25. November 2011 Lesezeit: ~2 Minuten

Kinderfotos im Netz?

Mit der täglich wachsenden Zahl an Kameras, die eingesetzt werden und der Plattform Internet wird auch in zunehmendem Maße das Leben in all seinen Facetten dokumentiert und präsentiert. Dazu gehören auch Kinderfotos.

Was für die einen Grund zur Besorgnis ist, kann für die anderen Teil des Lebens und nicht mehr wegzudenken sein. Bisher sind mir, was das Thema Kinderfotos im Netz betrifft, alle möglichen Argumente und Haltungen begegnet. Denn jemand, der selbstverständlich Fotos seiner Kinder oder jüngeren Geschwister ins Netz stellt, sagt mit seinem Handeln, dass er dies unbedenklich findet.

Das Thema ist groß. Und es ist komplex. Hier gibt es keine einfachen Antworten, denn was für den einen tragbar ist, bringt den anderen um den Verstand. Kinder sind unser Heiligtum und somit ist die Diskussion um das Thema (zu Recht) emotional und wichtig.

Und: Positionen wie „Kinderfotos im Internet gehören verboten!“ sind genauso destruktiv und hohl wie der Satz „Eltern, die ihre Kinderfotos nicht ins Netz stellen, sind doch nur Angsthasen“. Jeder kann und wird das nur für sich selbst entscheiden. Verallgemeinerungen bringen nicht weiter und BILD-taugliche Parolen verletzen eher, als dass sie uns helfen, einen guten Weg zu finden.

Deshalb weigere ich mich auch, hier „klipp und klar“ Position zu beziehen und das, was ich denke, großmäulig herauszupfeifen. Und mein Anliegen heute ist dementsprechend gar nicht, klarzustellen, was richtig oder falsch, dumm oder angemessen ist, sondern hinzuhören. Bei Euch. Ich möchte wissen, wie Ihr das Thema seht. Inbesondere die Eltern unter uns.

Welche Gedanken habt Ihr dazu? Wovor habt Ihr Angst – wovor keine? Zeigt Ihr Eure Kinder im Netz oder nicht? Warum? Wo seht ihr die Vorteile? Habt Ihr schonmal schlechte Erfahrungen gemacht (welche?) oder sind diese durchgehend positiv? Sprecht Ihr mit Euren Kindern darüber?

Ich bin gespannt.

74 Kommentare

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  1. Jo, großes Thema. Schwierig. Wie man am Artikelbild sieht, habe ich keine Berührungsängste Fotos von meiner Tochter im Internet zu zeigen. Negative Erfahrungen habe ich damit noch nie gemacht. Im Gegenteil.

    Ich tue das aus zwei Gründen: Einmal, damit Bekannte und Verwandte die Entwicklung von Ihr mitverfolgen können.

    Der zweite, schwerwiegender Grund sind aber die Fotos an sich. Also der künstlerische Aspekt dahinter. Ich veröffentliche eigentlich nur Fotos von Ihr, die für mich auch einen Reiz vom Fotografischen her haben.

    Und da fängt der Knackpunkt für mich gerade an. Denn ich habe da ehrlich gesagt nie drüber nachgedacht. Was ist denn, wenn Sie das gar nicht so gut findet? Klar, Sie ist (erst) 4, und Ihr das Internet zu erklären, ist vielleicht noch ein wenig schwierig, aber vielleicht sollte ich es mal versuchen.

    Hach schwieriges Thema…

  2. Bin Mutter von zwei Kindern (15 u. 20). Habe in Absprache mit meiner family schon mal Fotos meiner Kinder eingestellt. Grundsätzlich gilt für mich das ich keine Fotos anderer Menschen ohne deren Einwilligung ins Netz stelle. Vor kurzem ist mein Enkelkind geboren, die Versuchung groß als stolze Großmutter ein Foto ins Netz zu stellen. In Absprache mit meiner Tochter habe ich ein Foto eingestellt, ein Foto auf dem das Gesicht des Kindes nur halb zu sehen. Dieses Foto ist auch nur für Freunde sichtbar. Definitiv beschleicht mich da ein ungutes Gefühl, mehr Fotos zu zeigen weil es so ein schützenswertes kleines Leben ist.

  3. Kinder sind Menschen und Menschen haben so etwas wie Persönlichkeitsrechte und eine Privatsphäre. Selbst wenn ich es unbedenklich finden würde, würde ich niemals Bilder meiner Kinder ins Netz stellen – allein des Respekts wegen.

    Ich persönlich kann nicht verstehen, warum der Autor hier nicht klar Stellung bezieht.

  4. Ein schwieriges und in der Tat polarisierendes Thema.

    Ich finde, dass es hier – wie in vielen Fällen – auf die entsprechende Medienkompetenz des „Hochladers“ ankommt.
    Demjenigen, der Kinderbilder ins Netz stellt, sollte klar sein, was er da tut. Insbesondere welche Konsequenzen es für das Kind hat.

    Außerdem sollte derjenige stets darauf achten nicht mit zweierlei Maß zu messen. Z.B. eigene Fotos von einem Zechgelage NICHT ins Netz zu stellen, aus Angst vor übler Nachrede oder schlimmeren, aber dann die schon oftmals „unwürdigen“ Fotos des eigenen Kindes in unmöglichen Situationen hochzuladen. Das ist etwas, dass ich leider häufig mitbekomme.
    Viele machen sich zu wenig Gedanken, was das Kind irgendwann mal davon halten könnte, bzw. welche Probleme sich daraus ergeben.

    Das ist es, was ich persönlich anprangere. Ich denke, dass nichts gegen ein schönes, „menschenwürdiges“ Kinderporträt zu sagen ist. Nackedei-Fotos aus der Badewanne können sicher niedlich sein, gehören meiner Ansicht nach aber nicht ins Netz.

    Problematisch ist dabei vor allem auch, dass vielen nicht klar ist, welchen Verbreitungsgrad im Internet veröffentlichte Fotos haben können. In Facebook u.ä. Social Networks fühlen sich viele oft „unter sich“ und wundern sich dann, dass plötzlich Fotos an den „unmöglichsten“ Stellen auftauchen.
    Man selbst kann über die Fotos auf denen man selbst abgebildet ist (i.d.R.) selbst entscheiden. Kinder können das oft nicht.

    Wer sein Kind nicht als „Objekt“, sondern als gleichberechtigter Mensch behandelt, dem wird das hoffentlich auffallen.
    Die Realität ist jedoch leider oft anders.

    • Es ist eine gruselige Frage wie man sich fühlt wenn durch das Kinderbild und die unweigerlich damit gegebene Info „An der Adresse gibt es ein süßes Kind mit werbewirksamem Bild von x Jahren mit diesen und jenen Eigenschaften“ unangenehme Konsequenzen gezeitigt hat.

      Diese Verantwortung können nicht mal die Eltern auf sich nehmen.

