Warum ich analoge Objektive an der DSLR nutze
In einer Welt, die von hochmodernen und ultrascharfen Objektiven regiert wird, ist doch gar kein Platz mehr für alte Objektive. Die neuen Objektive fokussieren im Bruchteil einer Sekunde, sind dabei äußerst präzise und bilden mittlerweile schon bei Offenblende knackscharf ab. Wozu also noch mit Objektiven einer längst veralteten Generation fotografieren?
Eins vorneweg: Diese Art der Fotografie, auf die ich in diesem Beitrag eingehen werde, hat dazu beigetragen, dass sich mein Stil im letzten halben Jahr ziemlich gewandelt hat. Es ist eine Art Herausforderung für mich gewesen, mich in Bezug auf Technik bewusst „einzuschränken“. Wie es sich auf meine Porträtfotos ausgewirkt hat, beschreibe ich seitdem regelmäßig auf meinem Fotografieblog.
Dabei habe ich vor einigen Jahren selbst noch ganz anders über Ausrüstung aus analogen Zeiten gedacht: Die alten Objektive sind durch die manuelle Bedienung doch ziemlich langsam. Darüber hinaus haben sie doch gar nicht die nötige Schärfe, die zum Rand hin sogar weiter abfällt und dazu noch extrem vignettiert. So kann man doch von Grund auf kein ordentliches Foto machen. Vielleicht hattet Ihr ja auch schon einmal einen solchen Gedanken.
Vor etwa drei Jahren habe ich mir meine erste analoge Kamera im Internet ersteigert. Für ca. 50 € erhielt ich eine Canon AE-1. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war ich begeistert davon, mit alter Technik auf Film zu fotografieren. Es war für mich eine völlig neue Art, Fotos zu machen. Ich habe ein Jahr lang größtenteils analog fotografiert und mich immer weiter damit auseinander gesetzt. Es folgten noch weitere analoge Kameras.
Dann ging ich aber dazu über, auch wieder digital zu fotografieren. Mir fehlte manchmal die Flexibilität, die man mit einer digitalen Kamera doch hat. Hier habe ich dann aber etwas vermisst. Es war mir teilweise zu perfekt.
Ein „neues“ Objektiv kaufen
Doch dann begann in der Fotografiebranche ein Wandel: Der Retro-Bildlook war wieder modern. Film-Presets wurden immer beliebter und immer öfter angeboten. Und auch alte Objektivschmieden fingen wieder an, damalige Objektiv-Klassiker neu aufzulegen. Ein Beispiel hierfür ist das Petzval-Objektiv).
Allerdings war ein von mir geschätzter Vorteil der analogen Fotografie, dass man mit wenig Geld zu genialen Ergebnissen kommen kann. Deshalb kam es für mich erst einmal nicht in Frage, solche Objektive für teilweise mehr als 500 € zu kaufen. Wenn ich etwas Altes und Unperfektes haben will, wieso dann nicht einfach alt und wesentlich günstiger kaufen?
Der ausschlaggebende Grund, die analoge und die digitale Welt miteinander zu kombinieren, war für mich, dass ich mich einem „analogen Look“ annähern, aber nicht auf die Flexibilität verzichten wollte, die moderne Kameras mit sich bringen. Es sollte auch nicht nur bei ein paar analogen Farben im Colorgrading bleiben.
Ich recherchierte etwas. Anfangs hat mich das sogenannte Swirley-Bokeh vieler alter Linsen begeistert. Nach einer kurzen Recherche war für mich klar, dass ich mir das Helios 44-2 58 mm f/2.0 holen würde. Ich habe es für 35 $ im Internet ersteigert. Es wurde aus der Ukraine verschickt. Dazu den passenden M42-Adapter .
Aber auch andere Linsen sind hier durchaus empfehlenswert. Die Objektive aus dieser Zeit (um 1970–1980) sind meistens sehr hochwertig aus Metall gefertigt. Darüber hinaus besitzen sie immer noch gute Gläser und eine lichtstarke Offenblende.
Auch wenn meine Bearbeitung teilweise etwas eigener ist, als es damals auf Film ausgesehen haben könnte: Ich greife zwar auf analoge Elemente wie Objektive und Farbgebungen zurück, kombiniere sie aber trotzdem mit meinem eigenen Stil. Ein paar Kernelemente und ein analoger Hauch sind aber immer noch vorhanden.
Was Ihr bei der Verwendung beachten solltet
Sobald man das analoge Objektiv durch den jeweiligen Adapter an der digitalen Kamera angebracht hat, kann es losgehen. Dabei ist zu beachten, dass je nach Kamera-Bajonett nicht nur die Anschlussart variiert, sondern auch der Abstand des Objektivs zum Sensor. Dadurch ist es oft nötig, dass der Adapter eine Korrekturlinse besitzt. Ansonsten ist kein Fokus mehr auf unendlich möglich. Leider mindert diese Zwischenlinse die Qualität oft ziemlich.
Am besten ist es also wie bei meinem M42-Objektiv, dass ich ohne diese Zwischenlinse an meiner 5D Mk III trotzdem auf unendlich scharf stellen kann. So bleibt die Qualität erhalten. Hier muss man sich je nach Kameramodell und Anschluss des gewünschten Objektivs etwas informieren.
Alternativ kann man auch einen Adapter ohne Korrekturlinse verwenden, wodurch man dann aber zum Beispiel keine Landschaftsaufnahmen mehr auf unendlichem Fokus fotografieren kann. Hat man einen Adapter mit Korrekturlinse, steigt die Qualität auch wieder an, wenn man entsprechend abblendet. Fokus und Blende werden dann manuell über die beiden Ringe am Objektiv bedient. Logischerweise werden auch keine Exif-Informationen darüber vom Objektiv übertragen.
