Von der Idee zum Bild mit Lara Zankoul
Mein Herz schlägt wieder für die Fotografie. Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich das fühlte. An einem Punkt in den letzten Monaten war ich besorgt, dass meine Leidenschaft verblassen würde oder sogar zu einem Ende kommt und stattdessen nichts mehr als eine Gewohnheit werden könnte.
Dann stimmte Elie Khater einer Kollaboration für ein Bild zu, das ich bereits seit Monaten im Kopf hatte. Ich lernte ihn über seinen Instagramaccount kennen und fühlte mich wieder lebendig. Ich hatte wieder Lust auf neue Kreationen und er gab mir die Gelegenheit, herausfordernde Ideen in die Tat umzusetzen.
Elie ist Spezialeffekte-Künstler und posierte nicht nur für mein Foto, sondern machte aus sich selbst eine Statue. Es war eine Ehre, mit so einem kreativen und leidenschaftlichen Menschen arbeiten zu dürfen.
Als Location nutzten wir ein altes, verlassenes Hotel im Libanon, was das Shooting noch viel interessanter machte. In der Nachbearbeitung habe ich sehr wenig am Bild gemacht. Lediglich die Farben wurden etwas angepasst, das war alles. Auch die technische Entwicklung zur Statue war im Grunde sehr einfach: Elie nutzte Körperfarbe, Gips für die Haare und Makeup.
Was ich bei dieser Fotosession am meisten liebe, war nicht das Ergebnis, sondern viel mehr der Prozess. Ich habe aus purer Liebe für diese Werk gearbeitet und mich selbst in der Session verloren. Das war das Gefühl, das ich so lange vermisst hatte. Und es war wunderbar, wieder daran erinnert zu werden. Nach den Arbeiten für einige kommerzielle Projekte genoss ich den fehlenden Druck der Kunden und die Freiheit zu erstellen, was ich wollte, ganz ohne Vorgaben und Richtlinien.
Auch wenn die kommerzielle Fotografie ihre Vorteile hat, erinnerte mich diese Session an das, was ich fühlte, als ich mit der Fotografie als Hobby begann, vor vielen Jahren: Es ging mir nie so sehr um das Ergebnis wie es mir um den Prozess ging. Und das an sich war so befreiend.
Das Foto ist eine Nachstellung der Statue „Self-Made Man“ von Bobbie Carlyle. Das Konzept dahinter soll das Publikum daran erinnern, dass man immer hart an sich arbeiten muss, um zu wachsen und die Person zu werden, die man sein möchte. Obwohl die äußeren Umstände manchmal eine Rolle spielen beim Versagen und bei Demotivation, liegt es an jedem selbst, sich am Ende des Tages in die Richtung der Selbstverwirklichung zu bewegen.
Ein perfektes Zitat, das das zusammenfasst, stammt von Pablo Picasso: „Die Inspiration existiert, aber sie muss Dich bei der Arbeit finden.“ Es ist immer gut, an sich selbst zu arbeiten, egal wie viele Risse und Brüche man davonträgt.
Dieser Artikel wurde für Euch von Katja Kemnitz aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.