer künftig weniger oft nötig sein.

    • Sie bekommen vermutlich Geld von der VG Wort für die Nutzung Ihrer Texte (u.a. in Newslettern)? Dafür zahlen Nutzer fremder Leistungen ja Gebühren an die VG Wort, das die dann verteilt. (Es müssen einige zahlen, sonst würden nicht so üppige Beträge bei vielen Journalisten herauskommen.)
      Für Fotografen gibt’s übrigens die VG Bild und die kennt kein Pardon beim Eintreiben der Nutzungsgelder. Nehme an, Martin Langer ist da Mitglied. Über den Weg hätte er sein Honorar auch einfordern können.

  37. Was sind die Fakten:
    – Jan Böhmermann wurde wegen einer Urheberrechtsverletzung zurecht abgemahnt.
    – Er hat die geforderte Summe gezahlt und sich lediglich über das Urheberrecht in Zeiten von
    Twitter und Facebook geäußert.

    Punkt! That’s it! Ende, Aus, Micky Maus.
    Beide Seiten haben somit vor dem Recht eine Einigung erzielt.

    Dass es unter 150.000 Followern von Herrn Böhmermann natürlich ein paar Vollidioten gibt, die einen solchen Kommentar gleich zum Aufruf nehmen, gegen den Urheber zu hetzen, dürfte spätestens seit dem Begriff „Shitstorm“ niemanden mehr wundern. Das ist natürlich nicht schön weder gerechtfertigt gegenüber Herrn Langer. Dafür kann aber auch Herr Böhmermann nichts und somit ist keine Entschuldigung von seiner Seite aus nötig. Höchstens die Anerkennung einen solchen „Shitstorm“ ungewollterweise losgetreten zu haben.

    Das Urheberrecht ist auch im „Neuland“ (und ich meine hier das Teilen von Bildern auf Social-Media Platformen durch Privatpersonen) wichtig. Es sollte aber angepasst werden oder auf mehr Kulanz basieren. Evtl. sollte der Urheber den Verwender erst einmal kontaktieren und diesen darauf hinweisen. Bei Privatpersonen die nicht immer den rechtlich einwandfreisten Durchblick haben, wäre das zu wünschen. Dazu zählt auch Herr Böhmermanns Twitter-Account, er ist schließlich auch „nur“ ein Moderator und Entertainer und kein Medienanwalt.

    Und natürlich ist es klar und auch vollkommen in Ordnung, aus meiner Sicht, dass Jan Böhmermann sich als Medienschaffender und Satiriker mit einer gewissen Reichweite sich darüber äußert.
    So sehr man das Urheberrecht auch berücksichtigen sollte, es gibt auch immer noch die Meinungsfreiheit.

    • a) Es geht hier nicht ums „Teilen“. Jan Böhmermann hat kein Foto geteilt oder verlinkt, sondern es auf seinen Computer heruntergeladen und wieder hochgeladen ins Netz.
      b) was Jan Böhmermann da abzieht, mit Äußerungen im Studio, mit der „Parodie“ mit ihm und seinem assistent (wo auch noch der Assistent für nasse Hose und Stinkefinger hehalten muß) ist mehr als ein „Mist, wegen eines blöden Fehlers 1000 € zahlen müssen, muß das sein?!“-Rant. Einen Fehler gestehe ich auch Herrn Böhmermann zu, jeder schießt mal einen Bock, auch eine Warnung an andere davor, denselben Fehler zu machen, um die vor Schaden zu bewahren, sehe ich noch als legitim an. Aber nicht das, was er da aktuell veranstaltet.

    • So ein fach ist das nicht…
      Herr Böhmermann hat weiß als Medienprofi genau, was er tut.
      Er hat diesen „Shitstorm“ also bewusst ausgelöstt und das geht gar nicht…Punkt!
      Wenn man davon ausgeht, das er das als Medienprofi nicht wusste, dann wäre er dumm wie Brot!
      Er kann es sich also aussuchen, steht aber in beiden Alternativen schlecht da.

      • Ich habe auch nicht behauptet das es einfach ist aber die Fakten sind beiden bewusst und wurden angenommen. Herr Böhmermann hat es schlicht in seiner Art (ob einem nun beißender Zynismus gefällt oder nicht sei dahin gestellt; Stichtwort „Satire darf alles“)
        reflektiert. In seiner Radiosendung sagt er ja auch noch, dass ihm weniger die 1000 € stören sondern mehr das „veraltete Urheberrecht“. Seiner Meinung nach ist es nicht mehr Zeitgemäß für das Internet.

    • „Es sollte aber angepasst werden oder auf mehr Kulanz basieren.“

      Eine Abmahnung ist doch schon Kulanz. Statt vor Gericht zu ziehen, einigt man sich aussergerichtlich. Was willst Du denn noch?

      • 1000 € für das Teilen eines Bildes auf Twitter ist für mich jetzt nicht die pure Kulanz oder ein „Schuss vor den Bug“. Das ist ein Strafe, die auch rechtmäßig von Herrn Langer verhängt wurde. Es geht ja hier auch nicht um die Persönlichkeit Martin Langer sonder um das generelle Urheberrecht im 21 Jahrhundert. Das Herr Langer dafür auf Facebook oder etc. angefeindet wird geht natürlich zu weit. Das war aber bestimmt auch nicht die Intention hinter dem Kommentar von Jan Böhmermann.
        Und Leute die hier schreiben „… dann ist er dumm wie Brot!“ sind nicht besser als die, die gegen Herrn Langer auf FB hetzen.

        Vielleicht hätte Herr Böhmermann die Person Martin Langer nicht erwähnen sollen, mit der weisen Voraussicht, dass es manchen Personen dann auf ihn abgesehen haben. Jap, diese Weitsicht sollte Böhmermann haben.

      • Selbst wenn es reformiert werden würde, beträfe es eine kommerzielle Nutzung wie die durch Hr. Böhmermann wohl kaum. Privat ist an einem Twitteraccount einer öffentlichen Person mit sechsstelligem Gefolge rein gar nichts. Von daher kann ich sein Unverständnis beim besten Willen nicht nachvollziehen.
        Und was ich generell nicht verstehe: was sprach denn eigentlich gegen die Verlinkung des Bildes, wenn es denn so zeitkritisch war, das man nicht mal die Zeit hatte zu fragen?
        Und ganz nebenbei: wer hat denn das Leistungsschutzrecht, ein weitere Verwirrung stiftendes Konstrukt, denn eingeführt? Richtig, die Verlage und somit Medienschaffende selber, um sich selbst simpelste Textanrisse vergüten lassen zu können. Diesselben Medien, die sich ohne großes Unrechtsbewußtsein an privaten Archiven bedienen, in dem Wissen, das ihnen die paar %, die dagegen vorgehen, nicht weh tun.

  38. Blogartikel dazu: Jan Böhmermann und das Nazi-Foto

  39. Auch Fotografie ist ein Gut und wenn ich Güter klaue muss ich dafür zahlen. Die Frage des Respekts gegenüber uns Fotografen, Kreativen und Kulturschaffenden und unserer Arbeit spreche ich hier gar nicht an. Martin Langer geht den richtigen Weg und herzlichen Dank für diesen Artikel. Herr Böhmermann muss noch sehr viel lernen was ein respektvoller Umgang mit Menschen betrifft und deren Meinung betrifft.
    Grüsse sendet Daniela

  40. Urheberrecht ist Urheberrecht – Punkt!
    Mich kotzt diese alles Umsonst Mentalität auch nur noch an.
    Da ich selbst Fotograf bin, weiss ich, wovon ich schreibe.
    Seitdem jeder mit seinem Smartphone rumknipst und alles und jeden postet, kommt den Leuten gar nicht mehr in den Sinn, das es Menschen gibt, die mit Fotos ihr Geld verdienen (verdient haben). Bei privaten Posts oder privaten Seiten ist das noch die eine Sache, mittlerweile ist es aber leider auch bei kommerziellen Seiten und Firmen nicht anders!
    Da wird geklaut und geteilt – ohne das sich jemand auch nur 5 Minuten Gedanken macht.
    Aber wehe, der kleine Ladendieb, klaut ihre Schokoriegel im Supermarkt…

    Ekelhafte Entwicklung!

  41. sie sind absolut im recht, herr langer – juristisch UND moralisch. und ich finde, sie ertragen das ganze noch relativ gelassen. als künstler und jurist finde ich die vorgehensweise furchtbar. vielleicht sollten sie ihrem rechtsbeistand mehr freie hand lassen – schlimmer kann es ja nicht mehr werden…

    mit freundlichen grüßen
    oliver jung-kostick

  42. es gibt vielleicht eines tages eine technische lösung für dieses problem.

    das internet/www ist nicht das, was sich der erfinder von hypertext, ted nelson, in den 1960ern vorgestellt hat. er hält es eher für eine parodie von seinem konzept.

    woran er eigentlich gearbeitet hat ist das: https://en.wikipedia.org/wiki/Project_Xanadu
    (zugegeben, die definition von vaporware schlechthin)

    in dieser art von netz können benutzer dokumente und medien einstellen, und wie in einem nicht-zentralisierten sozialen netzwerk können sie verbreitet werden; die kette kann immer zum urheber zurückverfolgt werden, und der kann dann automatisch per micropayments entlohnt werden. (sicher könnten benutzer auch hier inhalte manuell scrapen und umkopieren, aber das wäre viel zu umständlich)

    konkret gibt es im moment auch das projekt https://en.wikipedia.org/wiki/MaidSafe, das recht vielversprechend aussieht und endlich ein fundament für diese art von internet-architektur liefern könnte.

  43. Die Abmahnung an Herrn Böhmermann ist sicherlich vollkommen legitim.
    Herr Böhmermann schrieb ja noch dazu, dass er sich der Konsequenzen auch voll bewusst war.

    Was ich allerdings nicht verstehe ist die Reaktion von Herrn Langer auf:

    https://netzpolitik.org/2015/abmahnung-von-urheberrechtsverletzer-boehmermann-wie-koennte-eine-loesung-aussehen/#comment-1701541

    Hier pöbelt er einfach rum und lässt seinem warscheinlich auf Facebook produziertem Ärger in den Kommentaren raus. Er möchte nicht gerne beim Namen genannt werden? Sein Problem, als Urheber der Vergütung für sein Werk möchte kommt er um eine Erwähnung nicht herum. So ist das nunmal als Künstler. Die Kommentare auf Netzpolitik waren nicht hasserfüllt, oder beleidigend, der Beitrag sollte eine Diskussion um ein alternatives Vergütungsmodell starten, Herr Langer hat es sich aber nicht nehmen lassen und einen ekligen Vergewaltigungsvergleich, sowie eine Beleidigung an Herrn Böhmermann hinterlassen. Der Shitstorm wurde jedenfalls auf Netzpolitik von Ihm selber an Herrn Böhmermann gerichtet, deshalb kann ich für Ihn auch absolut kein Mitgefühl empfinden.

    • Da muß ich mal für den Kollegen eine Lanze brechen.

      Wenn man öffentlich an allen Ecken des Internets und zusätzlich auch direkt per mail und Telefon angegangen wird, dann liegen die Nerven schonmal blank. Allein schon weil in den ersten Tagen nicht absehbar ist, wie sich das auswachsen wird und ob das noch massiver wird.

      • Offensichtlich wurde er nicht an allen Ecken angegriffen, jedenfalls nicht auf Netzpolitik, denn hier wurde über das Thema sachlich diskutiert und niemand hat Herrn Langer bösartige Vorwürfe gemacht. Wenn jemand in einer solchen Situation dann noch Vergewaltigungsvergleiche zieht und Herrn Böhmermann öffentlich als Fernsehkasper bezeichnet, war dies selber eine höchst unüberlegte Reaktion. Wer sich dann hinterher in der Öffentlichkeit über die unüberlegten Reaktionen der Böhmermann Follower beschwert, der verdient meiner Meinung nach kein Mitleid, denn er hat sich selber auf die gleiche Stufe gestellt. Dass dies im Affekt geschehen ist, stellt für mich auch keine Begründung dar, Netzpolitik ist nicht Facebook oder Twitter, hier sollte differenziert werden und wer von anderen Leuten Benehmen im Internet erwartet, sollte sich selber benehmen können.

  44. Lieber Herr Langer!
    Vielen Dank für diesen Beitrag.
    Ich finde einige Kommentare darunter einfach nur peinlich. Denn wenn man über Jahre hinweg immer wieder einen „friedlichen“ Weg gesucht hat, kann es kaum verwundern, wenn man irgendwann den Punkt erreicht hat, an dem man den einfachen Weg geht und die Angelegenheit seinem Anwalt übergibt. „Fünfe grade sein lassen“ finde ich da ein schon recht fragwürdiges Ansinnen.
    Aber das spiegelt die Gesellschaft an sich gerade sehr gut wieder. Ich bin als freischaffende Autorin tätig, und auch in meinem Bereich wird geklaut, was das Zeug hält. Mit dem ebook eröffnen sich für Diebe ganz ungeahnte Möglichkeiten, ohne daß wir Autoren die Möglichkeit hätten, dagegen vorzugehen (die Betreiber sitzen in der Regel im nichteuropäischen Ausland). Ich kann Ihnen versichern, daß wir Autoren ansonsten ebenso einen Anwalt einschalten würden, und nicht vorher versuchen würden, die Gründe für den Diebstahl zu erfahren.
    Ich kann es nur begrüßen, daß Sie sich hier öffentlich wehren! Das ist richtig und wichtig, gerade in der heutigen Zeit, wo Geiz sinnlos geil ist.
    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen!

