20. Dezember 2012

Gurkenscheiben mit feinen Möhrchen

Als ich die Kommentare meines letzten letzten Artikels las, fiel mir der von Walter Schiesswohl auf. Er schien genau verstanden zu haben, was ich sagen wollte. Da er sein Blog verlinkt hatte, guckte ich mich mal bei ihm um. Da sprang mir diese feine, kleine Serie ins Auge. Ich dachte sofort: „Vollbild!“

Ich mag es, wenn scheinbar alltägliche und langweilige Dinge durch die richtige Inszenierung in ein neues Licht gerückt werden. Die sehr reduzierte Art der Darstellung und die zentrierte Abbildung im quadratischen Format betonen hier ganz wunderbar die Schlichtheit der abgebildeten Motive.

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„Ich fotografierte eine Serie zum Thema ‚Eingemachtes‘: Reduziert, puristisch, fokussiert auf das Objekt mit einfachen farbigen Hintergründen passend zum Inhalt der Gläser, das Licht klar und konzentriert, aber ohne eine Schattenwirkung, die sich aufdrängt.“

„Die Aufnahmen wirken auf den ersten Blick sehr konzeptionell, sind sie aber nicht, zumindest war diese Zusammenstellung nicht geplant.

Zum Thema der Beleuchtung: Oft gibt es ambivalente und überflüssige Diskussionen über das beste Lichtequipment, hier genügte die Kombination aus einer billigen Neonstableuchte und ein wenig Übung.“

37 Kommentare

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  1. Ich liebe diesen kühlen Look und wie diese „Nahrungsmittel“ einfach nur so da sind und in ihrem Wässerchen schwimmen.
    Das erinnert mich an Tage an dem der Kühlschrank leer ist außer einem Gurkenglas und man einfach nur davor sitzt und diese Gürkchen einen ganz nüchtern herausfordern wollen, während das Licht in ihrem Wasser bricht. Eine seltsam, ruhige Atmosphäre. Oh yeah, ich liebhe solche Bilder die Gedanken anregen! Lob an den Fotografen – Ziel erreicht!

  2. Also auf den ersten Blick so gar nicht mein Ding!
    Auf dem zweiten Blick, „hmmm, evtl. doch nicht so schlecht?!?!“
    Auf den dritten Blich: Genial.

    Ich muss zugeben ich habe da einen Moment gebraucht, so geht es mir bei solchen Motiven immer, ist das Absicht????
    Ich finde die Idee dahinter spitze un des hat mih auf eine ganze Mege ganz anderer Ideen gebracht.

    Gruß
    Oli

  3. Food-Fotografie ist eigentlich gar nicht mein Ding, meistens überspringe ich sowas ohne genau hinzuschauen. In dieser Serie ist es etwas anders, irgendwas hielt mich davon ab weiter zu gehen… Und es waren nicht die Heringsröllchen, sondern das Gesamtbild mit den passenden Farben, Formen und dem Lichtspiel im Wässerchen. Das „food“ an sich rückt hier für mich eher in den Hintergrund, als Beiwerk zum Eigentlichen Foto und das ist der Unterschied, der mich aufgehalten hat.
    Wenn auch simpel gestaltet, es wirkt wirklich gut und wie jemand schon schrieb, wäre das ein schönes Motiv für Küchenkalender oder für z.B. Tischunterlagen.
    Toll :)

  4. Kleine Gläser, großes Kino ;-)

    Die Bilder demonstrieren vor allem eines: Die Kraft der Serie! Sehr schön finde ich die farblich angepassten Hintergründe und den Mut zur ‚malerischen‘ Lichtquelle: Wenn eine überstrahlte Reflektion im Einzelbild noch störend wäre, so entfalten die sanften Schwünge der reflektierten Röhre in der Reihung plätzlich die Funktion, das eigentliche Motiv zu verstärken und mit weichem aber deutlichem Strich einzukreisen, zu umrahmen und zu unterstreichen. Gefällt mir sehr gut. Danke!

  5. Mir erging es wie einigen Kommentatoren: Ich war hin- und hergerissen zwischen „mag ich“ und „mag ich nicht“. -Bis ich mich dafür entschied: Ich mag es! – Man muss die Bilder auf sich wirken lassen, dann komme ich zum gleichen Ergebnis wie Tom. Simpel aber toll!

  6. Mir ist aufgefallen, dass es mir bei Bilder ähnlich geht, wie mit Musik.

    Es gibt Lieder, die ich gar nicht mag. Und dann höre ich sie hier und dort im Radio und auf einem Mal finde ich die Lieder toll.
    Ähnlich gibt es bei mir auch Bilder, die erst beim zweiten, dritten und vierten Betrachten schön „werden“.

