Der Ausdruck „Memento mori“ ist lateinisch und bedeutet „Sei Dir der Sterblichkeit bewusst“. Er diente Peter M. Madsen als Inspiration für seine gleichnamige Serie, die überfahrene Tiere harmonisch im Stil der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts präsentiert.
Dieser Widerspruch zwischen dem unnötigen, gewaltvollen Tod und der nahezu liebevollen Aufbahrung in Nahrungsmitteln irritiert. Mich hat diese Serie nicht losgelassen, weshalb ich den Fotografen gebeten habe, mehr über den Hintergrund des Projektes zu verraten. Er sagt dazu:
Auch wenn diese Serie „Memento mori“ heißt, möchte ich nicht daran erinnern, dass wir alle sterben müssen und daher bewusster leben sollten, sondern auch, dass der Tod in vielerlei Hinsicht ein Teil des Lebens ist. Wir werden nicht nur den Tod von Verwandten und Freund*innen erleben, sondern auch unser eigenes Leben selbst kostet das Leben anderer. Das gilt für vieles, wie zum Beispiel den Verkehr. Jedes Jahr sterben in meiner Heimat Dänemark rund 200 Menschen im Straßenverkehr.
Das ist der Preis, mit dem wir entschieden haben, zu leben. Ein Preis für das moderne Leben, könnte man sagen. Obwohl wir aus Erfahrung wissen, dass weniger sterben würden, wenn es Geschwindigkeitsbegrenzungen geben würde. Auch aus ökologischer Sicht kostet unser Leben Leben. Unser moderner westlicher Lebensstil und die Nachfrage nach Gütern und Energie ist der Tod von Menschen, die dem Klimawandel ausgesetzt sind. Und dieses Gedankenspiel geht so weiter.
Der dänische Fotograf Peter M. Madsen arbeitet als Produktfotograf. Seine freien Arbeiten wie auch diese zeigt er auf seiner Webseite. Folgen könnt Ihr ihm auch auf Instagram oder Behance.