Gewirr aus Rohren und Industrie in bunten Farben.
18. September 2017 Lesezeit: ~16 Minuten

Superlative – Made in Germany

Superlative – groß, größer, am größten! So oder so ähnlich könnte der Titel des Projekts wohl auch lauten. Doch es geht explizit um spezielle Superlative aus Deutschland. Doch lest selbst und erfahrt vieles über ein spannendes Fotoprojekt mit der Großformatkamera, interessante Orte überall in Deutschland und vielleicht ein paar Ausblicke in die Zukunft.

Unsere Redakteurin Tabea Borchardt hatte die Ehre, mit Edda Fahrenhorst, der Projektinitiatorin, und Christoph Morlinghaus. dem Fotografen des Projekts, ein Interview zu führen. Die quadratischen Bilder, die Ihr im Folgenden seht, sind Teil der Projektdokumentation. Alle weiteren sind Einblicke, die wir bereits in die Resultate des Projekts bekommen.

Schaufenster mit Spiegelung auf Aufschrift Confectionsstoffe, vor dem eine Person unter einem Tuch an einem Stativ steht.

© Raphael Janzer

Leuchtende Platine an einer Wand und im Vordergrund eine silberne Decke.

© Raphael Janzer

Edda, als Interviewgast von fotogloria, dem „Büro für fotografische Zusammenarbeit“, wie Ihr es so schön betitelt, magst Du uns kurz verraten, was Eure Kernkompetenzen sind und welche Rolle Ihr in diesem Projekt bzw. für dieses Projekt spielt? Und worum es bei diesem Projekt überhaupt geht?

Die Zusammenfassung von fotogloria: Wir sind auf fotografische Unternehmenskommunikation mit den Schwerpunkten Industrie, Forschung, Technik und Medizin, aber auch weit darüber hinaus spezialisiert.

Mit dem „Untertitel“ unserer Agentur wollen wir deutlich machen, dass sich unsere Kund*innen im gesamten Themenspektrum der Fotografie bei uns gut aufgehoben fühlen können. Dazu gehört, dass man über uns deutschlandweit und auch international Fotograf*innen buchen kann.

Wir entwickeln aber ebenso im Vorfeld die passende Bildsprache, beraten oder schreiben Briefings. Wir sind außerdem ebenso Profis darin, mit Stockmaterial zu arbeiten, als auch hochklassige Ausstellungen an die Wand zu bringen. Kurz: Wir realisieren Fotografie im gesamten Prozess als klassische Dienstleister oder unkonventionelle Querdenker.

Das „Büro für fotografische Zusammenarbeit“ ist aber auch ein Signal in Richtung Fotograf*innen, das wir so übersetzen: Wir arbeiten mit ihnen gern intensiv zusammen, tragen Ideen an oder nehmen Ideen auf und schauen dabei immer, wie wir den jeweiligen Schwerpunkten und vor allem auch Interessen der Fotograf*innen Rechnung tragen können.

Ansicht einer Konzerthalle, die von Licht überflutet wird.

© Christoph Morlinghaus

So kam es auch, dass das Projekt Superlative – Made in Germany entstanden ist. Die Zusammenarbeit mit Christoph Morlinghaus war ganz frisch, er lebte zu der Zeit noch in Miami und kam im Sommer 2015 zu Besuch nach Hamburg.

Beim Mittagessen haben wir darüber geschnackt, dass uns ein gemeinsames Projekt gut gefallen würde. Beim Nachtisch haben wir uns dann die Hand darauf gegeben, dass wir im Juni 2016 mit einem eigenen, großen, industrienahen, fotografisch-künstlerischen Projekt starten. Nur hatten wir noch keine Idee, was wir eigentlich machen wollen.

Der Gedanke zu „Superlative – Made in Germany“ kam mir dann – nachdem Christoph und ich in vielen Abendstunden intensiv über Skype über mögliche Ansätze gesprochen hatten – im Februar 2016. Das Konzept dazu habe ich dann entwickelt, aufgeschrieben und Christoph rübergeschickt. Wir waren uns sofort einig: Das wird was.