  5. Ich habe auch einige wenige Bilder meiner Tochter im Internet.

    Gleicher Grund wie bei Holger:
    „…damit Bekannte und Verwandte die Entwicklung von Ihr mitverfolgen können.“

    Allerdings gibt’s auf meinem Blog eben nur wenige ausgesuchte Bilder. Bei Flickr gibt’s dann mit Passwort und Gästepass sehr viel mehr Bilder und ein paar Videos…

  6. Mein Sohn ist jetzt gute sieben Monate alt und ich hab noch kein Foto von ihm ins Netz gestellt. Nur das Foto aus der Babygalerie vom Krankenhaus habe ich verlinkt.
    Warum ich keine Fotos online gestellt habe? Keine Ahnung. Es war mehr so ein Gefühl, eine Art Instinkt.

  7. Ich finde insbesondere Themen wie GesichtsErkennung kritisch…

    Also dass man in den kommenden Jahren mit verbesserter Technologie Funktionen hat, die man heute noch gar nicht auf Schirm hatte und deren Wirkung erst recht nicht…

    Gerade unter dem Gesichtspunkt ist fast jede Veröffentlichung kritisch, gerade bei Kindern.

    • Mi u.a. diesem Argument hatte ich vor längerer Zeit einen kurzen (sachlichen) Email-Austausch -wenn ich mich nicht irre sogar mit dem Autor-, als er voller Vaterstolz Kinderbilder ins Netz stellte. Damals war seine Positionierung eindeutig. :)

  8. Ich hoffe, hier dürfen auch Leute eine Meinung äußern, die noch keine Kinder haben.

    Wenn ich Kinder hätte, würde ich Fotos von ihnen größtenteils nur in einem privaten, passwortgeschützten Blog veröffentlichen und lediglich Familie & Freunden zugänglich machen. Genauso handhabe ich es mit privaten Fotos von mir und meiner Familie seit einigen Jahren. Dies tue ich zum einen, um die Privatsphäre meiner Familie und meiner Freunde zu respektieren und nicht zur Schau zu stellen. Und zum anderen, weil es eben private Fotos sind, die nicht unbedingt jeden etwas angehen. Ich leg ja auch nicht das gedruckte Familienalbum vor die Haustür. ;)

    • Hallo Matthias,

      Ja, so habe ich es auch gelöst, wir haben auch ein privates Blog und da kann ich auch dann ganz offen quatschen und alle Fotos zeigen :-)

      Der Anstoß, es im Endeffekt komplett „zu“ zu machen kam von meinem Mann, der es komisch fand, dass seine Kollegen manchmal besser wußten, was ich am Vortag mit den Jungs gemacht hab als mein Mann selbst…

      Am Anfang fand ich es schade, ich empfand es auch als Mitteilungsplatform zu der „Welt“. Aber inzwischen gefällt es mir auch gut so. Vor allem, da ja auch Sachen von Familie, Freunden und Kollegen drinstehen (die kommen schließlich in meinem Leben vor) und die das eine oder andere vll. nicht veröffentlicht haben möchten. Daher finde ich das jetzt gut so wie es ist.
      Vielleicht kommt irgendwann noch ein öffentliches Blog dazu mit sehr wenigen, ausgewählten Bildern. Da bin ich noch unentschlossen.

      Liebe Grüße!

  9. Ich hatte vor Jahren mit meiner (nun Ex-)Schwiegermutter eine Diskussion darüber. Sie wollte das nicht, „da könne ja jeder Kinderschänder wie im Katalog auswählen“. Jetzt ist meine Verwandschaft quer über die ganze Welt verteilt – also wie diese an unserem Leben teilhaben?
    Als Fotograf finde ich inzwischen Bilder meiner Kinder wo ich nur Hand-Fuß-etc. drauf habe wesentlich spannender als die klassischen „Von oben herab auf den Kleinen“ geschossenen Bilder und diese kommen auch auf Flickr oder meinen Foto-Blog.
    Die privaten Bilder mit Gesicht etc., die kommen nur auf unseren privaten Blog und den kennt im Wesentlichen nur die Familie & Freunde (Abgesehen von ein paar Zufallstreffer via Google). Hier hatten wir schon mal über ein Kennwort nachgedacht.
    Eigentlich würde ich viel lieber die Bilder ausdrucken und per Postkarte versenden (z.B. mit einem Canon Selphy) weil das finde ich noch persönlicher als ein Blogeintrag. Das ganze Thema haptische Bilder gerät derzeit sehr sehr in Vergessenheit. Damit auch die schönen (Kinder-)Alben. Fotobücher sind da ein Ersatz – aber wer verschenkt das schon regelmäßig an Onkel, Tanke, Oma, Opa und Geschwister?
    Ich denke da muss jeder sein eigenes Rezept finden!

    • Ich verschenke regelmäßig Fotobücher und Fotokalender meiner Tochter an Omas und Opas. Und wir bestellen dann gleich das jährliche Fotobuch mit für unser Regal. Ein Fotobuch für jedes Lebensjahr mit kleinen Anekdoten und ganz vielen Fotos von allem, was so im Jahr passiert ist. Es gibt nichts Schöneres als in diesen Fotobüchern immer mal wieder zu blättern. LG Frau Zausel

  10. Ich finde das sollte jedem selbst überlassen sein, Kinderfotos sind soo etwas schönes sie strahlen soviel Freude aus, das es mir richtig Spaß macht diese anzusehen. Ich selbst habe keine Kinder, kann deswegen auch keine Fotos online stellen oder es unterlassen.

    –> Ich würde meine privaten Fotos aber auch nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wenn Sie zu „privat“ sind. In geschlossenen Gruppen für Freunde/Verwandte die nicht gleich um die Ecke wohnen finde ich es allerdings vollkommen in Ordnung.

  11. Ich finde die Frage auch schwierig zu beantworten und überlege daher zunächst, ob ich einverstanden wäre, dass Bilder von mir selbr veröffentlicht werden. Meine Antwort wäre „eher nein“ – einfach weil das Internet heute immer weniger Kontrollmöglichkeiten bietet und gedankenlose User ebenso wie immer neuere Technologien den Missbrauch einfach zu leicht machen.

    Man stelle sich nur mal vor, wenn die von SAMUEL erwähnte Gesichts(wieder)Erkennung auf google oder facebook sämtliche Personenfotos mit Realnamen verknüpft, über die man ja auch ohne Probleme an Adress- und Telefondaten rankommt.

    Weil meine Phantasie nicht ausreicht, mir vorzustellen, was die große Zahl kranker Hirne mit Kinderfotos im Internet anzufangen vermag, lasse ich hier die Finger von der Veröffentlichung.

    Erwachsene frage ich dagegen grundsätzlich, ob ich ihre Bilder veröffentlichen darf und tue das nach Einwilligung nur einmalig und an dem mit der Erlaubnis verbundenen Ort.

