Schatten einer Hand auf einem Gesicht
02. April 2015 Lesezeit: ~7 Minuten

Testbericht Leica Monochrom

Ich weiß gar nicht mehr, was mich eigentlich dazu bewogen hat, die Leica Monochrom zu testen. Reizte mich der Gedanke, einmal in jene elitäre Welt einzutauchen, in der ein einzelnes Objektiv mehr kostet als meine gesamte Fotoausrüstung? Etwas nicht haben zu können, weckt schließlich Begehrlichkeiten.

War es die Kompaktheit dieser Vollformatkamera, die mich ansprach oder einfach nur der Wunsch, wieder einmal ins kalte Wasser geworfen zu werden? Was es auch gewesen sein mag, irgendwie landetete die Kamera am Ende in meinen Händen.

Nachdem ich alles ausgepackt und das Summicron-M 50mm f/2 aufgeschraubt hatte, fiel mein Blick auf die beiliegende Preisliste. Noch gäbe es die Möglichkeit, das Paket aus Wetzlar zu verscherbeln und sich von dem Geld eine Südseeinsel zu kaufen. Aber dann hätte ich ja wieder keine Leica. Und Sand mag ich eh nicht.

Nicht mehr lange und es würde dunkel werden, weshalb ich den Sandgedanken beiseite schob, das kleine Lederband durch die passenden Ösen fädelte und mich auf den Weg hinaus in den Schnee machte. Ich hatte keinen Testbericht gelesen, hatte noch nie eine Leica in der Hand und bereute es plötzlich, mich ausgerechnet in dieser Kälte mit der Bedienung auseinandersetzen zu müssen. Memo an mich: Kameras nur noch im Sommer testen.

Auge einer Frau

Da stand ich nun im Schnee und suchte verzweifelt den Slot für die Speicherkarte. Das kann doch nicht so schwierig sein, dachte ich mir. Ist es aber doch: Um an die Speicherkarte und den Akku zu gelangen, muss man zuerst umständlich den schweren Metallboden entfernen. Dieser hakt sich übrigens nicht sonderlich gut wieder ein, sodass die Kamera des Öfteren die Warnmeldung „Bottom cover removed“ anzeigte und ihren Dienst verweigerte.

Vielleicht ist das schwere Metallstück aber auch dafür gedacht, sich im Notfall gegen Kameradiebe zur Wehr setzen zu können. Überhaupt ist die gesamte Kamera viel klobiger und schwerer als ich sie mir vorgestellt hatte.

Das viele Metall macht sich übrigens auch bei kalten Temperaturen schmerzhaft bemerkbar – allerdings an den eigenen Händen und nicht am Hinterkopf von Dieben. In diesem Moment bereute ich meine getroffene Entscheidung und wünschte mich doch an einen Strand mit Palmen – am liebsten irgendwo auf Hawaii. Aber Wünsche gehen selten in Erfüllung und so musste ich mich für den Augenblick mit dem „ewigen Meer“ in Ostfriesland begnügen.

Ein Wegweiser

Portrait einer jungen Frau

Beim ersten Blick durch den Messsucher schlug mein Spielkindherz plötzlich schneller. Im Zentrum befindet sich ein helles, kleines Feld, das sich durch Drehen des Fokusrings mit dem umliegenden Bereich in Deckung bringen lässt (Mischbild-Entfernungsmesser). Gelingt dies, ist es Zeit, den Auslöser zu drücken. Auch wenn es ein bisschen Übung erfordert, macht das Ganze wirklich Spaß.

Man wird gezwungen, sich mehr Zeit zu nehmen. Für Sportfotografen wäre das wahrscheinlich schon jetzt ein KO-Argument. In meinem Fall bin ich jedoch dankbar für jedes Hindernis, das sich mir in den Weg stellt. Ich fühlte die gleiche Entschleunigung, die auch die analoge Fotografie mit sich bringen kann. Vielleicht ist das Problem heutiger Kameras einfach, dass sie uns zu viele Möglichkeiten bieten und uns vom Wesentlichen ablenken.

Zeit für alle Apple-Jünger, nach einer Kamera aus Cupertino zu schreien. Doch bevor Herr Cook ins Kamerageschäft einsteigen kann, muss sein Team wahrscheinlich erst einmal das neue Auto und den seit Ewigkeiten geplanten Fernseher auf den Markt bringen. Die Idee eines App-Stores auf meiner Kamera behagt mir zudem nicht sonderlich.