Worum es beim Projekt geht: Wir wollen einen Blick auf den aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stand Deutschlands werfen. Anhand von Superlativen. Denn Menschen wollen immer das Höchste, Größte, Schönste, Kleinste, Effektivste, Perfekteste, Vollkommene in ihrem Tun erreichen – Superlative stehen also sowohl für Entwicklergeist, für Wirtschaftlichkeit, für Perfektion und für Träume.

Und wie diese Superlative aus Deutschland aussehen, das wollen wir zeigen – aus den verschiedensten relevanten Bereichen wie etwa Energie, Gesundheit, Kultur, Logistik, Politik und mehr.

Detailaufnahme einer Hand an Einstellrädchen einer Großformatkamera.

© Raphael Janzer

Eine glitzernde Wand vor der ein Mann mit Silberumhang und einer Großformatkamera sitzt.

© Raphael Janzer

Christoph, Deine Fotografien sind generell sehr präzise, geradlinig und zeigen strukturierte Welten. Ist die Großformatkamera Deine meistbenutzte Kamera oder ist dies nun auch dem Sinnzusammenhang zum Projekt geschuldet?

Die Großformatkamera ist die einzige Kamera, die ich für meine Fotografie einsetze. Ich fotografiere entweder auf 4×5″- oder wie in diesem Projekt auf 8×10″-Farbnegativfilm. So arbeite ich seit Anbeginn meiner fotografischen Laufbahn und werde dem ziemlich sicher auch treu bleiben. Natürlich habe ich auch digitale Kameras, mit denen ich viel Locationscouting oder auch mal kleinere Aufträge knipse, aber das Großformat hat einfach Eigenschaften, die sich nicht ersetzen lassen.

Leuchtende Platinenwand mit einer Oberfläche wie bei einer Landkarte oder einem Plan.

© Christoph Morlinghaus

Wie habt Ihr zueinander gefunden?

Christoph: Ich habe fotogloria im wahrsten Sinne des Wortes im Netz „gefunden“. Ich war auf der Suche nach einer Agentur in Deutschland, die im Bereich Industrie arbeitet, um neue Kunden und neue Perspektiven zu gewinnen, denn seitdem ich im Jahr 2000 Deutschland verlassen hatte, habe ich in London, New York, Bogota und Miami gearbeitet und hatte Lust, mal wieder Heimatluft zu atmen. Ich habe also eine E-Mail an fotogloria geschrieben und Edda hat geantwortet.

Edda: Mit Blick auf Christophs Webseite war ich absolut fasziniert von seiner Arbeit und schon bei der ersten Skype-Konferenz war klar, dass wir sehr ähnlich über Fotografie denken und uns einfach gut verstehen. Das war dann letztlich für beide Seiten Grund genug, es einfach mal miteinander zu versuchen.

In drei Stichworten: Was soll bzw. wird das Endresultat des Superlative-Projektes sein? Gibt es schon eine Deadline?

Nein, es gibt keine Deadline – das einzige, was uns limitieren kann, ist, dass wir nicht mehr genug finanzielle Mittel für das Projekt generieren können, um in der bisherigen Form weiterzuarbeiten. In 2018 allerdings haben wir vor, eine Art Zwischenbilanz zu ziehen und das Projekt auch außerhalb der sozialen Medien mit Ausstellungen, vielleicht einem Buch und so weiter bekannt zu machen. Danach hoffen wir, dass wir einfach weitermachen können mit dem Thema – unsere Wunschliste der Motive umfasst jetzt schon um die 100 Superlative und es kommen laufend neue Ideen dazu.

Raumansicht mit komischen Apparaten.

© Christoph Morlinghaus

Möchtet Ihr mit diesem Projekt mehr zeigen oder auch erklären? Also beispielsweise Produktionsweisen sichtbar und verständlich machen oder geht es vorrangig um den Begriff Superlative und die Visualisierung des Begriffs, ohne dass man als Betrachter*in zwingend Inhalte verstehen muss?

Christoph: Mein Teil der Arbeit ist es, zu visualisieren. Um Inhalte, Arbeitsabläufe oder Produktionsweisen weiß ich natürlich oberflächlich Bescheid und bekomme immer auch in den Unternehmen selbst einiges gezeigt und erklärt, aber für meine Bilder interessiert mich die Funktionalität nur am Rande.