Was etwas Übung braucht, ist wohl das manuelle Fokussieren. Durch den normalen Sucher einer DSLR ist wie auch im digitalen Bereich nicht zu 100 % zu erkennen, ob es wirklich scharf ist. Deshalb erweist sich der Einsatz des Live Views mit entsprechender Lupenfunktion als äußerst hilfreich. Besitzer einer spiegellosen Kamera mit Fokus Peaking oder Magic Zoom werden es wohl etwas einfacher haben.
Fazit: Eine Brücke zwischen zwei Welten
Für mich ist der Einsatz von analogen Objektiven an modernen Kameras eine Art Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt. Mir hat es nicht ausgereicht, nur einen analogen Farblook auf ein makelloses digitales Foto anzuwenden. Ich wollte schon beim Fotografieren auf einen Retro Look hinarbeiten. Dabei spielen vor allem die Unschärfe, die Vignette, das spezielle Bokeh und viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle, die ein altes Objektiv mitbringt. Aber auch das Fotografieren an sich verändert sich. Durch den manuellen Fokus ist man gezwungen, sich etwas mehr Zeit für seine Fotos zu nehmen.
Die Qualität der allgemeinen Verarbeitung, aber auch der Gläser ist auch heute noch oft besser als die von so mancher Plastikscherbe auf dem Markt. Kombiniert mit einem Adapter bekommt man ein günstiges Objektiv für seine Sammlung, mit dem man aktiv ausprobieren und experimentieren muss.
Habt Ihr auch schon einmal mit einem analogen Objektiv an einem digitalen Kamerabody fotografiert? Welche Erfahrung konntet Ihr damit machen? Schreibt es in die Kommentare.
Ich komme gerade von einem Waldspaziergang mit der D600 und einem Pentacon 135/2,8. Ich liebe diese Ruhe morgens. Dazu passt diese Art der Fotografie. Natürlich habe ich auch AF-Objektive aber zum Entspannen gibt es für mich nichts besseres, als mit einem alten Objektiv und meinem Hund morgens loszuziehen.
Danke für diesen schönen Artikel.
Danke für den Kommentar! Ich selbst fotografiere eigentlich auch am liebsten im Wald und in der Natur. Am besten ohne sonstige Hilfsmittel. Einfach einmal Zeit nehmen und das ganze etwas entschleunigen.
ja, mach ich auch….
….meine digicams aus der steinzeit der digitalphotographie und meine analogen altgläser ermöglichen mir schon bei der aufnehme eine art ZEN_gefühl…viel haptik mit vollmetall und massivem glas…..das kann was, liebe freunde!
servus,
werner aus der hochsteiermark
Ein schöner Verlauf, eine schöne Geschichte. Die Bilder mag ich sehr gerne.
Ich bleibe erst einmal bei analog/analog, könnte mir aber bei passender DSLR auch vorstellen, digital/analog auszuprobieren. Bei einer Pressereise vor ein paar Wochen habe ich mir zeitweise auch mehr Flexibilität gewünscht. Während alle anderen schnell geklickt haben und bereits zur nächsten Sehenswürdigkeit gepilgert sind, hantierte ich noch an den manuellen Einstellungen meiner AE-1 Program herum. Nervenaufreibend, aber im Endeffekt lohnenswert, sodass ich es beim nächsten Mal wahrscheinlich wieder machen würde, haha ;) Meine Art der Digitalfotografie ist mir einfach zu langweilig und nervig. Aber deine Kombi könnte mir vielleicht gefallen. Danke für die Tipps und: Ein Herz für Vignetten!
:)
Hi Conny! Danke für den Kommentar. Ich spiele auch oft mit dem Gedanken, mich vorerst nur auf analog zu konzentrieren. Aber ich komme dann trotzdem immer wieder zu dieser Kombi zurück. Ja, ich füge die Vignetten auch oft ein, wenn beim Fotografieren direkt einmal keine entstanden sein sollte :) Je nach Motiv kann das den Blick etwas lenken.
Ich habe mit meiner Fuji auch schon analoge Objektive getestet: im Macrobereich kam ein altes 55er Micro-Nikkor mit genialer Schärfe zum Einsatz, einen anderen Look in Bezug auf Schärfe, Bokeh, Farben habe ich mit einem alten Filmobjektiv erzielt: http://goertz-fotografie.de/noerdlicher-friedhof/
Ich habe mir auch einen Adapter ohne Korrekturlinse zum Ausprobieren geholt und kann damit jetzt auch super Makro Fotos machen. Schönes Bokeh in deiner Serie!
Ein wirklich schöner Artikel und ich kann nur sagen – versucht es – diese alten Linsen haben ihren ganz persönlichen Charme. Die Struktur des Hintergrunds ist halt einmalig. Dafür verzichte ich gerne auf ein wenig Schärfe.
Die neuen Linsen schaffen so einen „Möbelhauscharakter“ – alles wie geleckt, aber nicht wirklich persönlich. Mit den alten Linsen kommt man „zu Hause“ an. Mängel haben ihren Reiz!
Zu dem Helios 44-2 58 mm f/2 sollte man vielleicht noch dazu sagen, dass es davon Versionen gibt die am Spiegel der Vollformatkameras (aus Erfahrung mit Canon Vollformat/bei Nikon braucht es bei M42 für Unendlich eh eine Ausgleichslinse – Auflagemaß Canon 44mm/M42 45,46mm/Nikon 46,50mm) anschlagen. Aber nicht nur das Auflagemaß ist für solche Adaptionen wichtig, sondern auch die Schnittweite. Objektive enden nicht an der Auflagefläche. Vor allem alte Linsen mit Brennweiten unter 100 mm sollte man mit Vorsicht benutzen und sich vorher genau darüber informieren. Die letzte Linsengruppe taucht beim Fokussieren um 5m bis Unendlich gerne mal zu tief in die Kamera ein und kann damit dann auch den Weg des Spiegelschlags versperren, was teuer werden kann.