  45. Martin Langer hat richtig gehandelt. Das Recht dazu hatte er sowieso.

    Wenn Herr Böhmermann eigentlich in einer guten Sache, gegen den aufkeimenden Nationalismus unterwegs ist, deren Protagonisten wiederum „Lügenpresse“ skandieren, sollte Herr Böhmermann merken. dass er der guten Sache schadet. B. spricht selber von publizistischen Tätigkeiten, dann ist er wieder Privatperson, die einfach mal twittert, facebooked, blogged, gerade heraus sagt, was sie denkt; zwei Abmahnung werden zu Massenabmahnungen usw. Das sind doch ziemlich viele irreführende Spuren, die er da auslegt – mal hier entlang, mal da entlang. Gereicht hätte „Das ist nicht mehr witzig, keine Satire, keine Glosse“… und „Mist, damit habe ich meiner eigenen Glaubwürdigkeit und der Idee einer rechtstaatlichen, respektvollen Gesellschaftsordnung ins Knie geschossen.“ Stattdessen hat er dem Ganzen die Krone aufgesetzt, das Bild nachgestellt und nun zu seinem FB-Hintergrundbild gemacht.

    Bleibt ihm nur zu wünschen, dass Langer keine Klage wegen Rufmord und Initiieren einer Hetzkampagne erhebt. Vielleicht hätte das aber mittel- bis langfristig sein Gutes in puncto Shitstorming, sozusagen ein Präzendenzfall auf höchster medialer Ebene.

    Ich hoffe für Herrn B., dass er doch noch weise reagieren und seinen Fehler eingestehen wird. Dem Verständnis von Rechtstaatlichkeit hat er kurzfristig auf alle Fälle geschadet und Bewegungen wie Pegida in die Hände gespielt.

  46. Das Problem liegt im deutschen Urheberrecht begraben:
    Da ist zum einen das Abmahnunwesen. Einige Anwälte verwenden dies um bei vergleichsweise geringen Kosten und Schadenssummen hohe Gebühren einzutreiben. Das ist in anderen Ländern nicht möglich und deswegen steht Deutschland in der EU auch in der Kritik. Wer sich dieses Mittel bedient – und wenn es auch in berechtigter Absicht geschieht – steht schnell als Abzocker da.
    Das zweite Problem ist die Verwendung in Twitter: Wer einfach einen Link auf ein Bild macht, der kann dies eigentlich lizenzfrei machen. Die Rechtsprechung ignoriert dies jedoch und nimmt teilweise auch bei einer Verlinkung eine Verwendung und Publikation an. Wurde das Bild tatsächlich kopiert, liegt ein klarer Verstoss vor.
    Das dritte Problem ist die fehlende Kennzeichnung der Rechte. Aktuell ist im Prinzip alles geschützt und man müsste bei allem und jedem fragen. Es fehlt eine Kennzeichnung à la creative commons . So etwas könnte man in einer Datenbank oder auch einer Block Chain ablegen, so dass für jeden sofort sichtbar wird, wenn Material in einer Art und Weise verwendet wird, die von den Autor_innen nicht gestattet wird.
    Das vierte Problem ist der zulässige Gemeingebrauch bzw. der Fair Use. Zwar wurde das Urheberrecht in Bezug auf die „Anpassung an das Internet“ laufend weiter verschärft. Eine Anpassung an das Internet in einer Art und Weise, die den politischen Diskurs fördern würde, fand jedoch nicht statt. Es fehlen schlicht die Erlaubnistatbestände, die eine freie Verwendung in bestimmten Grenzen ermöglichen.

    Vielleicht tun Sie sich ja mit Herrn Böhmermann zusammen und starten eine Initiative, die die Rahmenbedingungen verbessert, damit solche Situationen nicht mehr so leicht passieren können?

    • Fair use findet seine Grenzen in der nicht-kommerziellen Verwendung, darüber hinaus gibt es kein fair use, auch wenn viele Medenschaffende sich das wünschen würden, um Kosten und Aufwand zu sparen. Der Wunsch wiederum ist ja auch nur einseitig geprägt, andersherum würden man andere kommerzielle Nutzer ja auch gerne selber weiterhin zur Kasse bitten wollen, siehe Leistungsschutzrecht etc pp. Wenn ich ein von Hr. Böhmermann produzierten Inhalt auf einer 150k User-Plattform veröffentlichte, kriegte ich doch ganz sicher ebenfalls Post vom RA, oder nicht Hr. Böhmermann?

  47. Man muss im Leben zuweilen verlieren bzw. Fehler zugeben können. Das IST unangenehm, aber wer selbst respektiert werden möchte, muss da durch. Herr Böhmermann hat offenbar bezahlt, aber das Gerichtsurteil (noch) nicht wirklich anerkannt.
    Danke für die Publikation dieser Geschichte – sie war bisher an mir vorbeigegangen.
    Ich beschäftige mich zuweilen mit Medienkompetenz. Social Media irgendwie benutzen kann jeder. Aber ein Auftritt in der (Medien-)Öffentlichkeit ist nicht nur einfach und spaßig. Die erforderliche Kompetenz für die respektvolle Nutzung der Werke Dritter ist leider dramatisch gering verbreitet. Alle sind in Aufregung wegen der möglichen Publikation ihrer persönlichen Daten und zugleich wenig rücksichtsvoll was die (Eigentums-)Rechte anderer betrifft.

  48. Bin Böhmermann Fan.
    Bin dennoch absolut auf Ihrer Seite.
    Auch für J.B. gelten die gleichen journalistischen Grundsätze wie für alle anderen Journalisten.
    Wer das Eigentum eines anderen nutzen will, der muss nach Erlaubnis des Besitzers fragen.
    Egal ob es ein (digitales) Bild oder ein Gegenstand ist.
    Da braucht man auch keine „Fünfe gerade sein lassen“, es ist schlicht unprofessionell und schädlich für die eigene Arbeit, so zu verfahren und sich dann auch noch als Opfer des bösen Rechteinhabers darzustellen.
    Ich hätte da auch etwas mehr Fingerspitzengefühl seitens des fröhlichen Frechkopps gewünscht.

  49. Warum versteht hier eigentlich keiner, dass es bei dieser Sache nicht um die Abmahnung an Böhmermann selbst, sondern um die gegen einen privaten Twitterer mit 100 Followern geht, wo ein Streitwert von 7000€ sicherlich nicht der Bagatellklausel entspricht und demnach auch nicht das gute Recht des Herrn Langer ist?

      • Das wäre dann eine Frage auf die Herr Böhmermann antworten müsste. Oder Herr Langer ihm widersprechen müsste, der diesen Teil aber geflissentlich ignoriert hat und sich nur wieder über den Shitstorm ereifert hat. So lange sich nicht einer der beiden weiter dazu äußert, ist es wohl einfach eine Frage wem man Glauben schenken möchte.

        Was man dann jetzt Nachtreten nennt oder anstoßen einer Debatte über das Urheberrecht ist dann die weitere Frage. Das Herr Böhmermann da eventuell die geistige Reife seiner Followerschaft deutlich überschätzt hat ist nicht von der Hand zu weisen. Genauso wie die Reaktion von Herrn Langer auf den Artikel auf den sachlichen Beitrag auf netzpolitik auch eher unsouverän ist (Stichwort „Vergewaltigung“).

      • Äh. Doch, Herr Baumer. Genau darum geht es bei dieser Sache eben (auch). Ich habe das ein wenig verfolgt und festgestellt, dass Herr Böhmermann immer klargestellt hat, dass er in erster Linie über die Abmahnung von weiteren (nicht öffentlicher) Privatpersonen verärgert war. Diese haben anscheinend die selbe Abmahnung von der selben Anwaltskanzlei über den selben Streitwert (7000 €) bekommen.
        Das wirft dann in der Tat ein etwas anderes Licht auf diese Sache. Bei allem Bedauern über die täglich zu beobachtende „Eigendynamik“ des Internets.
        PS: Und nein, ich gehöre nicht zum Böhmermann-Fanclub.

    • Warum hat Böhmermann dann so viel über seine eigene Abmahnung geschrieben, und so wenig über die andere? Das hat einen Grund: Die Leute solidarisieren sich mit ihm, nicht mit einem Namenlosen dessen angeblich private Abmahnung angeblich nicht in jeder Hinsicht berechtigt war. Na und? Dann soll er nur den berechtigten Teil der Forderung bezahlen und dem Anwalt vielleicht noch einen ebenso freundlichen Brief schreiben, wie die Abmahnung einer war, mit der Begründung, warum er mehr nicht zahlt. Was soll passieren? Er könnte verklagt werden, dann wird sich zeigen wer Recht hatte. Eine öffentliche Diskussion über eine Abmahnung, die wir alle nicht gesehen haben, wegen einer Rechtsverletzung, von der wir nur das Hörensagen der Behauptung kennen, wird zur Rechtsfindung ganz sicher nichts beitragen.

  50. Die Frage ist doch: warum schreibt Herr Langer nicht den Böhmermann und bittet ihn darum, im Nachhinein seinen Namen zu veröffentlichen. Macht Böhmermann das nicht: Abmahnung!

    Bei 150000 Follower wäre das sicherlich eine positive PR gewesen.

    So hat Herr Langern Herrn Böhmermann die Plattform geboten, für 1000€ ne sau geile PR Schiene abzuziehen. Und ja – ich finde das nachgestellte Foto von Böhmermann und William Cohn richtig gut.

    Aber es ist schon gut, wenn man als Fotograf ein Foto hat, mit dem man quasi ausgesorgt hat. Wham kennen das auch mit Last Christmas.

    Der ganze Artikel ist MIMIMI auf hohem Niveau!

    Gruß
    Ole Brauer

    P.S.: Der Kommentar von Olli Schulz aus der Sendung Sanft & Sorgfältig wurde in diesem Artikel komplett aus dem Kontext gerissen. Er hat davor erzählt, wie er (als Künstler) selbst mit Abmahnung umgeht.

    • „Die Frage ist doch: warum schreibt Herr Langer nicht den Böhmermann und bittet ihn darum, im Nachhinein seinen Namen zu veröffentlichen.“
      Nein das ist nicht die Frage, es gibt nicht mal eine Frage.
      Böhmermann hat Content geklaut.
      Dafür ist er abgemahnt worden.
      Ende der Geschicht, sollte man meinen.
      Was er danach abgezogen hat … Ja total satirisch wertvoll, das Foto mit ihm im Motiv noch mal nachzustellen und so kreativ!

      „Aber es ist schon gut, wenn man als Fotograf ein Foto hat, mit dem man quasi ausgesorgt hat. Wham kennen das auch mit Last Christmas.“
      Neid?

      „Der ganze Artikel ist MIMIMI auf hohem Niveau!“
      Nein, dass Fanboys wie du hier auftauschen und ihre „Meinung“ pro J.B. abgeben zu müssen, das ist „MIMIMI“: „Mein Lieblings-Spaßkopp wurde abgemahnt, da muss ich dem Abmahner erst mal schreiben, wie doof ich das finde!“

      Und dann noch die klugen Tipps … Der Fotograf ist kein digital native.
      Ja, das gibt es noch und das ist auch okay.

      Menschen, die Satire konsumieren halten sich selbst oft für intelligenter als Andere und sehen sich dann gerne auch im moralischen Vorteil.
      Das ist dasnn wohl der Dunning-Kruger Effekt.

      • Ganz klar, das mimimi ist hier zu suchen aber im Artikel auf dieser Seite……man sollten einen Kampf nur führen wenn man alle Konsequenzen kennt und ertragen kann.
        Wie ich sehe hat Herr Böhmermann seine getragen und Herr Langer ruft nach dem ZDF

    • Die Abmahnung selbst ist das vorgelagerte Schreiben mit der Einladung sich zu einigen. Es gibt gute Gründe, davor nicht erst selbst tätig zu werden, unter anderem, dass man als Fotograf anderes zu tun hat, aber auch, dass man dadurch Rechtsnachteile erleidet. Was ist das Problem daran, dass man hierfür einen Anwalt beauftragt? Ach ja, die Kostenerstattung. Aber warum sollte der Fotograf die Kosten selbst tragen müssen? Warum sollte er, um die Kosten zu sparen, selbst tätig werden müssen?

