29. Dezember 2012 Lesezeit: ~3 Minuten

Impressionen von Frankreichs Nordküste

Für mich bedeutet Schwarzweiß-Fotografie die Reduktion auf das Wesentliche mit dem Fokus auf Kontrast und Komposition. Diese Faszination begleitet mich und meine Arbeit bereits, seitdem ich im Alter von 16 Jahren meine erste Spiegelreflexkamera bekam und ich mich regelmäßig ins benachbarte Elsass aufmachte, um dort meine Motive zu finden.

Später begeisterten mich die atmosphärischen Stimmungen an der französischen Atlantikküste, wo es mich auch immer wieder hinzieht. Insbesondere an der Côte d’Albâtre und der Côte d’Opale treffen rauhe See und mildes, durch den Golfstrom geprägtes Klima aufeinander und schaffen eine atemberaubende Lichtdramaturgie.

Bei diesem Licht entstehen meine impressionistischen Fotografien von beeindruckenden Landschafts-Szenarien. Aber auch die in dieser Region typischen Badehäuschen, die in jedem Ort individuell und anders sind, bieten immer wieder fotografische Überraschungen.

Ein weiteres meiner Themen ist der morbide Charme der Vergänglichkeit, dargestellt durch die dort noch zu findenden Überreste des Atlantikwalls. Die Bilder machen dem Betrachter die Vergänglichkeit bewusst: Nichts ist für immer!

Oftmals ist es die Langzeitbelichtung, die dazu beiträgt, die fast mystische Anmutung der Bilder zu verstärken. Stativ und Graufilter sind deshalb meine ständigen Begleiter.

Bei der digitalen Bildbearbeitung halte ich mich stark zurück: Lediglich Kontrast, Helligkeit und Schärfe werden optimiert. Darüber hinaus gibt es keinerlei Art der Manipulation oder Verfremdung.

Ich drucke meine Giclées auf Hahnemühle FineArt Baryta selbst – stets in limitierter und zertifizierter kleiner Auflage von 15 Stück. Durch die Verwendung von Pigmenttinten in Verbindung mit diesem von mir favorisierten Künstlerpapier wird eine nachhaltige konservatorische Eigenschaft gewährleistet.

Eine Prägung, Unterschrift und die Nummer des Druckes machen jedes limitierte Werk zum Original. Zudem zeugt ein Zertifikat mit Prägung und Unterschrift von der Echtheit des jeweiligen Fine-Art-Prints.

Ein Bild sollte man anschauen – nicht darüber reden.
– Elliot Erwitt, 1928

Dieses Zitat trifft es am besten: Wenn man es schafft, den Betrachter mit seinem Foto zu fesseln oder wenn er auch nur eine paar Sekunden in dem Bild verweilt, dann ist es meiner Meinung nach ein gutes Foto und bedarf keiner Worte. Ich halte mich deshalb auch zurück mit Erklärungen zu meinen Bildern und überlasse die Interpretationen den Betrachten. Umso mehr bin ich gespannt auf die Resonanz bei meiner im Februar anstehenden Einzelausstellung.

Rund 60 aktuelle Werke zum Thema „seaside moods“ werden in der Größe 50×60 cm vom 16. Februar bis 27. April 2013 im Robert-Schuman-Haus in Trier gezeigt.

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