Sinziana Velicescu ist eine Fotografin und Filmemacherin aus Los Angeles in Kalifornien. Ihre Fotografie untersucht menschliche Eingriffe in die Natur in Landschaften, die sich politisch, sozial oder ökologisch verändert haben. Sich architektonisches Vokabular aneignend, stört sie die alltägliche Topografie durch sorgfältige Komposition, um eine elegante und humorvolle Erzählung zu entwickeln, die die Geschichte des Ortes erzählt.
Velicescus preisgekrönte Serie „On The Periphery“ wurde international in Galerien gezeigt und ist auch als Hardcover-Buch erhältlich. Im Folgenden möchte ich Euch ihr Schaffen exemplarisch anhand zwei ihrer Serien vorstellen: „Fabricating Desert“ und „A Tree Grows In …“, von denen Ihr hier Ausschnitte sehen könnt.
„Fabricating Desert“ erforscht eine konstruierte Realität der natürlichen Landschaft als Ergebnis der Abstraktion der Wüstenarchitektur. Die Serie konzentriert sich auf Wüstenstädte im Südwesten, in denen ein Großteil der Architektur die umliegende Landschaft sowohl stört als auch nachahmt.
Anstatt die ikonischeren architektonischen Wahrzeichen zu betrachten, die am häufigsten mit Wüstenwohnungen in Verbindung gebracht werden, verbringt Sinziana Velicesu einen Großteil ihrer Zeit damit, Supermärkte, Einkaufszentren, Seniorenheime, Colleges, Kongresszentren und Geschäftskomplexe zu erkunden, um einzigartige Interpretationen der natürlichen Landschaft zu sammeln.
Diese alltäglichen Gebäude bilden die Kulisse für die konstruierte Landschaft der Wüste und nehmen durch die Isolation ihrer Merkmale die abstrahierten Formen von kargen Bergen, Dünen und Ebenen an, die manchmal mit der Naturlandschaft interagieren, und manchmal einfach für sich selbst stehen. Im Ergebnis wird die Grenze zwischen der natürlichen und konstruierten Welt verwischt, an der die Gebäude zu Teilen der Landschaft werden.
„A Tree Grows In …“ ist eine Beobachtung der Flora, die in ungewöhnlichen städtischen Umgebungen wächst. Oft handelt es sich um kuriose Landschaftsgestaltungen, die ansonsten langweilige Industrie- oder Gewerbeflächen verschönern sollen.
An der Schnittstelle von Natur und Mensch scheinen die Pflanzen ihre eigene einzigartige Persönlichkeit gegen die Zwänge der gebauten Umwelt zu finden, indem sie einen Raum, der einst für sie definiert wurde, überwachsen und überholen – was uns daran erinnert, dass die Natur nicht kontrolliert werden kann, egal wie sehr wir noch versuchen, einzugreifen.
Sinziana Velicescus Arbeiten könnt Ihr auf ihrer Webseite finden und ihr außerdem auf Facebook oder Instagram folgen.
Auch wenn es für meinen Geschmack wieder zu etwas zu viele Fotos sind, spüre ich in den Darstellungen der Landschaften genau das Paradox, was angesprochen wurde: Der Zwiespalt zwischen dem Naturschönen und dem Kunstschönen.
Sehr schöne Serie
Interessante Serie … – tolle Kompositionen und für mich ansprechende Farben.
Auch wenn ich den Minimalismus der Fotos sehr mag, erscheint mir der Gesamteindruck doch sehr steril.
Und es stellt sich mir die Frage:
Wo sind die Menschen, die das erschaffen haben oder dort wohnen?
Schließlich lebt die Wüste doch auch!
Aber wahrscheinlich ist das gar nicht die Intention der Fotografin …
Leider nur eine sich modern gebende Mainstream-Fotografie, der nichts Neues abzugewinnen ist. Trotzdem Danke, es lässt sich ja auch daraus lernen, und sei es, dass es nicht so viel bringt, das schon hundertmal Gesehene noch einmal zu fotografieren, wenn nicht irgendeine neue Idee dabei ist.
Es ist verdammt schwer, etwas wirklich Neues zu erfinden, darum will ich Sinziana Velicescus nicht kritisieren. Immerhin taucht sie tief ein in die Materie und beschäftigt sich intensiv damit.
Semiaride Landschaft, egal ob entlang der Route 69 oder in Mauretanien oder sonstwo, scheint auch einen kargen, spröden Baustil zu provozieren. Ich habe das immer sehr gemocht, darum gefallen mir auch diese Fotos.
Die Beschreibung kann ich in den Bilder nicht erkennen. Ist das ein schlecht übersetzter Text? Welche Bilder sind damit gemeint: „um eine elegante und humorvolle Erzählung zu entwickeln, die die Geschichte des Ortes erzählt.“ Die Bilder selbst sind grandios.