Ich nutze die Linsen meistens nur im Nahbereich, da ergibt sich das Problem nicht. Dennoch sollte man die Leute warnen, dass sie mit solchen Kombinationen durchaus ihre Kamera beschädigen können.
Danke für den Hinweis mit dem Spiegel! Ich werde darauf achten, wenn ich mir die nächste Linse hole. Das mit dem Möbelhaus Charakter ist ein gutes Stichwort. Genau bei diesem Punkt überlege ich öfter, ob eine moderne Sigma Linse zu mir passt (oder nicht). Mit den alten Linsen bildet man oft irgendwie einfach authentischer ab.
Hallo erst jetzt lese ich diese interessanten Beiträge. Danke für den Austausch
Ich würde auch gerne ein Helios wie oben beschrieben haben… aber kann mir jemand sagen ob ich es ohne Probleme nutzen kann: Sony alpha 7 III vollformat. Spiegellos
Wäre nett, wenn mir hier jemand weiter helfen könnte. Ich mag den analogen Stil auch sehr. Lieber Gruss. BEATRICE
Beatrice, du kannst das ohne Probleme adaptieren, ich habe es an der A7II und an der G81 von Panasonic, und bei beiden keine Problem, vor allem da du keinen Spiegel hast, kann es dir den auch nicht verhauhen
Sowas wie „analoge Objektive“ gibt es nicht! Ich hab ja auch kein „digitales Objektiv“ an der Kamera, wenn ich auf Film mit Autofokus fotografiere ;-)
Ansonsten kann ich die Faszination für alte, manuelle Objektive bzw. alte optische Rechnungen nachvollziehen, auch wenn mir persönlich das schwurbelige Bokeh von Petzval und Co nicht gefällt
Ja uns ist bewusst, dass die Bezeichnung nicht korrekt ist. „Altes Objektiv“ oder „manuelles Objektiv“ trifft es aber auch nicht. Und die genaue Umschreibung wäre ziemlich lang, weshalb wir uns für diese verkürzte Variante entschieden haben, bei der doch jeder weiß, was gemeint ist.
Im Prinzip schon. Die neuen Objektive sind eben an DigiCams entsprechend gerechnet worden. Da gibt es zu den „analogen“ Objektiven schon Unterschiede.
Dass der Sprachgebrauch das „für digitale Kameras gerechnete Objektive“ auf „digitale Objektive“ verballhornt hat… geschenkt ;-)
Ich liebe es zu adaptieren. Jedes alte Glas hat seine Eigenheiten. Seid einiger Zeit habe ich eine umgebaute Projektorlinse adaptiert und bin vom Look begeistert. Daher kann ich auch jedem nur empfehlen analoge Linsen zu testen. Aber vorsicht, Suchtgefahr!
Das mit deiner Projektorlinse klingt auch spannend! Ja, Suchtgefahr ist wohl das passende Wort. Ich überlege auch schon, welche Linse ich mir als nächstes hole.
Hallo,
Ich hatte vor kurzem das Helios 44-2 58 mm f/2 (von einem Bekannten ausgeliehen) an einer 7D und an einer 400D! Der Adapter (ohne Korrekturlinse) hat einen Chip, so das beim focusieren zumindest der mittlere AF Punkt in der Nähe der Schärfeebene aufleuchtet. Allerdings hab ich bei Offenblende oft einen Backfocus gehabt. Also z.B. bei Portrait auf die Augen scharf gestellt, dann lag die knappe Schärfeebene so in der Nähe der Ohren, genau erklären konnte ich mir das nicht. Vielleicht liegts am Abstand Linse zum Sensor, weil ja der Adapter so 1 mm dick ist… ? Das ist nur so eine Vermutung. Frage: Woran kann das noch liegen?
Mit einem Pentacon 50mm 1.8 klappt das bei mir besser. Warum auch immer…
Wer Zeit hat kann auf diese Weise sicher schöne Bilder machen, das Bokeh ist bei vielen m42 Linsen auch erste Sahne. Nur ich hab mich schon so manches mal geärgert, wenn von 10 Bildern 6 dabei waren, wo ich den Focus nicht so genau da getroffen hatte, wo er hin sollte.
Damit konnte ich leider noch keine Erfahrungen machen… ich selbst fokussiere immer mit der Zoom Funktion im Live View.
Mensch … toller Artikel! Da werde ich doch gleich mal zuhause das alte 24-70 auf meine Sony drauf schrauben.
Hatte nach dem Neukauf der Sony A68 garnicht mehr an das vereinfachte Fokussieren durch den EVF gedacht!
interessantes Thema, „Seh-N-Sucht“ hat das Zauberwort Auflagemaß schon erwähnt. Um eine Qualitätsminderung der „alten Gläser“ zu vermeiden sollte man solche Objektive auswählen, die ohne zusätzliche (schlechte) Linse auf das eigene Kameragehäuse passen. Im DSLR-Forum gibt es dazu einen Thread. Ich habe damit angefangen meine alten Olympus Zuiko Objektive, speziell das 1.4/50mm an die Canon 5dmk2 zu adaptieren. Aber auch alte Mittelformat Objektive machen sich hervorragend an einer Digitalen. Da diese einen größeren Bildkreis haben, ist es auch eine Überlegung an einen Tilt-Shift Adapter zu denken. Damit lassen sich Perspektiv-Korrektur und Schärfendehnung nach Scheimpflug realisieren und natürlich Panoramen oder Miniatureffekte. Mamiya 645-Linsen sind teilweise erschwinglich, bei Pentax oder Hasselblad/Zeiss muss man tiefer in die Tasche greifen.
