Quantum Blink
Der Quantenmechanik zufolge erleben wir vierzig bewusste Momente pro Sekunde und unser Gehirn verbindet diese Abfolge von Jetzt-Momenten, um die Illusion eines kontinuierlichen Zeitflusses zu schaffen. Also, wie würde die Welt um uns herum aussehen, wenn diese Unterbrechungen sichtbar wären?
Die folgenden Arbeiten untersuchen diesen Schluckauf, dieses Blinzeln, den allgegenwärtigen Haarriss im Gefüge der Dinge.
In meinen Arbeiten versuche ich, etwas zu artikulieren, das zwischen dem Einfrieren der Zeit (das die Fotografie so oft charakterisiert) und ihrem unbarmherzigen Vergehen liegt. Ich deute auf Zeitlichkeiten, die fließend, spekulativ und irgendwie lose sind.
Ich suche nach der Grenze zwischen dem Endlichen (der Wahrscheinlichkeit) und dem Unendlichen (der Möglichkeit). Wenn die Zeit eine Abfolge von Momenten ist, dann möchte ich sehen, was zwischen ihnen liegt. Ich bin hinter den Lücken zwischen den bewussten Momenten her.
Die Fotos in der Serie „Quantum Blink“ bestehen aus zwei Aufnahmen, die in zwei aufeinanderfolgenden Momenten gemacht wurden. Das Streifenmuster wird durch eine Maske erzeugt, die in der Kamera selbst platziert ist. Das erlaubt mir, zwei Bilder zu mischen und sie gleichzeitig davon abzuhalten, komplett miteinander zu verschmelzen.
Jedem Bild der Serie wohnt ein kurzer Moment eines Ablaufs inne, fast wie eine Animation, ein bisschen kinohaft. Aber obwohl sie eine Ahnung von Bewegung und Veränderung liefern, ist ihr Anfang und Ende jeweils unklar und nicht genau auszumachen.
Wenn man sie tatsächlich in den Händen hält, scheinen diese Fotos sich zu verändern, je nachdem, aus welcher Entfernung und welchem Winkel man sie ansieht. Manchmal macht sich eine Dreidimensionalität bemerkbar, während es ein anderes Mal so aussieht, als wären sogar drei Bilder am Spiel beteiligt.
Der Text wurde von der Redaktion für Euch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.