  12. Ich habe zwar auch noch keine Kinder, aber schon des öfteren welche für Freunde und Bekannte fotografiert. Ich respektieren auf jeden Fall die Entscheidung der Eltern, wenn ich sie fragen ob ich die Fotos nutzen darf.

    Meine Meinung dazu ist, dass man fotografisch gut umgesetzte Fotos durchaus für sein Portfolio verwenden sollte. Was ist eigentlich mit den Kinderfotos aus dem Krankenhaus die am nächsten Tag in der Presse zu sehen sind…oder ein Artikel aus dem Kindergarten mit Foto…oder später vom Sportverein? Ist das für die Eltern die ihre und ich rede immer noch von qualitativ guten Fotos nicht ins Netz stellen, dann i.O. oder geht das auch nicht?

    Was machen wir eigentlich mit den Streetfotografen, die Kinder in schönen Szenen fotografieren und die Eltern nicht gefragt haben? Für mich alles kein Problem, was ist so falsch daran schöne Fotos zu teilen? Bekommt das Kind später dann keinen Job, die falschen Freunde, kann es sich nicht nirgends mehr blicken lassen? Ich denke nicht.

    • ohne Genehmigung dürfen solche Fotos nicht veröffentlicht werden. Ich glaube kaum, dass eine Klinik Bilder „fremder“ Babys in der Zeitung abdruckt; in den Kitas und Schulen müssen Eltern die Genehmigung erteilen. In Sportvereinen müsste es (eigentlich) auch so sein!
      Ausnahmen bestehen wohl nur dann, wenn Kinder/Leute sozusagen „zufällig“ aus gewisser Entfernung, zu mehreren … mit auf dem Bild sind, und nicht eine bestimmte Person „gezielt“ abgebildet wurde, die dann auch als solche zu erkennen ist. Aber da gibt es sicher andere hier, die das Fotorecht juristisch besser drauf haben.

  13. Also, entsprechend arrangierte Portraits sind von unserem Filius ein paar im Netz. Sonst aber keine. Nackedeifotos aus der Badewanne oder mit ulkigen Grimassen gibt es als Fotobuch für die Familie, sonst für keinen.

  14. ich habe einen sohn, den ich oft und gern fotografiere. früher habe ich auch fotos in foren oder auf meinem blog gezeigt. aber, ich habe nachgedacht und finde das nicht richtig. aus mehreren gründen. einer davon sind die persönlichkeitsrechte des kindes. darf ich entscheiden, wer meinen sohn beglotzt? oder sollte ich das lieber meinen sohn zu gegebener zeit selbst entscheiden lassen?
    ich befinde mich bei diesem thema in einem großen zwiespalt, da ich mich mit kinderfotografie beschäftige. es ist nicht einfach eltern zu finden, die einer veröffentlichung im netz zustimmen.

  15. Ich habe diesen Post schon gesucht, denn denn der war schon mal online. Warum? Nun, ich fand die Fotos, die am Montag im Blogeintrag über den Schauspieler-Fotograf Henrik Pfeifer gezeigt wurden, aus sexueller Sicht grenzwertig. Ihr könnt nicht Lolita-Fotos veröffentlichen und dann anschließend einen auf moralisch machen. Die Gedanken hättet Ihr Euch m. E. vorher machen sollen…
    Ich weiss auch, dass die Grenzen hier verschwimmen und dass es schwierig ist eine Grenze zu ziehen. Das ist wie mit dem Alkoholproblem, das nicht existiert….

  16. Es ist wie bei allen Dingen mit Menschen. Nicht alles gehört öffentlich ins Netz. Dieses Thema wird groß und komplex gemacht, es ist nicht groß und nicht komplex wenn man einfach nur mal den gesunden Menschenverstand anschaltet.

    Es gibt mehr als genug Möglichkeiten private Schnappschüsse nur einer ausgewählten Gruppe von Leuten zu präsentieren. Hier ist einfach nur die Kompetenz der jeweiligen Person(en) gefragt. Das ist völlig unabhängig vom Thema, Alter oder Geschlecht der Abgebildeten. Wo ist da die Grenze? Bilder der 16 jährigen Tochter, des Sohnes, von 21 jährigen, der Ehefrau, des Mannes, der alternden Eltern? Das muss jeder für sich selbst entscheiden ein privates Fotoalbum lässt man auch nicht durch die Nachbarschaft ziehen… und was viele Eltern gänzlich vernachlässigen,denke ich, ist das Kind überhaupt mal zu fragen.

  17. In der Tat, ein vielschichtiges und schwieriges Thema.

    Wenn Bilder ohnehin nur für eine begrenzte Personengruppe interessant sind (für die Familie), landen sie bei mir prinzipiell auf einer nicht öffentlichen Seite – und zwar auch nicht bei Facebook, flickr, Picasa, sondern auf meinem höchsteigenen Server. Da ist die Frage des Zugriffs und der Datenhoheit geklärt :-)

    Ich habe früher oft auf Jugendzeltlagern fotografiert und werde desöfteren gebeten, in der Kirche bei Erstkommunion, Firmung o.ä. zu fotografieren. Obwohl manchmal dabei sehr schöne Bilder herauskommen, ist die Veröffentlichung im Netz (Vereinswebseite, mein flickr-Stream, etc.) ein absolutes No-Go. Einzige Ausnahme ist natürlich, wenn Kind und Eltern ihr Ok geben.

    Bleibt noch der „wenn-überhaupt“-Fall: Das Einverständnis aller Beteiligten vorausgesetzt, ist es natürlich sehr schön, auch mal Bilder mit Kindern zeigen zu können; dann aber ohne Personen- oder Ortsbezug, also keinerlei Angaben über Name oder Aufnahmeort. Und selbstverständlich nicht auf einer Seite mit automatischer Gesichtserkennung wie beispielsweise Facebook, sondern nur auf einer dedizierten Fotoseite (500px oder flickr) – oder idealerweise auf der Gallerie des eigenen Servers.

  18. meiner meinung nach sollten solche bilder nicht veröffentlicht werden. ich finde es bedenklich wenn die kinder langsam in die schule kommen und sich bzw. die klassenkameraden googlen und auch finden.

    stichwort: hänselein……

    man hat die möglichkeit für familie und verwandte ein geschlossenen bereich im internet zu schaffen, der die öffentlichkeit ausschließt.

    liebe grüße christian

  19. Wie offenbar die meisten hier bin ich als fotografierender Vater sehr vorsichtig, was Bilder meiner Kinder im Netz angeht. Für Freunde&Verwandte gibt es bei mir Flickr-Gästepässe und ansonsten versuche ich die Kinder so gut es geht aus den Netz zu halten. Die beiden Ältesten (10+12) sind mittlerweile zum Glück in einem Alter, wo ich mit ihnen über Privatsphäre und Rechte ganz gut reden kann und sie auch fragen kann, ob ich ein Foto veröffentlichen kann.

