Auf der Suche nach dem ursprünglichen Afrika
Als wir mit ein paar hundert Mann in unserer Boeing von Johannisburg zur Landung auf dem Windhoek International Airport ansetzen und ich verschlafen – mir die Augen reibend – aus dem Fenster schaue, kann ich es zuerst kaum glauben: Wir sind tatsächlich in der Wüste.
So weit das Auge reicht, nichts außer dem roten Sand der Kalahari-Wüste und ein wenig später ein aus der Luft nur als Bretterbude zu identifizierendes Gebäude am Boden nebst einer kleinen Landebahn. Das sieht mir ganz verdächtig nach einem Sportflughafen aus – definitiv nichts für Pauschalreisende. Ich atme beruhigt auf, denn wir sind auf der Suche nach einem möglichst ursprünglichen Afrika.
Die auf einem 1600 m hohen Plateau liegende Hauptstadt mit seinen etwa 200.000 Einwohnern bietet sich strategisch als Ausgangs- und insbesondere einem der wenigen Verpflegungspunkte an für die bevorstehenden Weiten Namibias mit seinen insgesamt nur ca. 2,1 Millionen Einwohner. Dabei ist Namibia mehr als doppelt so groß wie Deutschland und hat damit gerade einmal 2,6 Einwohner pro km². Im Vergleich zu den 227 Einwohner pro km² in Deutschland also Einsamkeit pur.
Die Arbeitslosenquote der seit 1950 unabhängigen Republik liegt bei sagenhaften 51%, dabei erscheinen die Einwohner dennoch zufrieden, besonders zuvorkommend, freundlich und aufgeschlossen. Immer wieder werden wir auf unserer Reise von Einheimischen nach unserer Herkunft und ob uns Namibia gefällt befragt. Insgesamt haben wir uns die gesamte Reisezeit über, selbst an den entlegensten und ärmsten Orten, sicher gefühlt.
Unsere erste Etappe führt uns in die Kalahari-Wüste. Diese Sandwüste verläuft in Süd- Nordrichtung durch Südafrika, Namibia, Botswana bis nach Angola und Sambia hinein. Der westliche Teil Namibias ist durchzogen von den roten Paralleldünen der Kalahari, in deren geschützten Senken zwischen zwei Dünenkämmen sich eine erstaunliche Vielfalt an Flora und Fauna findet.
Einzigartig ist der Moment, in dem der erste Dünenhügel mit dem Auto erklommen ist und den Blick in die leichte, sanft begrünte Senke freigibt, von der aus sich der feine rote Sandboden wieder bis zur darauffolgenden Dünenreihe anhebt – zwischen den Dünenkämmen eine Herde rennender Strauße.
Gerade in den Wüstenregionen sind die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht besonders extrem. Insbesondere in den Wintermonaten Juni bis August ist Nachfrost durchaus üblich. Ab Anfang September (unsere Reisezeit) beginnt der Frühling in Namibia und die Tagestemperaturen steigen deutlich.
Der frühe Frühling und der späte Herbst bieten sich als ideale Reisezeit an. Es ist besonders an den touristischen Attraktionen wesentlich einsamer und die Sonne steht tiefer, sodass das unglaublich helle Licht in den Morgen- und Abendstunden weich wird und die prächtigen Farb- und Schattenspiele noch imposanter und länger erscheinen.
Besonders leer und klar ist die Luft im Winter, doch leider sind die Tage dann auch am kürzesten und die Temperaturen empfindlich niedrig. Diese Nachtkälte der Wüste haben auch wir auf unserer ersten Tour in die Kalahari vor dem Sonnenaufgang erfahren dürfen – und dann geht die Sonne auf.
Auf diese Schönheit in der Einsamkeit war ich nicht vorbereitet: Wie die Sonne sich langsam über die Savanne erhebt, das Gras in ein Farbenmeer aus Gelb-, Orange- und Rottönen taucht und die Baumkronen streichelt.
Dies ist definitiv einer der Momente im Leben, den ich nie vergessen werde: Wir allein mit unserem Guide auf dem Dünenkamm, halb erfroren, einen heißen Kakao in der Hand und dann dieses Licht in fast unberührter Natur.
