Vivian Maier erstmals in Deutschland ausgestellt
Die unglaublichsten Geschichten schreibt das Leben: 2009 ersteigert der Immobilienmakler John Maloof bei einer Lagerauflösung einige Kartons, die gefüllt sind mit hunderttausenden Negativen, Dias und unentwickelten Filmen.
Beim Entwickeln und Sichten der Bilder (sowie Nachfragen auf flickr) stellt sich heraus, dass hier die fünf Jahrzehnte umfassende Arbeit einer völlig unbekannten Street-Fotografin zufällig ihren Weg in die Öffentlichkeit findet. Maloof stürzt sich leidenschaftlich in die Aufarbeitung dieses Schatzes: Er entwickelt und sortiert die Unmengen von Fotos, zeigt ausgewählte Arbeiten und schafft es auch, erste biografische Details der Künstlerin aufzuspüren.
Vivian Maier wurde 1926 als Kind französischer Einwanderer geboren und lebte die meiste Zeit in New York und Chicago, wo sie das Leben und die Menschen auf den Straßen fotografierte. Sie arbeitete als Kindermädchen, doch ihre wahre Erfüllung muss sie in der Fotografie gefunden haben. Die Einzelgängerin scheint für die von ihr abgebildeten Personen oft unsichtbar geworden zu sein, so unmittelbar zeigen ihre Arbeiten die Szenerie. Vor allem die Kinder sind es, die ihr direkt in die Augen bzw. Kamera schauen.
Untitled, Undated, New York, NY
Noch bis zum 28. April sind 80 ihrer Arbeiten in der Ausstellung „Twinkle, twinkle, little star…“ der Galerie Hilaneh von Kories in Hamburg zu sehen. Der glückliche Finder Maloof plant derweil ein Buch sowie einen Film.