Noch ein Tipp zum Fokussieren: für manche Kameras gibt es auswechselbare Mattscheiben mit Mikroprismenring und Schnittbild Entfernungsmesser, ganz wie zu analogen Zeiten.
Das mit einer entsprechenden Mattscheibe hab ich auch schon einmal überlegt. Würde das ganze auf jeden Fall etwas vereinfachen!
M42 Objektive sind mein günstiger Weg zu mehr Festbrenweiten an der 350D gewesen. Einige nutze ich selbst heute noch an der 5D (mk1), dort funktionieren sie mit entsprechender Matscheibe sogar noch viel besser als an dem Minisucher der 350D.
Für ein 1.4 50mm Objektiv habe ich glaube ich so 40-50€ gezahlt.
Für mich ist es mit den analogen Objektiven ein bißchen so wie mit Vinyl vs. CD in der Musik. Die digitale Welt ist perfekt, clean, porentief rein. Die analoge Welt ist imperfekt, Musik und Bilder haben Ecken und Kanten – Charakter und Seele.
Ich fotografiere noch nicht sehr lange, und habe erst vor einem Jahr mein erstes M42 Objektiv an meine Olympus E-M5II adaptiert. Daraus ist mittlerweile eine Passion geworden. Die Altglas-Sammlung wächst kontinuierlich. Ich gehe ganz gezielt mit meinen analogen Schätzchen auf Bokeh-Jagd. An den unvergleichen Charme der Bubble-Bokehs bei Offenblende kommt kein M.Zuiko etc. heran.
Manuell fotografieren ist für mich eine noch intensivere Auseinandersetzung mit Motiv, Komposition und Technik. Und in gewisser Weise „Best of Both Worlds“. Möchte ich nicht mehr missen.
Ich arbeite schon seit über einem Jahr mit alten Minolta Linsen. Zuerst an der Sony a7, jetzt an meiner Olympus omd. Oft auch noch mit meiner analogen Minolta x300. So habe ich für mich da perfekten weg meiner Fotografie gefunden.
Hallo,
als Nikon-User kann ich auf Objektive bis in die 50er Jahre zurück greifen und benötige dabei keinen Adapter.
Viele der alten Linsen sind auch heute noch super
[Ô]
Das ist bei Pentax ähnlich. Und gleichzeitig ist es erfreulich unwichtig geworden seit es eine Vielzahl von Kameras mit sehr kurzen Auflagemass gibt (spiegellose Systemkameras), an die man mit preiswertesten Mitteln und ohne zusätzliche Linsen und optische Nachteile fast alles ansetzen kann, was halbwegs durchsichtig ist ;-)
Sehr schöner Artikel darüber, dass eine scharfe Abbildung nicht das einzige Kriterium für ein gutes Foto ist.
Mir fällt auf, dass „analog“ sehr oft mit unscharf gleichgesetzt wird, obwohl das so nicht immer berechtigt ist.
Ein Kodachrome Film hatte Ende der 30er Jahre bereits ein Auflösungsvermögen von 100 lp/mm im Vollformat. Das ist ein Wert, den digitale Sensoren erst seit ein paar Jahren gerade so erreichen. Es gibt auch nicht erst seit Erfindung der „digitalen“ Fotografie Objektive, mit denen ein scharfes Bild gemacht werden kann.
Wenn man aus dem großen Vorrat an Objektiven, die für Kleinbildfilme entworfen wurden, nicht gerade die herauspickt, die schon immer mittelmäßige Abbildungsleistungen hatten, dann fallen Bilder mit den hier im Artikel gezeigten Größen nicht durch besondere Unschärfe auf.
schön geschriebener und interessanter artikel! habe auch analoge objektive von meinem opa geerbt und die mal mittels adapter an meine dslr geschraubt. war allerdings nicht so zufrieden mit dem unendlichkeitsfokus :/ glaube, ich hatte auch einen adapter ohne korrektur, den ich dann wieder zurückgeschickt habe. allerdings juckts mich jetzt doch wieder in den fingern… :)
Ich fotografiere schon seit vielen Jahren in der von Dir beschriebenen Kombi. Erst mit Canon APS-C, später dann an Vollformat, mittlerweile fast ausschliesslich mit der kleinen Olympus (Stichwort Focus Peaking). Damit nutze ich dank Cropfaktor 2 von den alten Linsen eigentlich nur das Filetstückchen. Wenn ich es mal ganz extrem mache, schraub ich mir noch den M42-P6-Adapter dran und nutze meine alten Mittelformat-Objektive, was allerdings sehr abenteuerlich aussieht, da die Kamera kleiner ist als das Objektiv. ;)
Sehr witzig ist übrigens noch die Kombi Fotosnaiper (Tair 3S f4,5/300mm)+2-fach-Konverter von Pentacon+EM 10 Mk II = Bildwinkel eines 1200mm bei Blende 9, dank 5-Achsen-Stabi und Schulterstütze mit ruhiger Hand bis zu 1/100s nutzbar.
Zum Thema Petzval – den Look bekommt man nur mit einem Petzval hin, entweder original oder neu – billig ist keines davon. Von den „normalen“ Objektiven dürfte das Helios 44-2 so ziemlich dasjenige sein, was dem am nächsten kommt.
Ja, genau so bekommt man es natürlich nur mit dem Petzval hin. Das Bokeh vom Helios ist aber schon relativ nah dran und in Punkto Kosten unschlagbar.