Besonders haben es mir die Kameldornbäume, die zu den Gehölzen der Akazien gehören und hauptsächlich in den trockeneren Gebieten von Südafrika, Botswana, Angola, Zambia, Zimbabwe und natürlich Namibia vorkommen, angetan.
Kameldornbäume haben extrem tiefe Wurzeln, die oftmals bis zum Grundwasser reichen und den Bäumen so eine durchgängige Wasserversorgung sichern. Die Dornen stellen einen effektiven Schutz vor Fressfeinden dar – nur Giraffen sind hartleibig genug, sich dieser Herausforderung zu stellen.
Diese „Wunderbäume“ haben eine eigene unglaubliche Art der Reaktion: Frisst eine Giraffe an den Blättern, so werden diese nach kurzer Zeit bitter und die Giraffe zieht weiter. Aber damit ist es noch nicht genug: Der Baum sendet Warn-Duftstoffe mit dem Wind aus. Gelangen diese zu einem benachbarten Kameldornbaum, so nimmt dieser die Duftstoffe wahr, ist gewarnt vor eventuellen Fressfeinden und reagiert mit ebenfalls bitter schmeckenden Blättern.
Für mich ist die Natur Namibias nur mit dem Wort unglaublich zu beschreiben. Teilweise staune ich mit offenem Mund angesichts der Schönheit und des Einfallsreichtums und ich komme gar nicht zum Fotografieren – miteinander kommunizierende Bäume!
Aber noch nicht genug der Faszination Kameldornbaum: In ihren Ästen bauen Webervögel ihre Nester, die zu Beginn einzeln in der Krone hängen und im Laufe der Zeit zu einem einzigen riesigen Nest – einer Stadt – verschmelzen, je mehr Webervögel sich in der Baumkrone einnisten.
Der untere Teil eines „Stadt-Nestes“ ist optisch von unzähligen Löchern dominiert, den Nesteingängen, die der unglaublich schnelle und bewegliche Weber mühelos anfliegt.
Je weiter wir uns von Windhoek entfernen, umso wilder, unbekannter und unvorstellbarer wird die Landschaft. Ein erstes Anzeichen dafür ist die nicht mehr vorhandene Asphaltierung der Straße. Stattdessen fahren wir von nun an auf sogenannten Pads, die sich in Kategorien B bis D und Offroad einteilen lassen.
Zum Glück haben wir einen Geländewagen gemietet. Die Umstellung ist gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit hat uns die „Pad-Sucht“ voll in ihren Bann gezogen.
Langsam fühlen wir die Weite und Einsamkeit Namibias. Andere Fahrzeuge begegnen uns immer seltener, manchmal fahren wir stundenlang ohne jeglichen Kontakt zu anderen Autos, geschweige denn Menschen oder Häusern in der skurrilen „Mond-Landschaft“ im dünn besiedelten Süden Namibias.
Konstant ziehen wir eine Staubwolke hinter unserem Geländewagen her. Das einzige Zeichen von Bewegung und Leben, auch Tiere haben diese lebensfeindlich erscheinende Landschaft nur bedingt für sich erobert.
Jedes Aufeinandertreffen zweier Geländewagen wird mit freundlichem Winken respektvoll gewürdigt. So langsam realisieren wir, was es wirklich bedeutet, auf sich gestellt zu sein. Im Falle einer Reifen- oder schlimmeren Panne wird sich wirklich zeigen, wie sattelfest wir sind.
Sehr schnell wächst unsere Demut gegenüber der lebensfeindlichen und unglaublich beeindruckenden Naturlandschaft. Wir reduzieren uns sehr schnell auf unsere absolut essentiellen Bedürfnisse:
Die Bewältigung unserer Tagesstrecke vor Einbruch der Dunkelheit und somit der Sicherung eines Schlafplatzes und einem Abendessen, der ausreichenden Bevorratung mit Wasser und Benzin. Ist all dies sichergestellt und es gibt dann noch eine eiskalte Flasche „Windhoek Lager“ nach der Ankunft im Camp, bin ich absolut zufrieden und ausgeglichen.
