Zwei Walrippen formen einen Bogen. Meine Schwester und ich stehen zwischen ihnen. Es fängt an zu regnen. Regen? Ja, es regnet in der Wüste. Ich folge ihm zum Rand des Meeres, ich reise durch die Zeit, zurück zu meiner Kindheit. Ich schwelge in meinen Träumen und frage mich selbst, ob Kurzgeschichten aus Träumen geboren werden oder ob Träume sich selbst in Kurzgeschichten rechtfertigen.
Angélica Escotos Fotoserie „Fußabdrücke, sie und Wale“ klingt zugegeben im Spanischen etwas poetischer als im Deutschen: „Huellas, ellas y ballenas“. Poetisch sind auch ihre Bilder. Sie erzählen von Kindheitserinnerungen am Meer, von Vergangenheit und Sehnsucht.
Sie sind technisch nicht perfekt, rauschen, sind unscharf. Aber sie schaffen Athmosphäre und versetzen mich selbst zurück in meine Kindheit. Auch, wenn ich an der Ostsee selbst nie einen Wal zu Gesicht bekommen konnte.
Angélica Escoto studierte Journalismus am „Carlos Septién García“ in Mexico City. Heute lebt und arbeitet sie in San Diego, Kalifornien. Angelicas weitere Fotoserien findet Ihr auf ihrer Webseite und auf Flickr.