  51. Als Geschäftsführer einer mittelständischen Produktionsfirma ist der Umgang mit Urheberrechten Alltagsgeschäft. Wer mehr als nur ein Praktikum gemacht hat und danach nicht verstanden hat, dass es ein Verpflichtung gibt, Rechte zu klären und sich oder seinem Kunden eine Genehmigung für die Verwertung oder Weiterverwendung dafür einzuholen, ist entweder im höchsten Maß unprofessionell, faul oder schlicht dumm. Aber das der Fotograf sich darum kümmern sollte oder alle fünfe gerade sein lassen soll, ist absurd. Das würde unser gesamtes Rechtssystem auf den Kopf stellen. Wenn ich mein Auto abgeschlossen am Bordstein stehen lasse, muss ich nicht dazuschreiben, dass es niemand ausser mir verwenden darf. Auch nicht wenn ich es offenlasse. Auch nicht wenn ich es offenlasse und den Schlüssel stecken lasse. Ich mach einen Diebstahl zwar leicht damit, aber es bleibt, was es ist. Ein Diebstahl. Und niemand würde darüber diskutieren.

  52. Ich kann Dich als Kollegen in Deiner Einstellung nur unterstützen und verfahre inzwischen nach genau dem Selben Schema: Bild gefunden – Anwalt einschalten. Es sollte/darf und kann nicht unsere Aufgabe als Fotograf sein, uns mit solchen Dingen beschäftigen müssen. Das zum Auslöser!

    Absolut unverständlich ist es meiner Meinung nach wenn jetzt ein „prominenter“ Medienmensch Dich an den Pranger stellt und zum „Abschuss freigibt“. Wer hat denn hier gegen geltendes Recht verstoßen – Du oder er? Der Shitstorm hätte wohl in die andere Richtung laufen müssen, wenn diejenigen die Dich hier jetzt angreifen und mobben einmal ihren Kopf einschalten täten und überlegen würden, was hier eigentlich geschehen ist. Ein Dieb wird zum Helden erkoren und der Bestohlene zum Opfer degradiert, welches noch auf übelste beschimpft wird, wenn er sich wehrt?! Das kann es ja wohl nicht sein! Aber nichts anderes ist es – ihr lieben Unwissenden!

    Dies sollten sich auch einige der Kommentarschreiber hier einmal überlegen bevor sie auf die Tränendrüse mit dem Vermerk auf „Kollegialität“ drücken. Der Kollege hier hat seine Arbeit gemacht und dafür verdient er Respekt aber auch eine entsprechende Honorierung. Was würde denn passieren, wenn jemand ungefragt Interviews von Herrn Böhmermann für seine Zwecke verwendet? Wie schnell würde man hier ein Schreiben des Rechtsbeistandes der Produktionsfirma erhalten? Auch diese Frage sollten sich die „Versteher“ einmal stellen!

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie auf jeden Fall die Kraft den „Sturm der Entrüsteten“ auszuhalten!

  53. Erstmal mein aufrichtiges Beileid zu Ihrer momentanen Situation, leider entwickelt das Internet bzw. die Menschen darin in solchen Fällen eine erschreckende und nicht zu vertretende Eigendynamik.

    Aber von wem wurden die Retweeter dann abgemahnt, um die es eigentlich von Anfang an nur ging?
    Ich kann mir nicht vorstellen das Herr Böhmermann diese erfunden hat.

  54. Das vielen jetzt hier schlecht ist und das sies nicht fassen können. Toll . Was bringt das in der Sache ? Nichts. Wieso antwortet denn Herr Langer nicht in Bezug auf die Privatpersonen die ebenso abgemahnt werden? Wieso muss der Rechtsbeistand denn sofort Abmahnen und kann nicht eine nachträgliche Lizensierung anbieten? Wieso ist es Hetze / Rufmord / Wasweisich den Vorgang öffentlich zu machen?

    Ich fände eine Antwort tatsächlich spannend.

  55. Ich kann Besim Karadeniz nur zustimmen.
    Gerade bei einer Person, die für die Medien arbeitet (nicht ab und zu und sporadisch, sondern professionell), sollte der korrekte Umgang mit der Verwendung von Bildern, Texten etc. Dritter eine Selbstverständlichkeit sein. Besonders erschreckend finde ich aber das verhalten, nachdem Herr Langer aktiv geworden ist. Anscheinend ist hier jeglicher Realitätssinn abhanden gekommen. Geiz ist geil und ich nehme mir, was ich will…
    Herr Böhmermann sollte vielleicht weniger twittern und sich auf FB herumstreiben sondern sich stattdessen besinnen, welche Verantwortung als Medienmensch hat.
    Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass Herr Böhmermann gratis arbeiten würde.

  56. Ich bin kein Fan von Herrn Böhmermann, aber in der Sache sehe ich ihn stellvertretend für das heutige Nutzungsverhalten im Internet und stehe hinter ihm.

    Die Leistung Herrn Langers, in diesen Nächsten unter widrigen Umständen wagemutig Fotos gemacht zu haben, erkenne ich durchaus an. Und wenn Zeitschriften und Magazine dieses in zeitlicher Näher veröffentlichen und daraus Profit schlagen und das Foto in Originalauflösung bekommen, ist es auch gerecht wenn sie dafür bezahlen müssen.

    Aber mehr als 20 Jahre später muss auch mal Schluss sein. Der Neuigkeitswert ist eben nicht mehr vorhanden und Herr Böhmermann hat das auch nicht primär genutzt, um Profite daraus zu erwirtschaften. Wenn Herr Langer duch Lizensierung bereits tausende an Euro eingestrichen hat und das Bild bereits tausendfach im Netz geteilt wurde, wirkt es echt übertrieben jemanden dafür abzumahnen, dass er das Bild in satirischer Form zum Weltjoggingtag getwittert hat. Oft es bei Bildern gar nicht klar, wer der Urheber ist und wenn man spontan etwas twittern will kann man auch nicht erst tagelang Juristen zur Lizenzverhandlung einschalten und den guten Willen des Urhebers abwarten.

    Im Internet gilt: Everything is a Remix. Die Weiterverarbeitung von Bildern zu Memes ist so gegenwärtig und wird von Firmen wie von Privatleuten praktiziert, dass man als Fotograf sein Geschäftsmodell anpassen und akzeptieren muss, dass von der breiten Masse keine Einnahmen durch Verkäufe zu erzielen sind. Da sind Plattenfirmen irgendwie schon weiter. Und für den Tweet eines uralten Fotos in winziger Auflösung 200 Euro zu verlangen ist irgendwie absurd, auch wenn es jemand mit gewisser Bekanntheit wie Herr Böhmerman ist.

    • „Oft es bei Bildern gar nicht klar, wer der Urheber ist und wenn man spontan etwas twittern will kann man auch nicht erst tagelang Juristen zur Lizenzverhandlung einschalten und den guten Willen des Urhebers abwarten.“

      Doch, GENAU das KANN und SOLLTE man machen!!
      oder ebend auf diesen Post verzichten ……

      sehe ich eine Brieftasche liegen stecke ich sie auch nicht „ein“ der „spontanen“ Gelegenheit wegen …….
      wenn der Urheber nicht „klar“ ersichtlich ist, dann sollte man davon ausgehen, dass selbst dieses „Fundstück“ schon „geklaut“ wurde …..

    • Aha – weil es eventuell aufwendig wird mit fremden Material zu arbeiten, ist es in Ordnung sich einfach zu bedienen? Urheber müssen guten Willen zeigen, damit ein Anderer seinen Egoismus leben darf? Geht’s noch?

      Wie wäre es denn auf die Idee zu kommen, dass Menschen selbst darüber bestimmen wollen, in welchem Kontext ihre Werke erscheinen. Komplett abwegig oder wie?

      Wenn Herr Langer nicht möchte, dass – hihi Internetmeme – seine Bilder im Kontext Weltjoggingtag verwendet werden, ist das – ohne wenn und aber – zu akzeptieren. Wenn ich die Freigabe für ein Sample schon von Künstlerseite nicht bekomme, dann ist der Track eben durch. So sehr mich das persönlich auch ärgern mag, ist es eine Frage des Respekts, das zu akzeptieren. Gar nicht erst zu fragen, war vielleicht in den frühen 90ern – als wir es irgendwie nicht besser wussten und auch die Kommunikationswege nicht hatten -gerade noch ok. Heute? Definitiv nicht mehr.

      Ginge mir das alles am Arsch vorbei und ich würde erwischt, sollte ich doch wenigstens die Größe haben, die Konsequenzen – schweigend – zu tragen und nicht noch diverse Nebenkriegsplätze aufmachen um mich als Opfer inszenieren zu können.

      Die – sicherlich sinnvolle Frage – ob die aktuelle Rechtssprechung zum Urheber – und Nutzungsrecht dem Medium Internet gerecht wird, lässt sich auch führen, ohne einen Menschen dem Mob vorzuwerfen.

      Jetzt zu glauben, dass Jan Böhmermann keine Verantwortung für den Hass speienden Mob habe, ist in sofern vermessen, als das er dort:

      https://www.youtube.com/watch?v=fgevJ-mJZFs

      zu Recht fordert, dass man sich mit steigender Reichweite seiner Verantwortung bewusst zu sein habe.
      Das er dann – auch wieder zu Recht – von Unge fordert, er solle sich gefälligst den Konsequenzen eines Vertragsbruches stellen und nicht rumheulen – bekommt im Zuge der Aktion hier, einen dermaßen schalen Beigeschmack, dass mir die Worte fehlen. Double Standards at it’s best.

    • Seltsame Lesart – legitimiert die Tatsache, dass es nun mal ein „heutiges Nutzungsverhaltens“ gibt, massenhafte Urheberrechtsverletzungen? Die Schlussfolgerung, dass nach mehr als 20 Jahren einfach „mal Schluss sein muß“, gehört in die Abteilung „Selbstjustiz“ und ist unerträglich. Um jedweden Spekulationen vorzubeugen hat der Gesetzgeber im Rahmen des Urheberrechtes für Alle verbindlich Schutzfristen definiert. Die sind genauso eindeutig wie die Unstrittigkeit der Ampelanlage an einer Kreuzung. Das hat nichts mit Aktualitätenbezug zu tun, es definiert schlicht und einfach die zeitliche und umfängliche Anerkennung einer geistigen Schöpfung und handwerklichen Leistung. Was würden Sie sagen, wenn man Ihnen nach 20 Berufsjahren das Gehalt streicht mit dem Hinweis, Sie würden ja letztlich doch immer das Selbe machen? Die von Ihnen zitierten Plattenfirmen bedienen sich nicht etwa hochentwickelter, zeitgemäßer Geschäftsmodelle zum Wohle ihrer Künstler. Ihnen ist die Entwicklung des Internets genauso davongelaufen wie den meisten schöpferischen Kreativen auch. Die hilflose, weil kostenlose Verteilung von Musik ist der unprofessionelle und zweifelhafte Versuch, doch noch ein paar zahlende Musikfreunde aktivieren zu können, wenn man ihnen vorher nur genug Geschenke macht. Das Einzige, was das Internet nachweisbar bestätigt, ist das „Prinzip Hoffnung“.

    • > Aber mehr als 20 Jahre später muss auch mal Schluss sein.

      Warum verwendet man das Bild dann überhaupt noch?

      Müsste man nicht eher zur Diskussion übers Recht auf Vergessen des Abgebildeten überleiten? Oder gilt der als historische Persönlichkeit?

    • „Aber mehr als 20 Jahre später muss auch mal Schluss sein. Der Neuigkeitswert ist eben nicht mehr vorhanden …“ O weh! Dieser Sichtweise nach müsste dann jedes beliebige Produkt, das sich mehr als 20 Jahre auf dem Markt befindet, kostenlos zu haben sein…
      Steckt da vielleicht Neid dahinter, weil jemand ein Bild geschossen hat, dass 20 Jahre später immer noch populär ist?!?
      Sich rauszureden, man wusste ja nicht, wer der Urheber ist, ist kein Argument, ein Bild einfach ungefragt zu verweden. Gerade wer im Medienbereich arbeitet, sollte zumindest über Grundwissen des Urheberrechts verfügen.

      • Ein Produkt muss nach wie vor hergestellt werden, auch wenn der Konstruktionsplan 20 Jahre alt ist. Das kostet Material und Personal. Ein digitales Objekt zu kopieren kostet nichts. Der Vergleich hinkt also.

        Auch der Vergleich mit dem Gehalt streichen nach 20 Jahren, weil jemand immer die gleiche Arbeit macht, passt nicht. Herr Langer geht nicht seit 20 Jahren nachts auf die Straßen um immer wieder das gleiche Bild zu schießen. Wovon würde er leben, wenn er den Glückstreffer nicht gelandet hätte?

        Und ein Produkt, dass sich 20 Jahre auf dem Markt befindet, wird in den meisten Fällen tatsächlich enorm an Wert eingebußt haben. Jedenfalls würde ich für ein 20 Jahre altes iPhone oder Auto nichts mehr bezahlen.