Höhepunkt des Südens ist, neben der Fahrt entlang des Orangerivers, dem Grenzfluss zu Südafrika, der Fish River Canyon, dem zweitgrößten Canyon der Welt. Heute fließt hier nur noch ein armseliges Rinnsal im Vergleich zu den früheren Naturgewalten, die diesen Canyon geformt haben. Er zeugt jedoch von der ursprünglichen Fruchtbarkeit des Landes, die sich auch mit jedem Tropfen Wasser und insbesondere am Orange River besonders offenbart.
Auf unserer Weiterfahrt gen Norden an den Rand der Namib-Wüste erfahren wir, wie problematisch die Versorgungssituation sein kann: In unserem letzten Camp war der Diesel ausgegangen und wir haben nur noch einen halbvollen Tank! In Europa kein Problem, in Namibia schon, denn hier können es auch mal 700 km bis zur nächsten Zapfsäule sein – die dann hoffentlich nicht leer gelaufen ist.
So ertappe mich dabei, wie ich „Stoßgebete“ zum Himmel schicke und hoffe, dass wir unser Ziel Aus bald erreichen und es dort Diesel gibt, ansonsten sind wir geliefert, denn unser Tank ist mittlerweile definitiv auf dem Tiefstand.
An den Ausläufern der Namib-Wüste angekommen, haben wir eine Begegnung der besonderen Art: Wir haben das Glück, die äußert seltenen Namib-Pferde zu sehen, die sich perfekt an die lebensfeindlichen Bedingungen in der Wüste angepasst haben.
Es gibt diverse Theorien über die Herkunft der Namib-Wildpferde, insbesondere ist die genaue Zahl der Tiere unbekannt. Geschätzt wird die Population auf 250 bis 300 Tiere, die sich den Lebensbedingungen in der Namib-Wüste angepasst haben.
Der wahrscheinlichsten Theorie zufolge bildet den Ursprung der Namib-Wildpferde eine entlaufene Herde einer Pferdezucht der südafrikanischen Armee. Es wird vermutet, dass Namib-Pferde etwa sechs Tage ohne Wasser auskommen können, während ein nicht-adaptiertes Pferd maximal drei Tage ohne Wasser aushält.
In der Nähe unseres Nachtlagers in Aus mache ich eine weitere unvergessliche Erfahrung der unglaublich vielfältigen, beeindruckenden Landschaft Namibias: Der Campbesitzer fährt mit uns abseits jeglicher Wege querfeldein in die Steppe der Namib und steuert auf einen massiven Berg zu, der wie ein riesiges, halb in der Erde versenktes Ei aussieht und eine vollkommen glatte Steinoberfläche hat.
Wie sollte es anders sein, als dass er beginnt, dieses monströse Ei hochzufahren – mit dem lapidaren Kommentar, ein Namibianer versucht immer, so weit und hoch wie irgend möglich mit seinem Geländewagen zu kommen. Den anderen und mir rutscht das Herz währenddessen in die Hose, der Ausblick aber entschädigt uns für den Angstschweiß.
Der weitere Verlauf unserer Strecke führt uns weiter gen Norden, unweit der Atlantikküste in die Namib-Wüste mit dem Ziel der Sossusvlei-Dünen. Die Namib ist nicht die größte, aber mit ca. 5 Millionen Jahren die älteste Wüste und dehnt sich auf 700 km in Nord- und Südrichtung entlang des Atlantischen Ozeans aus. Dabei ist sie „nur“ maximal 160 km, oft aber auch nur 70 km breit.
Die Begründung dafür liegt in der Art der Namib-Wüste. Ws handelt sich um eine Küstenwüste, eine der ungewöhnlichsten Wüsten der Erde. Das Klischee der „Wüste“ erfüllt die Namib bei Leibe nicht, denn sie ist weder trocken noch heiß, viel mehr eher kalt und feucht und trotzdem fast niederschlagsfrei. Die Namib verdankt ihre Existenz der Aridität durch den kalten und küstenparallelen antarktischen Benguelastrom an der Atlantikküste Südafrikas.
Die Felsformationen entstehen durch die Versteinerung von Wanderdünen, wenn die Bewegung der Dünen zum Erliegen kommt. Plötzlich erscheint eine Oryx-Herde vor einer atemberaubenden Kulisse aus dem Nichts.