Ein Waldweg

Eine Person mit Hasenmaske

Zurück zum Apfel der Kamerahersteller und der Leica Monochrome: Der Mischbild-Entfernungsmesser hat auch einige Nachteile. Hat man keine klaren Strukturen als Leitlinie zur Verfügung, vermisst man doch die Messfelder der eigenen Spiegelreflexkamera. Man tendiert dazu, die zu fokussierenden Objekte sehr zentral anzuordnen, um das Bild überhaupt scharf zu stellen.

Der Messsucher zeigt übrigens weit mehr als nur das eigentliche Bild an, woran ich mich auch erst gewöhnen musste. Bilder im Hochformat aufzunehmen ist möglich, jedoch liegt die Kamera dann sehr ungünstig in der Hand.

Die Schärfe der Bilder ist wirklich beeindruckend. Bedenkt man, dass man durch die manuelle Fokussierung für diese mitverantwortlich ist, gewinnen die entstandenen Fotos noch einmal an Wert. Beim Einsatz von direktem Sonnenlicht auf Haut liefert die Kamera sensationelle Ergebnisse, die ich bis dato nur von der Analogfotografie kannte. Irgendwann fing ich auch an, in schwarzweiß zu denken und meine Motive gezielter auszuwählen.

Portrait und Schattenspiel

Spiegelung in einer Pfütze

Der Dynamikumfang der Leica Monochrom ist in Ordnung. Nicht mehr und nicht weniger. Von meiner Nikon D800* bin ich aber Besseres gewohnt. Der Anschaltknopf dagegen ist viel zu leichtgängig und mit den Funktionen Single Shooting, Continous Shooting und Timer gekoppelt.

Nicht selten ist es mir passiert, dass ich nach dem Anschalten der Kamera auf den Auslöser drückte und der Selbstauslöser aktiviert war. Auch das 2,5″-Display ist in diesem Preissegment mit seiner für die heutige Zeit geringen Auflösung eine Zumutung.

Das Objektiv hat mich übrigens sehr beeindruckt. Die Größe, die Schärfe und das Bokeh sind wirklich eine Klasse für sich. Falls ich irgendwann einen 7000-Euro-Schein auf der Straße finden sollte, würde ich es mir sofort kaufen. Die Naheinstellgrenze des Objektivs ist mir mit 70 cm allerdings deutlich zu lang. Wer gern etwas vor die Linse hält, wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Ohne Autofokus lässt sich die Kamera einhändig sowieso kaum bedienen.

Ein Auge im SpiegelEin weißes Kaninchen

Die hier gezeigten Bilder bearbeitete ich mit Lightroom. Da man keine RGB-Kanäle zur Verfügung hat, bleiben einem bei der Nachbearbeitung nicht sonderlich viele Möglichkeiten. Anfangs war dies etwas frustrierend, aber hat man sich einmal daran gewöhnt, freut man sich über die gewonnene Zeit. Die Leica Monochrom hat auf jeden Fall viel Potential und ich bin schon jetzt auf den Nachfolger gespannt, der in Kürze erscheinen soll. Dass dieser billiger sein wird, darf bezweifelt werden… dass ich bis dahin reicher bin, auch.

Fazit: Wer mehr Geld auf dem Konto hat als Marco Reus Follower auf Facebook, scharfe Schwarzweiß-Bilder liebt, gern mit direktem Sonnenlicht fotografiert und auf der Suche nach etwas Besonderem ist, wird mit der Leica Monochrom sehr glücklich werden.

Für den Rest sei gesagt, dass die Welt in Farbe auch ganz schön sein kann, insbesondere ein Sandstrand mit azurblauem Wasser. Wer Sand in der Badehose gar nicht mag, kann auch versuchen, alte Leica-Objektive an eine Sony A7* zu adaptieren, bis man als Youtube-Star endlich durchstartet und Geld keine Rolle mehr spielt.