  20. Ich finde es generell problematisch Fotos ohne Zustimmung der abgebildeten Personen online zu stellen, wie es heute so oft geschieht. Ich finde, jeder hat das Recht selbst zu entscheiden wie weit er oder sie öffentlich leben möchte. Das gilt auch für Kinder.
    Man trifft zwar viele Entscheidungen für Kinder, aber ich denke diese Entscheidung kann ruhig so lange hinausgeschoben werden bis das Kind reif genug ist selbst zu entscheiden.
    Uns Älteren war eine anonyme, unbeobachtete Kindheit gegönnt und ich meine das steht auch unseren Kindern zu, soweit möglich.
    Passwortgeschützte Blogs halte ich für einen gangbaren Kompromiss, wobei dann den Zugangsberechtigten klargemacht werden muss, dass eine weitere Verbreitung nicht gewünscht ist.

  21. Früher habe ich Fotos von meinen Kindern veröffentlicht aber sie fanden das überhaupt nicht gut und wollten nicht, dass jeder sie anschauen kann und ihnen quasi ein Stück Privatspäre geraubt wird. (Auch wenn ich die Photos als „künstlerisch“ bezeichnet habe.) Wenn die Kinder groß genug sind, unbedingt fragen ob es ihnen passt oder nicht.

  22. Als meine Tochter zur Welt kam, hatte ich immer das Bedürfnis Bilder ins Netz zu stellen, um diese mit Verwandten (aus der Türkei) und mit allen zu teilen. .. und alle 100 Kommentare zu lesen, und die Klicks zu sehen..

    Doch inzwischen sehe ich es anders. Es ist unsere Privatsphäre, was andere nicht wirklich was angeht. Wenn jemand Interesse an meinen Bildern hat, dann möchte er gerne vorbeikommen um die Alben zu sehen ;). Wenn ich Bilder reinstelle, dann dürfen es auch nur die engsten Familienmitglieder sehen, und ausgewählte halt.

    Hin und wieder setze ich als Profil ein Bild von ihr (Wie jetzt, ist sie nicht süss? :) ).

    Was ich gar nicht mag, die Kinder für Werbezwecke zu nutzen. Wenn Fototgrafen ihre eigenen Kinder auf ihre Internetseiten stellen…. grrrrr..

  23. Auffallend ist die Tatsache, dass sehr viele Menschen das Bedürfnis haben, ihre mehr oder weniger interessanten Arbeiten ins Netz zu stellen. In gewisser Weise ist dies auch nachvollziehbar. Irritierend scheinen mir nur Aussagen zu sein, wie „ich stelle meine Bilder ins Netz, damit meine Verwandten sie sehen können“.

    Schon mal versucht, seine Bilder per E-Mail zu versenden…?

    Klappt wunderbar…….und erreicht garantiert nur die Person, für die die Bilder auch bestimmt sind.

  24. Danke für Eure Kommentare bisher – interessant, Eure Beweggründe zu lesen – genau darum ging es mir auch… Bin gespannt, was noch kommt. Und ich denke gerade darüber nach, ob ich im Rahmen eines Artikels mal meine Position zu erläutern. Tjo. Mal sehen. ;-)

  25. Bedenken die Bilder meines Sohnes zu veröffentlichen habe ich keine. Der Grund warum ich sie veröffentliche ist derselbe der mich auch dazu bewegt andere Bilder zu veröffentlichen… Allein für mein stilles Kämmerlein würde ich nicht fotografieren. Ich kenne keinen Buchautor der nur für sich selbst oder seine Familie eine Autobiografie schreibt.
    Mein Sohnemann ist fast 4Jahre und ich weiß heute nicht was er später dazu sagen wird dass er im Internet vertreten ist. Ich kann die Zeit nicht vordrehen um ihn nach seiner Meinung zu fragen. Wenn die Zeit reif ist werde ich mich mit ihm darüber unterhalten. Ich erziehe ihn aber als weltoffenen Menschen und nicht als jemanden der alles über sich geheim zu halten hat. Sowas schafft nur Misstrauen und führt in meinen Augen zu nichts. Wenn ich seine bisherige Entwicklung so sehe bin ich davon überzeugt dass er damit keine Probleme haben wird. Sollte es doch anders kommen werden die Bilder von Netz genommen. Ja… ich weiß der böse Google-Cache… da steht vieles dann noch jahrelang drin, aber das Auffinden der Bilder wird dann schon schwieriger. Ich denke ein Klassenfoto auf dem er z.B. den Finger in der Nase hat würde ihm weitaus mehr Sorgen bereiten, als ein paar Portraits aus Kleinkindertagen die noch irgendwo im Netz hängen geblieben sind. Er wird daran aber genauso wenig zerbrechen wie am Beispielfoto. Ansonsten müsste ich mir wirklich Sorgen um seine psychische Verfassung machen. Es werden weitaus bedeutendere Momente in seinem Leben stattfinden neben denen eine Diskussion über ein paar Kinderbilder im Netz nebensächlich wird.

    Wenn ich die ganzen Meinungen dazu lese muss ich sagen, dass hier auch differenziert werden muss was das für Bilder sind die man veröffentlicht. Zwischen mehr oder weniger gedankenlosen Knipsereien oder Peinlichkeiten und Bildern mit einem gewissen künstlerischem Anspruch sollte man schon differenzieren sonst wird wieder nur ein Kamm benutzt um alles darüber zu scheren.
    Es gibt keine andere Zeit im Leben eines Menschen in der er seinen Emotionen so freien Lauf lässt wie in Kindertagen. Gerade solche Bilder strahlen oft soviel Lebensfreude aus die ein „zivilisierter“ verklemmter Erwachsener gar nicht mehr zu äußern vermag. Gehört so was nun hinter Schloß und Riegel? Ich selbst erfreue mich auch an ausdrucksstarken Bildern unbekannter Kinder und bin froh das es noch Fotografen gibt die diese veröffentlichen und einen daran teilhaben lassen.
    Es gibt zig andere Dinge die persönlich sind und man „noch“ nicht vor der Welt verschließt und auch nicht verschließen sollte.
    Schön finde ich aber, dass hier noch keinem Schreiber bzw. seinem Model irgendetwas tragisches widerfahren ist, weil er Bilder seines Nachwuchses irgendwo veröffentlicht hat.
    „In Ängsten findet manches statt, was sonst nicht stattgefunden hat“