Die Dünen der Sossusvlei-Wüste, die wir am folgenden Tag zum Sonnenaufgang zumindest teilweise erklimmen, sind eine der beeindruckendsten Landschaften, die ich je besuchen durfte. Der Aufstieg ist schweißtreibend aufgrund des feinen Sandes, in dem meine Stiefel mühelos versinken und der mich immer wieder abrutschen lässt. Außerdem gilt es, dem Wind und Sandkornflug zu trotzen.
Als sich schließlich die Sonne binnen Minuten am Horizont emporhebt, beginnt ein unglaubliches Farbspiel des gesamten vorstellbaren Rotspektrums, das die von der Nacht noch unberührten Dünen leuchten lässt. Dank der Morgensonne färbt sich der Horizont noch kurze Zeit blau, bevor er für den Rest des Tages infolge der immensen Helligkeit komplett weiß erscheint.
Mitten im Sossusvlei liegt das Deadvlei eingeschlossen als von roten Sanddünen umschlossene Ton-Pfanne. Berühmt geworden ist das Deadvlei aufgrund der abgestorbenen und sehr gut erhaltenen Akazienbäume, die vertrockneten, als der Tsauchab-Fluss seinen Flusslauf infolge der Versperrung des ursprünglichen Flussbetts durch Wanderdünen änderte. Einige der Akazienbäume im Dead Vlei sind bereits über 500 Jahre alt und verrotten nur sehr langsam.
Die Temperaturen hier im Deadvlei schwanken zwischen 50 °C am Mittag und 0 °C in der Nacht – unvorstellbar. Dem Oryx als Nationaltier der Namibier machen diese Temperaturschwankungen nicht so zu schaffen, da er seine Körpertemperatur über seine Nüstern reguliert und somit diesen extremen Temperaturen trotzen kann.
Das Deadvlei ist ein unglaublicher Ort, der mich persönlich auf der gesamten Reise am meisten berührt hat. Wenn diese Idylle und der Frieden doch nur den ganzen Tag anhalten könnten. Sobald die ersten Touristenscharen sich mit der Nationalparköffnung zum Sonnenaufgang bis hierher vorgearbeitet haben, gehört die Einsamkeit und Idylle der Vergangenheit an.
Das Sossusvlei ist eine von Dünen umschlossene Lehmsenke, in der sich äußerst selten (etwa alle sechs bis acht Jahre) ein See bildet, wenn sich Regenwasser stärkerer Regenfälle in der Senke sammelt oder der Tsauchab-Fluss Wasser bis in das Vlei hinein gespült hat. Glücklicherweise auch zu dem Zeitpunkt, an dem wir diesen Ort besucht haben.
Der See in der Wüste wirkt absolut surreal, dicke Lehmplacken bilden das Ufer und in der Mitte vergnügen sich Flamingos. Ich kann diese Konstellation bis heute kaum fassen und jedes Mal, wenn ich diese Bilder betrachte, bin ich wieder restlos begeistert.
Unser nächstes Etappenziel ist das wesentlich kältere Swakobmund, die erste Stadt seit der Ankunft in Windhoek. Auf dem Weg machen wir noch einen Zwischenstopp an der legendären Namib-Tankstelle Solitaire, die mehr als den einen für Namibia üblichen Quoten-Oldtimer beherbergt.
Der Moment, als die vor Swakobmund beginnende Teerstraße durch den mittlerweile gelben Wüstensand der Namib über eine Hügelkuppe führt, die den Blick auf den Atlantik freigibt und dabei die Sandböen vor uns über die Straße wehen, ist beeindruckend.
Die so karg erscheinende Wüste ist voller Leben, was sich jedoch nur bei genauerem Hinsehen zeigt. Dabei entdeckt man zum Beispiel das Chameleon, das für mich eines der interessantesten Tiere der Wüste ist.
Von Swakobmund geht es direkt am Atlantischen Ozean entlang weiter nach Norden zur Skeleton Coast bis nach Terrace Bay, der einzigen Übernachtungsmöglichkeit in diesem Naturschutzgebiet.
