Den italienischen Fotografen Alessio Albi durfte ich bereits persönlich kennenlernen und ihm bei seiner Arbeit zusehen. Er ist ruhig, bedacht und manchmal hat man den Eindruck, er will nicht fotografieren, sondern einfach nur die Landschaft genießen und mit den Modellen reden. Doch dann steht er plötzlich auf, sieht durch seine Kamera und gibt eine Anweisung zum Posing, die meist von außen sehr seltsam wirkt.
Dann fragt man sich, warum das Modell sich jetzt über das Autodach beugen soll, was er mit dieser kleinen Glasscheibe vorhat und wieso um Himmelswillen er die beiden Mädchen in den Sand eingräbt. Durch die Kamera betrachtet macht dies am Ende alles Sinn und die Ergebnisse geben ihm Recht. Es ist spannend, ihm zuzusehen. Die Ideen entwickelt er vor Ort, er lässt die Umgebung auf sich wirken und probiert dann einfach aus, was ihm in den Sinn kommt. Unkonventionell und ohne vorheriges Konzept.
Das ist für mich ein Paradoxon, da ich in anderen Aspekten meines Lebens eine ziemlich ängstliche Person bin und es vorziehe, alles bis aufs kleinste Detail zu planen! Aus diesem Grund war und ist Fotografie für mich immer Therapie und ein Weg, mich von der Realität zu lösen. Ich lasse mich von jeder anderen Kunstform inspirieren: Malerei, Zeichnungen, Kino, Musik und Literatur. Die Natur spielt auch immer eine bedeutende Rolle in meinen Arbeiten. Im Zentrum Italiens aufzuwachsen, hat mir in dieser Hinsicht mit der unglaublichen natürlichen Umgebung sehr geholfen.
Mehr von Alessio findet Ihr auf seiner Webseite oder auf Instagram.