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24 Kommentare

Die Kommentare dieses Artikels sind geschlossen. ~ Die Redaktion

  1. Eine tolle Kamera, ein Spitzenobjektiv und ein schöner Artikel.
    Trotzdem denke ich, dass man im sw Bereich mit einer analogen mf Kamera noch immer besser aufgestellt ist, wenn auch noch unhandlicher…
    Danke für das review.
    LG

  2. Dafür dass die Kamera schon seit 3 Jahren auf dem Markt ist und es schon unzählige Tests, Berichte und Kommentare darüber gibt finde ich den Artikel recht dünn. Alle geschriebenen Erkenntinisse kann man schon seit Jahren so im Netz nachlesen. Hier wäre etwas mehr Subjektivität schön gewesen.
    Die Stärken und Schwächen der Leica (und eigentlich unterscheiden sich die verscheidenen Modelle hier kaum) sind hinlänglich bekannt. Schön ist es immer wenn man sieht/liest wie jemand mit diesen Umständen umgeht und was er daraus macht. Das kommt mir etwas kurz.

  3. Ein sehr anschaulicher Erfahrungsbericht, der den Erfolg der Leica-Strategen gut erklärt. Ein exzellenter Ruf als historischer Innovator plus ein bedingungsloses Qualitätsversprechen plus Exklusivität durch astronomische Preise und fertig ist die Kultmarke. Image ist halt alles im Premiumsegment und, nein, den Fotos sieht man es am Ende nicht an, mit welchem Stück Technik sie gemacht wurden. Mit einer monochromen Digitalkamera haben es die Wetzlarer dabei schon auf die Spitze getrieben. Aber hier geht es nicht um objektive Maßstäbe, sondern um Emotionen und auf dem Klavier spielt Leica perfekt. Wem’s gefällt und wo die Kasse es hergibt, warum nicht?

  4. (Endlich) mal wieder ein wunderbarer, subjektiver Testbericht. Und dann noch mit der Monochrom aus der Leica-Manufaktur. Es war eine Freude, Deinen Bericht zu lesen, bietet er neben den fachlichen Argumenten, auch intelligente und amüsante Side-Kicks. Daumen hoch!

    Auch ich hatte im vergangenen Jahr die Möglichkeit genau diese Kombination zu testen und wie bei Dir, hinterliess mich der Kamera-Bolide zwiegespalten. Auf der einen Seite stehen die hochwertig verarbeiteten Materialien, der monochrome Sensor (ich fotografiere ausschliesslich SW) und die Bildqualität. Das manuelle Fokussieren allerdings halte ich für rückständig. Gerade bei Offenblende muss der Fokuspunkt 100%ig sitzen, will man nicht jede Aufnahme dutzendmal wiederholen. Das kann meine D600 naturgemäss besser. Viele meiner Schnappschuss-Aufnahmen wären mit der Monochrom schlichtweg nicht möglich gewesen. Übrigens kann man auch mit einer DSLR entschleunigt fotografieren ;).

    Was die Bildbearbeitung angeht, so stellt Leica ja neben Lightroom auch Silver Efex Pro2 zur Verfügung. Da kann man getrost auf die fehlenden Farbkanäle verzichten.

    Alles in allem ist und bleibt die Monochrom eine faszinierende Kamera und ich gebe zu, sie gerne besitzen zu wollen. Trotz der Nachteile.

    • Nach einigen Jahren nahezu ausschließlich manuellem Fokussieren kann ich dir sagen, dass es sich bis auf wenige Ausnahmen bewährt hat so zu fokussieren. Manchmal wünsche ich mir an meiner Leica auch nen Autofokus, doch wesentlich öfter habe ich mich an den von mir genutzten DSLR über eben diesen geärgert.

      • Da gebe ich Dir in Teilen recht. Bei kleineren Blenden und unter Berücksichtigung der Hyperfokaldistanz erreicht man mit manuellem Fokus hervorragende Resultate.

        Möchte ich allerdings bei Offenblende auf das rechte Auge eines zu Portraitierenden fokussieren, der sich nicht im Sucherzentrum befindet, möchte ich auf die Schnelligkeit und Präzision des Autofokus nicht verzichten.

        Und richtig: die heutigen, besten Autofocus-Systeme sind gut, aber noch weit weg von der Perfektion. Da gibt es noch viel Luft nach oben. Und wenn man die Macken seines eigenen Autofocus gut kennt, kann man diese problemlos kompensieren bzw. elimieren.