  26. Als Mama einer 7jährigen, habe ich mich auch schon mit dem Thema auseinander gesetzt und für mich entschieden, ausgewählte Fotos auf meinem Blog oder in der FC zu zeigen. In WKW, Facebook und Co. bin ich überhaupt nicht vertreten. Ich achte darauf, dass es Charakterfotos sind und das Kind altersgerecht fotografiert wurde. Warum lade ich sie hoch? Keine Ahnung! Warum lädt man Portraits von anderen Menschen hoch, warum Blümchenfotos oder warum Streetfotografie? Ist doch im Prinzip das Gleiche – als ambitionierter Hobbyfotograf möchte man seine Fotos zeigen. Seitdem meine Tochter Internet so halbwegs überblickt, frage ich sie vorher, ob ich das Foto zeigen kann. Selten ist sie mal nicht einverstanden, wobei sie natürlich in ihrem Alter noch nicht die letztendliche Konsequenz abschätzen kann.
    Was mir persönlich viel mehr Sorgen macht, als meine hochgeladenen Fotos von meiner Tochter, sind die ganzen Menschen mit ihren Handykameras und Facebook und Co. Accounts. Auf jeder Kindergartenveranstaltung, auf jedem Fest in der Stadt laufen diese Menschen mit gezückten Kameras herum und die Chance, dass mein Kind auf einem dieser Fotos landet und anschliessend im Social Network, ist doch recht groß. Und da konnte ich vorher nicht auswählen und werde nicht gefragt. Genausowenig kann ich 100% sicher sein, dass im Schwimmbad irgendwo einer sein Handy schnappt und mal schnell unbeobachtet mein Kind aus der Hüfte im Badeanzug ablichtet. Und ich glaube, noch schlimmer wirds, wenn mein Mädel ein Teenie ist und selbst Zugang zu den Social Networks hat. Dann kann ich es auch nicht mehr kontrollieren. Aufklären ja, verhindern nein! Ich denke also, jeder soll es handhaben wie er mag, wobei es bei mir auch absolute Grenzen und NoGos gibt. Aber man sollte auch mit seiner Vorsicht die Kirche im Dorf lassen! LG Frau Zausel

  27. Hallo,
    ich finde dieses Thema nicht besonders schwierig: Bilder meiner Kinder kommen nicht offen ins Netz. Verwandte und Freunde, die an diesen Fotos ein Interesse haben, bekommen ein Paßwort für die Seite, alle anderen bleiben draussen. Eine Lösung, die sehr gut funktioniert.
    Grund für diese strikte Haltung ist das Persönlichkeitsrecht meiner Kinder. Ich finde, sie dürfen zu gegebener Zeit (und das können 3 und 5 jährige noch nicht) selber entscheiden, auf welchen Fotos sie zu sehen sind, und welche privat bleiben. Habe ich diese Fotos einmal in Netz gestellt, verschwinden sie daraus nicht wieder. Und gerade mit den aufkommenden Techniken der Gesichtserkennung lassen sich solche Fotos später vermutlich sehr leicht zuordnen.

  28. Kinder sind nicht mein „Heiligtum“, die Frage, ob man Fotos von ihnen der Öffentlichkeit (allen) preis gibt, sehe ich als Interessenabwägung zwischen Fotograf/Eltern und Kind. Welches Interesse sollte ein Kind, insbesondere ein Kleinkind daran haben, dass Fotos von ihm veröffentlicht werden?

    Welche Interessen haben die Fotografen/Eltern, wenn sie die Fotos veröffentlichen? Inwieweit vertreten sie dabei die Interessen des Kindes?

  29. Ich bin selbst Vater zweier Kinder und mache mir zu diesem Thema auch regelmäßig Gedanken. Meine Position dazu ist momentan ganz klar. Ich kann und will nicht entscheiden, ob die Kinder eine Veröffentlichung von Fotos bewusst (im Sinne der Tragweite der Entscheidung) wollen und darum gelangt meinerseits nichts ins Netz. Wahrscheinlich basiert diese Meinung auch auf meinem eigenen Wunsch, keine Fotos von mir selbst online zu stellen. Bei solchen Gedanken und Entscheidungen habe ich dann immer die sog. „Goldene Regel“ vor Augen: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“.

    • Kinder werden bestimmt das ein oder andere mal im Leben an einen Punkt kommen an dem sie sich Fragen warum Mutter oder Vater dies und das nicht anders gemacht haben.
      Fotos ins Netz stellen wird wohl da keine Elementare Frage sein…

      Ich bin auch der Meinung das Nackedeibilder nichts im Netz zu suchen haben.
      Aber solch großartigen Kinderbilder wie etwa hier:http://kinderfotografen-portal.de/blog/
      Die sollte man der Welt nicht vorenthalten…
      Oder?

  30. Zuersteinmal, ich finde die Diskussion sehr anregend und die Meinungen sehr vielfaeltig.
    Ich habe noch keine Kinder, aber ich habe mich vor Kurzem intensiv mit dem Thema befasst und habe mich dazu entschieden keine Bilder von meinem Kind zu veroeffentlichen auf denen es erkannt werden kann. z.B. ein Bild seines Gesichtes. Einfach weil es zum einen privat ist und ich wenigstens warten moechte bis das Kind selbst entscheiden kann ob oder eben nicht gewisse Bilder veroeffentlicht werden, die dann die ganze Welt bestaunen kann.
    Und uebrigens wer seine Bilder auf irgendeinem fremden Server hochlaedt, ist auch mit Hilfe eines geschuetzten Blogs nicht sicher davor dass die Bilder in der Google search auftauchen.
    Ich mache gerne Bilder, allerdings kann ich auch andere Bilder teilen die meiner Meinung nach nicht so privat sind.

  31. Ich veröffentliche selber keine Bilder bei Facebook & Co von meinen Jungs. Beide sind alt genug um das zu bestimmen. Unsere Familie ist ebenfalls weit verteilt und wir lösen das „Problem“ über Dropbox und Flickr, wo ich entscheide wer was sehen darf.
    Als die Jungs noch kleiner waren haben wir generell eingeschränkt, dass es keine Bilder von „auf dem Töpfchen“ oder Bilder in Badehosen geben wird. Solche Bilder haben wir dann bei Family Events gezeigt, sodass die Bilder nicht in falsche Hände geraten konnten.
    Meine Jungs gehen jetzt auch selber sehr vorsichtig mit Bildern um, denn es ist ihnen bewußt „einmal im Netz, immer im Netz“ !

