Fotogenes Deutschland – Rappensee
Nach der Industieromantik aus dem letzten Artikel der Serie geht es heute weiter mit etwas Alpenromantik. Der Rappensee liegt inmitten eines grünen Bergidylls auf 2.100 Metern Höhe in den Allgäuer Alpen bei Oberstdorf.
Die 1100 Höhenmeter, die von Birgsau hoch zur nicht weit vom See entfernten Rappenseehütte überwunden werden müssen, sind zwar etwas anstrengend mit dem ganzen Kameraequipment, aber was man nach Überschreiten der letzten Steigung präsentiert bekommt, lässt einen nur staunen.
Ich hatte nur ganz grobe Vorstellungen von den fotografischen Möglichkeiten um den Rappensee. Eine Suche auf Google ließ mich das fotografische Potential nur erahnen. Ich malte mir aus, wie das alles im magischen Licht eines glühenden Sonnenuntergangs oder unter dem Sternenhimmel aussehen würde.
Voller Hoffnung wanderte ich im August mit zwei befreundeten Fotografen zur Rappenseehütte. Es bietet sich an, dort zu übernachten, wenn man den Sonnenuntergang fotografieren möchte. Die Hütte ist eine der größten in den deutschen Alpen und hat eine wunderbare Lage, nicht nur wegen des naheliegenden Sees. Auch die Aussicht zurück ins Tal kann sich sehen lassen. Ohrenstöpsel sollte man aber dabei haben. Weniger wegen schnarchender Zimmergenossen als viel mehr wegen des Läutens der zahlreichen Kuhglocken.
Von der Hütte ist man in fünf Minuten unten am See. Hier gibt es zahlreiche Motive, aber noch besser wird es, wenn man von der Rappenseehütte ein Stück dem Heilbronner Weg folgt. Kurz bevor der hinter dem Rappenseekopf verschwindet, hat man eine herrliche Aussicht hinunter auf den Rappensee, mit dem Hochrappenkopf zur Linken und dem Geißhorn und Schafalpenkopf am Horizont. Hier findet man auch reichlich Felsen, die sich hervorragend zur Bildgestaltung nutzen lassen.
Ein Tag war viel zu kurz, um die ganze Gegend um den Rappensee zu erkunden. Wer mehr Zeit hat, sollte am besten gleich zwei oder drei Übernachtungen auf der Hütte einplanen und auch noch ein paar der sieben umliegenden Gipfel besteigen. Besonders das Hohe Licht soll einen spektakulären Panoramablick bieten. Allgemein gibt es in den Alpen viel zu entdecken, nicht nur für Landschaftsfotografen. Eine gute Übersicht erhält man hier.
Die Nachtaufnahme mit dem Sternenhimmel ist für mich am überzeugendsten – wahrscheinlich ist es die Sparsamkeit in der Farbpalette, die mich so anzieht. Sehr gut gemacht!
ich weiß, dass hohle Kritik oder „Verrisse“ hier nicht gerne gesehen sind.
Ich will auch nicht wieder über die Farben sprechen…
Nur: wo ist denn auf dem Foto „Rappensee“ (3. von unten) der See? Ich sehe da nur einen weißen Fleck. Könnte vielleicht ein Schneefeld sein?! Aber eine See? Kann ich wirklich nicht erkennen…
hohle Kritik lese ich allerdings nicht sehr gerne, will aber keinem verbieten diese zu formulieren ;-) konstruktive Kritik ist immer willkommen.
Leider ist der See unter der Spiegelung verborgen. Sorry dafür, ich nehm das nächste mal nen Polfilter damit man den See auch sehen kann *g*
Ich steh trotzdem zu dem, was ich oben geschrieben habe: wenn das Bild nicht „Rappen-SEE“ hieße, ich wäre nicht darauf gekommen, dass es sich um einen solchen handelt.
Insofern wäre der Polfilter vielleicht wirklich eine Verbesserung ;-)
Ergänzend zu dem, was Michael schrieb: Auf der Seeoberfläche ist doch neben der blauen Farbe des Himmels auch die Spiegelung des Berges weiter oben im Bild zu sehen. Wenn das nicht ausreicht, um einen See von einer Schneefläche zu unterscheiden, weiß ich nicht, was es noch braucht.
ich sehe, dass ihr die Reihenfolge der Fotos getauscht habt im laufe des Tages…!