  5. P.S. einige der gezeigten Bilder finde ich übrigens sensationell gut! So zum Beispiel das Damenportrait mit den punktförmigen Schatten im Gesicht oder das Bild mit der Hasenmaske. Knaller.

  6. Es ist schön, mal Bilder zu sehen, die was „strammer“ entwickelt wurden. Gefällt mir.
    Zum Preis kann ich nur sagen, dass man vielleicht den Wert der Kamera neu bzw. auf traditionellere Weise betrachten sollte. Zu Zeiten als Cartier-Bresson und Co. angefangen haben, haben sie gespart wo es nur ging. Ich habe mal gelesen, dass die Kameras damals ein Jahresgehalt wert waren. Finde, demnach dürfe sich heute niemand mehr beschweren.

  7. Das ist einer von vielen Berichten, in dem ein Autor aus der derzeit aktuellen Autofokus-Automatik-Welt kommt, in etwas anderes hineinschnuppert, darin etwas gut findet, auch weil er weiß dass es bei dem Preis gut sein muss, und dann wieder zum Gewohnten zurückschwenkt. War ganz nett, aber ich bleib bei meinem. Leica? Kenn ich auch. Und abgehakt das Thema. Ist ja auch nur ein persönlicher Testbericht.

    Dass jemand hinter das Geheimnis dieser Art von Kamera für sich selber kommen will – angesichts der Tatsache, dass damit weltbekannte Bilder entstanden sind – das kommt nur sehr selten vor. Beispiel: „Bilder im Hochformat aufzunehmen ist möglich, jedoch liegt die Kamera dann sehr ungünstig in der Hand.“ Wenn dem so wäre, würde es nicht so viele Hochformat-Bilder damit geben. Mir fehlt hier komplett der Wille, sich damit auseinandersetzen zu wollen und der Frage nachzugehen, warum viele die Kamera trotzdem benutzen und dafür viel Geld ausgeben.

    Gruß
    Karlheinz

    • Die Frage ist, wie praktisch eine digitale Leica im Hochformat zu bedienen ist. Die Mehrzahl der bekannten Leica-Bilder entstand ja mit Film-Leicas, die kleinere Abmessungen haben. Der Autor war ja durchaus bereit, sich mit der Meßsucher-Technik auseinanderzusetzen, wenn aber manche Sachen nicht gut klappen, dann darf man das schon beim Namen nennen. Auch bei Leica.
      Dass der Preis der Kameras bzw. das Meßsuchersystem signifikanten Einfluß auf die Bildqualität haben, sei dahingestellt. Craig Semetko schwört auf Leica, Steve McCurry fotografiert mit Nikon und Hasselblad. Gute Bilder machen beide Fotografen.
      Schau Dir auch mal http://leicaphilia.com/magical-thinking-and-the-illusion-of-continuity/ an – der Blog, der sich nur mit Leica befasst, ist nicht nur in dem Artikel erfrischend unehrfürchtig.

      • Danke für den Link, das ist erst mal genug Lesestoff :-) Ich will die Leica nicht glorifizieren. Sicher machen andere genauso tolle Bilder. Nur ist es für mich sehr interessant, wie andere Menschen einen Fotoapparat sehen, den ich mir in der Form nie neu kaufen könnte, obwohl ich es wollte. Nur sollte man dafür seinen eigenen Standpunkt auch schon mal verlassen wollen und nicht nur durchscheinen lassen, „ich habs doch geahnt wenn nicht gleich gewusst“. So kommt das für mich rüber, das finde ich schade. Denn die schwarzweiße M hätte meiner Meinung nach eine differenziertere Betrachtungsweise verdient als nur den Wunsch, sich mit dem Messsucher auseinanderzusetzen. Selbst das ist in meinen Augen nicht geglückt, komplett alle Bilder sind, Gestaltung hin oder her, auf die Mitte zentriert.

        Das mit dem Hochformat verstehe ich übrigens nicht. Für mich ist das gleich, ob ich eine M6 oder eine M nehme, beides geht für mich problemlos, obwohl die M um etliches dicker ist.

        Ich würde so etwas einfach nicht Testbericht nennen. Dafür darf ich einen Gegenstand von mehreren Seiten betrachten, nicht nur von meiner. Meine Meinung.