Ich hatte selbst schon mal ein bisschen was dazu geschrieben (http://stefansenf.de/?p=3087). Fazit (noch mal 2 Jahre später): Ja, ich sehe das in weiten Teilen sehr ähnlich. Der Punkt ist in meinen Augen aber vor allem, dass ein Objektiv von der Kamera nicht erkannt wird, dass keine elektronische Korrektur vermeintliche Fehler der Optik bekämpft. Je Moderner Kamera und Objektiv, desto üblicher ist das geworden. Teilweise sogar im RAW-File (bzw mittels unsichtbarer und nicht abschaltbarer ‚Anweisungen‘ an Lightroom und Co.
Toller Artikel, ich verstehe die Begeisterung für analoge Objektive. Ich habe mir vor einem Jahr ein 50 mm von Asahi Takumar SMC mit 1.4er Blende bei ebay für 100 € geholt und kann es nur empfehlen. Abgeblendet auf Blende 2.0 ist es auf meiner 5D MK II knackscharf und es macht echt Spaß damit zu fotografieren, auch wenn es nicht wirklich für spontane Schnappschüsse geeignet ist.
Seit ein paar Wochen bin ich ebenfalls „Altglasverwender“ an einer Sony Alpha 7ii. In über 30 Jahren haben sich einige manuell zu fokussierende Canon FD und ein Leica R Objektiv angesammelt, die nun mittels Adapter ihr Revival erleben. Fokus Peaking und Fokus Lupe machen das Handling super easy. Abblenden auf mindestens f8 sind zwar aus Qualitätsgründen Pflicht, bei überwiegenden Einsatz von Weitwinkel für Landschaften aber ohnehin angesagt. Die Qualität der alten Linsen erscheint mir am Sony Sensor sogar besser als vorher auf Film an meiner Canon A1 und Leica R4.
Suchtgefahr ist definitv gegeben. Seit ich mich für „Altglas“ an der Sony entschieden habe, gehören Kamerabörsen in der Umgebung zum Programm. Macht einfach riesig Spass zu stöbern und für wenig Euros ein gut erhaltenes Objektiv aus der Analogära zu ergattern. So kam zuletzt auch noch ein Nikkor Ais für 50 Euro zur Sammlung hinzu. Unschlagbarer Preis im Vergleich zu den Sony Zeiss Objektiven, deren Schärfeunterschied man womöglich erst in der 100% Ansicht erkennen kann.
Nein, ich habe keine Lust, auf Funktionen wie Autofokus und Blendensteuerung zu verzichten. Auch macht für mich nicht das Objektiv das Bild sondern der Kopf dahinter. Ein guter Bildaufbau und eine gute Bildaussage sind für mich wichtiger als irgendein Analoglook. Diesen kann ich auch in der Nachbearbeitung noch beliebig erzeugen.
Grüße
Michael
Guter Artikel, gefällt mir!
Und: schön, dass Du das Minolta MD empfiehlst. Da bleiben, wenn sich alle jetzt darauf stürzen, die wirklich guten Rokkore für mich übrig ;-)
Anmerkung für die Redaktion: es ist schon schön zu sehen, dass ein Thema wie „Analoge Fotografie“ gleich mal >30 Kommentare generiert. Scheint doch ein ordentliches Interesse in dieser Richtung zu geben. Vielleicht doch eine Möglichkeit, ab und zu mal wieder in Richtung „analog“ aktiv zu werden – ganz wie „früher“ hier…
Ich liebe es an der DSLR manuell zu arbeiten und mache das mit alten Objektiven schon seit 3 Jahren – zuerst mit der Canon 500d und seit einem Jahr mit der guten alten 5d. Die passende Mattscheibe erhöht den Spaßfaktor und die Trefferquote extrem. Die Objektive waren am Crop kein Problem und für die 5d habe ich manche Objektive angepasst und zusätzlich den Spiegel rasiert.
Das Helios 44-2 ist am Crop toll, aber an der 5d im Randbereich enttäuschend. Ein absolut geniales Objektiv ist auf beiden Systemen das Pentax-M 50 1.4. Das Jupiter 9 85mm f2 und das Jupiter 37a 135mm f3.5 sind ebenfalls klasse, wobei das J9 sehr starke Serienstreuung hat. Meine M39 Version von 1966 kann auch offen überzeugen.Während die Pentax SMC-Vergütung auch bei Gegenlicht gut arbeitet haben die Russen hier starke Probleme.
Werft doch mal einen Blick auf die Ergebnisse – in den Tags habe ich immer das Objektiv genannt. Viel Spaß!
https://www.flickr.com/photos/tmertens/
Thorsten
Für mich ist der große Nachteil an meinen DSLR (EOS 5D Mark III und EOS-1D X Mark II) das die Mattscheiben nicht für das manuelle scharfstellen konstruiert wurden, wie Du bereits geschrieben hast ist das schwer und verlangt Übung.
Was Du nicht angesprochen hast, Kameras mit APS-C Sensoren oder kleiner haben, bis auf eine „Mid-Range“ Klasse (z. B. Canon EOS xxD Klasse), keine Glasprismen sondern Pentaspiegel im Sucherkasten. Das bedeutet, mit diesem Kameras ist es nochmal schwieriger. Kleineres Bildfeld und auch noch viel dunkler.
