24. Januar 2012 Lesezeit: ~1 Minute

Trostlos

Dieser Tage bin ich spontan an den Stadtrand gefahren, um dort zu fotografieren. Irgendwie war mir nicht nach vielen Menschen zumute und ich erinnerte mich daran, dass ich am Rande der ehemaligen amerikanischen Siedlungen Bilder machen wollte. Außerdem hatte ich früh morgens ein intensives Gespräch gehabt und wollte mit meinen Gedanken erst einmal allein sein.

Der Himmel war schon den ganzen Morgen zugezogen und nur ein paar eifrige Jogger rannten mürrisch gegen den trocken-kalten Wind an. Hier und da tauchten die Gassigänger auf und in irgendeinem Hinterhof knirschten Bleche krächzend aneinander – ich erzähle das nicht, um hier eine Pseudostimmung zu erzeugen, es war tatsächlich so.

Ich schnallte mir die Kamera um und zog über ein paar offenstehende Felder, vorbei an ein paar verlassenen Häusern. Wenn der Wind gut stand, hörte ich Kindergelächter, was die Situation gefühlt noch trister machte, als sie ohnehin schon war. Hier und da hielt ich an, machte ein Foto oder zwei und ging weiter.

Es mag vielleicht komisch klingen, aber ich genoss die Tristesse. Und um die Stimmung nicht kaputtzumachen, möchte ich jetzt niemanden mit irgendwelchen EXIF-Daten oder Bildbearbeitungsmechanismen zutexten, sondern lasse lieber die Bilder sprechen.

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