        Überdies geht es ja gerade nicht darum, dass hier nur der eine Herr Böhmermann, der im Medienbereich arbeitet und es besser wissen sollte, abgemahnt wurde, sondern etliche Privatpersonen. Herr Langer beauftragt dafür Agenturen, interessiert sich nicht weiter für den Verlauf und nimmt Beifang in Kauf, während sich bei anderen überzogenen Massenabmahnungen z.B. wegen kleinen Fehlern im Impressum alle aufregen.

        Wenn Privatleute etwas teilen ist das wie eine rechtliche anstandslose Privatkopie. Nur, dass wir eben nicht mehr vor 20 Jahren leben, wo man sich einen Zeitungsartikel ausgeschnitten oder von einem Foto einen zweiten Abzug bestellt hat. Heutzutage wird digital geteilt und auf Plattformen wie Facebook und Twitter lässt sich das nicht mehr sauber abgrenzen von der allgemeinen Öffentlichkeit. Hier hinkt das Urheberrecht der Wirklichkeit hinterher und darauf zu pochen, dass das Recht schließlich vor dem Internet da war und sich daher alles nach ihm zu richten hätte, ist ein verzweifelter Versuch die Zeit anzuhalten.

        Eben das hat schon bei Plattenfirmen nicht geklappt. Anstatt darauf zu bestehen, dass Leute ganze CDs kaufen müssen und MP3-User verklagt werden müssen, haben Plattenfirmen verstanden, dass MP3s eine kostenlose Konkurrenz sind und man eben besser sein muss. Leichtere Verfügbarkeit, bessere Qualität, einfache Bezahlung und alles sofort zu haben. Kaufen oder Streaming. Songerkennung gibt es gratis. Bilderkennung um den Urheber rauszufinden? Gib es bisher nicht. Auf den guten Willen des Lizenzgebers warten und über den Einsatzzweck debattieren? Macht niemand mit. Bei Fotolia gibts Fotos alle per sofort.

        Die Filmfirmen lernen das gerade und die Fotografen sollten auch darüber nachdenken. Wenn ich ein Foto haben möchte und der Fotograf die Lizenzierung zu schwer und teuer macht, dann bekomme ich es eben irgendwo anders her. Das ist der Markt, den muss man akzeptieren, denn ändern kann man daran nichts. Das hat schon mit Netzüberwachung, Vorratsdatenspeicherung, Massenabmahnungen und Digitalem Rechtemanagement nicht funktioniert. Eine Tageszeitung wird das natürlich korrekt lizenzieren, eine Privatperson definitiv nicht.

        Und Herr Böhmermann ist – wie jeder andere Bürger auch – in erster Linie Mensch und Privatperson. Zusätzlich ist mir seinem Namen mittlerweile eine gewisse Bekanntheit verbunden, aber zu erwarten, dass die Privatleute sich nun einen separaten Promi-Alter-Ego-Zugang bei Twitter anlegen, damit man Berufliches und Privates besser unterscheiden und andere Leute besser Lizenzgebühren eintreiben können, ist irgendwie weltfremd. Und wo soll die Schwelle liegen, ab der eine Person bekannt genug ist um Forderungen zu stellen? Soll unterschieden werden zwischen Promis, der selber posten und Promis, die ihre Mitarbeiter dafür haben? Bestimmte Followerzahlen? Bestimmte Umsätze? (Follower bringen erstmal kein Geld.)

        Wenn ein Werk veröffentlicht wurde ist es vorbei mit der Kontrolle darüber. Man kann sich mit großen Verlagen über Lizenzierungen abstimmen, aber nicht mit 80 Millionen Deutschen, die theoretisch gerade dazu Lust haben könnten, ein Bild auf Twitter zu posten. Und wenn man schon überall auf Festplatten, Kameras, Kopierer usw. pauschale Urheberrechtsabgaben leisten muss, dann soll mal jemand den Privatleuten erklären, wofür sie das eigentlich bezahlen, wenn sie dennoch Abmahnungen für das Posten eines alten Bildes ohne einen persönlichen wirtschaftlichen Vorteil in Kauf nehmen müssen.

        Und für die anscheinend nicht besonders Internet-affinenen Kommentatoren hier: Ein Tweet ist keine lang vorbereitete Veröffentlichung wie ein monatlich erscheinendes Magazin. Da gibt es keine Redaktionssitzung für. Da gibt es keinen Korrekturabzug bevor es zur Druckerei geht. Man tweetet so häufig, wie man grad eine interessante Idee oder einen Gedanken hat, so wie man seinen Freunden man schnell einen Link zu einer Webseite oder ein Foto zuschickt. Nur dass das auf Twitter eben etwas öffentlicher ist.

        Ohne das Internet aufgewachsene Leute mögen das merkwürdig finden, aber jüngere Leute wissen es zu schätzen sich mit Leuten zu verbinden, die ähnliche Interessen haben, auch außerhalb des klassischen, regionalen Freundeskreises. Zudem will niemand etwas kaufen um es zu besitzen, obwohl er es eigentlich nur kurzzeitig nutzen möchte. Darum will niemand mehr 10 Euro für eine CD ausgeben, die er ein paar Tage hört, bis der nächste tolle Song rauskommt und daher wird auch keine Privatperson bereit sein, 200 Euro für ein Bild auszugeben, das sowieso schon alle kennen und das man nur noch mal kurz in Erinnerung rufen und in einem unerwarteten Kontext einsetzen will.

    • Urheberrecht ist und bleibt UrheberRECHT – ganz gleich, welchen Aufwand der Urheber geleistet hat und in welcher Art und Weise das Foto genutzt bzw. veröffentlicht wurde. Nicht der Fotograf „muss“ sein „Geschäftsmodell anpassen und akzeptieren“, sondern alle User des Internets müssen geltendes Urheberrecht AKZEPTIEREN. Punkt.

    • So ein schwachsinn! Wir leben hier immer noch in einem rechtsstaat. Ihn zeichnet aus, dass es gesetze gibt und nicht das gild was mir gefaellt. dann ist bei liedern die 20 jahre alt sind wohl auch der neuigkeitswert weg? Und die plattenfirmen sind hier keinesfalls weiter, sie werden naemlich vergütet, oder sie mahnen ab, hier wird nichts verschenkt.
      Am schlimmsten finde ich aber, dass sogar unbeteiligte familienmitglieder mit einbezogen werden.

  57. Tut ganz schön weh, wenn sein Besserwisser spielen mal nicht so recht zieht. Böhmermann beantwortet seinen Misserfolg, der ganz schön an ihm zu nagen scheint, mit Spott und Hetze. Fieser Charakterzug, statt einfach mal nen Fehler zuzugeben oder wie ein weitaus gescheiterer lustiger Kollege von ihm mal sagte: „Wenn man keine Ahnung hat, …“

    PS.: Muss ich Dieter Nuhr eigentlich erst anfragen, wenn ich Teile seines Programms zitiere?

  58. Als betroffener Musikproduzent- und Verleger weiß ich: seit der digitalen Bedenkenlosigkeit ist die kostenlose Selbstbedienungswelt der Böhmermanns eine unendliche.
    Braucht es nur noch die neue deutsche, mit Respektlosigkeit gepaarte Schnoddrigkeit, die einen jungen Wilden beim Traditions-Kanal ZDF zum hippen Hoffnungsträger macht? Wenn das die journalistische, intellektuelle, kommunikative und mediale Zukunft sein soll, bitte ich um eine Rückfahrkarte zur Familie Hesselbach. Wie elegant, gar charmant wäre es seitens Jan Böhmermann gewesen, hätte er in etwa vermeldet: Leute, ich hab Bockmist gemacht, Sorry an Foto-Martin Langer und danke für ein geiles Foto…sonst hätte ich`s ja nicht benutzt.
    Kann man genauso schnoddrig rüberbringen wie die üblichen Tweeds, hat aber sofort einen ganz anderen Zungenschlag. Beinhaltet aber auch Gefahrenpotential insoweit, als daß einem plötzlich Sympathien von einer Zielgruppe entgegenschwappen könnten, die man nicht so auf dem Kieker hat: von Menschen, die man über Stil, Inhalt und Humor erreicht.

  59. Hier kann man Herrn Langer nur zustimmen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Herr Böhmermann oder der Sänger Olli Schulz, der sich ja auch abfällig geäußert hat, sehr erfreut darüber wären, wenn z.B. andere Künstler ihre musikalischen oder literarischen Ergüsse auf irgendwelchen öffentlichen Auftritten, Konzerten oder Radiosendungen ohne Erlaubnis vortragen würden und dann z.B. die fälligen GEMA-Gebühren nicht bezahlen würden.
    Sollten die Herren jedoch ihre Werke gern verschenken und auf ihre Honorare verzichten, dann frage ich mich doch, warum sie ihre Werke nicht gratis bei z.B. iTunes oder in Buchhandlungen anbieten!

  60. Ich habe die entsprechende Radiosendung gehört, als es um Strafen und ähnliches ging.
    Als Böhmermann entsetzt erzählte, dass sein einzigster Fall der eines Fotos (Hitlergruß mit vollgepisster Hose) war und er prompt eine Abmahung über Ich glaube 700€) erhalten habe, dachte ich auch, das die Summe und das Vorgehen irgendwie überzogen ist.
    Ich würde dabei aber niemals eine feindliche Einstellung zu diesem Fotografen haben, hetzen oder so solche Sachen schreiben! Das geht absolut nicht. Auch die Aussage von Schulz war eben zugegebenermaßen nicht so reisserisch beabsichtigt und im Kontext eher ein Vergleich dass alle irgendwie so machen und das der Fotograf „vielleicht nur dieses eine gute Foto gemacht hat, und davon leben muss, also zu diesen Mitteln gezwungen ist“.
    ABER:
    Ich kannte die andere Sicht nicht und ich kenne auch jetzt noch nicht jede.
    Was Böhmermann gemacht hat war rechtswidrig und das Vorgehen des Fotografen rechtlich einwandfrei. Das steht fest.
    Eine Empörung Böhmermanns über eine hohe dreistellige Rechnung ist aber auch für mich verständlich, ich wäre genauso empört.
    Die Hetze, die danach von „dummen Anhängern und Schafen“ folgte, kann ich allerdings absolut nicht gut finden. Die Welt läuft nunmal eben so. Böhmermann hätte vieles besser machen können, hat er aber nicht. Es waren gegen Ende dann einfach die falschen Worte, die falsche Reaktionen ausgelöst haben, wie ich finde.

  61. Im allgemeinen finde ich Ihr Anliegen als Fotograph durchaus verständlich, es ist Arbeit und soll entlohnt werden.
    Auch den Hinweis „und (was mir bei diesem Motiv besonders wichtig ist) die Kontrolle über den inhaltlichen Zusammenhang“ finde ich generell lobenswert.

    Ich vermute der Shitstorm und die Empörung hängen aber genau mit dieser Besonderheit des Motivs zusammen. In diesem Augenblick, in dem Foto wurde etwas eingefangen, ein Werk geschaffen, dass (ohne Ihnen persönlich nahe treten zu wollen) weit über Sie als Künstler oder Handwerker hinaus geht…die Forderung die hier zugrunde liegt ist ähnlich der, welche in anderen Textgeweben als der Tod des Autors bezeichnet wurde – es tut mir leid, aber sie als Subjekt sind nicht mit dem gleichen Stellenwert zu bemessen, wie jenes was sie geschaffen haben.

    Das Bild ist ein eigenständiges Symbol, ein Zeugnis, ein Zeichen geworden – ja sie waren zur richtigen Zeit dort, haben das richtige Auge bewiesen, dass sind Ihre Verdienste, aber das Bild hat darüber hinaus einen Wert. Ja es wäre dennoch fair, wenn jeder Nutzer sie fragen würde, ja es ist auch richtig von Ihnen offensichtlichen Missbrauch zu verfolgen.

    ABER in der aktuellen Situation, in der Pegida eine ähnliche Stimmung schürt, wäre es ebenso fair (nicht dem Journalisten, sondern dem Zeichen des Fotos gegenüber) genau zu prüfen, ob die Nutzung tatsächlich ein semiotischer Missbrauch war oder seine Nutzung in diesen Tagen einem höheres Zeichen darstellt, als lediglich Urheberrecht und Geldfragen?

    Es gibt in jeder Zeit in jeder Gesellschaft Situationen in denen „prinzipielles“ Handeln seine Grenzen erreicht. Vielleicht wäre auch dieser Moment einer, in denen Ihr Bild es verdient hätte eine kontextuelle Betrachtung seiner Verwendung zu verdienen, eine Gelegenheit ihr eigenes Bild unabhängig von ihrer aktuellen politischen Gesinnung (wie auch immer) als Zeichen neu zu lesen.