Auf dem Bild, welches ich oben angesprochen habe (jetzt: letzte Bildreihe, das Bild links!) sehe ich weder blaue Farbe des Himmels, noch Spiegelung des Bergs.
Da ist (zumindest auf meinem Monitor) nur ein weißer Fleck!
Das von Dir hier zitierte Bild heißt auch nicht „Rappensee“, sondern „Alpine Basis“. Sorry!
Ja, Finny, wir haben die Bilder aus Layoutgründen getauscht, aber ich beziehe mich trotzdem auf das gleiche Bild wie Du, das unten links. Wenn Du da auf Deinem Monitor nur einen weißen Fleck siehst, ohne einen Funken Blau und ohne die Bergspiegelung von der den See umgebenden Wiese unterscheiden zu können, ist das vielleicht ein Hinweis darauf, dass dem Monitor eine Kalibrierung gut tun würde. Ganz ehrlich: Wie sollen wir über Bilder und Farben diskutieren, wenn wir offensichtlich alle sehr unterschiedliche Versionen dieser Bilder sehen? Wenn jemand einen so heftigen Kontrast eingestellt hat, dass der See nur ein weißer Fleck ist, wundert mich auch nicht mehr, dass ihm (oder anderen) die Farben zu krass sind. Wer weiß, wie der Monitor diese dann erst anzeigt.
Ich denke, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, trifft es am besten :)
Hi Michael
Auch ohne Polfilter ;-) gefallen mir deine Bilder sehr gut.
…“Sparsamkeit in der Farbpalette“… klasse :-))
ja das Sternenbild – gefällt mir auch auch sehr gut.
Die Rappensee Hütte als Ausgangsbasis bietet herrlich Motivwelten. Zumal es von dort auch auf den Biberkopf geht – Deutschlands südlichsten Punkt.
Handwerklich – respekt, da steckt viel Herzblut drin! Die Farbpalette… ;-)))
Tschüß Mark
Hallo Michael,
gegen diese Farbenpracht können auch die Übersättigungskritiker nur schwerlich anstinken ;-)
Das sind ganz hervorragende An- und Aussichten, super!
Eine Frage schwirrt mir beim Betrachten immer im Kopf herum: wer braucht noch Island, wer braucht noch Neuseeland, wenn das Allgäu liegt so nah? :-)
Grüße,
Christian
Ich persönlich finde da nix übersättigt. Zu den Zeitpunkten als die Bilder enstanden sind sah es nun mal so aus. Und ja, ich kann es beurteilen, war da mit dabei…;)
Die Bilder der beiden letzten Reihen gefallen mir am besten von deiner Auswahl. Und wenn ich das mit den Kuhglocken lese klingelte gleich wieder im Ohr…;)
Auch wenn’s anstrengend war, trotzdem eine geniale Tour…:)
Hallo!
Schöner Beitrag aus einer wundervollen Gegend rund um die Bayerisch-/Österreichische Grenze.
Das Gelaber über die Seespiegelung ist jedoch überflüssig. Klar als See zu erkennen. Was soll es denn sonst sein? Schnee, etc. sieht ganz anders aus.
Gruß,
Alex
Wow, tolle Bilder, das muss viel Spaß gemacht haben. Besonders gut gefällt mir das Bild „rappensee-sunrays“, insbesondere wegen der Licht- und Schattenspiele. Beim ersten Bild („Rappensee-idylle“) finde ich das Brett im See etwas störend. Das hätte man ggf. vor der Aufnahme herausholen können, um den Charakter der Unberührtheit besser hervorzuheben.
Die Farben sind mir auch einen Tick zu satt (insbesondere das Grün; kalibrierter EIZO-Monitor), aber die Landschaften und die gezeigten Fotos sind ganz wunderbar. Allzu oft sucht man solche Motive in der Ferne, fliegt dafür nach Schottland oder Island. Manchmal liegen sie fast vor der Haustür. Sie wollen da nur gefunden werden.
Hallo Michael,
ich bin begeistert von deinen Photos. ob nun für kalibrierten Bildschirm gemacht oder. und Schneefelder kann ich wirlich nicht entdecken.
ich war diesen Sommer in Oberstdorf zu Gleitschirmfliegen und Wandern. Klasse locations! grins
mit freundlichen grüssen aus Goslar.