Die abstrakten Himmelsbilder des amerikanischen Landschaftsfotografen Steven Wayne wirken wie Photoshopkunst. Die geometrischen Linien, die die Bilder durchziehen, sind jedoch real. Flugzeuge kreuzten auf den Langzeitaufnahmen den Himmel und erschufen so einzigartige Muster.
Die Idee hinter der Serie „Night Sky Traffic“ entstand zufällig, als Steven die Lichter der fahrenden Autos auf einer Straße festhalten wollte. Während der vierminütigen Belichtung flog ein Flugzeug ins Bild und hinterließ ebenfalls eine helle Linie auf dem Himmel.
Acht Tage später saß ich in meinem Hinterhof und beobachtete, wie Flugzeuge über das Grundstück flogen. Ich musste wieder an dieses Bild mit den Lichtspuren denken, die durch den Himmel verliefen. Zuerst wünschte ich mir, dass mein Hinterhof eine wunderschöne Landschaft wäre, die ich fotografieren könnte.
Aber umso länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass die Idee allein als ein abstraktes Bild sehr schön sein könnte. Ich nahm meine Ausrüstung und fing sofort an, zu fotografieren. Als ich die ersten Bilder sah, wusste ich, dass ich auf etwas gestoßen war.
In den darauffolgenden Wochen verbrachte Steven viel Zeit in seinem Hinterhof. Zunächst begann er damit, nur ein oder mit Glück auch zwei Flugzeuge auf ein Bild zu bannen. Nicht ganz glücklich über die Ergebnisse, experimentierte er weiter mit Doppelbelichtungen. Zunächst versuchte er, die Bilder in Photoshop zusammenzusetzen, doch funktionierte dies nur sehr bedingt. Mit viel Geduld entstanden die Doppelbelichtungen daraufhin in der Kamera selbst.
Auch wenn Steven der Landschaftsfotografie nicht komplett abschwören möchte, sieht er seine Zukunft vor allem in der abstrakten Fotografie.
Meine Ideen für abstrakte Fotografien kommen in der Regel direkt aus meiner Landschaftsfotografie. Ich sehe etwas und ich möchte es vereinfachen. Ich möchte sehen, wie es auf unterschiedliche Weise noch aussehen könnte und meine Neugier führt mich dazu, neue Wege zu finden, die Dinge zu fotografieren, die ich sehe.
Wir sind sehr gespannt auf seine nächste Inspiration und Serie. „Night Sky Traffic“ hat in diesem Monat auch den dritten Platz bei den Fine Art Photography Awards gewonnen. Mehr von Steven findet Ihr auch auf seiner Webseite.
Ich hatte auch mal eine Flugzeugspur in einer Langzeitbelichtung und mich etwas geärgert. Dieser Fotograf zeigt, dass das Gegenteil richtig gewesen wäre. Er hat das Potenzial erkannt und tolle Bilder geschaffen.
Tolle Inspiration! Macht mir richtig Lust am Frankfurter Nachthimmel auch mal nach geometrischen Formationen Ausschau zu halten…
Wenn ich den Text richtig gelesen habe, sind das Doppelbelichtungen und die Formationen sind Lichtspuren der Flugzeuge, keine Kondensstreifen. Insoweit bringt es nichts, am Nachthimmel nach geometrischen Formationen Ausschau zu halten.
Geometrische Formationen waren nie beabsichtigt. Ich wollte genau das Gegenteil passieren. Ich konnte nur erraten, wo das Flugzeug vor meiner Kamera vorbeikommen würde, das machte jedes Bild eine Überraschung.
Off-Topic:
Sonntag morgen, etwas Obst, Kaffee. Aber irgendwas fehlt … Browserfruits?!
Und das finde ich so schön an der Fotografie: dass man aus aus allem – auch wenn es anfangs nicht schön ist oder störend – mit dem richtigen Blickwinkel etwas schönes zaubern kann.
Tolle Idee, mir kam gerade der Gedanke das ganze vielleicht sogar mit Architektur zu verbinden. Unter viele der Fotos würde für mich auch eine Skyline schön harmonieren.
Coole Idee! Schade, dass ich sie nicht hatte. Somit sind solche Fotos für mich jedenfalls gestorben.
Mir gefallen die abstrakten Ergebnisse außerordentlich gut! Bringt mich auf neue Ideen, Lichtspuren anderer Genese mal zu abstrakten Bildern zu komponieren.