  32. Mein Bruder ist nun in dem Alter … (14Jahre jung)…wo man sich unbedingt auf Facebook anmelden muss, weil man sonst ausgegrenzt wird in der Schule.
    Mit dabei ist dann auch der Punkt…“Ich will auch ein Foto drin haben“… So wirklich gefallen hat es mir nicht … Aber ändern kann man dieses nun nicht. Ich kann ihm höchstens aus meiner Position heraus helfen und gucken, dass nur ‚ordentliche‘ Fotos von ihm auf Facebook landen und man gemeinsam auch mal drüber schaut, was a) er einstellt und b) andere verlinken.
    Mehr Chancen gibt es so nun nicht – mehr Regeln wird man auch gar nicht vorschreiben können. Was ich aber auch finde … Man kann gar nicht mehr vergleichen wie es damals war.
    Meine ersten Erfahrungen online waren keine schlechten – ich hoffe ihm geht es genauso…

    Ein SEHR interessantes, spannendes und diskutables Thema…!
    Da muss man wirklich mit älteren Kindern ein offenes Gespräch führen können und von Jüngeren nicht zuviel zeigen, wenn sie noch nicht selbst entscheiden können… streitbar…

  33. Ich sags mal aus der anderen Perspektive. Als ich Kind war, hat man noch gar nicht gewusst, dass es eines Tages PC, Internet und dergleichen gibt.
    Photographiert und gefilmt wurde fleißig. Die Kinderphotos von mir hüte ich wie meinen Augapfel, nur Auserwählte dürfen sie sehen. Hätte eine „falsche“ Person eins in ihrer Hand wäre ich peinlichst berührt und ich bin froh, dass ich das selbst steuern kann.
    Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass die gleichen Photos im Netz kursieren würden, nur weil meine Eltern diese Photos ja so unglaublich toll fanden…..
    Ganz klar wie ich damit als Mutter umgehe, außer das Kind ist 18 und darf es selbst bestimmen usw…..

  34. Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft in der wir leben „krank“ ist …

    Es ist richtig das Kinder meist schlecht selbst darüber bestimmen können, ob ihre Bilder irgendwo erscheinen dürfen oder nicht. Diese Sicht und unser Empfinden von Recht machen hier eine abschliessende Beurteilung sehr schwer.

    Der gesunde Menschenverstand versagt hier leider. Das „Gleichheitsprinzip“ versagt hier leider auch.

    Ja, Kinder haben auch ein Recht in fotografischen Geschichten eine Rolle zu spielen und sollen nicht aus unserem Leben vollends ausgeblendet werden.

    PS: Ich laß diese Aussage einfach mal provokant so stehen …

  35. Ich denke es ist immer eine Frage des „Was ist im Bild zusehen?“. So „viral verbreitete“ Videos alla „Star Wars Kid“ haben dem gezeigtem Menschen viele Probleme im leben bereitet.

    http://knowyourmeme.com/memes/star-wars-kid

    Wenn man das dann auf Videos wie „David after Dentist“ überträgt weis man nicht welche Auswirkungen die Tat des Vaters auf den rest des Lebens seines Kindes haben könnte.

    http://knowyourmeme.com/memes/david-after-dentist

    Aber bei sollchen Dingen sollte man gennerel aufpassen, unabhängig vom alter des Menschen.

    Was die Kinder angeht denke ich man sollte da nicht päpstlicher sein als der Papst. Facebook als „Katalog für Pedofiele“ zu sehen finde ich aus so vielen blickwinkeln übertrieben das ich es hier kaum kurz fassen könnte. Man achtet halt ein bischen darauf wer es einsehen kann (einzelne personengruppen kann man bei facebook z.b. ja durchaus zuweisen) und dann past das schon.

  36. Bilder von den Kindern im Netz?
    Man muss sich über die wirklichen Gefahren im Klaren sein. Rein statistisch gesehen geht für Kinder die größte Gefahr vom elterlichen PKW aus…aber alle meinen, sie müssten ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, damit Ihnen ja nichts passiert….
    Genauso dürfen die Kinder nicht (anonym!) ins Netz, weil ein Pädophiler in China könnte sich ja damit einen schütteln. Aber wenn mein Kind beim Taubenzüchterverein oder beim Tennis einen ersten Platz gemacht hat, kommt es wie selbstverständlich mit Bild in die Zeitung, wo jeder (potenziell Pädophile) im Heimatort und in der näheren Umgebung den Namen und evtl. auch den Herkunftsort des Kindes nachvollziehen kann. Die gute alte Regionalzeitung ist in dieser Hinisicht doch viel „gefährlicher“ als die Anonymität des www.
    Wir können die Kinder nicht in Watte packen, wir können Ihnen nur genug Selbstvertrauen mitgeben, und das geschieht nicht, indem wir sie von allem fernhalten, sondern indem wir sie mit möglichen Gefahren vertraut machen und Sie anleiten, richtig zu reagieren.
    Meine Kinder fahren mit dem Fahrrad zur Schule, klar mache ich mir Sorgen, aber ich möchte nachher keine jungen Erwachsenen hier haben, die das Leben nicht meistern, weil sie immer nur betüddelt wurden und sich nichts mehr zutrauen…
    also: Bilder im Netz sind für mich nicht anders, als Bilder in der Tageszeitung..

  37. Ich teile hier weitgehend die Meinung von Errecb.
    Bei folgender Gelegenheit hat sich mir kürzlich die Frage recht konkret gestellt: Bei einem Festumzug habe ich etliche Bilder geschossen, größtenteils von den Teilnehmern des Umzugs, die sich nicht beschweren könnten bei einer Veröffentlichung. Es entstand aber auch ein Bild eines Buben bei den Zuschauern. Dieses Bild wurde von den Leuten, denen ich es gezeigt hatte, kommentiert mit „Haha, das würde ich veröffentlichen/verkaufen“ u. ä.. Ich werde aber solch ein Bild nicht veröffentlichen (und das ist es ja, wenn ich etwas „ins Internet stelle“),
    da ich 1) weder das Kind noch seine gesetzlichen Vertreter fragen konnte (theoretisch hätte ich es ja schon vor der Aufnahme fragen müssen),
    es sich 2) zwar in der Öffentlichkeit abgespielt hat, aber eine intime Situation war
    und es sich 3) um ein Kind handelte (das kommt aber nur verschärfend hinzu, denn wenn es sich um einen Erwachsenen gehandelt hätte, wäre die Begründung nicht grundlegend anders).
    Mich wunderte es, dass ich meine Handlungsweise begründen musste…

  38. Ähm… Kinder im Netz? Weiß nicht. Hab keine Kinder, hab ich auch noch keine Meinung zu. Aber das Nummernschild… (dieser Beitrag darf dann auch gerne wieder gelöscht werden, genauso wie das Nummernschild :-)

    • Kann mir mal jemand erklären, was das Problem mit den Nummernschildern ist? Ich kann mir ja auch auf der Straße welche angucken oder mir eins ausdenken. Wenn es auf einem Foto abgebildet ist, hat man doch auch nicht mehr Informationen darüber, die man irgendwie nutzen kann – oder?

      • Grüß Dich Aileen, das hat mich jetzt nicht losgelassen! Und Du hast Recht. Grob zusammenfassend kann man sagen, dass ein Foto nur dann nicht veröffentlicht werden sollte, wenn der Kontext des Bildes den Fahrzeugeigner in möglicherweise kompromitierender Art und Weise darstellt (z. B. vor einem Bordell o. ä.). Wieder was gelernt ;-)

      • Nummernschild ist recht stark personengebunden, und wenn du ins Internet schreibst, dass XY zur Zeit ??:?? am Ort ABC war, dann könnte das im Ernstfall zumindest zu einer Abmahnung führen, und mglw. zu einem Rechtsstreit. Vorher weiß man das nie, aber mit dem Datenschutz könnte man da evtl. argumentieren (je nach Richter).

