Nancy Ebert im Interview
Hallo Nancy, magst Du Dich unseren Lesern kurz vorstellen?
Hi, ich bin Nancy, Fotografin und lebe in Köln. Ich fotografiere seit ca. 10 Jahren. Habe meine Ausbildung zur Fotografin in Düsseldorf in einem Portraitstudio gemacht und danach 2 Jahre als Fotoasssistentin für verschiedene Fotografen in den Bereichen Mode, Lifestyle und Stock gearbeitet. Und seit fast 2 Jahren bin ich nun Selbständig. Dabei habe ich mich auf Portrait- und Hochzeitsfotografie spezialisiert – Was mir riesig Spaß macht. Aber wer weiß, was noch so alles kommt.
Seit wann fotografierst Du denn schon, und wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Meine erste Kamera (eine analoge Nikon!) habe ich zu meinem 18ten Geburtstag von meinem Onkel bekommen und seitdem fotografiere ich. Weiß gar nicht, warum ich damals umbedingt ein Praktikum im Fotostudio machen wollte. War einfach so. Passte, machte Spaß und dabei blieb ich dann!
Mir ist aufgefallen, dass Du Deine Hochzeitsfotos zum Teil stark nachbearbeitest, dabei kommt so eine Mischung aus digitalem und analogem Polaroid-Look heraus, der mir persönlich sehr gut gefällt. Da hätte ich direkt 2 Fragen: Womit bearbeitest Du Deine Bilder, und sprichst Du diesen Look mit deinen Kunden im Vorfeld ab?
Alle meine Fotos bearbeite ich in Photoshop und Lightroom. Dazu habe mir einige Aktionen erstellt, das Meiste mache ich aber spontan und aus dem Gefühl heraus. Meine Kunden bekommen dann alle Fotos der Session jeweils in Farbe und in Schwarzweiss – und falls gewünscht im Retro-Look. Natürlich bespreche ich das immer im Vorfeld in einem persönlichen Gespräch. Man bekommt aber sehr schnell ein Gefühl dafür, was Kunden wünschen und darauf gehe ich gerne ein.
Kommen wir nun mal zu Deinem Trip nach Portugal. Die Serie gefällt mir wirklich unglaublich gut. Da kommt eine extrem entspannte Stimmung rüber. Hast Du die Fotos vorher geplant, oder sind sie spontan entstanden?
Die Fotos sind alle spontan entstanden. Auf solchen Reisen habe ich die Kamera stets dabei und sobald ich eine schöne Location entdecke, müssen die Leute herhalten. Alles andere kommt einfach von selbst.
Wie lange ging denn der Kurztrip und wievielt Zeit hast Du mit dem Fotografieren verbracht?
Insgesamt war ich 5 Tage in Portugal. Und, wie gesagt, die Kamera war immer dabei, so dass ich das gar nicht trennen kann. Hatte mich schon die ganze Zeit darauf gefreut, endlich mal in Ruhe schöne und vor allem authentische Bilder von meiner Mama machen zu können. Und in Portugal hatten wir endlich mal die Zeit dafür.
Bei mir ist es so, dass ich bei meinen Urlauben oder Ausflügen immer schon vorher ganz hibbelig bin, weil ich hoffe tolle Möglichkeiten für Fotos zu entdecken. Wenn ich mit mehreren Leuten unterwegs bin, kommt es dann schonmal vor, das meine Familie und Freunde von der ewigen Fotografiererei etwas genervt sind. Kennst Du das?
Zum Glück ist meine Familie da ganz entspannt und lässt mich immer machen. Die kennen das schon und freuen sich eigentlich auch immer über die Fotos – jedenfalls sagen sie das.
Eine kurze Technik Exkursion soll ja erlaubt sein. Mit welcher Ausrüstung sind die Bilder entstanden?
Die Bilder habe ich alle mit der Canon 5D Mark II aufgenommen. Dabei habe ich das 85mm und das 17-40 mm Objektiv genutzt. Am liebsten arbeite ich sowieso mit Festbrennweite und dazu darf im Urlaub ein Weitwinkelobjektiv nicht fehlen.
Ja, Festbrennweiten rocken, welches Fotoequipment nimmst Du sonst mit in den Urlaub?
Meine Canon 5 D Mark 2, 2 Objektive, ein Putztuch, viele Speicherkarten, eine Umhängetasche und meine Polaroidkamera oder Lomo.
Du schreibst so gut wie nichts auf deinem Fotoblog zu deinen Fotoserien, lässt Du bewusst lieber die Bilder für sich sprechen, oder ist schreiben einfach nicht Dein Ding?
Schreiben ist einfach nicht mein Ding! Bei jedem Posting nehme ich es mir wieder vor, aber mehr als die Überschrift wird es dann meist nicht. Bin wirklich lieber hinter der Kamera. Dabei fühle ich mich einfach sehr viel wohler. Aber mal sehen, vielleicht kommt das ja noch.
Du bist auf Facebook vertreten, twitterst, hast eine eigene Website, und betreibst einen Fotoblog. Welche Bedeutung haben für Dich die Möglichkeiten, die das Internet bietet? Beruflich und privat.
Ohne das Internet wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin. Mindestens die Hälfte aller Anfragen für Shootings kommen über meine Website und Google. Hätte vorher auch nie gedacht, dass es so schnell geht. Aber da ich als mobile Fotografin angefangen habe, brauchte ich nicht viel mehr als eine Website und konnte gleich loslegen. Facebook und Twitter kamen dann ganz natürlich dazu, da ich auch privat hier unterwegs bin. Aber ehrlich gesagt, kann ich mit Twitter nicht all zu viel anfangen und konzentriere mich eher auf Facebook und meinen Fotoblog.
Bist Du schonmal an Aufträge durch Online-Kontakte gekommen?
Ja, habe schon einige Aufträge über Facebook und ein paar über Twitter bekommen. Das wird auch immer mehr. Über die Facebook Seite halte ich auch Kontakt zu Freunden und Kunden.
Welcher Song läuft gerade jetzt bei Dir?
Little Dragon – Never never. Tolle Band aus Göteborg. Sehr zu empfehlen!
Möchtest Du noch irgendwas loswerden?
Im Moment dreht sich bei mir alles um mein Fotoatelier, das ich am 01.12 in Köln eröffnen werde. Das ist super spannend und wieder was ganz neues! Suche auch noch eine Praktikantin, die das Texten von Blogposts übernimmt.
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast und viel Erfolg noch weiterhin!
Vielen lieben Dank auch an Dich. Bist herzlichst auf ’nen Kaffee bei mir eingeladen!