Die Hügel aus denen Träume gemacht sind
Ich wusste sofort, dass der erste Fotograf, den ich hier vorstellen würde, Matt Hill sein sollte. Wer weiß, dass ich verliebt in die Portraitfotografie bin, wird sich wundern, denn Matt Hill begeistert nicht vorwiegend mit Bildern von Menschen. Sondern mit Bildern von Hügeln. Aber wozu heißt man denn sonst auch „Hill“?
Es gibt unzählige Landschaftsaufnahmen, die mich staunen lassen, die ich bewundere und wunderschön finde, aber nie nehmen sie mich mit in eine vergleichbare Traumwelt, wie Matt es mit seinen Bildern kann.
Und er braucht dazu keinen weißen Sandstrand, keinen glasklaren See und keinen Märchenwald. Gerade die Einfachheit in seinen Bildern lässt so viel Platz zum Träumen. Im Gegensatz zu den meisten Landschaftsaufnahmen bestechen seine nicht durch ihre Klarheit. Sie sind sanft und verträumt und wirken wie aus einer anderen Zeit.
Erst durch die Vorbereitung zu diesem Artikel ist mir wirklich aufgefallen, wie „perfekt“ viele Landschaftsfotografien sind, die wir täglich sehen. Das macht sie zu wunderschönen Bildern, aber nimmt ihnen, in meinen Augen, einen Teil ihres Charakters und ihrer Lebendigkeit.
Außerdem zeigt Matt uns keine utopisch anmutenden Bilder von einem scheinbaren Paradies, sondern eher die Orte, an denen Abenteuer stattfinden, an denen Autoren große Geschichten schreiben und an denen von selbst leise Filmmusik im Hintergrund läuft.
Seine Bilder fühlen sich an wie in Vergessenheit geratene Erinnerungen. Sie sind so glaubhaft, dass ich mich nicht wundern würde, wenn der Nebel im Bild sich plötzlich bewegte und ich bemerkte, dass ich vor der Farm der Hills sitze.
Habe ich früher noch von Stränden in Australien geträumt, ist es heute eine kleine Farm im Snowdonia National Park in Nordwales. Ich glaube, eines Tages muss ich Matt besuchen gehen und bei einer Tasse gutem Tee auf einem Hügel sitzen, den Wildpferden und dem Nebel beim Vorüberziehen durch diese Traumlandschaften zusehen.
Vielleicht nimmt er mich mit, wenn er wieder einmal mit seinen Freunden und seiner Kamera durch die Hügel zieht, an einem kleinen See zeltet und scheinbar ganz beiläufig ein paar Aufnahmen macht.
Wahrscheinlich liebe ich Matts Bilder deshalb so sehr, weil sie nicht wie Landschaftsaufnahmen wirken, sondern wie Portraits von Orten. Er scheint auf seine Umgebung einzugehen, wie man es mit Menschen tun muss, damit sie sich öffnen und ihr wahres Gesicht zeigen. Für mich haben diese Bilder einen Charakter, verkörpern eine Stimmung und genau deshalb komme ich immer wieder und lasse mich in ihren Bann ziehen.