  39. Ich finde, es ist schon ein Unterschied, in welchem Kontext ein Kinder-Foto erscheint (z.B. auf einer Kunstseite oder auf einer Wichser-Seite). Aber wie kann ich das steuern? Einmal veröffentlicht kann jeder einigermaßen Versierte das Foto kopieren und auf eine andere Seite hochladen.

    Andererseits gibt es für alles und jedes eine Möglichkeit des Missbrauchs. Vor lauter Angst gar nichts Privates ins Netz zu stellen ist auch keine Lösung.

    Wenn ich Kinderfotos anschaue, auf denen ich selbst abgebildet bin, sind mir die jenigen am wenigsten peinlich, die mich in einer selbstbestimmten, starken Situation zeigen.

  40. Fotos von Kindern im Internet zu zeigen, ist Stand heute nicht sonderlich schlimm. Das Problem: Einmal veröffentlicht sind die Fotos in 10, 20 oder 30 Jahren wahrscheinlich immer noch da. Auf Servern von Google, archive.org, tineye.com und unzähligen anderen Diensten, von denen die meisten noch nie etwas gehört haben. Man hat keine Kontrolle.

    Und damit kommen wir zum kritischen Punkt: Absolut niemand von uns kann den technischen Fortschritt und die Innovationen der nächsten 10, 20 oder 30 Jahre abschätzen. Vielleicht kann die Wissenschaft in 20 Jahren aus der Gesichtsgeometrie Wahrscheinlichkeiten für Krebserkrankungen oder aus Details der Iris die voraussichtliche Lebenserwartung. Eure Kinder bekommen aufgrund des Verfügbaren und analysierbaren Foto-Materials dann vielleicht bestimmte Jobs oder Versicherungen nicht.

    Niemand von uns hat genug Fantasie, um sich vorstellen zu können, wohin die Reise in den nächsten Jahrzehnten geht. Die Erfahrung lehrt: Alles was an Daten irgendwo verfügbar ist, wird auch maximal genutzt.

    • Das ist mal ein Kommentar, der mich WIRKLICH zum Nachdenken anregt. Wir haben nicht genug Fantasie, das ist wahr. Es fällt trotzdem schwer, sich vorzustellen, wie zum Beispiel eine Versicherung diesen enormen Aufwand betreibt, um solche Informationsprofile zu erstellen. Vielleicht geht das wirklich mal per Knopfdruck… Man weiß es nicht. Und das ist der einzig wirklich interessante Gedanke an dieser Diskussion, die Unvorstellbarkeit dieses Datenmonsters, das nicht unter unserem Bett sondern irgendwo im Weltall hockt. Und das meine ich nicht ironisch.

  41. Ich habe schon drei lange Kommentare verfasst, die ich nie abschickte, weil ich mich immer in Wenn´s und Aber´s verstrickte ;-)
    Meine Meinung in Kurzform: Kinder haben dasselbe Recht am eigenen Bild wie Erwachsene und ich finde es nicht richtig, wenn Eltern sich (zwar rechtlich abgesichert) darüber hinweg setzen. Kinder ab 16+ können dann selbst entscheiden, welche Bilder wo gezeigt werden.

    Aber, und jetzt kommt die Verstrickung, ich habe noch nie hinterfragt, ob dies auch für die Werbung, für Filme etc. gilt. Da finde ich es eigentlich völlig normal. Aber dann passt meine Argumentation nicht mehr…….

  42. Ich bin für Kinderfotos im Netz, wenn sie einen künstlerischen Anspruch genügen. Ich meine damit kein Geknipse oder Fotos für die Oma. Die gehören ins private Fotoalbum für die Verwandtschaft.

    Aber ich denke an Fotos von Sally Mann und ihre Arbeit unter dem Titel: Immediate Family und an andere Künstler, die ihre Familie portraitierten. Ich glaube nicht an die Schauermärchen, die hier oft über mir beschrieben werden. Ich bewahre mir eine gewisse Naivität.

  43. Ich habe Fotos meiner Kinder ins Netz gestellt. Die beiden sind 7 und 9, ich werde sie demnächst mal fragen, wie sie das finden, und welche Bilder ggf. wieder gelöscht werden. Dazu hat mich dieser Artikel angeregt. Die beiden sind jetzt wirklich alt genug.

    Allen, die das ähnlich oder noch restriktiver handhaben, möchte ich aber ans Herz legen, die eigene Festplatte, Backupmedien etc. nicht zu vergessen. Schnell ist mal ein Laptop geklaut, und wer dann noch Fotos von der Geburtstagsparty draufhatte, bei der die lieben Kleinen nackt übern Rasensprenger gesprungen sind, handelt unverantwortlich. Ich habe sämtliche Nacktfotos meiner – und natürlich auch „fremder“ Kinder – gelöscht.

    Grüße aus der schönsten Stadt der Welt

  44. Kein Vater, dafür aber Bruder. Ich bin 18, meine Schwester ist 10. Sie ist ausgesprochen fotogen, zeigt viele Emotionen; ich liebe es von ihr Bilder zu machen. Im allgm. landen diese Fotos dann an Wänden aller Familienmitglieder oder im Album oder sowas. Ein Foto jedoch hing in meiner Ausstellung und ich wollte es auch im Internet zeigen. Wichtig dabei war für mich: 1. Es stellt meine Schwester nicht unvorteilhaft dar, und 2. ich hab sie und meine Eltern gefragt.
    Grundsätzlich sehe ich die Geschichte mit den Kinderfotos aber genauso wie mit Erwachsenen: Möglichst ästhetisch und nicht unvorteilhaft oder privat und natürlich nur mit Erlaubnis (…der Eltern, wenns um Kinder geht).

    Viel interessanter finde ich die Problematik der Streetfotografie.

  45. Dieses Thema sollte man sehr vorsichtig angehen. Hier wird auch einiges geschrieben was man überdenken sollte.

    Ich habe in einem Post gelesen dass man bei Fotos von Sportvereinen ja erst die Eltern um Erlaubnis fragen muss bevor man die Kinderbilder veröffentlicht. Stimmt in diesem Fall nicht, da Sportler eine Person des öffentlichen Interesses sind.
    Soviel dazu.