Also „eher“ für Stativ oder aber sehr viieel Licht ;-)
Hallo Markus,
ein toller Bericht! Ich bin ebenso begeistert von den alten manuellen Optiken. Ich fotografiere mit zwei Nikon D750 und dabei sind meine Lieblingsobjektive:
f2.0 24 mm AI
f2.0 85mm AI
f2.8 180mm umgeaut auf Ai, also älter als 1977
Alle natürlich mit manuellem Fokus. Mich begeistert außer der für meine begriffe sehr guten Abbildungsqualität, die mechanische Robustheit und Haptik dieser Teile. kein Vergleich zu dem, was man heute neu bekommt. Sicher haben die neuen Optiken auch ihre Vorzüge und sind vielleicht optisch noch besser. Aber für die praktische Arbeit sind die MF Objektive m.E. deutlich im Vorteil, wenn man sich die Zeit nehmen kann manuell zu fokussieren.
Optische Bildfehler als künstlerisches Gestaltungsmittel einzusetzen zeugt nur von Phantasielosigkeit. Das gilt auch insbesondere für den aberwitzigen Anamorphoten-Hype.
Bokeh-Fetischisten und „Indie“ Moviemakers haben gemeinsam mit youtube Verantwortung zu tragen, am Niedergang der handwerklich, professionelen Filmindustrie.
Was hat ein nicht telezentrisch gerechnetes Objektiv an einer 24-50 MP Fotokamera verloren?
NICHTS! Oder anders gesagt: Aus Rührei lässt sich kein Spiegelei mehr machen.
Schöner Beitrag, danke dafür! ;-)
Als gebürtiger Ostdeutscher habe ich immer noch eine große Affinität zu den alten Pentacon-Objektiven aus der DDR. Absolute Qualität und Wertigkeit, z.T. für kleines Geld auf ebay zu ersteigern. Einige davon haben auch atemberaubende Swirls und Bokehs. M42 halt…
Ich nutze teilweise das Pentacon electric 1,8/50 und auch das Pentacon auto 2,8/135 MC via Adapter an meiner D750 von Nikon. Bisher habe ich nur experimentiert ohne gezielt damit loszugehen. Die Foto-Quali ist sehr gut, die veränderte Brennweite an Vollformat ist aber gewöhnungsbedürftig.
LG Olli
Seit ich mir letztes Jahr eine gebraucht Sony A7 zugelegt habe, verwende ich auch Minolta MD Objektive aus den 60er und 70ern (wenn möglich Rokkor), so kann man zum Bruchteil der Sony und Zeiss – Preise verschieden Objektive testen und des geeignete für sich finden. die alten Rokkore war seiner Zeit ebenfalls fast unerschwinglich und sind Abbildungstechnisch oft noch den günstigen „modernen“ überlegen. Damals gelegentlich sogar besser als Nikon und Zeiss (von welchen allerdings meist die Ursprunsrechnungen kamen)
Die Aussage in einigen Kommentaren, dass heutige Linsen für Digital gerechnet wurden ist allerdings nicht richtig, z.T. werden noch die gleichen (optischen) Konstruktionen wie früher verwendet, nur die Mechanik rundrum (AF, Vergütungen usw.) weiterentwicklt. Und Neukonstruktionen würden auch an Analogkameras gut funktionieren.
Trotz allen würde ich lieber eine modernes Objektiv (z.B. Zeiss Batis) bevorzugen, manuell einstellen geht ja genauso. nur der Preis ….
Schöner Bericht – ich bin erst mit Erwerb meiner Systemkamera zur (Digital-)Fotografie gekommen und bin prompt meinem Sammeltrieb erlegen. Neben den für die NX300M gemachten Objektiven von Samsung (Zoom 12-24, 16-50 & 50-200 sowie Festbrennweiten 30mm & 45mm) habe ich mittlerweile mehr Altglasobjektive – insbesondere die Lichtstarken leichten Tele hatten mir den Einstieg beschert (200mm f3; 135mm f2,5; 85mm f1,8; 55mm f1,4) da ich gerne in Räumen mit „Restlicht“ fotografieren wollte. Aktuell habe ich grundsätzlich mindestens 1 Analoges Objektiv in der Kameratasche dabei – mich begeistert neben der entschleunigten Fotografie – es macht einfach mehr Spaß – eben auch die Schönheit des „Bokeh“, meine Familie hat schon einige Bilder davon auf Leinwand im Wohnzimmer hängen :).
Adapter habe ich bisher nur ohne Linsen benötigt – habe aber auch noch keine mit Linsen gesehen …
Ein sehr schöner Artikel zu den alten Gläsern, ich glaube mich hat der Altglasvirus auch infiziert.
Bin der Meinung gerade in den Grenzbereichen der Fotografie, mit extrem langen Brennweiten oder große Lichtstärken sind die alten Optiken, nicht nur im Preis, unschlagbar. Da kosten moderne Optiken Unsummen, die sich kaum jemand leisten kann oder will.
Ich habe zum Beispiel erst vor wenigen Tagen ein Orestegor 300mm/f4 von Meyer-Optik, in der Bucht erstanden. Es hat unglaubliche 19 Blendenlamellen, auf das Bokeeh bin ich mal gespannt.
Will mit dem guten Stück ein bisschen experimentieren, zum Beispiel Mond-Fotografie. Vielleicht auch Makro mit Zwischenringen.
Trotzdem möchte ich auf die Standardzooms zum Beispiel im Urlaub nicht verzichten. Da muss es oft schnell gehen.
Das gute Stück wird eben mal rausgeholt, wenn man sich mal Zeit lassen kann. Zum rumschleppen ist es eher nix, denn es wiegt dank Vollmetall über 2kg.
Die Adaption hat auf meine Canon APS-C Kamera schon mal prima geklappt und das obwohl es schon einige Jahrzehnte auf den Gläsern hat.
Experimentieren mögen wir ja alle gerne.
Also bleiben wir neugierig, es gibt viele tolle alte Schätzchen zu entdecken.
Das klingt extrem interessant.