Ich gehe auf das Thema zu, komprimiere dabei alle Informationen und suche schlicht nach dem besten Bild. Dabei geht es mir nicht darum, zu illustrieren, sondern ich möchte das Superlativ erfassen und in meinen Bildern dessen Besonderheit symbolisieren.

Edda: Christophs Fotografie steht absolut für sich und ist ein eigenständiges künstlerisch-fotografisches Statement zu jedem Superlativ.

Webseite, Blog und weitere Kanäle haben wir zusätzlich aufgebaut, um über die Bilder hinaus einige Hintergrundinformationen bereit zu halten – so bekommt etwa jedes Superlativ-Unternehmen oder jede Superlativ-Institution einen Fragebogen zu Daten und Fakten des jeweiligen Superlativs.

Und für das fotografie-affine Publikum erzählt Christoph auf unserem Blog auch zu jedem Superlativ, wie er das Motiv entwickelt hat und welche äußeren Einflüsse am Entstehungsprozess beteiligt waren.

Buntes Wirrwarr aus Streben und Leitungen aus einer vermutlich industriellen Anlage.

© Christoph Morlinghaus

Wie findet Ihr die spannende Orte für Eure Aufnahmen, sind Eure Projektpartner hier stark involviert?

Wir bemühen uns schon immer im Vorfeld darum, möglichst viel über das Superlativ in Erfahrung zu bringen – Christoph geht intensiv das vorhandene Bildmaterial durch und ich spreche mit den Unternehmen so viel wie möglich am Telefon, um eine erste Idee zu bekommen, welche Möglichkeiten es gibt.

Das eigentliche Foto aber kann natürlich erst dann entstehen, wenn Christoph vor Ort ist und sich in Ruhe umschauen kann. Im Verlauf ist es so, dass wir immer darum bitten, dass Christoph an einem Tag eine ausführliche Vorabbesichtigung machen kann, um dann am nächsten Tag zu fotografieren.

Unsere Erfahrung ist dabei, dass ausnahmslos alle Unternehmen und Institutionen unfassbar freundlich und hilfsbereit sind – unsere Fragen werden beantwortet, Christoph wird vor Ort unglaublich geduldig begleitet und mit allen nötigen Infos und sogar auch mit Mittagessen versorgt, ich habe im Nachgang einen sehr schönen Kontakt zu den jeweils zuständigen Personen. Wirklich toll!

Person in engem Gang mit Großformatkamera zwischen hohen Regalen.

© Raphael Janzer

Spiegelung von etwas Schemenhaftem auf der Mattscheibe einer Großformatkamera.

© Raphael Janzer

Ist denkbar, diese Arbeit auch einmal über Deutschland und das Label „Made in Germany“ hinaus auszuweiten im späteren Verlauf?

Wenn es nach uns geht: Na klar. Das Thema ist international umsetzbar und würde in jedem Land sehr spannende Bilder hervorbringen! Tatsächlich haben wir auch schon erste Kontakte in anderen Ländern geknüpft, aber zuallererst konzentrieren wir uns darauf, das Projekt hier in Deutschland vernünftig voranzubringen.

Edda, wenn ich es richtig verstanden habe, ist fotogloria spezialisiert auf Industrie-,Technik-, und Medizinfotografie. Gibt es bei Dir oder Deinem fotogloria-Projektpartner Mike Gamio Querverbindungen aus Euren Lebenslaufbahnen, die zu diesem speziellen Sujet geführt haben?

Mike und ich kennen uns schon sehr, sehr lange, wir haben Anfang der 2000er einige Jahre Seite an Seite bei der Agentur Bilderberg, deren Fotograf*innen hauptsächlich journalistisch bzw. auf den Bereich Reise ausgerichtet waren, als Bildredakteur*innen gearbeitet und vor allem Stockmaterial vertrieben.

2008 kam mit der großen Finanzkrise dann auch das schleichende Aus für die althergebrachten Bildagenturmodelle. Uns war also klar, dass wir etwas anderes aufbauen wollten: Wir haben uns dann 2010 auf die Unternehmenskommunikation vor allem aus den Bereichen Industrie, Forschung, Technik und Medizin und auf die engere Zusammenarbeit mit Fotograf*innen national und international spezialisiert, denn dort haben wir unsere größte Chance gesehen.

