ein Kinosaal
06. Januar 2016

Paris, Retrospektive 2015

Paris im Jahr 2015: Es begann mit den Anschlägen auf die Redaktion der Wochenzeitung Charlie Hebdo und den Supermarkt Hyper Cacher. Es klang am 13. November mit den Morden im Konzertsaal Bataclan aus. Paris ist im Ausnahmezustand, immer noch.

Die rechtsradikale Partei Front National erreichte bei den französischen Regionalwahlen im Dezember ein Rekordhoch. Die Hotels sind leerer als sonst, die Reservierungen für die Restaurants am Jahresende auf dem Tiefstand. Paris hat sich verändert, aber trotz des Terrors gibt es keinen blinden Hass, Frankreich reagierte würdig und auch wenn es dauert, der Frühling wird kommen.

Der Eifelturm und ein Mensch davor.

ein leeres Zugabteil

Ein Mann hält ein Schild hoch.

abgelegte Blumensträuße in Paris und Trauernde.

Kerzen in Paris

Paris, Supermarkt mit Aufklebern.

Geschlossene Geschäfte in Paris

Detailansicht eines Polizisten mit Schutzweste.

Ein Blick durchs Fenster in einen Sportraum.

viele Menschen

Ein leerer Kinosaal

Ein Gang, eine Hand, eine offene Tür.

Ein Wandbild mit Vogel und Krone.

Ein trauriges Mädchen zwischen anderen Menschen.

Scharfschützen auf dem Dach in Paris.

Ein Hubschrauber

Die 16 Bilder dieser Serie sind eine sehr persönliche Interpretation der Ereignisse, keine Dokumentation, keine Fotoreportage, schlicht Eindrücke des Autors gesammelt in diesem – für Paris – tristen Jahr 2015.

9 Kommentare

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  1. … schaue immer wieder gerne auf die Webseite. Mir gefällt die SW- Umsetzung. Mich würde interessieren ob die Bilder analog oder digital entstanden sind und mit welcher Kamera die Fotos gemacht wurden.

  2. Ich mag die Art, mit der Du die Geschehnisse betrachtest.
    Die s/w Entwicklung passt. Erinnert mich ein bisschen an die Lith-Prints von Anton Corbijn.
    vor allem Bild 14
    Tolle Serie

    • Beeindruckende Umsetzung Deiner Sichtweise. Die Bilder in Ihrer Gesamtheit vermitteln ein beklemmendes, bedrückendes Gefühl und lassen uns das Geschehene nicht mehr vergessen.
      //MAtz

  3. Hallo Matthias,
    ich verfolge gerne deine immer lesenswerten Kommentare auf kwerfeldein und bin nun sehr beeindruckt von deinen eigenen Bildern, die mich sehr ansprechen! Mit den präzis gewählten Aus- und Anschnitten, dem hohen Kontrast und der analog anmutenden Körnigkeit in S/W erzeugst du eine inhaltliche und formale ‚Dichte‘, die der Stimmungslage und Dramatik nach den Anschlägen in Paris wohl mehr als angemessen ist. Einfach klasse! Mir selbst stelle ich jedoch immer wieder die Frage, wo die Grenzen liegen zwischen eigener fotografischer ‚Neugierde‘ und dem Schutz persönlicher Sphären, insbesondere bei sichtbarer Trauer und Ohnmachtsgefühlen (siehe Foto 14). Ich weiß, dass Profis auch mit Betroffenheitsfotografien Geld verdienen, aber gilt das auch für uns Amateure? Welcher innerer Kompass leitet dich hier?

    • Hallo Sigi, interessante Frage, sie stellte sich in dieser Serie in einem etwas besonderen Zusammenhang, die 16 Bilder dieser Serie sind eine sehr persönliche Interpretation der Ereignisse, keine Dokumentation, keine Fotoreportage, sondern ein Versuch die eigenen Empfindungen auszudrücken. Der Photograph nicht als Beobachter sondern als emotional involviertes Subjekt. So empfinde ich zum Beispiel Bild 14 nicht als Voyeurismus gegenüber den abgebildeten Personen, sondern als eine Übersetzung der eigenen Gefühlslage bezüglich der persönlich (Wohnort Paris) sehr nahe miterlebten Ereignisse.

      Eine andere Situation bei der ich nicht photographiert habe :
      Nikaragua im Sommer, um die Mittagszeit in Granada. Ich habe Hunger und setze mich auf dem Platz in die Nähe einer kleinen Imbissbude. Warten bis eine Bedienung kommt und fragt was ich essen möchte. Fisch mit Bananen und Reis. Un eine Coca Cola por favor.Es schmeckt, bis eine Junge neben mir steht. 6 Jahre alt ? Er fragt nicht nach Geld. Er fragt ob er meine Reste essen könnte. Ich reiche ihm den Teller. Er wickelt die Reste in ein Bananenblatt. Trauriges Lächeln und Gracias. Er setzt sich ein Stück weiter auf den Boden und isst.
      Kann man das fotografieren ?

      • du fragst: „Kann man das fotografieren ?“
        ich persönlich meine: ja.
        photographie hat ja auch eine zeitgeschichtliche tangente.
        aber wie stets ists halt eine frage der perspektive.
        servus,
        werner aus der hochsteiermark

  4. Normalerweise mag ich Bilder mit so starkem Kontrast und so ausgeprägten „Schwarz-Flächen“ eher weniger, aber hier passt es wirklich ausgezeichnet. Einige der Bilder sind echt sehr beklemmend. Gut gemacht!

  5. Blogartikel dazu: One year ago, Paris Retrospektive 2015 – Prints & Books