Wie Katzengold
Hier liegt die Welt so blank vor mir, kalt und klar unterm Nebelschweif; ein Stück glatten Steins, grau und weichgewaschen vom Algenwasser, dessen Zügel das Tosen längst fernab getrieben hat, hin, wo auch die Wolken wiegen müssten.
Warum fallen diese Wolken nicht runter, warum fallen sie nicht runter, warum fallen sie nicht auf mich drauf, in mich rein? Die weißen Adern zeichnen einen Wald, der sich in Blau erstreckt, das dann als ein Hauch zerfließt, beim letzten Versuch, es zu ergreifen.
Klar ist hinter dem Bild: Der Zugriff. Das Geiststörende im Dauerzustand der Befreiung. Weiteres verschüttet sich, gräbt sich rein und rum im nassen Sand. Wenn man so will.
Die Transformation zum Feuerbach‘schen Blumenstillleben. Hier leuchtet die Ohnmacht, wie in meinen Augen alsbald die reflektierten Wellen-Teilchenwellen, alsbald die reflektierten Wellen-Teilchenwellen nicht, und wieder, und so weiter. Das Veritable im Dauerzustand der Befreiung.
Die Verwehung treibt sich an, hin fort zum Horizont. In meiner Brust ein Mondfischlicht, solang wir ein Caspar David Friedrich sind.
Und ich widme das Glitzern der See nicht ernsthaft der großartigen Relativierung, die uns doch bitte jetzt beistehen möge.
Eine schwache Hand hängt fahl an meiner Seite und die äußerste Regung starrt in der Ahnung, dass sich irgendwo ein Wind auftat, der dieses Bild hier nur kurz ablegte.
Es wird Zeit zu glauben, dass die Vögel zu mir sprechen. Ich stopfe mir das ganze Laub in den Brustkorb, um den Herbst zu retten.
Meine Freunde träumen, ich würde ihre Wohnung unter Wasser setzen, damit ich mein eigenes Meer habe. Der Mondfisch: Nur noch fahle Schuppen und Knochen. So liegt er da. Gute Nacht, gutes Alles, immer.
Hier liegt eine Welt so blank vor mir, kalt und klar als ein Traum unter einem Traum und der Traum ist nichts als diese Welt und die Welt bleibt der Wind und kalt und rot werden die Wangen von den Eissplittern, die aufs Gesicht gejagt werden.
Und blau sind die Ränder unter den Augen, die bangend um die letzten Meter den weitesten Punkt fixieren, der nur erreichbar ist, indem unsere Blicke uns hin tragen. Das ist die Kunst.
Find‘ ich gut. weiß zwar nicht genau warum, aber find ich gut. Die Worte kann ich noch nicht ganz ergründen, ziemlich melancholisch und schwer, aber die Bilder passen gut zu den Worten oder die Worte gut zu den Bilder, wovon mich ein paar irgendwie packen. Weiß zwar nicht genau warum, aber sie packen mich.
Ich bin ein Fan von den Bildern und den Texten. Maria macht keine technische Fotografie, aber auf der anderen Seite ist die Atmosphäre und die kreative Wildheit, die hier aus jedem Pixel und Buchstaben raustropft, umso beeindruckender.
Der Mondfisch, wie wunderbar die Worte sind. Und auch die Auswahl der Bilder. In der Gesamtheit möchte ich selbst ein Bad nehmen, in allem aber vorallem im eiskalten Blau.
Ein einziges Gedicht, großartig!
Blogartikel dazu: Anderthemen – Texte & Diskurse (8) | Der Lampiongarten