Khalik Allah. Dieser Name steht für Portraits mit Offenblende. Erst einmal nichts Besonderes, oder? Doch. Denn Khalik hat einen unverwechselbaren Stil, der sich locker von Hunderten anderen Fotografen, die technisch eigentlich dasselbe machen, deutlich unterscheidet. Und somit ein eigentlich ausgelutsches Thema neu belebt.
Khalik fotografiert in New York City. Und zwar ausschließlich nachts. Er portraitiert jedoch nicht jeden, der ihm vor die Kamera läuft, sondern ärmere Leute in Harlem, Lexington und der 125sten. Die Dunkelheit – oder das Nicht-Vorhandensein des Lichtes – definiert dabei die Menschen nur fein akzentuiert.
Aus dem Bildern geht hervor, dass Khalik die Blende öffnet, weil es notwendig ist. Nicht, weil er es kann, sondern weil er muss. Die Schwärze der Nacht zwingt ihn, mit spärlichsten Mitteln zu arbeiten und genau dieser Engpass führt zu sehr unkonventionellen Ergebnissen, die nicht nur technische Ursachen haben, sondern letztendlich auch seinem feinen Gespür für den entscheidenden Moment geschuldet sind.
Motiviert ist Khalik durch seinen Glauben an Gott. So erklärt er unter anderem, dass er der Aufforderung Gottes folgt, Gott, seinen Nächsten und sich zu lieben. Fotografie sei der Ausdruck dessen, dass er in jedem Menschen das Schöne sehe.
All das hat eine Freundlichkeit und Offenheit zur Folge, mit der Khalik Allah (!) Menschen begegnet. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, warum seine Portraits so ehrlich, ungestellt und tief wirken.
Auf seinem Tumblr-Blog reagiert er auf die Frage* nach einem Tipp wie folgt:
Ich würde sagen: Fotografiere analog. Lerne Deine Kamera kennen. Entwickle Deinen eigenen Stil. Studiere die Werke anderer. Und vergleiche Dich nicht mit anderen.
* Wer Khalik eine Weile auf Tumblr folgt, wird irgendwann merken, dass er jede Frage, die ihm dort gestellt wird, beantwortet. Auch das ist Ausdruck seiner Persönlichkeit.