23. November 2020 Lesezeit: ~3 Minuten

52 Wochen – Thema 47: Vergänglichkeit

Ich habe lange überlegt, wie ich die diese wöchentliche Herausforderung nenne: Vielleicht Memento mori (lat. „Sei dir der Sterblichkeit bewusst“) oder doch Vanitas (lat. „leerer Schein“)? Beide Begriffe haben eine gewisse Romantik inne, denn das Vergehen wird darin nicht als etwas Negatives gewertet, sondern als natürlicher Vorgang betrachtet.

Ich habe mich am Ende für das deutsche Wort „Vergänglichkeit“ entschieden, weil es vielleicht noch etwas weiter gefasst werden kann. Aber behaltet beim Überlegen, wie Ihr die Aufgabe umsetzt, auch die anderen Begriffe im Kopf und lasst Euch gern von den Vanitas-Motiven der verschiedenen Epochen inspirieren.

Stillleben mit totem Vogel

© Hendrik Faure

Inspiration

Natürlich haben auch wir wieder einige Beispiele aus vergangenen Artikeln für Euch: Den Fotografen Hendrik Faure beschäftigt in seinen Arbeiten die Ästhetik des Verfalls. „Sei Dir der Sterblichkeit bewusst“ – lassen uns auch die Fotos von Peter M. Madsen wissen.

Ein typisches Motiv für Vergänglichkeit sind neben Totenköpfen und Sanduhren ebenfalls verwelkte Blumen. Diese hat Konrad Winkler fotografiert und auch Jorge Schramm hat sich mit seiner Kamera den sterbenden Schönheiten zugewandt.

welkende Blume in einer Vase

© Jorge Schramm

Weiterhin wunderbar zum Thema passen Lost Places. Wie schnell sich die Natur die von uns erbauten Dinge zurückholt, sieht man gut an verlassenen Orten, wie dem Herkulesbad fotografiert von Heiko Probst. Leon Beu hat bereits ausführlich über die Schönheit des Verfalls geschrieben.

Auch wunderbar anzusehen ist, wie die Kriegsmale aus dem zweiten Weltkrieg langsam in sich zusammenfallen. Das haben Lothar Steiner und Philipp Wortmann mit den deutschen Bunkern an der französischen Atlantikküste dokumentiert.

Menschen als vergängliche Stillleben hat Oliver Valsecchi im Stile flämischer Gemälde in Szene gesetzt. Redakteurin Marit Beer präsentierte die vergänglich wirkenden Portraits des bulgarischen Fotografen Arslan Ahmedov.

Eine nackte Frau auf einem Tisch

Nevermore © Olivier Valsecchi

Ablauf

Ihr habt wieder eine Woche Zeit, um ein Foto zum Thema zu erstellen. Ihr könnt diese kleine Hausaufgabe ganz für Euch selbst machen, sie aber auch sehr gern mit uns teilen. Verlinkt Euer Bild in den Kommentaren, nutzt den Hashtag #kwerfeldein52 oder schickt uns Euer Foto ganz einfach bis zum Dienstag, den 1. Dezember 2020 per E-Mail. Wir zeigen jeden Samstag eine Auswahl der Einreichungen.

Auch wenn das Projekt „52 Wochen“ heißt, könnt Ihr jederzeit mit einsteigen, nur jede zweite Woche mitmachen oder wann es Euch zeitlich oder thematisch am besten passt. Aber bitte reicht keine Archivbilder ein, auch wenn sie perfekt zum Thema passen. Das Projekt soll eine Herausforderung sein, Neues zu kreieren!

Das Titelbild stammt von Peter M. Madsen.

13 Kommentare

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  1. Hallo Ihr lieben…

    mein Vorschlag für das neue Wochenthema ist gerade per EMail raus…jaaa, es ist leider ein Archivbild, aber zu genau diesem Thema bekomme ich genau dieses Bild nicht mehr so hin…vielleicht findet es ja Gnade in euren Augen… :-)

    liebe Grüße

    Bernd

  2. https://www.flickr.com/photos/monkeller/50648499468/in/dateposted-public/

    Guten Abend,

    hier ist mein Beitrag zum Thema Vergänglichkeit. Ich finde, in dieser letzten Phase des ewigen Kreislaufs vom Werden und Vergehen kann auch eine große Schönheit liegen. Dazu kommt eine bestimmte Dramatik, denn man weiß, der Tod ist nicht weit. Deshalb habe ich mein Bild von der absterbenden (rotblättrigen) Pflanze in kräftigen, dramatischen Farben gestaltet (mit Hilfe des Blitzes, den ich sonst fast nie benutze). Der Mond im Hintergrund befindet sich in seinem eigenen (unsterblichen) Kreislauf, ebenso wie der Tag, der zur Nacht geworden ist.

    Habt einen schönen Abend und ersten Advent,
    Monika