Natürlich klingt es wie ein Klischee, aber die Fotografie ist für mich – wie für viele andere – eine Art des Ausdrucks. Sie führt sowohl die emotionale als auch die kreative Seite meines Charakters zusammen und erfüllt mich. Andere Menschen schreiben, zeichnen, musizieren, gestalten; das ist ihre Art. Aber für mich ist das die Fotografie. Sie ist das beste Medium für meine Persönlichkeit.
Obwohl durch meine Arbeit viele unterschiedliche Kameras involviert waren, bin ich nicht besonders interessiert an ihrer Technologie. Sie sind ganz einfach ein Mittel zum Zweck. Sie erlauben mir, auf die Straße zu gehen und die Welt da draußen zu fotografieren. Aber sie sind nicht die treibende Kraft meiner Kreativität.
Die Qualität des Lichts ist natürlich der wichtigste Faktor und zwischen Licht und Schatten die richtige Balance zu finden, ist die große Herausforderung in meinen Bildern. An feineren Details bin ich nicht so sehr interessiert, sondern was in den Schatten versteckt sein könnte, das fesselt mich. Das ist das Mysterium, dort liegt die Geschichte.
Meine aktuelle Serie „Man On Earth“ unterstreicht den dramatischen Kontrast zwischen urbanem Hintergrund und der kleinen, aber wichtigen Präsenz des menschlichen Lebens und der einzigartigen visuellen Charakteristika.
Dabei ist es mir wichtig, die menschliche Form in ihrer alltäglichen Welt auf eine Weise festzuhalten, die normales menschliches Benehmen darstellt. Genau das definiert, wer wir sind.
Beim Arbeiten begann ich zu sehen, dass sogar in der Geschäftigkeit einer übervollen Stadt Stille und Isolation zu finden sind. Eine bestimmte Art Einsamkeit. Diese Momente, in denen wir getrennt von anderen und vielleicht zu einem bestimmten Maß verletzlich sind.
Distanziert bleiben, jedoch ein bisschen in diese Vertrautheit dringen und zeigen, wie faszinierend wir in unserer Umgebung sind, eingeschlossen in der großen Stadt: Für mich ist das essentiell. In unserer Welt mit immer weiter wachsenden Bevölkerungszahlen werden stille Momente wie diese immer schwerer vorstellbar.