23. März 2016

Mit Einwegkameras auf der Flucht

#RefugeeCameras ist ein Fotoprojekt von Kevin McElvaney. Er verteilte entlang der Fluchtroute 15 Einwegkameras. Sieben davon wurden ihm zurückgeschickt und zeigen sehr intensive Bilder.

Diese werden vom 1. bis 3. April im Basecamp Hamburg ausgestellt, zusammen mit Aufnahmen von Kriegsreportern, deren Bilder die derzeitigen Nachrichten und unser Bild der aktuellen Lage geprägt haben. Mit dabei sind unter anderem Daniel Etter, Patrick Witty, Souvid Datta, Jacobia Dahm, Kai Löffelbein, Alessandro Penso und Nicole Tung.

Die Idee zum Projekt kam Kevin, als er mit Menschen in Hamburg über ihre Flucht sprach. Auf ihren Handys gab es kaum Aufnahmen davon, denn die Geräte dienen als wichtigstes Kommunikations- und Navigationsmittel. Also werden sie möglichst selten genutzt, um die Akkus zu schonen. Von einer Kamera erhoffte sich Kevin andere Bilder und hatte damit recht.

Zu sehen sind sehr verschiedene Motive: Bilder von der Überfahrt über das Mittelmeer auf Schlauchbooten, Fotos von erschöpften Menschen im Zug, aber auch ein kleiner Junge, der die erste Unterkunft erreicht und fröhlich auf dem Bett herumspringt.

 

Saeed aus dem Iran

Ein schlafender Mann mit einem Kind

Menschen dicht an dicht

 

Mohammad aus Syrien

Menschen in Decken gehüllt

Schlafende Menschen

 

Hamza und Abdulmonem aus Syrien

Ein Mann mit zwei Kindern auf dem Arm

Geflüchtete mit Rettungswesten

 

Firas aus dem Irak

Weinende Kinder im Zug

Menschen stehen um ein Feuer am Busbahnhof

 

Dyab aus Syrien

Lachende Kinder im Zug

Ein kind springt auf einem Hochbett

 

Zakaria aus Syrien

Ein Boot voller Menschen auf dem Wasser

Vater mit Kind

 

Amr aus Syrien

Ein überfüllter Gang im Zug

Ein Mann und ein Junge am Hafen

Die restlichen Kameras gingen verloren. So brach der Kontakt zu einer jungen Frau mit Kind aus Afghanistan ab, zwei Jungs sitzen bis heute in der Türkei fest und zwei weitere Kameras wurden von der Polizei einbehalten.

Das Projekt bringt professionelle Fotografen mit Geflüchteten zusammen und stellt ihre Bilder auf Augenhöhe gegenüber. Ein gelungenes und wichtiges Projekt, das den Menschen ein Gesicht gibt. Es stellt die Menschen in den Mittelpunkt, die in den Nachrichten viel zu oft als unkenntliche Masse dargestellt werden.

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