Die Skeleton Coast ist für mich einer der merkwürdigsten Orte, den ich jemals besucht habe. Der Sand der Namib-Wüste wird überdeckt von einer leichten, schwarz oxidierten Sanddecke. Dieser Park erscheint einem wirklich als das „Ende der Welt“, hier kommt Endzeitstimmung auf.
Schon der Eingang zu diesem Park ist mit seinen Totenköpfen absolut filmreif. Die Skelette stammen übrigens überwiegend von Fischen, einige sind jedoch auch menschlich. Die Stürme und die Brandung an der Skeleton Coast sind bis heute berüchtigt, wovon die vielen Schiffswracks zeugen.
Überlebende Schiffbrüchige sind auf der Suche nach Wasser entweder nach Norden oder Süden gewandert, jedoch selten nach Westen – dies hätte ihre Überlebenschancen gesteigert, da der Wüstenstreifen hier nur etwa 60 km breit ist.
Am nächsten Morgen freuen wir uns, die trostlose Landschaft der Skeleton Coast zu verlassen. Auch, wenn wir hier die freundlichsten Menschen unserer Reise treffen durften. Das Damaraland mit seinen berühmten Steingravuren von Twylfontein ist unser Ziel und letzter Stopp vor Erreichen des Etosha-Nationalparks.
Im Etosha-Park angekommen, sind wir von der Landschaft, aber vor allem durch die Allgegenwart der wilden Tiere beeindruckt. Ähnlich wie der Krueger-Nationalpark in Südafrika ist auch der Etosha-Park eingezäunt und wird von vielen Touristen besucht, was das Erlebnis in der Hauptsaison definitiv wesentlich einschränkt.
In der Nebensaison ist der Etosha aber ein empfehlenswertes Ziel, insbesondere wegen der erreichbaren unerschlossenen Teile. Zentral im Etosha befindet sich eine riesige Salzpfanne. In der Mittagshitze wird es so warm, dass alle Tiere Schatten suchen, selbst den Vögeln ist es zu heiß.
Elefanten schützen sich vor der Hitze und der extremen Sonneneinstrahlung, indem sie sich selbst mit Schlamm bewerfen. Sie scheinen dieses Bad der besonderen Art wirklich zu genießen und nebenbei hilft es auch, lästige Moskitos fernzuhalten.
Zebraherden jeglicher Größe bis zu mehreren hundert Tieren durchstreifen die Steppe. Nur in der Herde haben sie eine Überlebenschance, wenn sie abwechselnd Ausschau nach Gefahren halten, während die anderen der Herde trinken oder fressen.
Giraffen sind die graziösesten und anmutigsten Tiere unter den Vegetariern, Körperhaltung und Gesichtsausdruck sprechen Bände. Auch sie leben in Herden, bei Einzeltieren handelt es sich überwiegend um Jungbullen.
Besonders vorsichtig und wachsam sind Giraffen aufgrund ihrer Verletzlichkeit an Wasserlöchern. Zum Trinken müssen sie ihre Vorderbeine auseinanderspreizen, bis sie die Wasseroberfläche erreichen. Eine sehr verletzliche Lage, in die man sich am besten nur ohne Fressfeinde in der Nähe begibt.
Löwen sind ein besonderer Anziehungspunkt für die meisten Besucher. Natürlich sind auch wir beeindruckt von einem sich auf der Jagd befindendlichen Löwenrudel, bestehend aus sechs Löwinnen. Der Löwe lässt fagen und döst meistens faul in der Sonne.
Die Selbstverständlichkeit der Kommunikation, die alle Tiere zur richtigen Zeit an den richtigen Ort führt, um die Jagd zum Erfolg zu führen, ist sehr beeindruckend, ebenso wie ihre muskulösen, sehnigen und geschmeidigen Körper, der absolute Überlebenswille in den Augen funkelnd.
Unsere letzte Etappe führt uns zum Waterberg-Plateau, bevor es bereits wieder nach Windhoek geht und der Abschied von Namibia naht. Es war ein unglaublicher Urlaub, in dem ich mein Herz an diese vielfältigen und bezaubernden Landschaften Namibias, die Ursprünglichkeit, Freiheit und Einsamkeit verloren habe.