        Gruß
        Karlheinz

  8. Aklso zunächst mal:
    Schöne Bilder, mir gefällt auch die Entwicklung,: schön knackig: das ist stimmig und passt!

    Ob man dafür eine Leica braucht wird immer subjektiv sein. Die Qualität spricht sicher für sich. Die völlig verrückten Preise sind aber schwer zu rechtfertigen.
    Du studierst Medizin. Sollte Dich das Leica-Fieber packen, empfehle ich Dir, den richtigen Facharzt zu machen €€€ :-)

    Ich habe bei meiner kleinen Fuji den elektronischen Sucher (EVF) die letzte Zeit oft auf monochrom stehen, wollte auf Farbe allerdings ungern verzichten
    Eine reine s/w-Kamera ist für den einen puristisch, für den anderen zu wenig….. daher finde ich für so etwas gerade solch subjektive Testberichte immer interessant und unterhaltsam.

    Vielen Dank dafür.

  9. Ich hatte mal die Leica M240 zum Testen. Den Hype um diese Kamera kann ich nun gar nicht nachvollziehen.
    Da hing irgendwann ein Ziegelstein um meinen Hals. Die Scharfstellung war stark gewöhnungsbedürftig – und da sich der Blendenring vorn am Objektiv angebracht ist, verstellte ich diesen oft versehentlich. Einzig die Qualität des Objektivs konnte mich überzeugen. Leica und ich werden jedenfalls nicht so schnell Freunde. Lieber die 9.000.- Tacken sparen und auf eine Insel mit meiner D800 und Ricoh GR fliegen ;-)

  10. Da ich ebenfalls zu 95% S/W fotografiere, würde mich die Monochrome schon mal interessieren. Gerne mit dem 50er Objektiv. Einfach un zu testen, ob die Bilder vom gleichen Fotografen mit unterschiedlichen Kameras wirklich so derart unterschiedlich sind, wie die Preise bei meiner aktuellen A7II mit einem Zeiss 1,4/50 (Canon-Bajonett) zu einer o. g. Leica. :-D
    Ich habe festgestellt, dass es zumindest bei den Objektiven sehr wohl sichtbare Unterschiede gibt, wenn die Bilder nicht völlig in PS verschandelt wurden. Man sieht ein Zeiss-Objektiv bei gleichen Einstellungen an der gleichen Kamera sehr wohl im direkten Vergleich zu z. B. einem Canon.
    Könnte mir das bei einem Leica auch vorstellen. Wenn dann die Kamera und das Objektiv aus der gleichen Hand kommen, also ideal aufeinander abgestimmt sind, denke ich auch, dass es sehr viel an (technischer) Qualität ausmacht.
    Den Preis bezahle ich aber nicht an Leica :-DD Dafür bekomme ich viele originale Zeiss-Objektive und gute System- oder DSLR-Kameras …

    @Jonas: Die Portraits sind sehr gute Fotos von Dir! Das gepunktete finde ich am interessantesten.
    PS: Ich empfehle den FA für Schönheitschirurgie oder Gefäßchirurgie. :-D

  11. Für mich hätten die Bilder ausgereicht. Testberichte gibt es, wie schon mehrmals erwähnt genug. Von daher sehe ich diesen Bericht nicht als Testbericht an sondern mehr unter persönlicher Erfahrung.

    Dennoch bin ich ein wenig eifersüchtig das Du das Glück hattest deine Erfahrung mit der M zu machen. :)
    Für mich bleibt es ein Traum jemals diese Kamera zu besitzen und mit ihr zu Arbeiten.
    Dafür bin ich aber mit meiner Leica (Fujifilm XE2) super glücklich und kann damit auch herlich entschleunigt Fotografieren.
    Gruß Chris

  12. „Ich fühlte die gleiche Entschleunigung, die auch die analoge Fotografie mit sich bringen kann. Vielleicht ist das Problem heutiger Kameras einfach, dass sie uns zu viele Möglichkeiten bieten und uns vom Wesentlichen ablenken.“ – Lösung: alles auf „Manuell“ setzen und schon setzt die Entschleunigung ein.

  13. Die zwei oberen Portraits (ober- und unterhalb des Fotos mit dem Schild) sind ja richtig toll geworden, sehr schön!

    Für mich wäre die Leica Monochrom bei dem Preis übrigens keine Option- auch wenns mir durchaus Spaß machen würde damit zu fotografieren.
    Danke für den Bericht.

