Veralssener Raum mit Gräsern
31. Juli 2019

HOME

Die Häuser aus der Serie „Home“ stehen im Iran und wurden aufgrund von politischen oder sozialen Konflikten verlassen. Gohar Dashtis Aufnahmen zeigen, was passiert, wenn man sein Zuhause verlässt. Die Kraft der Natur beginnt, die Häuser zurückzuerobern. Die Treppen werden von Schlingpflanzen überwuchert und aus den Dielen bricht ein Blumenmeer.

Wenn ich in meinen Werken über Krieg spreche, bezieht sich das auf den Krieg in der Welt und auch auf meine Erinnerungen an den Krieg, als ich ein Kind war. In meiner Projekt „Home“ geht es dabei nicht nur um eine persönliche Erforschung der Natur, sondern auch darum, wie Natur politisch sein kann. Was passiert mit der Umwelt, wenn die Bevölkerung durch den Krieg vertrieben oder vernichtet wird? Menschen sind vergänglich, während die Natur eine Konstante ist. Sie wird noch lange überdauern, nachdem wir alle weg sind.

Verlassener Raum mit Pflanzen

Verlassener Raum mit Pflanzen

Verlassener Raum mit einem Baum

Verlassene Treppe mit Algen

Verlassener Raum mit Pflanzen

Verlassener Raum mit Moos

Verlassener Raum mit Pflanzen

Gohar Dashti wurde 1980 in Ahvaz im Iran geboren und hat 2005 ihr Studium der Fotografie an der Kunstuniversität Teheran abgeschlossen. Ihre lyrischen Arbeiten sind stark inszeniert und spielen mit den Grenzen zwischen Realität und Fantasie. Im Hintergrund steht dabei immer wieder der Krieg, den sie als Kind erlebt hat.

6 Kommentare

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  1. Schließe mich meinem Vorredner an. Die Bilder gefallen mir gut, aber ob das tatsächlich so gewachsen ist (insbesondere das dritte Bild wirkt auf mich bei längerer Betrachtung „gephotoshopped“) glaube ich nicht. Ein „Making of“ währe toll gewesen. Aber egal, ob oder ob nicht, die Idee und die Bilder sind toll!

  2. Schöne Fotos, aber auch ich denke dass das nicht natürlich ist. Entweder sind sie mit viel Aufwand so angepflanzt und gepflegt worden (alles „Monokulturen“ ohne Zugang zu Regenwasser und teilweise direktem Sonnenlicht soweit man sehen kann), oder die Fotos wurden manipuliert. Auf jeden Fall regen sie zum darüber nachdenken an, trotzdem hätte ich in einem solchen Fall einen Hinweis im Artikel erwartet.

  3. Jeder, der einen Garten hat, kann ein Lied davon singen, dass Pflanzen so nicht aussehen, sondern sich am Licht orientieren und deshalb ungleich wachsen.

  4. Tolles Serie! Gefällt mir, wie scheinbar einigen anderen auch, richtig gut. In jedem Fall regen die Bilder dazu an, doch etwas länger hinzuschauen, gerade wegen der Inszenierung. An meine Vorschreiber: Im Artikel ist auf die Inszenierung hingewiesen. „Ihre lyrischen Arbeiten sind stark inszeniert…“.
    Klasse!