Dass Arnd Dewald nicht nur in Shanghai fotografische Themen zu finden weiß, wie er schon einmal in einem Gastbeitrag bewies, sondern auch in seiner neuen Wahlheimat, Helsinki, veranschaulicht uns seine Bildserie „Helsinki wrapped“.
In Bauplanen gehüllte Gebäude, die gerade einer Sanierung unterzogen werden, erinnern zunächst an Installationskunst à la Christo. Doch haben die Hüllen einen rein funktionalen Zweck – die Bauwerke für die Zeit des Umbaus vor Witterung zu schützen.
Die Bilder der Serie sind allesamt streng komponiert, das verhüllte Objekt steht stets im Zentrum der Aufnahme. Die Serie erhält zudem eine Stringenz durch die skulpturale Wirkung der Sanierungsobjekte. Die Andeutung der baulichen Nachbarschaft verortet die verhüllten Gemäuer in ihrem städtischen Kontext und lässt sie zugleich im Kontrast zu ihrer Umgebung stehen.
Die Bewohner Helsinkis, so der Fotograf, betrachten diese „Installationen“ überhaupt nicht als etwas Besonderes. Er hingegen sieht in ihnen etwas Überraschendes außerhalb der Normalität, das zugleich Erwartungen und Neugier über das Verhüllte weckt.
Mehr von Arnd Dewalds Arbeiten könnt Ihr Euch auf seiner Webseite anschauen.
„Die Serie erhält zudem eine Stringenz durch die skulpturale Wirkung der Sanierungsobjekte. Die Andeutung der baulichen Nachbarschaft verortet die verhüllten Gemäuer in ihrem städtischen Kontext und lässt sie zugleich im Kontrast zu ihrer Umgebung stehen.“
Boah ey… sooo kann man natürlich auch ausdrücken!
ABER: wenn schon so stringent ausgedrückt, dann würde mir eine konsequentere Bildsprache noch besser gefallen; dann nämlich, wenn tatsächlich NUR die verhüllten Gebäude im Zentrum des jeweiligen Fotos zu sehen wäre, ohne die (störenden) Autos, Schilder, Bauutensilien…
Dann hätte es wirklich etwas Skulpturales, und die Serie wäre (in meinen Augen) richtig gelungen.
So scheint mir das etwas halbherzig und schnell zusammenfotografiert.
Wie im kritisierten Text beschrieben, sind es gerade die „störenden Autos, Schilder, Bauutensilien“ die den städtischen Kontext herstellen und für einen Kontrast zu den verhüllten Gebäuden sorgen.
Durch diesen Kontrast (übrigens ein Stilmittel) wird das Skulpturale der Gebäude noch einmal verstärkt und die Fotografien erst interessant. Bezogen auf den begleitenden Text haben die Bilder also eine ziemlich konsequente Bildsprache …
Finde ich nicht. Dein Vorschlag hätte zur Folge, dass die Gebäude nach links und rechts keine Luft zum „atmen“ hätten, und das wäre kein Vorteil. Die Fotos wirken auf mich auch auf keinen Fall schnell fotografiert.
Da ist was dran, allerdings finde ich nicht, dass die Serie “ halbherzig und schnell zusammenfotografiert“ wirkt. Die Fotos sind soweit sauber, gerade, und der Ausschnitt ist bedacht gewählt.
Meines Erachtens kein Meisterwerk, aber gut.
Nicht jeder Schnappschuss ist Kunst!!!!
Nicht alles, was andere nicht für Kunst halten, braucht diese Kategorie.
Das hat auch niemand behauptet.
Eine sehr konsequente Serie – aber wer will sich so etwas an die Wand hängen – was ist denn nun daran ästhetisch oder Inreresseant?
Zum beispiel jemand, der keine Lust auf Blümchen- und bunte-Landschaftsfotografie hat. Ich würds mir aufhängen.
Ich finde die Fotos sind einfach nur herrlich komponiert,
die Farbgebung schön nüchtern,
klasse.
Vielen Dank für die Kommentare und Diskussion!
Der Kontext ist mir hier durchaus sehr wichtig. Wenn ich den Ausschnit rein auf die Verhüllung reduzieren würde, dann ginge all das verloren, was das verhüllte Gebäude aus seiner Umgebung heraushebt (auch aus dem „vollmöblierten“ Stadtraum). Bei freistehenden Gebäuden ist das natürlich etwas anderes.
Wer gerne meine schnell zusammenfotografierten Fotos sehen will, kann
gerne einen Blick auf meine Knipserei bei Instagram werfen ;)
Blogartikel dazu: Musik vor und hinter den Türen | Irisnebel