Man könnte meinen, dass sich unter der fotografierenden Jugend in unserem Nachbarland Polen ein ganz eigener Stil herausbildet. Zumindest steht die polnische Künstlerin Sonia Firlej, deren Arbeiten ich Euch heute vorstellen möchte, sehr eng in einer Reihe mit zum Beispiel Inpluvia Tenebrae. Vielleicht ist es aber auch nur mein Geschmack, der für diese Nähe sorgt, da ich beide ausgewählt habe.
Sonia Firlej ist Jahrgang ’88, studierte Textil- und Fashiondesignerin und fotografiert seit zehn Jahren. Sie sagt, dass sie Inspiration unter anderem aus der Musikrichtung Acid bezieht, die sie in enge Beziehung zu ihren Bildern setzt. Ohne Musik ist ein Bild leer und umgekehrt.
Eine andere Quelle der Inspiration ist das Innere des menschlichen Körpers und alles, was dort abläuft. Sowie das teilweise unerklärliche Verhalten und eigentümliche Angewohnheiten des Menschen. Nicht nur für ihre Fotografie, sondern auch für ihre Textilgestaltungen und Malereien – Kunst und Erschaffen im Allgemeinen.
Oberflächlich betrachtet sieht ihre Arbeit nach Dunkelheit aus. Aber sie sucht nach der Schönheit im Hässlichen, der Angst und einfachen Gegebenheiten. Gegenständen und hässlichen, alten, aber wahren Geschichten. Märchen sind für sie nur Geschichten mit aufgeblasener Bedeutung – uninteressant für sie, die tiefer gräbt.
Wie soll ich erklären, dass die Modelle in meinen Bildern seltsame Dinge tun und komische Kleidung tragen? Jeder von uns ist auf irgendeine Art ein „Freak“. Ich sammle zum Beispiel Porzellan-Puppenköpfe. Ich bin nicht dunkel, aber ich habe eine Menge Angst, eine böse Seite und bin so unperfekt wie jeder andere.
Ich weiß nicht, wer ich bin und ich möchte es lieber auch nicht wissen.
Habt Ihr Lust bekommen, noch mehr Arbeiten von Sonia zu sehen und auf dem Laufenden über neue Kreationen zu bleiben? Dann besucht doch ihre Portfolios auf Facebook und deviantART oder ihre Webseite. Oder schaut, was sie aus Textilien macht.