In der Zwischenzeit haben wir unser Konzept und unsere Arbeitsweise immer wieder dem Zeitgeschehen und damit dem Markt angepasst und mehr und mehr nach unseren eigentlichen Kompetenzen ausgerichtet. Wir haben immer noch die gleichen Schwerpunkte, aber füllen diese mittlerweile noch sehr viel persönlicher und viel breiter gefächert aus.

Wir trauen uns auch mal, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, um etwas ganz Neues zu wagen. Die Superlative sind der Beweis dafür: Zwar haben wir schon immer kleinere Themen organisiert, aber ein Projekt in der Größenordnung zu realisieren, war für uns schon etwas Neues und dabei natürlich nicht ganz risikolos. Aber wie es aussieht, hat es sich bis hierher sehr gelohnt.

Person steht auf einer Kiste in einer Landschaft mit viel Himmel und schaut durch eine Großfomratkamera auf einem Stativ.

© Raphael Janzer

Ganz kleine Person in einer Halle vor einem riesigen Rolltor.

© Raphael Janzer

Es entstehen sehr viele Backstage-Fotografien von Raphael Janzer, mit denen Ihr Instagram und Facebook füttert – wie kam es dazu?

Wir wollten für unsere erste Reise durch Deutschland gern eine Art „Reisetagebuch“ ausschließlich auf Instagram führen und zeigen, woran wir arbeiten. Dadurch, dass Christoph mit seiner analogen Großformatkamera fotografiert, hatten wir auf seine Bilder natürlich erst einmal keinen Zugriff und mussten uns daher etwas überlegen.

Raphael und Christoph hatten sich schon im Rahmen eines Hochschulprojektes von Raphael kennengelernt und es war klar, dass er Christoph auf der Tour als Assistent begleiten würde. Er war auch sofort bereit, die Bilder für den Superlative-Feed zu machen, für die er übrigens von unserem Sponsor Olympus, der von Anfang an an das Projekt geglaubt hat und uns bis heute toll unterstützt, mit dem kompletten Equipment ausgestattet wurde.

Daraus hat sich mittlerweile eine großartige Studie zur Arbeitsweise von Christoph in den jeweiligen Umgebungen entwickelt, die ganz eng mit dem Gesamtprojekt verbunden ist.

Ansicht von Lagerregalen oder dergleichen, die bis über den Bildrand hinaus ausufern.

© Christoph Morlinghaus

Was erwartet uns, sobald das Projekt abgeschlossen ist? Ich hörte etwas von einem Buch – könnt Ihr dazu bereits etwas sagen?

Zuallererst freuen wir uns sehr auf die Strecke, die bei unserem Medienpartner GEO – das Magazin auf einigen Doppelseiten erscheinen und die Superlative zeigen wird. Eine große Freude und Ehre!

Dann schauen wir mal, was gemeinsam mit unserem Partner, dem Bund der Deutschen Industrie e. V., für nächstes Jahr ansteht – in diesem Jahr hatten wir die ebenfalls große Freude und Ehre, unser Projekt auf ganz großer Bühne beim Tag der Deutschen Industrie vorstellen zu dürfen.

Ausstellungen sind natürlich auch ein großes Thema – erste Gespräche sind geführt und es sieht gut aus, dass wir bald die Bilder als große Drucke an den Wänden hängen sehen werden!

Und dann das Buch. Ja, das wollen wir unbedingt machen, aber das schüttelt sich nicht einfach so aus dem Ärmel. Zwar sind wir hier auch schon im Gespräch mit dem einen oder anderen Verlag, aber das will alles gut durchgesprochen, überlegt und vor allem kalkuliert sein. Aber da wir ja immer wieder nach den Sternen greifen: Superlative-Buch, wir kommen!

Portrait eines sitzenden jungen Mannes in einem roten, barocken Zimmer mit Großformatkamera im Bild.

© Raphael Janzer

Person in grünem, medizinischen Schutzanzug und mit Mundschutz und einer angeschnitten sichtbaren Großformatkamera.

© Raphael Janzer

8.000 Kilometer wurden für dieses Projekt bereits quer durch Deutschland zurückgelegt. Gibt es Orte, die besondere Herausforderungen waren oder Euch besonders in Erinnerung geblieben sind? Sei es menschlich, fotografisch oder für Dich, Edda, organisatorisch?

