Augenschmaus: Birnen-Tarte
Backen ist aufwändig und Fotos davon machen umso mehr. Aber ich lerne dabei eine Menge, auch über die Fotografie und über die Langsamkeit. Denn das Anrichten der Zutaten und das gleichzeitige Verwerten jener verlangt Konzentration.
Unsere Küche ist Treffpunkt für unsere Freunde. In den letzten Jahren habe ich das sehr zu schätzen gelernt. Und weil ich lieber backe als koche, probiere ich vieles aus. Eines meiner Lieblingsfrüchte sind Birnen. Und das Einfachste, was man mit Birnen machen kann, ist eine Tarte.
Portionen: eine Tarteform mit einem Durchmesser von 28cm, reicht für eine Familie und Freunde
Zubereitungszeit: 60 Minuten (oder 75, wenn man sich nebenbei mit dem Freund unterhält)
Zutaten
Für den Mürbeteig:
250 g Dinkelmehl
eine Handvoll gemahlene Mandeln
100 g Rohrzucker
125 g Pflanzenmargarine (Alsan)
ein bisschen Wasser
eine Prise Salz
Für die Füllung:
2 – 3 Birnen
1 Orange
1 Zitrone
ein kleines Stück Ingwer
2 Kardamomkapseln
4 EL Rohrzucker
500 g Sojajoghurt Vanille
40 g Vanillepuddingpulver
1 Pk. Vanillezucker
Für das Topping:
100 g Schokolade
eine Handvoll Nüsse
3 – 4 EL Rohrzucker
Zubereitung
Für den Mürbeteig mischt Ihr das Mehl, den Zucker, die Mandeln, eine Prise Salz und die Margarine kräftig mit dem Knethaken durch, bis alles schön krümmelig ist. Ich schütte danach immer noch ein wenig Wasser dazu und vermenge den Teig noch einmal. Danach stürze ich den Teig auf Frischhaltefolie, wickle ihn darin ein und lasse ihn für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen.
Wahrenddessen kümmert Euch um die Birnen: Schälen, entkernen und in Längsstreifen schneiden. In eine Mischung aus Orangensaft, Zitronensaft, zerstückeltem Ingwer, Kardamom und Rohrzucker legen. Wenn die Birnen noch zu fest sind, dann stellt die Mischung mit den Birnen für 5 Minuten auf den Herd und lasst es aufkochen. Danach noch etwas darin liegen lassen.
Für die Fülling rührt Ihr den Vanillejoghurt mit dem Vanillepuddingpulver und dem Vanillezucker zu einer cremigen Masse. Ich habe im Kühlschrank dann noch Marzipan von der letzten Backorgie gefunden und mit hineingerieben. Muss aber nicht.
Den Teig könnt Ihr nun aus dem Kühlschrank holen und in die Tarteform drücken. Die Form natürlich vorher mit Margarine einfetten. Den Teig an den Seiten andrücken und mit einer Gabel einstechen.
Nun verteilt die Füllung auf dem Boden. Legt die Birnenstückchen darauf, wie es Euch beliebt. Bestreut am Ende alles noch mit einer Handvoll Vanillezucker und ab in den vorgeheizten Backofen damit. Bei 160°C 35 Minuten backen.
Noch schnell das Topping: Rohrzucker und Nüsse in einer Pfanne karamellisieren und auf der ausgekühlten Tarte verteilen. Schokolade im Wasserbad erhitzen und anschließend mit einer Gabel über der Tarte verteilen. Fertig!
Fotorezept: Zum Glück war schönes Wetter und ich brauchte keinerlei Fremdlicht außer der Sonne von oben links. Auf meinem alten Gartentisch auf der Loggia sah alles sowieso von allein schon so schön aus, dass ich kaum noch etwas daran machen musste. Schönes Geschirr vom Lieblingstöpfer, ein paar Blumen vom letzten Blumenstrauß, ein bisschen arrangieren und fertig.
250 g Dinkelmehl
100 g Rohrzucker
125 g Pflanzenmargarine (Alsan)
Ich vermute jetzt einfach mal, normales Mehl, normaler Zucker und normale Margarine geht genauso gut?
Wenn dem so ist, bitte nächstes Mal erwähnen….
Hallo Jan,
Du kannst statt Birnen auch Äpfel nehmen oder Pfirsiche, gern auch Rhababer. Natürlich kannst du statt einer Tarteform auch eine Kuchenform nehmen und kannst statt Vanillezucker auch Vanillin nehmen. Auch kannst du statt Puddingpulver, Stärke nehmen und statt Dinkelmehl natürlich auch Mehl oder gern auch statt Margarine Butter. Allerdings ist es dann nicht mehr das, was ich da gebacken und für gut befunden habe.
;-)
Rezepte sind spezifisch, sonst wären sie nur Worte. Die Kunst liegt in der Erfahrung für Details — z.B. anderes Mehl -> anderes Mischverhältnis — und sowas vermittelt ein Rezept normalerweise nicht. Oder denken wir an den Geschmacks- und Preisunterschied zwischen einer Tarte aus Discounter- vs. hochwertigen Zutaten.
Lassen Sie sich doch einfach inspirieren. Dazu ist es da.
Der Lieblingstöpfer-Ikea! Ach ja, Fotos vom Tarte zeigen, aber keinen vorbeibringen.
Jetzt steh ich da, ganz ohne Tarte.
Mein Bauch der knurrt, als ich ihn sah.
Ausgedruckt, angebrannt-schau da.
Verbrannter Tarte.
Anmerkung des Verfassers: Ich frage mich, ob meine Lyrikkünste besser oder schlechter als meine Backkünste sind.
Liebe Grüße
Felix
ich WUSSTE, dass EINER mit SICHERHEIT auf diesen EINEN doofen IKEA Teller rumtrampeln wird :-P
ah, und man kann es sogar vegan machen… großartig, danke!
psst.
Jetzt hab ich nen leeren Bauch. Oder nur Lust? ;)
Hmmm, das liest sich so, als sei es nicht nur ein Augenschmaus! Danke für den abwechslungsreichen Beitrag!
Blogartikel dazu: Wochenrückblick #46 » ÜberSee-Mädchen