  14. Hallo,

    schoen wie Leica zuverlaessig so viele Meinungen bringt.

    Meine erste Erfahrung mit Messsucherkameras war auch: Warum sollte jemand so viel Geld fuer etwas so umstaendliches, schweres und technisch nicht ebenbuertiges ausgeben?

    Nach einer Woche Kampf und Krampf ging es langsam bergauf und die Faszination war noch da. Die Kameras sind definitiv handwerklich auf einem Niveau, dass einfach anfassen und spielen schon Spass macht.

    2 Jahre spaeter nehme ich meine ehemalige (verschenkte) DSLR in die Hand und frage mich wofuer jemand 16 Seiten Menues brauchen koennte und finde sie ganz schoen klobig.

    Viel Spass mit was immer ihr liebt.

    Philipp

  15. Ich kann nur unterstützen, was Roman Tripler geschrieben hat. Ich bin Berufsfotograf (Mode), arbeite viel im Studio und ärgere mich oft über den Autofokus meiner Canon EOS 1Ds III. Die hat zwar etwas mehr Pixel als die Leica Monochrom, die ich mir kürzlich gekauft habe. Aber was nützt mir das, wenn die Canon entweder zwischen den Models hindurch fokussiert oder einfach nicht schnell genug reagiert? Jaja, ich weiss. Ist laut Prospekt gar nicht möglich. Geschieht in der Praxis aber immer und immer wieder…
    Da lobe ich mir die Monochrom, die einmal fokussiert, gandenlos scharfe Bilder liefert. Klar, die Canon bleibt im Studio – schon weil Mode oft Farbe verlangt. Aber bei weitem nicht immer: Ich fotografiere mit zunehmender Häufigkeit s/w und verwende dazu die Monochrom. Ein fantastisches Gerät.

  16. Eine Leica ist eine Leica ist eine Leica.
    Mir kommen solche Testberichte immer so vor, als würde ein Familienvater seine behäbigen Passat oder vergleichbaren Kombi mit einem Roadster vergleichen.
    Ja beides sind Autos und besitzen vier Räder die bis auf die Straße reichen, aber ….
    Vergleichbar sind sie nun mal nicht, aber wer kommt schon auf die Idee mit Familie im Roadster den Wochenendgroßeinkauf zu machen. Sicherlich keiner.
    Aber warum wird mal wieder so wie hier die Leica und gerade im speziellen Fall die Monochrom mit einer DSLR verglichen.
    Ich besitze beides, aber irgendwie mag ich die MM lieber als die DSLR. Man kann zwar nicht so bequem „alles“ fotografieren, aber will ich das denn damit? NEIN. Die MM und das 35mm Summilux, das ist fast wie Yoga. Oder mit einem Roadster bei schönem Wetter offen über Nebenstraßen fahren.

  17. Über die Produkte dieser Hessichen Feinwerktechnikschmiede kann sich wunderbar ab arbeiten.
    Bei Lesen musste ich schmunzeln. Die Autorin ist im digitalen Zeitalter aufgewachsen. Mir wäre es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen das diese Kamera weder einen Autofokus noch irgenwelche Messfelder hat. Ich hätte den Messfleck auf das zu fokussierende Detail gerichtet scharf gestellt und den Bildausschnitt wieder berichtigt. Die Nummer mit dem Suchen nach der Speicherkarte hätte mich ebenfalls geärgert. Die abnehmbare Bodenplatte ist so alt wie die Leica Kameras. Schon in den frühen 1960 Jahren war dies ein überholtes Konstruktionsmerkmal. Man könnte sagen Typisch Leica. Bei Leica war man sich bis an die Überheblichkeit grenzend sicher was der Käufer gut zu finden hatte. Auch typisch Leica.
    Trotzdem ist schön das es so etwas exotisches gibt und Käufer findet.

  18. Wie Analogergebnisse aussehen, muss man Dir ja nicht erzählen.
    Mal abgesehen von Objekt und Modelwahl (sehr gut!) kommt da kaum das rüber, was ich von Analogbildern kenne. Es wirkt einfach digital.
    Wahrscheinlich muss man sich noch etwas eingehender mit dem RAW befassen.