    Die Menschen kennen sie nicht, daher sollten sie auch nicht über Sie urteilen, aber auf der anderen Seite könnten Ihre Sympathien (hypothetisch) ja dennoch innerhalb von über 20Jahren in Richtung Pegida und Co geändert haben und da liegt es in einem aufgeklärten Selbstverständnis, dass sich die Öffentlichkeit ein solches Zeichen wie Ihr Foto nicht nehmen lassen will, weil Sie sich vorbehalten „die Kontrolle über den inhaltlichen Zusammenhang“ zu zensieren. Denn auch dies kann zwei Seiten haben. In der Literatur wird häufig gesagt mit dem Entäußern eines Werkes, verliert der Autor in gewissem Rahmen sein Eigentum an ihm. Durch das Lesen und interpretieren erfährt das Werk eine Neuartigkeit. Evtl. sollte das Zitatrecht in gewissen Belangen auch für andere Medien überdacht werden.

    Mit freundlichen Grüßen H.T.

    • > Das Bild ist ein eigenständiges Symbol, ein Zeugnis, ein Zeichen geworden

      Manchmal auch nur ein Zeichen für albernes Gewitzel, nicht für das Geschehen von damals.

      > ABER in der aktuellen Situation, in der Pegida eine ähnliche Stimmung schürt

      War Böhmermann nicht beteiligt, als Neoparadise selbst eine aggressive und feindselige Stimmung schürte, und zwar gegen Frauen? Siehe
      http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/26896338/1/data.pdf

      Das Zeitdokument dieses Tiefpunkts der öffentlich-rechtlichen hat der Sender gelöscht.

    • Ihr Text hat einige interessante Ansätze! Aber auch andere bildjournalistische Ikonen mit Symbolkraft sind urheberrechtlich geschützt und können nicht einfach ungefragt benutzt werden. Gleichwohl sind diese Werke ja im kollektiven Gedächtnis vorhanden und da sind sie ja auch gut aufgehoben – und das völlig honorarfrei!

  62. Der Herr Fotograf hat natürlich recht. Eigentlich kann ich mir auch gar nicht vorstellen, daß Böhmermann nicht der gleichen Meinung ist.
    Und diese aufgeregten Haß-Blogger sind wirklich die Pest!!!

  63. Blogartikel dazu: Gedanken zur Diskussion um das Urheberrecht - highleifphotography

  64. Lieber Herr Langer,
    ich bin zwar kein Profifotograf wie Sie, und muß nicht von meinen Bildern leben – trotzdem will ich auch nicht akzeptieren, wenn Fremde von meinen Rechten einfach schnorren, ohne zu fragen. Ich lege manchmal bis zu 2.000 Kilometer nur für eine einzige Bildserie zurück, oder ich bezahle (als Hobbyfotograf) einen Privatpiloten, der mir bestimmte Luftbilder erst ermöglicht. Auch ich erledige, wenn ich geklautes Material finde, sowas nur noch über einen Rechtsanwalt. Da habe ich ähnliche Dinge zu hören bekommen wie Sie, aber noch nicht ganz so derart heftig.
    Daß Mitarbeiter einer öffentlich-rechtlichen Anstalt sich dermaßen in die Hose machen, und so wenig Unrechtsbewußtsein (ganz zu schweigen von normaler Intelligenz!) zeigen, das allerdings ist doch ein wenig überraschend.
    Sie haben die Möglichkeit, zwei Dinge zu tun: aussitzen und abwarten, bis die ZDF-Giftschleuder B. endlich die Fresse hält; alternativ denselben Anwalt nehmen und für jede einzelne nachweisliche Falschbehauptung eine Unterlassung fordern, und die Veröffentlichung von Gegendarstellungen nach Presserecht. Wissen Sie vermutlich ja selber :-)

    Bitte verfolgen Sie auch im Interesse Ihrer Kollegen und – mag viele erstaunen – auch im Interesse von uns „Amateuren“ weiterhin jede Urheberrechtsverletzung. Viele resignieren, und scheinbar geht es jetzt wieder los wie zu Anfängen des Internets. Da schrieb ich Naivling auch noch Bittebitte-lösche-meine-Bilder … ich Esel, ein Anwalt ist viel nervenschonender.

    Viel Glück und Geduld!

  65. Jan Böhmermann hat sich vor ein paar Tagen in einem Interview auf Youtube sehr kritisch über einen YouTube-Star geäußert, der sich internetwirksam als Anprangerer vermeintlicher Ungerechtigkeit stilisiert: http://youtu.be/fgevJ-mJZFs

    Es ist erstaunlich, dass sich Jan Böhmermann nun sehr ähnlich verhält, wie dieser.

  66. Praktisch seit es das Internet gibt, wird immer wieder davor gewarnt einfach fremden Content zu verwenden. Erstaunlich, dass dies scheinbar bei manchen Medienprofis immer noch nicht angekommen ist.
    So kompliziert ist unser Urheberrecht nun wirklich nicht: wenn man ein fremdes Bild verwenden will, muss man den Autor eben fragen und ggf. auch dafür bezahlen. Wenn es einem das nicht wert ist, muss man eben selber fotografieren (und sehen was dabei rauskommt) oder ohne Bild auskommen. Gute Bilder sollen überall den eigenen Content aufwerten – bezahlen dafür wollen aber die wenigsten.
    Der Verkauf von Nutzungsrechten ist das Einkommen eines Berufsfotografen.
    Er muss davon leben, seine Ausrüstung finanzieren und die sonstigen Produktionskosten tragen. Martin Langer hat ja geschildert, dass er über fünf Tage für die Fotoserie gebraucht hat. Professionelle Fotos entstehen eben nicht nebenbei.

    Wenn das Bild nach Meinung von Herrn Böhmermann die Persönlichkeitsrechte des Abgebildeten verletzt, stellt sich die Frage warum er es dann verwendet hat.
    Im Kunsturheberrecht gibt es übrigens den Begriff der »Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte«….
    Bevor man hier dem Fotografen Nachhilfe in Sachen Bildrecht gibt, sollte man sich besser selber erst etwas ausführlicher mit dieser Materie beschäftigen.

  67. Herr Langer Schreibt: „Dann entgeht mir das Honorar und (was mir bei diesem Motiv besonders wichtig ist) die Kontrolle über den inhaltlichen Zusammenhang.“
    – Leider konnte ich in Ihrem Gastbeitrag eine Kontrolle des inhaltlichen Zusammenhangs des angegebenen Sachverhalts u. a. bei einer nur sinngemäßen Wiedergabe von Äußerungen Ihrerseits nicht feststellen. Sie hinterlassen mit Ihrem Beitrag keinen souveränen Eindruck. Gänzlich unterschlagen Sie, dass Herr Böhmerann durchaus seinen Fehler eingesehen und die Abmahnung bezahlt hat. Was Sie außerdem als Anprangern bezeichnen ist folgender Tweet: „Wer das Rostock-Lichtenhagen Foto mit Hitlergruß und zugepisster Jogginghose twittert, wird vom Fotografen Martin Langer abgemahnt! 1000 €!“ – Verstehe ich nicht. Wo werden Sie damit bloßgestellt (vlg. Wiktionary „anprangern“: http://de.wiktionary.org/wiki/anprangern)? Ich verstehe das eher als Hinweis an andere, nicht den gleichen Fehler zu begehen, den er begangen hat.
    Sie beklagen sich über weitergetragene Falschmeldungen. Nun, so richtig genau mit der Wahrheit scheinen sie es aber auch nicht zu nehmen. Wie leider auch viele Personen, die hier posten, sich nur auf Ihre stark verkürzten Zusammenhänge beziehen.
    Schade, es hätte wirklich eine spannende Diskussion werden können…

  68. Blogartikel dazu: Die Böhmermann-Debatte zum Urheberrecht: Eine kurze Rundschau | netzpolitik.org

  69. Blogartikel dazu: Markierungen 01/30/2015 - Snippets

  70. Blogartikel dazu: Quick Link Roundup | Lensfire

  71. Geklaut ist geklaut! Erst klauen und wenn man dann erwischt wird unverschämt werden. Der ist wohl mit dem D-Zug durch die Kinderstube gerauscht!
    Die Menschen nehmen sich heute was sie wollen – der Unterschied zwischen „mein“ und „dein“ gilt nur für andere – man nimmt sich was man will. So geht das nicht!

    • Und Tini, was zahlt man so, wenn man beim Klauen erwischt wird? Die 10-fache Summe? Und nicht an ein Gericht oder das Stadtsäckel sondern in die Backen paralegaler erpresserischer Briefeschreiber?

      Einfach mal über die Worte „Angemessenheit“ und „Paralleljustiz“ nachdenken!

  72. Kleiner Zuruf von der Seitenlinie, eher bezüglich eines Nebenaspektes:

    Böhmermann schreibt, es wären 1000 Euro von ihm gefordert worden. Sie schreiben: „Da er den entsprechenden Betrag bezahlt hat, bekomme ich etwa 200 Euro – das ist lediglich das Honorar, das mir laut MFM-Liste zusteht und was auch bei jedem deutschen Richter so akzeptiert wird.“

    Dann hat also Ihr Anwalt 800 Euro Gebühr für den Vorgang bekommen?

    Ich hätte mich eher gefreut, wenn Sie 800 Euro und Ihr Anwalt 200 bekommen hätten!!!

    Das Phänomen „Abmahnanwälte“ wird inzwischen (aufgrund von prominenten Einzelfällen) vielseits als sehr negativ erlebt. Da wird sicher leider Ihr Fall mit reingezogen.

    • Es waren gut 900 €, und die 200€ wurden wohl wegen zwei Rechtsverletzungen 2x geltend gemacht, was Herr Langer vermutlich selbst nicht auf dem Schim hatte, als er den Betrag in den Raum gestellt hat. Man muss ja nicht denken, dass er zu jeder einzelnen Abmahnung erst tagelang mit dem Anwalt über alles spricht, der wird beauftragt, damit Langer fotografieren kann, und dann macht er was rechtlich geboten ist. Dafür nimmt man einen Anwalt.
      Der Anwalt hat für diese Entscheidung, weniger für den Brief, der sicher als Vorlage schon vorhanden war, also ca 500 € bekommen. Dafür hat er irgendwann mal die Vorlage erstellt, die Rechte von Langer und mögliche Angriffspunkte geprüft, sich Gedanken über technische Abläufe bei Twitter und deren rechtliche Bewertung gemacht, den konkreten Fall angeschaut, bewertet, Beträge und Unterlassungsanspruch festgelegt. Das alles ist nicht ganz einfach, schließlich soll es ggf. In einem nachfolgenden Rechtsstreit Bestand haben, andernfalls haftet der Anwalt. Um das zu vermeiden bildet er sich fort, hält einen Haufen Fachliteratur vor, usw. All das hat ihm in diesem Fall einHonorar von 500 € gebracht, in anderen hat er mehr Arbeit für weniger Geld, in manchen bekommt er vielleicht auch mehr Geld für die gleiche Arbeit. War das Honorar der Höhe nach gerechtfertigt? Schwer zu sagen. Ich kann nur aus meiner Arbeit als Rechtsanwalt sagen, dass es nicht überzogen war und auf jeden Fall mehr Arbeit und Verantwortung dahintersteckt, als in den üblichen Diskussionen unterstellt wird.

  73. Weil arrogante Typen mit hundertausenden „Followern“ auf Twitter der Meinung sind, sie hätten ganz besondere Rechte, sie seien ein bedeutenderer Teil des Internets und in „sozialen“ Medien fänden Gesetze keine Anwendung. Und wehe Du zeigst solchen Typen, wo die Harke hängt oder klaust dem geschäftstüchtigen ZDF-Typen eines seiner Fotos. Dann kommt sicherlich Post von seiner PR-Agentur mit einer dicken Abmahung.

    Ich finde den Text gut und sehr, sehr wichtig!

  74. Jetzt habe ich mir alle (bislang) 194 Kommentare mehr oder weniger gründlich durchgelesen.

    Erschreckend ist, dass es überhaupt 194 Kommentare zu einer gesetzlichen Regelung gibt, die sogar für Normalbürger einfach nachvollziehbar ist. Das zeigt das Ausmaß des mittlerweile vorherrschenden Rechtsbewusstseins in unserer ’sozialen‘ Gesellschaft.

    Ich verdiene meinen Unterhalt mit Fotografie und Softwareentwicklung.
    Nicht selten kommt auch in meinem Umfeld eine faszinierende Doppelmoral zur Anwendung: der Schritt ist ein kleiner von „geht gar nicht, dass jemand meine Arbeit klaut“ bis „unverschämt, dass die für eine simple Kopie so viel Geld verlangen“. Das zieht sich durch alle beteiligten Gruppen vom Arbeitnehmer über den Selbständigen bis hin zum Geschäftsführer.

    Respekt und Ehrlichkeit sind selten anzutreffende Werte geworden.
    Schade.

  75. Ich fühle mich eingeladen, Gedanken, die mir jetzt nach dem lesen ihres Artikels durch den Kopf geistern, hier auszubreiten.

    Das allein finde ich schon sehr bemerkenswert.
    Das allein finde ich schon sehr bemerkenswert.

    Besonders im Zusammenhang mit der Verbreitung rücksichtslos aggressiver Kommentare über Plattformen im Internet, die neben vielen anderen Beispielen, auch ihr Artikel schildert.