Nun habe ich mir gerade vor kurzem eine Pentax K-30 gebraucht erstanden. Ich war total platt, als ich gesehen hatte, daß man an die auch analoge Obejktive anstöpseln kann, welche man auch manuell einstellen kann, ohne so ein dummes Menü, was man auf einem Bildschirm sieht. Naja, wenn man sich so überlegt, was alleine der Preis bei Objektiven ausmacht, dann experimentiere ich glaube lieber mit einem analogen Objektiv. Hier wird doch noch immer fotografiert, oder nicht? Sicher mag sich die Technik weiterentwickelt haben, soch ich denke nicht, daß neuere Objektive von der Optik her gesehen so viel besser sind als die älteren. Ich schätze mal, daß sich da nicht so wirklich viel verändert hat.
Hallo Markus, schön, solche Geschichten und Erfahrungen zu hören. bei mir war es ähnlich, der ganze Hype um noch schärfere Objektive, noch schnellerem Autofokus etc. haben mich etwas nachdenklich gestimmt. Ich selbst bin ambitionierter Hobbyfotograf und fotografiere hauptsächlich Portrait und Sport (Fussball Bezirksliga). Sehr oft sehe ich auf dem Fussballplatz Kollegen, die mit High-End Equipment fotografieren, die teilweise über der 10 000€ Grenze liegen und mitleidig auf mein Equipment reagieren (Nikon D7100/ Sigma 50-500mm), aber deswegen vom Handwerk teilweise schlechtere Fotos machen (unscharf/ Ball nicht im Bild/ überbelichtet etc.)–> Ganz im Gegensatz zu Berufsfotografen, wo hier meist ein reger konstruktiver Austausch stattfindet… Ich persönlich habe mir daraufhin überlegt, wie Fotografen vor 20/ 30 Jahren Sportfotos überhaupt gemacht haben bzw. welches Equipment sie eingesetzt haben. Nach monatelangen Recherchen bin ich dann auf das Nikkor 80-200/2.8 gestoßen (Schiebezoom/ kein VR) und konnte es günstig in einem tadellosem Zustand für 270€ erwerben.Mittlerweile fotografiere u.a. die Fussballspiele nur noch mit diesem Objektiv, AF ist klar langsamer, aber wenn er einmal sitzt, habe ich geile Fotos, knackscharf mit einem tollen Bokeh und einem wirklich tollem Look–> zuvor hatt ich das aktuelle Tamron 70-200/2.8 mit VR das nicht annähernd so eine Qualität bietet–> hab es auch wieder verkauft. Fazit: Es lohnt sich wirklich, aktuelles Marketing der Hersteller- wie auch sich selbst immer wieder – zu hinterfragen, der Satz:
Küchenchef in einem Restaurant: „Ihre Fotos gefallen mir – Sie haben bestimmt eine gute Kamera.“ Helmut Newton (nach dem Essen): „Das Essen war vorzüglich – Sie haben bestimmt gute Töpfe.“
Helmut Newton, Fotograf
ist aktuell wie nie. In diesem Sinne, vielen Dank für Deinen Beitrag, es sind genau solche, die einen (Hobby-) Fotografen manchmal wieder etwas „erden“ und an das wesentliche erinnern: „Mit Licht zu malen“–> viele Grüße. Mark Glatki
Ich hab auf den Link geklickt zu Amazon etwas unter dem Satz „…/…die analoge und die digitale Welt miteinander zu kombinieren …/…“ und wollte mir den Adapter ansehen und ggfs. kaufen, mit der man eine analoge Kamera mit der digitalen Welt verbinden kann.
Aber bei dem Link kommt das Reclam-Universal-Notizbuch und kein Adapter?
Ich bin Laie und kriege eine alte Kamera geschenkt, daher würde mich das wirklich interessieren, wie das geht, daß man analog mit digital verbindet.
Ich bekam eine komplette analoge Canon – Ausrüstung vom Freund meiner Schwiegermutter geschenkt. Er hatte die über Jahre im Keller aufbewahrt und ich hatte zunächst die Befürchtung, dass viele der Teile sehr darunter gelitten haben könnten. Glücklicherweise war das nicht so. Nur eben viel Arbeit alles wieder auf Vordermann zu bringen.
Eine A-1 und eine T90 waren auch dabei. In die A-1 musste ich ein wenig mehr Arbeit investieren. Aber nun ist wieder wie neu und macht einen tollen Job. Der Objektivpark ist schlicht der Hammer. Ein 24mm f2.8, 28mm f2.8, 50mm 1.4 S.C.C., zwei Zooms und das Sahnestück Tokina AT-X 90mm 2.5 Macro mit dem dazugehörigen Extender für 1:1 Abbildungen. Ich habe mir von Kipon einen passenden Adapter besorgt, der die FD – Objektive an meine Nikons bringt, der ist mit einer Korrekturlinse ausgestattet. Aber, Kipon war auch der einzige Hersteller, der auch angab, dass die Linse mehrfach vergütet ist. Darum habe ich auch die 60€ investiert und ich muss sagen, dass die Entscheidung richtig war.
Bei den ersten Bildern, die ich mit dem 90mm Macro gemacht habe, hat es mich schlicht umgehauen in welcher Qualität die Bilder herauskamen und das obwohl 12x Glas bis zum Sensor dazwischen liegen. Von dem Glas werde ich mich auf keinen Fall trennen, weil es sich auch recht flexibel einsetzen lässt. Für Portraits, Landschaft und natürlich in seiner eigentlichen Bestimmung als Makro. Alte Scherben können immer noch einen Heidenspaß machen. Und auch ein süchtig.
