Café-Gründer im Portrait
Habt Ihr Euch auch schon einmal gefragt, wenn Ihr bei einer heißen Tasse Kaffee in einem gemütlichen Café sitzt, wer eigentlich die Person hinter dem Café ist?
Mir kam dieser Gedanke oft und damit begann vor knapp einem Jahr meine Portrait-Serie über Café-Gründer. Ich wollte mehr erfahren über die Menschen hinter den Cafés mit ihrer einzigartigen Atmosphäre voller Kaffeeduft und Geborgenheit. Wie fing alles an? Wie fühlt es sich an, Café-Besitzer zu sein?
Inzwischen habe ich neun Café-Besitzer in Bonn, Köln und Berlin portraitiert – darunter Kaffeeröstereien, Espresso-Bars, vegane Cafés und Kindercafés. Mir geht es darum, die mutigen Persönlichkeiten hinter den Cafés zu zeigen und ihr ganz eigenes, individuelles Konzept und die Atmosphäre in ihrem Café in Bildern festzuhalten.
Denn um ein Café zu gründen – und viel wichtiger noch – halten zu können, bedarf es für die Selbstständigen einer Menge Ausdauer und Durchhaltevermögen. Bürokratische Verwaltungsvorschriften, sehr lange Arbeitstage und die hohe Verantwortung können einen viel Kraft kosten.
Seinen eigenen kleinen Laden zu eröffnen, ist mit vielen Hindernissen, Sorgen und Risiken verbunden. Dieses Unterfangen ist viel komplexer und schwieriger als viele ahnen, inklusive der angehenden Gründer. Mit meinen Portraits möchte ich ihnen ein kleines Denkmal setzen, eine Ode an ihre Kreativität, entgegen aller Widrigkeiten.
Ihr Café Ausdruck ihrer individuellen Persönlichkeit, Produkt schlafloser Nächte und Beweis einer tiefen Überzeugung. Ich habe sehr viel Respekt vor ihnen, die sie all ihren Mut zusammengenommen haben, um sich ihren Traum zu erfüllen.
Die Gespräche mit den Gründern sind inspirierend und abwechslungsreich. Keine Geschichte gleicht der anderen. Viele sind Quereinsteiger – ehemalige Literaturstudenten, TV-Produzenten oder Innenarchitekten – andere leidenschaftliche Kaffee-Enthusiasten der ersten Stunde.
Sie alle vereint, dass sie einen Ort schaffen wollen, der andere Menschen genau so glücklich macht wie sie selbst. Zu sehen, wie man etwas Eigenes mit viel Liebe aufbaut und doppelt so viel zurückbekommt. Wie man Teil einer bunten, lebendigen Nachbarschaft wird. Und nicht zuletzt die Gespräche und der Austausch mit den Gästen, die oft zu Freunden werden.
Und wie fühlt es sich nun an, Café-Besitzer zu sein? Hier zitiere ich am besten einen der Gründer, der es sehr treffend so formulierte: „Müde, aber überglücklich.“