    Ich kann nicht genau sagen, ob ich jemals zuvor eine ihrer Fotografien zu Gesicht bekommen habe – ihr Name jedenfalls war mir nicht geläufig – genauso wenig allerdings der eines Böhmermann .. Nie gehört.

    In beiden Fällen fühle ich mich ziemlich sicher darüber, nicht herausragend viel verpasst zu haben, und das ist in keiner Hinsicht abwertend gemeint.

    Es freut mich auch für beide von ihnen gleichermaßen, sich in der herausragend glücklichen Situation zu befinden, für konstruktiven Unsinn wie Fotos oder Witze machen, ihr Essen zu bekommen.

    Das ist ganz außerordentlich wunderbar, und ich denke, sie dürfen sich sehr glücklich schätzen, wenn solche, oberflächlich betrachtet grundlegend zweckbefreite Tätigkeiten, die einem persönlich denoch viel bedeuten mögen, derartige Wertschätzung und Anerkennung zuteil wird.

    Ich denke auch, die Neigung diese glücklichen Umstände zu beneiden, ist keine Seltenheit.
    Natürlich sind die Dinge so wie sie sind.

    Ich denke allerdings auch, daß allein der Umstand, daß irgendwann, irgendwelche gesetzlichen Regelungen erfunden wurden, um solch glückliche Umstände abzusichern, und Kunstschaffende im Rahmen der wirtschaftlichen Gegebenheiten auf diesem (Um-?) Weg zu fördern, nicht unbedingt Gerechtigkeit gewährleistet.

    Die technische Entwicklung macht es immer mehr Menschen möglich, gestalterischen Ausdruck zu finden – ganz besonders mit Fotos, deren Qualität – zumindest dem ungeschulten Auge – denen eines lang ausgebildeten Fotografen gleichwertig erscheinen mögen.

    Gerne und ausgiebig werden solche Bilder übers Internet ausgetauscht – das Einverständnis, vergleichsweise Wenigen zuzugestehen, dafür finanzielle Gegenleistung einzufordern, mag darüber großflächig schwinden.

    Ob das widerum angemessen und gerecht ist, sei dahingestellt – trotzdem erscheinem mir das einige der Faktoren zu sein, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind.

    Ob man bereit ist, daraus ein Problem zu machen, ist sicherlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Probleme sehen ist ja ein nahezu ungebrochener Trend, mit dem man immer ein paar Kleingeister von der eigenen Brillianz überzeugen kann.

    Und damit ein paar Forken – und Fackelschwinger aufzuwiegeln, ist ja nun wirklich nicht grad der brandneueste Taschenspielertrick …

    Tja, das sind so ein paar meiner verrückten Gedanken dazu – vielleicht weiß ja irgendwer was damit anzufangen. Für mich sind’s bloß Gedanken – im Wesentlichen also nur Lametta.

    Bleibt zu wünschen, daß wir unsere Geschmeidigkeit bewahren.

  76. Meine Erfahrung mit dem Thema (als prof. Fotograf):
    Eine Bundestagsabgeordnete hat vor einigen Jahren ungefragt eines meiner Fotos auf Ihrer Homepage (erste Seite) verwendet. Ich habe dann ihr Büro per E-Mail darauf hingewiesen. Daraufhin wurde das Foto schnell von der Seite entfernt. Fakt bleibt aber, dass ich als Fotograf davon lebe, Fotos zu verkaufen. Nutzer haben einen Nutzen, erreichen einen Mehrwert für sich! Darüber sind sich nur wenige Menschen im Klaren, selbt PR-Spezialisten wissen das nicht. Fotos sind keine Pizza, die man aufisst und die dann weg ist. Fotos (nicht alle) vermehren den Wert z.B. von einem Unternehmen oder einer Idee. Wenn Herr Böhmermann Fotos öffentlich nutzt, vermehrt er seinen Marktwert und zwar vermutlich um erheblich mehr als 200,- €.
    Fakt ist, mein Foto wurde verwendet und ich wurde nicht bezahlt. Ist es so gesehen nicht nachvollziehbar, dass ein Fotograf irgendwann zu schärferen (völlig legalen!) Mitteln greift?
    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Ich denke, dieser Grundsatz gilt für Profis, nicht unbedingt für Private. Einen Privatmenschen würde ich nicht ohne Vorwahrnung eine anwaltliche Abmahnung schicken. Wenn Herr Böhmermann sich auf diesen Punkt konzentriert, habe ich Verständnis.
    Ich denke, man sollte einfach trennen zwischen professioneller Nutzung und privater.
    Herr Böhmermann ist eindeutig Profi (Medien) und muß zahlen und zwar unaufgefordert und ohne Nachtreten. Für die private Nutzung finde ich das Prinzip VG-Bild sehr gut. Zurzeit ist allerdings der Ertrag zu gering im Vergleich zum Aufwand.
    Kein Verständnis habe ich für den Versuch, den faktisch sich im Recht befindlichen Herrn Langer unglaubwürdig zu machen oder abzuwerten. Das ist unanständig.
    Das Persönlichkeitsrecht des Abgebildeten wurde nicht verletzt. Diese Tatsache in Frage zu stellen, ist unprofessionell. Mit seinem Verhalten disqualifiziert sich Herr Böhmermann für eine Position in der Öffentlichkeit. Ich möchte im Fernsehen keine unanständigen Moderatoren sehen. Dafür zahle ich nicht gerne die Zwangsabgabe (GEZ).
    Letztendlich sind aber „wir“ daran Schuld, dass unanständige Moderatoren auftreten dürfen, solange „wir“ sie einschalten. Ich werde jedenfalls meine „Macht“ als Konsument nutzen und keine unanständigen Moderatoren mehr einschalten.
    Herr Langer, vielleicht ist es ein Trost für Sie: Es gibt keine schlechte PR. Machen Sie es wie Herr Böhmermann und die anderen „Promis“. Nutzen Sie die Angelegenheit, um Ihren Bekanntheitsgrad zu pushen!

  77. Ich gebe Ihnen in den meisten Punkten recht, außer in einem: »Eine Veröffentlichung ist eine Veröffentlichung, daran hat das Internet und auch Social Media nichts verändert. «
    Sicher, für die Rechtsprechung hat das (bis dato) nichts verändert. Sehr wohl aber in der gesellschaftlicihen Bedeutung und dem täglichen Umgang. Irgendwann wird sich das auch in der Rechtsprechung wiederfinden müssen.
    Ändert aber natürlich nichts am konkreten Fall.

  78. Abmahnungen sind ja heute neue olympische Disziplinen, aber leider auch dadurch negativ besetzt. Ich halte daher immer noch die Kommkunikation mit dem Rechteverwertern noch das Beste. Das Internet hat die welt stark verändert und wir können es uns nicht ausmalen, wo wir noch landen werden. Dabei ist es auch Nutzen für uns Fotografen – nicht wenige wurden erst durch dieses Medium bekannt – aber auf einmal – dank Copy usw. ist es Fluch….

    Finden Sie den Mittelweg, Herr Langer.
    Man kann und muss schon verlangen, dass Sie als Autor bzw. Urheber genannt werden. Aber muss man immer dafür „Kohle“ nehmen?
    Wenn es eine Veröffentlichung ohne finanziellen interesse ist, sehe ich das ganz anders, als wenn Jemand hier unter Ihren namen was verdienen möchte.

    Ich bin selber Fotograf und bin stolz, dass man mich in der region kennt und ich unterstützend wirken kann und es muss nicht immer geld fließen oder gar gestritten werden.

    Gerade weil sie das Bild als so wichtig einstufen, wäre es nicht Wert, bei einer positiven Nutzungsbegründung dieses als zeitdukument kostenfrei freizugeben?

    Sie wollen auch nur verdienen und das ist das Bedauerliche für die heutige Zeit…..

    Daher hoffe ich auch auf ein neues Urheberrecht, was aber die Nichtkommerzieklel Nutzung stärkt!

  79. Ich bin ernsthaft schockiert, welche Wellen das schlägt. Ich bin selbst Fotografin und hab auch selbst schon Leute abmahnen lassen. Macht man halt so, eine andere Wahl hat man früher oder später einfach nicht mehr.
    Man fotografiert nicht wie die tausenden Leute mit DSLR, die denken sie sind jetzt Fotograf, zum Spaß, sondern man muss davon leben, seinen Kühlschrank füllen, die Miete und andere Rechnungen bezahlen. Man ist auf das Geld angewiesen und man will seine Fotos eben auch nicht jedem überlassen. Gefällt mir der Verwendungszweck nicht, verkaufe ich nicht. Punkt.

    Eigentlich bin ich Fan von Jan Böhmermann, finde sein Verhalten in dieser Sache allerdings mehr als daneben gegriffen… wenn es in persönlichen Drohungen endet und auch die Tochter in der Schule (zum Glück bisher nur verbal) angegriffen wird, hört der Spaß einfach auf. Da würde ich ernsthaft mal über eine Verleumdungsklage nachdenken.
    Solange es in beruflichem Rahmen abläuft ok, aber spätestens wenn Familienmitglieder – besonders Kinder – derart mit in die Sache reingezogen werden, ist Schicht im Schacht! Ich mag mir gar nicht vorstellen, was das Mädel grade durchmachen muss…

    Böhmermann als Medienprofi sollte es eigentlich besser wissen, als fremde Bilder ohne Lizenz zu nutzen und dann auch noch seine Follower auf den zu hetzen, der sich in der ganzen Sache nichts zu Schulden hat kommen lassen sondern jetzt im doppelten Sinn das Opfer ist.

  80. Zuerst möchte ich kurz etwas über meine berufliche Laufbahn schreiben: Ich bin ebenfalls Fotograf aber arbeite seit über fünf Jahren als Software Entwickler im Internetbereich.

    Wir alle müssen meine Meinung nach akzeptieren, dass sich das Urheberrecht oder vielmehr die Nutzung intellektueller Werke verändert hat. Wenn ich heute eine Software entwickel, die sehr viel genutzt wird, muss ich davon ausgehen, dass die Einnahmen nicht 1:1 mit der Nutzungszahl steigt. Warum?

    Die Technik erlaubt uns die Verbreitung von Informationen in kürzester Zeit zu sehr geringen Kosten. Das ist halt nun mal so. Aufhalten kann man das eher nicht. So können auch Sie, Herr Langer, das Internet als Marketing und Kommunikationskanal verwenden. Oder zahlen Sie gerade Lizenzgebühren an die WordPress-Software Entwickler, PHP Entwickler und Linux Entwickler auf denen Ihre Software kostenlos läuft? Haben Sie jemals Geld an solche Gruppen gespendet oder sich an OpenSource-Software in irgendeiner Weise beteiligt?

    Jetzt werden Sie sagen, dass es da ein rechtliches „Agreement“ gibt, nämlich die OpenSource Lizenzen, welche die Nutzung ausschließlich erlauben.
    Ja, das stimmt.

    Die Frage die sich mir stellt ist, warum geben Entwickler ihre Intellektuelle Arbeit kostenfrei weiter? Die Kompetenzen und Erfahrungen für diese intellektuelle Leistung sind mindestens so hoch wie es für einen Fotograf, Autoren oder generellen Künstler bedarf.

    Standing on the shoulders of Giants – Wir alle nutzen Sachen, die andere für uns erfunden und erdacht haben. Durchweg.

    Die Frage ist doch, wie kann man von seiner Arbeit leben?

    Wenn Sie ein Foto gemacht haben, das „Kultcharacter“ hat oder wie in ihrem Falle mehr geschichtliche und öffentliche Bedeutung hat, finde ich persönlich es unsachgemäß dafür Urheberrechtsgebühren zu verlangen (zumindest auch in dem dargestellten Kontext) – wie gesagt, dass ist meine Meinung ; die rechtliche Seite sieht das anders.

    Die kreativen Berufe stehen vor einer Herausforderung.

    Ein guter Ansatz wäre es meiner Meinung nach, wenn sich Kreativschaffende auf „Daily Businness“ konzentrieren: Auftragsarbeit für Firmen und Privatkunden machen und somit ihren Lebensunterhalt verdienen. Oder mit Ausstellungen, Auftritten und genereller Anteilnahme am gesellschaftlichen Geschehen Geld einnehmen. Der Traum, ich mache ein Foto und werde damit zum weltbekannten Fotografen ist meiner Meinung nach eine kurzsichtige und falsche Sicht. Genauso wie, ich laufe der Vergangenheit hinterher, und versuche aus wenigen Sachen möglichst viel Kapital zu schlagen.

    Ich möchte Sie jetzt nicht persönlich angreifen oder beurteilen – das betrifft viele Fotografen, Künstler, Softwareentwickler und generell Kreativschaffende. Das Business ist härter geworden, dafür sind die Kosten heute intellektuelle Werke herzustellen und zu vertreiben nur ein Bruchteil von vor zwanzig Jahren. Eine Entlohnung muss generell stattfinden, die Frage ist wie. In knallharte Durchsetzen von Nutzungs- und Lizenzrechten sehe ich allerdings keine Zukunft. Eher in individuellen Anpassung von seiner Arbeit für Auftraggeber.