    Während man früher aus Gründen der Bequemlichkeit auch Lieder einer Platte oder Kassette hörte, die man anfangs nicht mochte, so genügt heute ein Klick beim MP3-Player oder der Fernbedienung der Stereoanlage um sie zu überspringen- man kommt gar nicht mehr in den Genuss die unliebsamen Lieder lieb zu gewinnen.

    Ähnlich auch bei der digitalen Bilderflut. Gesehen und gut ist. Schnell weggeklickt. Fertig. Eindruck nicht gebildet, nur bestätigt. Aus.

    Doch oftmals betrachte ich dann Dinge öfter und stelle fest – ja, doch irgendwie gut.
    So geht es mir auch hier. Eigentlich nicht mein Ding. Doch auf den zweiten Blick – irgendwie gut.

    Das mache ich vor allem hier bei Kwerfeldein! Denn wenn hier etwas landet, dann dachte irgendwer, dass es gut genug zum zeigen ist. Also nicht einfach die „Fernbedienung“ nehmen und wegklicken, sondern wirken lassen.
    Oftmals – natürlich nicht immer – gewinne ich dadurch eine neue Sicht oder ein AHA.

    Geschmack ist natürlich nicht bei jedem gleich, doch oftmals lohnt es sich zu schauen, ob einem der „zermatschte Kuchen“ nicht doch hervorragend mundet.

  7. Ich muss leider noch mal was schreiben: Hier zu Hause mit einem profilierten Monitor sind die Hintergründe der Bilder sehr stufig (jpg-Artefakte). Ich habe sicherheitshalber noch ein paar weitere Meinungen angefragt, an meinem Monitor scheint’s nicht zu liegen. Vielleicht wollt Ihr ja die Bilder noch gegen etwas weniger stark komprimierte Versionen austauschen. Mir gefallen die so gut, dass ich die Stufen sehr schade finde ;-)

    Viele Grüße: Steff

      • Hallo Aileen!

        Danke für Deine Rückmeldung aber ich fürchte das stimmt nur teilweise. Die Hintergründe geben das ‚Muster‘ vor aber die Stufen sind Kompressionsartefakte. Ich möchte da jetzt auch wirklich kein Theater drum machen, ganz bestimmt nicht! Ist mir wie schon geschrieben eben nur am kalibrierten Monitor störend aufgefallen und ich kann nicht mal zu 100% ausschliessen, dass der Fehler auch genau dort (also bei mir) liegt. Allerdings sehen die Stufen auch ein paar Fotofreunde, die ich online gefragt hatte, bevor ich mich hier gemeldet habe. Trotzdem: Das hier ist ein positives Feedback!

        @Nils Z: Die Spiegelungen des Leuchtmittels erregen Deine Aufmerksamkeit. Meine auch (siehe Postings weiter oben). Sie malen eine Irritation in die scheinbar vertrauten Motive, die uns zweimal hinsehen lässt. Mission erfüllt. Ich sehe das deswegen als gutes Licht, nicht als ’schlechte Beleuchtung‘.

        ;-)

    • Hallo Stefan, Aileen liegt mit ihrer Einschätzung schon richtig. Das Papier hat Strukur in der Oberfläche, durch das Licht spiegelt diese an einigen Stellen auf und es ergeben sich immer wieder Unsauberkeiten im Hintergrund. In den Original RAW Dateien ist es genauso, es freut mich aber sehr, dass du dich intensiv mit den Aufnahmen beschäftigt hast, vielen Dank!
      Grüße Walter

  8. Das einzig Interessante sind durch die schlechte Beleuchtung entstanden weißen Reflex-Streifen. Diese Bilder in einen Atemzug mit Foodfotografie zu nennen ist eine Frechheit! Schön wenn Bilder einen so aufregen können. Dann hat der Fotograf doch was richtig gemacht.

  9. Blogartikel dazu: NEWS! VORSTELLUNG DES YN568EX; FRÜCHTE IM DURCHLICHT; BROWSER-STRANDGUT | Fotopraxis.net

  10. Eigentlich banale Motive, technisch gut fotografiert. Aber den Kick bekommen die Aufnahmen erst durch das quadratische Format, daß das runde vom Glas umschließt und natürlich der farblge Untergrund, der das Gezeigte erst interessant farblich hervorhebt. Sehr schöne Aufnahmen.