    Zum Thema Kinderbilder im Netz veröffentlichen da Familie zu weit weg.
    Gerade diese Bilder für die Familie haben IMHO im Netz nichts zu suchen. Dafür gibt es dropbox, idisk, picasa, usw auf denen man geschützte Ordner anlegen kann. Denn Gerde diese „och wie süß“ Bilder sollten doch nicht im Netz verbreitet werden. Aus zwei Gründen. 1. Wegen Pädophilen etc. dazu möchte ich Abe reicht so viel sagen. 2. Für die Kinder. Denkt doch bitte an eure Kinder bevor Ihr was postet. Stellt euch vor eure Kinder werden älter, 14 oder 15 und die „Freunde“ finden die Kinderbilder im Netz, am besten noch unvorteilhaft oder „süße“ Nackideibilder und verbreiten die mal eben in null Komma nix bei facebook oder was es da in eingien Jahren gibt.
    Ein nogo finde ich!

    Einzige Ausnahmen zur Veröffentlichung von Kinderbildern:
    1. Ich bin Fotograf spezialisiert auf Kinderbilder (Gott sei Dank bin ich das nicht) und brauche die Kinderfotos für meinen Webauftritt
    2. Das Kind an sich steht nicht im Mittelpunkt, sonder das künstlerische Bild. Dann finde ich es ok, Beispiel (evt. schlecht) http://www.eike-loge.com/2011/11/27/matscheschlacht/

  46. Anlässlich der Geburt meiner Tochter im vergangenen Frühjahr hatte ich mir hierzu auch schon meine Gedanken gemacht und dies auch in meinem Blog gepostet: „…stellt sich mir wieder die Frage, wie viel von meinem realen Leben poste und zeige ich hier und wie viel nicht. Da ich selbst mit Fotos von mir bisher auch immer sehr zurückhaltend war, werde ich dies auch bei meinem kleinen Sonnenschein sein… irgendwie mag ich die Vorstellung nicht, dass ich Bilder von ihr veröffentliche, ohne dass sie selbst etwas dazu sagen oder entscheiden kann. Und ich möchte nicht, dass sie später einmal zurück blicken und sich irgendwie ärgern müsste. Man weiß ja nie…“ http://wortmeer.wordpress.com/2011/04/23/privates-im-internet/

    Ich bin immer wieder entsetzt, wie viel andere von ihren Kindern erzählen und fotografisch zeigen.

  47. Na, ihr macht euch ja lustige Gedanken.
    Wenn ich ein Foto geschossen habe, das (mir) gefällt und das ich anderen zeigen will, dann veröffentliche ich es.
    Habe deswegen noch nie irgendjemanden um seine Meinung oder gar Einverständnis gefragt, und werde das auch in Zukunft nicht tun.
    Warum auch…

  48. Sehr interessante Diskussion! Ich denke in letzter Zeit auch häufiger über das Thema nach, weil ich an einem recht umfangreichen Feature zum Thema „social family“ arbeite. Ich habe selbst schon einige Bilder von meinem Sohn online veröffentlicht und fühle mich deswegen nicht unbedingt schlecht. Es sind keine peinlichen Bilder und auch nicht wahnsinnig viele. Meine Familie hat einen Zugang zu einem Flickr Album und wir posten viel via Instagram übers iphone. Alles Möglichkeiten miteinander in Kontakt zu bleiben, auch wenn man weit entfernt wohnt. Dabei achte ich schon darauf, die Bilder nicht total öffentlich zur Verfügung zustellen, bin mir aber dessen bewusst, dass das Internet da manchmal seine Versprechen nicht hält, also wer meine Daten will, kommt da auch irgendwie ran.

    Ich denke dabei immer auch über die ungeheure Größe und die Masse an Daten die sekündlich durchs web schießt. Dabei komme ich mir dann schnell total anonym und uninteressant vor. Ich bin quasi mit Social Media aufgewachsen und habe da wenig Bedenken. Vielleicht ist das schlecht. Aber ich kann nicht anders. Ich bin nicht der Typ der täglich mit seinen Eltern telefoniert, aber wir tauschen uns fast täglich via social media aus. Und das ist mir lieber, als vier Wochen Funkstille und dann ein unliebsamer Pflichtanruf, für den man eigentlich keine Zeit hat.

    Für mich war übrigens das iphone ein Meilenstein im Umgang mit sozialen Medien. Vielleicht gaukelt einem dieses kleine Gerät vor, dass man diese ganze Sache „in der Hand hat“ und man verliert den Respekt vor all diesen Netzwerken, die auf einem großen Monitor irgendwie „öffentlicher“ wirken. Und die ständige Verfügbarkeit über ein Smartphone ändert viel, weil man quasi 1 zu 1 Momente seines Lebens teilt und andere ziemlich schnell erreicht.

  49. Ich sage mal ganz einfach (obwohl es wahrlich nicht einfach ist): Auch Kinder haben Persönlichkeitsrechte, die geachtet werden müssen. Und Eltern oder Andere sollten sich bei der Verbreitung von Kinderfotos (gerade im Web) immer fragen, ob sie nicht ihre eigenen Interessen über die Interessen der Kinder stellen.
    Ich lass das mal so stehen, sonst wird es ein Roman.

  50. Blogartikel dazu: Babys fotografieren | KWERFELDEIN | Fotografie Magazin

  51. schönes foto! aber das nummernschild hätte ich weggepixelt…;)

    vor veröffentlichung von fotos mit menschen drauf, sollte man diese immer erst fragen, finde ich. und bei kindern eher noch zurückhaltender sein.

    Aus ‚Kalte Pizza zum Frühstück und die Panzer ins Museum‘ von Suzy Becker…:

    F:“Eltern haben immer tausend gute Ratschläge für ihre Kinder. Wie wär’s, wenn wir ihnen mal welche geben?“

    A:“Das einzige, was ich an meiner Mami ändern würde, ist ihre Kamera. Sie macht andauernd Fotos von dem neuen Baby.“
    Ivonne, 8 Jahre

  52. Mein Noch-Ehemann hat unseren Sohn mit 3,5 Jahren professionell fotografieren lassen, da er sagte , dass er ein Poster von ihm in seine Wohnung haben möchte.. Mit naktem Oberkörper, Tattoos , Quad.habe nie damit gerechnet, dass er diese Bilder öffentlich in facebook bei sich hereinsetzt, zumal er sonst gar kein Kontakt mit seinem Sohn hat. Mit tat es sehr weh und ich kann noch nicht einmal etwas dagegen unternehmen. War heute bei der Polizei, welche auch nicht wirklich etwas tun kann…wollte meine Rechte als Mutter wissen. So viel zum Thema gemeinsames Sorgerecht. Die Bilder sind bereits seit einem Jahr im Netz, bin echt sauer, enttäuscht auf meinen Noch-Ehemann, weil er unser Kind zu schau stellt und nicht auf mein Verlangen den Kleinen aus dem Netz heraus stellt. Traurig die Gesetzte, dass man als Mutter erstmal Unterlagen sammeln muss bzw. das Jugendamt informieren muss, um überhaupt etwas zu erreichen. Kinder im Netz sollte verboten und bestraft werden!!! Unbegreiflich wie der leibliche Vater dass seinem Sohn antun kann.