    • Ich sehe das genauso!

      Dass das viele Künstler nicht gerne hören, besonders hier auf einem Fotomagazin ist klar. Und obwohl ich selber Fotos mache und online stelle…finde ich das jetzige Recht einfach nicht zukunfträchtig. Damit werden mehr Künstler und Fotografen aussterben…aber ich denke es muss in diese Richtung gehen. Vor allem beim verwenden von Bildern über nicht kommerzielle Absichten/Seiten.

    • Danke Herr Ständer das sie in das Grundproblem in anderen und ruhigeren Worten noch mal darstellen. Meine Hoffnung ist, das bei einigen Fotografen die sich bisher hier so echauffiert haben, etwas von ihrer, Herr Ständer, und meiner Argumentation hängen bleibt.

  81. Hat sich das ZDF eigentlich mal positioniert? Als Frau hätte er seinen Hut nehmen müssen, wenn er Mainz 07 -oder so – gesagt hätte. Aber bei Handfestem ist man plötzlich ganz still? AHA!

  82. Ich finde den Absatz darüber, was dir so alles widerfahren ist sehr traurig!!!

    Die Drohungen etc. und das viele Leute das einfach zu ignorieren scheinen und sagen, wieso, der Herr B. darf doch „seine Meinung“ mit 160.000 Followern teilen.

    Klar „darf“ Herr B. seine Meinung kundtun, wenn er damit anderen schadet, ist das aber etwas anderes.

    Seine „Endschuldigung“ auf Facebook ist auch nur zum Teile eine, weil er weiter unten schon wieder austeilt.

    Auch auf wirres.net habe ich versucht, diesen Punkt einigen Leuten etwas näher zu bringen, und gebe es nun auf, nachdem mir dort zum Teil ziemlich unverschämt begegnet wurde.

    Das Recht von Künstlern, darüber zu bestimmten wo und wie ihre Arbeit verwedent wird, und dafür, wenn jemand mit Werbewirkung diese postet, auch entschädigt zu werden, scheint vielen eher fremd.
    Sie wollen die Künstler viel lieber als „Abzocker“ sehen als ihnen zuzugestehen, dass auch sie Ausgaben und Aufwand für ihre Arbeit haben, und sich deshalb nicht jeder einfach so an dieser bereichern kann.

  83. Ihnen geht es nicht um DAS URHEBERRECHT, sondern darum durch das Urheberrecht eine gute Einnahmequelle zu haben, weil sie zufällig den Million Dollar Shot gemacht haben. Erinnert mich an diese Abmahnanwälte aus der Musikindustrie.

  84. „Der Fernsehmoderator hat 150.000 Follower auf Twitter und benutzt seinen Kanal für Werbezwecke für seine Auftritte, man kann dort eindeutig auch nicht mehr von einer privaten Nutzung sprechen.“

    Das ist irrelevant, da Sie ja auch Privatpersonen abmahnen – nur eben mit niedrigerem Streitwert. Hilft Ihrer Begründung „Ich will doch nur mein Urheberrecht durchsetzen heul heul“ auch nichts. Im Gegenteil, es bekräftigt einmal mehr die Annahme, dass Sie sich durch die Abmahnungen eine sichere Einkommensquelle sichern wollen.

  85. „Noch einmal: Ich lasse keine Re-Tweets, Shares und keine Verlinkungen abmahnen.“ Warum haben Sie dan Böhmermann abgemahnt, der das Bild auch nur retweetet hat?

  86. Das was meines Wissens nach in der Öffentlichkeit als viel „befremdlicher“ empfunden wird, ist der Fakt, dass 2 Follower von Herrn Böhmermann (Privatpersonen), die lediglich einen „retweet“ gemacht haben, ebenfalls abgemahnt wurden. Diesen Aspekt lassen Sie vollkommen außen vor.

  87. heir passiert in meinen Augen gerade genau das Gleiche was der Jan Böhmermann vorgeworfen wird- durch einseitige Berichterstattung wird von den ‚Followern‘ eine Position bezogen und in einem ähnlichem Umfang auf den Gegner eingedroschen.
    Ach wir sind ja die Guten!
    //Matz

  88. Blogartikel dazu: Antworten an Martin Langer | bmind

  89. Hallo!
    Na ja, ich habe die Radiosendung gehört und habe Vieles sehr anders gehört als Sie es tun. Zum einen hat er Böhmermann mehrfach gesagt, dass Sie im Grunde recht haben und er Unrecht damit getan hat, das Bild ungefragt zu verwenden. Er bezeichnete diese Abmahnung als „ok“ und hat deswegen auch bezahlt.
    Zum anderen hat er Sie als Fotograf des Bildes benannt! Gerade das tun Menschen, die in der Regel Bilder klauen nicht!

  90. Hallo lieber Martin,

    ich habe die Angelegenheit mit Intresse mitverfolgt und zuvor nur die Äußerungen zu dem Thema von Herrn Böhmermann aus besagter Radiosendung mitbekommen. Nun da ich auch deinen Standpunkt lesen durfte, möchte ich ein paar kleine Anmerkungen zur Entschärfung der Worte Böhmermanns hierlassen, weil man schon an den Kommentaren lesen kann, dass die Disskussion sich wiedermal nicht auf das eigentliche Problem richtet, sondern ausufert und manche meinen sich über öffentliche Personen ein Bild machen zu können, weil sie nicht in der Lage sind diese von den „realen“ Personen dahinter zu trennen. Ich höre die Radiosendung schon seit der ersten Folge und bin deswegen vielleicht ein bisschen befangen, was die Moderatoren angeht, aber es ärgert mich auch zu hören, wenn jemand aggressiv angegangen wird, wenn er sein Recht einfordert. Das ist nun leider aber nicht die Schuld von Herrn Böhmermann, welcher, wenn man mal sich die ganze Sendung anhört, seine Schuld (bezüglich des Tweets) einsieht und auch nicht deswegen gegen dich zetert, sondern es unverhältnismäßig findet wie gegen die zwei Menschen vorgegangen wurde die ebenfalls seinen Tweed retweeteten. Er sagt auch in der Sendung, dass es sich bei seinem Profil nicht um ein reine privates Profil handele und du deswegen auch das Recht hast dagegen vorzugehen, jedoch auch die 2 anderen Nutzer nur auf privater Ebene eine TwitterAccount betreiben, welche dann aber auch abgemahnt wurden. Auch wenn du nur 200 € davon bekommst, ist der Streitwert wahrscheinlich ein höherer und damit nicht so leicht für die 2 zu verkraften wie für Herrn Böhmermann. Er stellt im nachhinein auch fest, dass es ein schwieriges Feld sei und dass er auch davon desöfteren betroffen ist und im Grunde auch er gegensetzliche Meinungen in sich trägt. Er hätte seine Äußerungen vielleicht etwas neutraler einfärben sollen, damit es nicht zu diesen verbalen Ausschreitungen kommt, welchen du dich jetzt konfrontiert siehst. Es bedrückt mich immer wenn ich höre, dass der tumbe Internet-Mob mal wieder seine Mistgabeln und Fakeln rausholt um seine völlig einseitige Meinung zum besten zu geben. Ich glaube und hoffe, dass das nicht die Intention von Herrn Böhmermann gewesen ist und das ganze mittlerweile sich wieder beruhigt.

    Und nochmal zu allen anderen Kommentaren der Marke „die da oben machen doch was sie wollen“ oder „die können sich über alles hinwegsetzen“: nein, das können sie nicht. Das sind sehr naive Aussagen, die als Totschlagargumente dienen sollen, um ein Einheitsgefühl der „Unterdrückten“ zu evozieren und auszudrücken, dass der „kleine“ Mann nie die Aussicht darauf hat gerecht behandelt zu werden. Wie man in diesem Falle sieht, konnte sich ja Martin gerichtlich dagegen zu wehr setzen. Wie schon oben erwähnt stellt Herr Böhmermann nicht das Vorgehen gegen sich selbst in Frage, sondern das gegen die Twitter-user die keine Medienschaffenden sind und sein Tweet lediglich geretweetet (blödes Wort, ich weiß) haben.

    Und nochmal um den Kommentar von Herrn Schulz zu relativieren: Sanft und Sorgfältig ist eine Satire-Sendung! Für alle die zu Faul sind es bei Wikipedia nachzuschauen, sei gesagt, dass alles was in den 2 Stunden gesagt wird, reine Überspitzung und deswegen nicht zu ernst zu nehmen ist. Es ist nicht immer leicht so etwas zu hören, wenn es einem selber betrifft oder gar man selber Ziel des Spottes ist. Aber der Kontext ist nunmal ein humoristischer, auch wenn Herr Böhmermann und Herr Schulz nicht immer in der Lage sind, dass von der Realität zu trennen, sodass es für jeden offensichtlich ist. Also solltest du solche „Anfeindungen“ auch nicht alzu wörtlich nehmen, da in diesem Falle mit Klischees gespielt werden.

    Mit Freundlichen Grüßen und alles Gute

    Hannes

  91. Das Böhmermann hier Mist gebaut hat steht hier Haube ich außer Frage.
    Der Shitstorm den Er losgetreten hat setzt dem aber die Krone auf….und Veröffentlichung von Privatanschriften und dann noch im Zusammenhang mit solchen aufrufen…..das dürfte ein Fall für den Rechtsanwalt sein….und den Weg würde ich einschlagen, damit dieser Shitstorm endlich aus dem Privatleben verschwindet.

  92. Na, die Frage ist doch, kann man Twitter mit einer regulären veröffentlichung vergleichen oder nicht? Ich finde nicht, es ist eine Form der direkten Kommunikation und Bilder sind, wie Textzitate, eben Teil dieses Sprechens. Ein Bild auf seiner Website zu veröffentlichen oder in einer Zeitung oder ähnliches ist irgendwie etwas ganz anderes.

    So sehr ich den Shitstorm gegen Herrn Langer verurteile, ich denke, Ihn trifft schon eine Mitschuld. Er könnte zum Beispiel einfach seine Anwälte anweisen, eine Verwendung in soziale Medien nicht mehr zu verfolgen.

  93. Danke dafür, Herrn Langer hier auch noch einmal zu Wort kommen zu lassen. Allerdings hat sich Herr Böhmermann mit seinen peinlichen Äußerungen auf Facebook sowieso selbst denunziert als entweder himmelschreiend dumm oder blasiert, indem er seine Leser aufforderte ihm zu sagen, ob in diesem Fall das Urheberrecht gelte (neben anderen Unsinnigkeiten).
    Ich habe den Eindruck, so langsam erkennen viele, wer hier beleidigte Leberwurst im Kindergarten spielt, denn was anfangs für viele vermutlich ein Böhmermannscher Witz war, hat jetzt wirklich jeden Humor verloren. Peinlich, wirklich peinlich finde ich das.
    Dennoch ist dieser Artikel hilfreich als Gegendarstellung, danke dafür.

    • abgemahnte wie herr j.b. erinnern mich sehr an autofahrer die in einer 30er zone vor einer schule mit 80 geblitzt wurden. da wird dann über die polizei geschimpft und diese als „abzocker“ tituliert. ausserdem kann die ja mal bitte schilder aufstellen das geblitzt wird oder das foto nachher löschen. weil man war eben in eile oder die tochter musste geholt werden etc.

  94. Lieber Herr Langner,

    leider lassen Sie komplett unter den Tisch fallen, warum denn der andere Twitter Nutzer auch genausoviel zahlen soll wie Herr Böhmermann! Herr Böhmermann hat gezahlt und sich entschuldigt, Diskussion beendet. Er regt sich zu Recht darüber auf, warum soll der andere denn genauso viel zahlen? Als Privatperson? Keine Antwort ist auch eine Antwort Herr Langer!

    Und wenn Sie in ihrer Stellung als Fotograf so viele Abmahnungen rausschicken lassen müssen, das Sie dem als Privatperson nicht mehr nach kommen können und ungeprüft eine Anwaltskanzlei arbeiten lassen, dann lieber Herr Langner müssen Sie sich sowas gefallen lassen. Gerade wenn man durch dieses schöne neue Internet auch noch Geld verdient.
    Wenn ich schon lese dann gucke ich mal bei google ob mein Bild wieder „geklaut“ wurde. Nein ich kenne Ihren Beruf nicht, aber irgendwie habe ich gerade nach ihrem Artikel hier noch ein schlechteres Bild von Ihnen. Danke dafür und viel Glück im digitalen Leben weiterhin!

  95. Ein Pressefoto bringt i.d.R. 60-90€. Für Print. Vielleicht 120€, wenn’s super läuft. Weniger, wenn’s über eine Agentur geht. Online-Nutzungen bringen einen Bruchteil, eher 5-15€.

