Martin Vlach gehört zu den eher mysteriösen Fotografen, wenn man so will. Im Netz findet man eine überschaubare Anzahl seiner Arbeiten, die alle in einem recht einheitlichen Stil gehalten sind. Neben Portraits und ein paar Körperstudien fällt vor allem eine Art Serie auf, die ich hier einmal herausgreife.
Da es weder wirkliche Informationen zu Martin selbst noch zu seinem Workflow gibt, habe ich versucht, mich seinen Bildern anzunähern, indem ich aus den Einzelteilen eine Geschichte baute. Da immer wieder ähnliche Versatzstücke in ihnen auftauchen, funktionierte das auch überraschend gut.
Die Bilder werden von Personen bevölkert, die – immer nur von hinten sichtbar – durch Landschaften wandern, die meditativ still und nebelgeflutet oft bis zur Abstraktion oder reinen Leere abstrahiert sind. Schwarzweiß, körnig und etwas flau verschwimmen die Grenzen von Fotografie und Manipulation.
Besonders spannend finde ich seinen Ansatz, den beschriebenen Stil nicht nur zur Unterstützung der Collagen zu benutzen, sondern ihn konsequent auch auf die Bilder anzuwenden, die wahrscheinlich die un-collagierte Realität zeigen. So werde ich misstrauisch. Vermute Manipulation, wo vielleicht keine ist und akzeptiere als echt, was es nie gab.
Martin Vlach lebt in Tschechien. Seine Arbeiten findet Ihr auf Flickr und Instagram, wo sich auch weitere, nicht-konzeptuelle Arbeiten ganz verschiedener Genres finden.