Ich verwende an meiner EOS 6d ebenfalls „Altgläser“. Besonders bei Porträitfotografie habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit einem Adapter aus der ehemaligen DDR habe ich zum Beispiel ein Sonnar 180/2,8 auf M42 adaptiert und darauf einen Adapter von M42 auf Canon EF mit AF – Bestätigung. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen! So hat ein ehemaliges Pentacon Six Objektiv den Weg an meine DSLR gefunden! Das gleiche hab ich mit dem 120er Biotar gemacht. Die Resultate waren beeindruckend. Diese beiden Linsen möchte ich nicht mehr missen!
Des Weiteren habe ich mehrere M42 Objektive aus DDR Zeiten an die Kamera adaptiert . Dabei sollte man bei der 6D darauf achten, das manche Objektive in der Unendlichstellung den Spiegel blockieren!!!!! (Hatte ich beim Orestor 1,8/50 von Mayer und beim CZJ Flektogon 2,8/20) ich habe das Flektogon 4/20 getestet und das funktioniert tadellos. Trotz einiger Vorzüge von modernen Objektiven werde ich nie auf diese Optiken verzichten. In meiner Kamerasammlung befinden sich noch ca 40 M42 Objektive, von denen ich sicher noch einige adaptieren werde!
Ziemlich interessant zu lesen, wie unterschiedlich gelagert die Ansätze sind, mit alten manuellen Linsen zu fotografieren! Ich fotografiere mit der FUJI X-T2, und habe neben 3 FUJI-Zoomobjektiven seit einiger Zeit alte M42-Schätzchen von PENTACON und HELIOS im Einsatz. Somit habe ich nun als Zooms die guten Originalobjektive, und als Festbrennweiten manuelle Objektive aus der guten alten Zeit. Der Look ist schon deutlich anders, aber eine mindere Qualität kann ich so nicht finden. Als Adapter nutze ich übrigens den Fokalrduktor Zhongyi Lens Turbo II. Vorteile: Durch die eingesetzte Linse fällt der Umrechnungsfaktor weg, Brennweite also 1:1, und durch die Lichtbündelung auf APS-C Format gewinne ich zusätzlich Licht, Steigerung um etwa 1 Blendenstufe.
Das Fotografieren mit diesen Klassikern ist für mich was Meditatives. So, wie am Sonntagmorgen Vinyl auflegen, schnappe ich mir schonmal die alten Linsen und ziehe los. Es ist tatsächlich ein völlig anders Gefühl, dann zu fotografieren. Aber wem erzähl´ich das… ;-)
Herzlich grüßend, Dirk Trampedach
Hallo,
alsooooo, den Begriff „analoge Objektive“ finde ich schon merkwürdig, denn es gibt ja keine „digitalen Objektive“.
Und ein Vergleich „alter Objektive“ mit „neuen Objektiven“ ist manchmal auch überraschend. Schaut mal https://youtu.be/WBaFdyGA8GY , besonders ab der 8ten Minute.
just my 2 cents
Ich fotografiere seit ca. 30 Jahren – auch beruflich.
Seit vier Jahren digital.
An meine Sony Alpha 7 II kommt mir nur Altglas :-)
Besonders die Minoltaobjektive sind super.
Sony wusste schon, was da aufgekauft wurde. :-)
Das 100mm Macro, das 75-150mm (selten und sauscharf)
Besonders angetan hat es mir das PRIMOPLAN 1.9 / 58 Red V – M42 – Objektiv von MEYER-OPTIK GÖRLITZ.
Dieses Bokeh ist einfach der Knaller!
Seit ein paar Monaten bin ich auch auf den alten Scherben hängen geblieben. Dazu entwickle ich mittlerweile meine Fotos viel in Monochrom. Meine Lieblinge am Vollformat sind das Zenit Helios 44-2 (da der Spiegel auf Unendlich hängen blieb habe ich hier am hinteren Ende des Linsen Tubus etwas schleifen müssen) , das Tessar von Zeiss (tolle Schärfe und Schärfeverlauf) und das Pentacon 200 mit 15 Blendenlamellen (geradezu cremige Bokeh) . Das Pentacon 30 3.5 baut leider so tief, dass ich zu viel wegschleifen müsste, um Unendlich zu erreichen. Das wird jetzt mein Standard auf der 40D. Von der Schärfe mit dem „Adlerauge“ Tessar vergleichbar, macht das auch irre Spaß.
Den Anstoß zu den alten Schätzchen hat bei mir ein neues Objektiv gegeben. Ich hatte vom Freund das Sigma 50 Art. Glasharte Schärfe und ein, mir persönlich, zu harter Schärfeverlauf. Die Bilder habe ich immer noch nicht endgültig entwickelt, da sich die Charakteristik irgendwie nicht mit meinen Ideen vereinbaren lässt. Da komme ich mit dem alten 50er Makro von Sigma besser klar. Da wirkt das Bild homogener.
Fokussieren würde bei mir mit dem Tausch der Mattscheibe an der 5D2 auf EG-S deutlich leichter.
Moin zusammen!
Ich verwende das Helios 44M-6 sehr gerne und – als Tip – ein Jupiter 37AM mit 135 mm Brennweite. Das Jupiter ist bildet knackscharf ab. Sein „größerer Bruder“ mit 200 mm Ist ebenfalls
ein Objektiv, das sehr viel Spaß macht – auch wenn das Gewicht nicht ohne ist ;-)
Superartikel, Danke! Schwöre seit Jahren auf die Canon FD Gläser und die alten OM, an meiner Olympus PEN F oder an der Sony. Eben alles Vollformat Linsen, hä! Nur würde ich die gern abblenden, was nicht geht, schnüff. Oder? Wäre dankbar für Tip. Erstmal nochmals Danke und schoin Abend, york.