    So, und jetzt erkläre mir jemand, was daran angemessen und fair ist, sich —zusammen mit seinem Anwalt— um die 900€ in die Backen zu stecken für eine a) einzelne b)online Verwendung. (Oh und bitte nicht mit demn Bullshit der arg fiktiven Mittelstandsvereinigung anfangen. Deren Hauptexistenz aus dem Verkauf ihrer Abmahntabellen zu bestehen scheint.

    Wäre es das tatsächliche Honorar gewesen, oder vieleicht das doppelte, hätte ich nichts gesagt. Aber das ca. 10-fache?!? Das spezifisch deutsche Abmahnabwesen ist eine miese, paralegale Erpresserei und gehört endlich abgeschafft. So lange gilt: Nur ein Gravenreuth ist ein guter Abmahnanwalt.

    MfG

    Jemand, der auch Pressefotografie macht.

    • Warum hat Böhm dann das Bild nicht einfach für 5 € gekauft? Bilder müssen billig sein. Am besten gar nichts kosten. So einfach ist es eben nicht. Er wollte genau das Bild und nicht eins von fotolila und co. Alleine schon der Weg über Google Bilder ist für einen Profi doch fragwürdig. Manche sind vorher klug und andere halt hinterher (für 1000 €).
      Übrigens ist CC auch nicht so einfach. Wer sich informiert, liest da Namensnennung direkt am Bild, + Webseite zur Quelle, etc. + Titel. Machen 99 % dann auch verkehrt.

      • Ja, warum haben die Diebe, denen in manchen Ländern die Hände abgehackt werden, den Apfel nicht einfach gekauft.

        Was zum Henker, wenn man etwas falsch gemacht hat (von Anfang an unbestritten),
        haben „Rechtsstaatlichkeit“ und „Verhältnismässigkeit“ bloß miteinander zu tun? m(

  96. So wie ich die Geschichte verstanden hab lag der Auslöser für Böhmermanns Problem mit der Angelegenheit eher darin, dass auch ein persönlicher Freund von ihm, der eine nichtmal annähernd vergleichbare mediale Reichweite zur Verfügung hat, ebenfalls eine Abmahnung in derselben Höhe erhielt. Und die damit naheliegende Praxis von Massenabmahnungen bei Urheberrechtsverletzung im Allgemeinen.
    Aber was solls, den größeren persönlichen Schaden hat jetzt leider Herr Langer, weil Internet.

  97. Wäre es nicht sinnvoll, grundsätzlich nur Kommentare zu veröffentlichen, bei denen der Autor seinen wahren Namen nennt? So wird´s z.B. bei „Hart aber Fair“ gemacht. Ich denke, die Qualität der Kommentare wäre höher.

  98. Das Herr Böhmermann Sie nicht gefragt hat ob er das Bild verwenden darf, die Idee wäre mir so auch nicht gekommen. Das Bild empfinde ich als ein Stück Zeitgeschichte und diese gehört nicht nur einer Person. Es ist nicht in einer Sendung oder einer Zeitung veröffentlicht worden, mit der Menschen dann mit diesem Bild Geld verdienen, verstehen Sie mich da nicht falsch, da denke ich müssten Sie natürlich gefragt werden, aber auf Twitter?? Es ist in einer Zeit im Internet gepostet worden, in der man mit dem Bild an unsere Geschichte, die sich wiederholt erinnern kann und in der man mit einem solchen Bild etwas bewegen kann in den Köpfen der Menschen. Das finde ich richtig und wichtig. Ich persönlich fotografiere auch und würde Ihnen empfehlen dieses Bild einfach unter eine ‚Creative Commons-Lizenz‘ zu stellen, dann gibt es auch keinen Ärger mehr und das Bild wird öfter denn je verwendet, was Sie freuen sollte und dann auch noch einer guten Sache dient. http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/

  99. Frechheit von Böhmermann!

    Als Medienprofi muss Ihm klar gewesen sein, das er nicht einfach ein fremdes Foto nutzen kann. (bzw. das dieses Konsequenzen haben kann).

    Es muss Ihm auch klar gewesen sein was er dem Fotografen für einen Ärger macht, wenn er sich in der Form auf mehreren Social-Media Kanälen äußert.

    Man kann von einem Fotografen nicht verlangen, dass er die kostenlose Nutzung seines Werkes hinnimmt.
    Ich Habe 100% Verständnis für den Fotografen Martin Langer.
    Was mich am meisten ärgert, das es für Böhmermann wahrscheinlich ein Erfolg ist, da er gerne
    Provoziert und je mehr man darüber Diskutiert, desto besser ist es für ihn.

  100. Muss ein Herr Böhmermann Geld dafür bezahlen, dass er ein urheberrechtlich geschütztes Bild auf Twitter „veröffentlicht“? – Ich denke schon, da ich dem Herrn Langer in dem Punkt „Der Fernsehmoderator hat 150.000 Follower auf Twitter und benutzt seinen Kanal für Werbezwecke für seine Auftritte, man kann dort eindeutig auch nicht mehr von einer privaten Nutzung sprechen.“ zustimme.

    Wie er in der erwähnten Radioshow aber deutlich gemacht hat, ging es dem Herrn Böhmermann jedoch weniger um das Geld, das er selbst zahlen muss, sondern vielmehr darum, dass Kollegen von ihm das Foto retweetet haben und – entgegen der Darstellung oben – ebenfalls abgemahnt wurden, obwohl in den Fällen wohl nicht von einer kommerziellen Nutzung gesprochen werden kann.

    Außerdem wurde von einer Summe von 1000 € gesprochen. Dass die Anwälte das 4-fache des eingeforderten Betrags als „Anwaltskosten“ berechnen, sehe ich als den eigentlichen Skandal an (Stichwort Abmahnanwälte). Gängige Praxis scheint ja auch zu sein, Bildrechte (wenn überhaupt) nur aus dem Grund zu erwerben, um durch Abmahnungen schnelles Geld zu machen.

    Eins noch: Menschen, die den Herrn Langer nachts anrufen oder in Emails beleidigen, haben echt nicht mehr alle Latten am Zaun. Vielleicht können die Anwälte da ja mal einen Beitrag leisten, der eine Bezahlung rechtfertigt. Olli Schulz dagegen genießt Narrenfreiheit und darf sagen was er will, besonders in einer komödiantisch angehauchten Rumgelaber-Radioshow.

  101. Was hier neben der heißen Diskussion um Urheber- und Persönlichkeitsrecht oder das u. U. zweifelhafte Verfahren von Herr Langer bzw. seiner Anwälte völlig verloren geht, ist doch die Tatsache, dass das Privatleben des Fotografen durch das riesige von Böhmermann bewusst aufgeheizte Publikum nachhaltig nicht nur gestört, sondern sogar bedroht wird.

  102. Dies ist zwar ein Extremfall, aber leider keine Ausnahme, sondern die Regel. Ich selbst darf mich regelmässig von BIlderklauern beschimpfen lassen oder mich damit amüsieren, dass entweder meine Qualifikation oder meine Urheberschaft an sich in Zweifel gezogen werden – gerne mit dem schönen Verweis auf andere Seiten, die ebenfalls das Bild illegal verwenden. Scheint mir irgendwie symptomatisch zu sein, dass sich heutzutage stets die besonders echauffieren, die am Ungeniertesten abgreifen, was sie nur umsonst in die Finger bekommen können. Ein grotesker Shitstorm, wie in Ihrem Fall, ist mir bislang zwar erspart geblieben, dafür wurden auch schon meine Telefonnummer und Mailadresse aus niederen Rachegelüsten weitergegeben, was dazu führte, dass ich drei Wochen lang Tag und Nacht Anrufe aus afrikanischen Staaten bekam und meine Mailbox nicht mehr öffnen konnte, ohne zu ersticken. Verglichen mit Ihren Erfahrungen, ist dies alles Kinderkram, aber es ist schlimm genug und soll Ihnen zumindest vermitteln: Sie sind nicht allein mit diesen Auswüchsen von mangelndem Unrechtsbewusstsein und Respektlosigkeit. Ich versichere Sie hiermit meiner vollen Sympathie und bin sicher, dem Verursacher dieses Shitstorms, wird genau dieser Wind noch heftig ins Gesicht wehen. Nichts dreht sich hierzulande schneller, als das Lüftchen der medialen Meinungsmache.

  103. Legendäres Bild auf jeden Fall, vielen Dank für diese Aufnahme! Ich war erst 3 Jahre alt als dieses Foto gemacht wurde – und bin über dessen Existenz sehr froh. Gibt es mir als Erwachsenen doch einen Einblick in das, was damals los war.

    Abgesehen davon sollte man Menschen wie Böhmermann ignorieren, sie tragen zur Gesellschaft doch nichts Produktives bei, egal wie laut sie auch schreien mögen.

  104. Blogartikel dazu: Urheberrecht 2.0: Diek- und Böhmermann gehen voran |

  105. Lieber Kollege Langer, Sie sollten sich gar nicht rechtfertigen. Sie haben Recht und wer das anders sieht, obwohl er ihr Foto geklaut hat, muss zahlen. Lassen Sie sich nicht von diesen Menschen unterkriegen.

  106. An alle mit ihren Diebstahl-Vergleichen:

    Kopieren ist für mich nicht Klauen oder Stehlen.

    „Klauen“/“Stehlen“ bedeutet, dass man Jemanden etwas wegnimmt. Wenn jemand mein Auto oder meine Handtasche vervielfältigen würde, hätte ich damit erstmal weniger Probleme, als wenn er es mitnimmt.

    Soviel zu den dämlichen Auto- oder Handtaschen-Diebstahl-Vergleichen.

    Das soll nicht heißen, dass unautorisierte Kopien für mich automatisch rechtmäßig sind – aber es ist etwas Anderes und damit auch nicht vergleichbar.

  107. Ich stimme zu: Recht ist Recht, und das muss jeder einhalten, auch wenn er sich als Internet-Superstar fühlt. Hetzjagden gegen Rechteinhaber sind indiskutabel.

    Mich würde aber interessieren, ob die Veröffentlichung des angesprochenen Fotos überhaupt legal oder vertretbar ist.

    Nach dem deutschen Pressekodex muss die Würde des Menschen gewahrt bleiben und die persönliche Ehre geschützt werden. Ist de Abgebildete nicht, da betrunken, in einer extrem würdelosen Weise bloßgestellt? Ich bin mir nicht sicher, was passiert, sollte der abgebildete Mensch einmal gegen den Fotografen klagen.

  108. … aber jan böhmermann ist doch nun ein „druch-den-kakao-zieher“ vor dem herren. damit muss man dann schon rechnen und sich auch damit auseinandersetzen. das gehört zum geschäft. habe ihm eben bei twitter und facebook schon die meinung gegeigt, verstehe aber auch hier das gejaule nicht. genau wie sie das recht haben, ihn abzumahnen, hat er das recht, sich dazu zu äußern. es passt ihnen nicht, dass er ihre fotos unberechtigt veröffentlicht. und ihm passt es nicht, dass er abgemahnt wurde. so what …;

  109. Zu dem Vorwurf, das ein privater Account mit 100 Follower auch abgemahnt wurde, ist hier leider nichts zu lesen. Der Rest ist verständlich, wobei ich mich schon wundere das ein Rechtsanwalt sein muss.

  110. Hallo Herr Langer,
    als Berufsfotograf kann ich Ihnen nur zustimmen. Ihre Vorgehensweise ist korrekt. Die gleichen Leute die Sie anfeinden sind die ersten die wütend werden wenn Ihre eigenen Bilder, Musik, Texte aus dem Netz geklaut werden und anderen Menschen Vorteile bringen. Daher so weitermachen wie bisher, abmahnen und zahlen lassen – und sich möglichst wenig mit den Kommentaren dazu beschäftigen, denn das erhöht nur Ihren Blutdruck. Manche Leute verstehen nicht das man bei ALDI auch keine Joghurts unbezahlt mitnehmen kann – nur weil diese dort herumstehen. Es ist Ihre Leistung die Bilder gemacht zu haben. Und wenn die Aufnahmen so gut sind das andere diese benutzen sind diese wohl auch außergewöhnlich gut. Weitermachen und zahlen lassen hier noch ein interessanter Link von einem bekannten Musiker zu ähnlichem Thema:
    https://www.youtube.com/watch?v=X–AeJKuifU
    Beste Grüße Elmar Wolff

  111. Blogartikel dazu: Blogs im Januar 2015 | STADTKIND

  112. Blogartikel dazu: Promo um jeden Preis: Böhmermann macht den “unge”-Move! [Rant] | Portrait Foto Kunst

  113. Blogartikel dazu: Wellenreiten 01/2015 | Netz - Rettung - Recht

  114. Blogartikel dazu: Bildrecht und Social Media / PAGE online

  115. Blogartikel dazu: Links zum Wochenende 2016-9 | Johannes Mairhofer

  116. Blogartikel dazu: Links zum Wochenende 2016-9 – Johannes Mairhofer

  117. Blogartikel dazu: Die Topfprimel no. 2, 2015 | blickgewinkelt

  118. Blogartikel dazu: Bildsprache – HDA OJ, SoSe 2019, Modul 10: Bild und Gestaltung

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