Nirav Patel und die stille Fotografie
Nirav Patel lebt heute in San Francisco, Kalifornien und ist eigentlich Hochzeitsfotograf. Seine Eltern stammen aus Indien und als Nirav zwei Jahre alt war, siedelten sie mit ihm in das große und so anders anmutende Land, die USA.
Er wuchs mit der Mentalität auf, dass Kunstmachen nur ein Hobby ist und sich damit kein Geld verdienen lässt. Doch er sollte eines anderen belehrt werden. Nach der Beendigung seines Studiums entdeckte er wie viele andere auch die Liebe zur Fotografie. Doch die Leidenschaft ließ ihn nicht los und so beschloss er, diesen neuen Weg zu gehen und seiner Fotografie Stabilität zu geben.
In seiner Arbeit konzentriert er sich auf die stillen Momente und verleiht seinen Bildern dabei einen filmischen Charakter. Vor allem seine Schwarzweiß-Arbeiten haben es mir angetan und setze ich die Bilder aneinander, glaube ich, eine Geschichte zu entdecken:
Seine Arbeiten sind sehr einfach und der Einsatz von Licht erzeugt bei vielen Bildern ein Gefühl von Geheimnis, Stille und Ruhe. Manchmal auch Einsamkeit.
Die Landschaften, mit oder ohne Menschen, erscheinen dabei majestätisch. Ist ein Mensch Teil des Bildes, rückt er zur Seite und gehört zur Gesamtheit der Komposition, ist aber nicht alleiniger Träger des Augenblicks. Auf seinen Landschaften lässt sich soviel entdecken und fast schon könnte man meinen, selbst das Rauschen des Meeres hinter den Klippen zu hören oder den Nebel zu schmecken.
Aber neben seinen Landschaften konzentriert er sich auch gern auf das Subjekt Mensch. Nimmt er sich diesem an, dann spielt er auch hier mit Licht und Schatten, mit Formen und Linien. Er lässt den Menschen als Teil seiner Komposition wirken oder aber transportiert tiefere Gefühlsschichten an die Oberfläche.
Was mich an den Bildern in der Gänze so fasziniert, ist, dass sie mich immer wieder festhalten, obwohl sie nie laut sind. Sie halten sich zurück und ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder so empfindet und sie schnell wieder vergisst. Doch nimmt man sich die Zeit und schaut über seine Arbeiten, so findet man darin eine Ordnung, die beruhigend wirkt.
Und ob Mensch oder Landschaft, ob mit Mensch in einer Landschaft oder mit Landschaft in einem Menschen, so hat sich Nirav Patel – und das sage ich aus tiefster Überzeugung – für das Richtige entschieden. Nämlich darin, seiner Passion Stabilität zu verleihen. Seine Bilder tragen einen stillen Zauber, der nicht immer sofort sichtbar ist.
Sie benötigen etwas, das im Konsum von Bildern nicht mehr gern gegeben wird, nämlich Raum und Zeit. Raum, um das Ausmaß des Sichtbaren zu begreifen und Zeit, um sie wirken zu lassen.
Ich bin jedenfalls froh, seine Bilder im Pool der Möglichkeiten entdeckt zu haben und konnte nicht unkommentiert lassen, was sie in mir auslösen.
Da Du hier nur eine kleine Auswahl an Bildern entdecken konntest, darfst du gern Niravs Webseite besuchen oder auf Facebook und Tumblr seine Arbeiten verfolgen.
Und natürlich kannst Du ihn auch gern auch als Hochzeitsfotograf buchen.