Christoph: Der größte Operationssaal Deutschlands in der Helios-Endoklinik in Hamburg war für mich besonders einprägsam! Wir durften im OP während der vielen und auch parallel laufenden Operationen dabei sein und fotografieren.

Es war unglaublich für mich, all die Sinneseindrücke zu verarbeiten und in einem Bild umzusetzen: Es war laut, die Geräusche reichten von Bohrmaschinen bis zum Stimmengewirr der vielen verschiedenen Gespräche an den Tischen. Es roch streng nach Blut und angesengten Knochen. Dazu die lockere Stimmung derjenigen, die das alltäglich machen und dem eigentlich archaischen Akt des Operierens, der aber wiederum mit höchster Präzision und in einer sehr modernen, hochtechnisierten Umgebung ausgeführt wurde. Das alles zusammen war eine einzigartige Erfahrung.

Großer OP-Saal mit verwischten Personen und Ausschnitten von OP-Ansichten.

© Christoph Morlinghaus

Edda: Christoph hatte sich mit dem Projekt im letzten Jahr für das Stipendium der VG-Bildkunst beworben und intern haben wir immer gesagt, dass wir das Projekt machen, wenn die Förderung kommt. Sie kam. Und wir hatten damit also das hehre Ziel, mit nur sechs Wochen Vorlaufzeit in zwei Monaten 20 Superlative zu fotografieren – anders war es terminlich für uns nicht möglich.

Es sollten natürlich auch nicht irgendwelche Superlative sein, sondern thematisch passende und die bei möglichst aufregenden Unternehmen und Institutionen. Ich habe wortwörtlich schlaflose Nächte mit dem Gedanken verbracht, wie ich es überhaupt schaffen soll, dass wir überall dort fotografieren dürfen, wo wir es uns gewünscht haben – wir hatten ja „nur“ eine Idee und viel Enthusiasmus im Gepäck.

Ich habe in diesem Projekt bis hierher schon sehr viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht, aber meine größte Lehre stammt bisher aus ebenjenen knapp vier Monaten: Es ist alles möglich, wenn man sich mit größter Leidenschaft und dem unbedingten Willen, das Ziel zu erreichen, in etwas reinhängt. Ich hätte es am Anfang niemals für möglich gehalten, dass wir es schaffen, aber am Ende der ersten Superlative-Phase hatten wir 20 Superlative fotografiert!

Strukturierter Boden auf einer großen Fläche.

© Christoph Morlinghaus

Christoph, war es, bedingt durch die Großformatkamera und das Fotografieren auf Film, an irgendeinem Punkt nicht möglich, ein Vorhaben umzusetzen? Oder anders gefragt, hättest Du manchmal einfach gern digital fotografiert?

Die Frage nach der digitalen Fotografie haben Edda und ich immer wieder vor und zurück diskutiert. Klar, ich müsste nicht immer die knapp 100 kg Equipment hin und her schleppen. Wir würden keine Unsummen für Filme und ihre Entwicklung ausgeben. Auch wäre ich sehr viel schneller bei spannenden Lichtsituationen oder wäre nicht so sehr in Eile, wenn die Zeit zum Fotografieren limitiert ist.

Aber für meine Fotografie, für meine Bilder gibt es ganz einfach noch nicht die richtige Kamera. Vielleicht wird sie eines Tages gebaut, dann können wir darüber noch einmal nachdenken. Aber bis dahin fotografiere ich weiter analog mit meiner Großformatkamera.

Gibt es bei Euch Folgeprojekte, von denen Ihr uns bereits etwas verraten mögt?

Klar denken wir über neue Projekte nach. Aber die Zeit dafür kommt erst, wenn wir die nächsten 20 Superlative fotografiert haben.

Ich bin gespannt auf das Endresultat und die weitere Entwicklung des Projektes und wünsche Euch viel Erfolg! Danke für Eure Zeit und wir sind gespannt auf alles, was noch folgen mag.

Auf der Webseite von fotogloria und dem Superlative-Projekt-Blog findet Ihr übrigens auch noch einen kurzen Einblick in Form eines Bewegtbildes.

Dieses Interview wurde von Tabea Borchardt via E-Mail geführt.

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