Ein Haus am See im Nebel
17. April 2017 Lesezeit: ~5 Minuten

Testbericht: Fujinon 23 mm f/2 und 35 mm f/2

Am 28. Januar ging es für mich auf meine erste Fotoreise in diesem Jahr. Zusammen mit meiner Freundin, David Hubacher und Alexandra Taylor ging es einmal quer durch die Schweiz und wir entdeckten Orte, die wir zuvor noch nicht kannten. Mit im Gepäck wieder meine Fuji X-Pro2 mit dem XF 23 mm f/2 und dem XF 35 mm f/2 WR , auf die ich mich beschränkte, um sie ausgiebig zu testen.

Der Grund, warum ich mich für diese Objektive entschieden habe, ist, dass ich zum einen ein Objektiv haben wollte, das eine längere Brennweite hat, was sich gut für Portraits eignet und zum anderen benötigte ich ein Objektiv für meine Landschafts- und Reportageaufnahmen und dachte, dass das 23 mm hier genau richtig ist. Schon bei meiner Canon benutzte ich fast ausschließlich mein 35 mm, das war mein Immer-drauf-Objektiv.

Eine Straße führt eine Felswand entlang

Fujinon XF 35 mm f/2.0 WR, ISO 320, f/2, 1/1000 s

Eine Straße führt eine Felswand entlang

Zuerst überlegte ich, mir das 23mm f/1.4 und das 35mm f/1.4 zu besorgen, jedoch war der nicht vorhandene Spritzwasserschutz ein absolutes Manko, da ich ein Schlechtwetterfotograf bin und so fiel die Wahl auf die beiden Objektive mit Blende f/2. Man bedenke, das Fujifilm Fujinon XF 23 mm hat aufgrund des APSC-Sensors der Fuji-Kameras einen Bildausschnitt äquivalent zu 35 mm und das Fujifilm Fujinon XF 35 mm einen Bildausschnitt äquivalent zu 50 mm.

Zunächst möchte ich auf einen eher negativen Aspekt eingehen, der die Lichtstärke für mich ist. Mein Wunsch wäre eine größere Blende, um in düsteren Situationen mehr Spielraum zu haben und um stärke Bokehs erzeugen zu können, da diese Objektive eben nicht wie andere eine Blende von f/1.4 haben. Des Weiteren wäre eine größere Blende von Vorteil, um zum Beispiel bei Portraitaufnahmen besser freistellen zu können. Jedoch machen das 23 mm und 35 mm mit der Blende von f/2.0 keine gänzlich schlechten Bokehs, auch diese sind optisch nicht schlecht und schön anzusehen.

Eine kleine Stadt an einem See im Nebel

Eine kleine Stadt an einem See im Nebel

Fujinon XF 23 mm f/2 WR, ISO 1250, f/2, 1/5000 s

Außerdem ist das auch immer eine Sache des eigenen Geschmacks. Zwar bietet Fuji die Objektive mit der Blende von f/1.4 an, doch wie bereits erwähnt ohne den gewünschten und für mich nötigen Spritzwasserschutz. Ich hoffe, dass Fuji in diesem Punkt noch nachlegt. Weitere negative Faktoren gibt es für mich auch schon gar nicht mehr, deshalb nun die positiven Erfahrungen, die ich mit den beiden Objektiven gemacht habe.

Zuerst muss ich sagen, dass der schnelle Autofokus mich sehr beeindruckt hat, auch bei schlechten Lichtverhältnissen ist auf ihn Verlass. Die Bildqualität steht anderen Objektiven in nichts nach. Da ich nicht nur leidenschaftlicher Fotograf bin, sondern auch gern wandern gehe, ist es für mich ein Traum, dass die Objektive so leicht und kompakt sind, mit einem Gewicht von 180 g sind sie ein wirkliches Fliegengewicht.

Eine person in roter Jacke steht an einem gefrorenen See

Eine person in roter Jacke steht an einem gefrorenen See

Fujinon XF 23 mm f/2 WR, ISO 1250, f/2, 1/1600 s

Sie passen locker in eine Jackentasche, falls es mal schnell gehen soll. Zu guter Letzt sind die Objektive nicht nur gegen Wasser geschützt, sondern auch gegen Staub und Kälte. Damit Ihr einen Eindruck von der Bildqualität und den verschiedenen Einsatzbereichen bekommt, seht Ihr hier ein paar Aufnahmen, die mit den Fuji-Objektiven entstanden sind.

Generell tendiere ich vom Bildausschnitt her eher zum 23 mm, da ich es mag, mehr von der Umgebung auf meinen Fotos zu haben, aber auch nicht zu viel. Hier ist diese Brennweite eine perfekte Lösung und bietet mir genau die goldene Mitte. Auch zur Haptik und Verarbeitung möchte ich noch etwas sagen, denn wie ich finde sind die beiden Objektive sehr stillvoll und edel in ihrer Optik und geben in Kombination mit meiner Fuji XPro 2 ein perfektes Bild ab.

Ein Wasserfall zwischen Felsen

Fujinon XF 23 mm f/2 WR, ISO 800, f/2, 1/3200 s

Ein Wasserfall zwischen Felsen

Genauso überzeugt die Haptik, denn der Blendenring und der Fokusring lassen sich einfach und schnell verstellen, auch bei Minusgraden gibt es keinerlei Probleme. Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach sehr hochwertig und hält auch mal etwas mehr aus, trotzt relativ kleinem Preis. Für das Preis-Leistungsverhältnis bekommt man wirklich etwas Tolles geboten, was anderen Objektiven in nichts nachsteht.

Auch diese Reise hat sich für mich mehr als gelohnt und es sind ein paar schöne Aufnahmen entstanden. Auch musste ich feststellen, dass die Schweiz ein Wetterphänomen durch und durch ist, denn sobald man ein Stück weiter raus aus einer Ortschaft fährt, ändert sich das Wetter schlagartig.

So hatten wir von strahlendem Sonnenschein bis hin zum Schneesturm alles mit dabei. Im Großen und Ganzen ist zu sagen, dass die beiden Objektive treue und angenehme Begleiter auf meiner Reise waren und es noch lange bleiben werden.